1. Gold Wann kommt die Zinswende? 2. Palladium Starke Verluste im August 3. Konjunktur Längst fällige Korrektur oder Beginn einer Krise



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Transkript:

Fokus Edelmetall 26. August 2015 1. Gold Wann kommt die Zinswende? 2. Palladium Starke Verluste im August 3. Konjunktur Längst fällige Korrektur oder Beginn einer Krise Gold Wann kommt die Zinswende? Wie bereits in den vergangenen Wochen und Monaten beschäftigt die Edelmetallmärkte die Frage, ob und wann nun die Zinswende in den Vereinigten Staaten kommt. Trotz immer neuer politischer, wirtschaftlicher und humanitärer Krisen beschäftigt die Marktteilnehmer besonders die Frage nach den steigenden Zinsen. Nach den ersten Ankündigungen der US- Notenbank im vergangenen Jahr, die Zinsen erhöhen zu wollen, wertete der Greenback deutlich ab, von 1,4500 EUR/USD auf 1,0500 EUR/USD. Obwohl die erste Zinserhöhung immer weiter verschoben wurde, floss immer mehr Kapital in den US-Dollar, speziell aus den Schwellenländern, deren Währungen zuletzt massiv abwerteten. Im Moment scheint es, als sei auch eine Zinserhöhung im September nicht möglich. Wegen der angeschlagenen Konjunktur und den jüngsten Turbulenzen scheint es aktuell nicht ratsam an der Zinsschraube zu drehen, da dies die Börsen weiter auf Talfahrt schicken würde. Am Kurs des Dollars konnte man zuletzt ablesen, dass die Märkte die bereits eingepreiste Zinserhöhung nun doch erst später erwarten. In Laufe der vergangenen Woche wertete

die amerikanische Währung um über fünf Prozent ab. Dieses Thema wird den Goldpreis vermutlich auch in den nächsten Monaten stark beeinflussen. Erst wenn Janet Yellenkonkret wird und bekannt gibt wie die mittelfristige Zinspolitik aussehen wird, können andere Themen wieder verstärkt in den Fokus rücken. Die vermeintlich bevorstehenden Zinserhöhungen sind auch der Grund warum sich die Großbanken aktuell bei Ihren pessimistischen Prognosen überbieten. Viele Analysten erwarten zum Jahresende gar einen Kurs unter 1.000 USD/oz. Banken: Großeinkauf trotz schlechter Aussichten?! @IRStone fotolia.de Mit großer Verwunderung mussten daher die aktuell veröffentlichten Zahlen des SPDR Gold-Trust, dem weltgrößten Gold-ETF, vernommen werden. Unter den größten Goldkäufern lagen vier Großbanken. Trotz sehr negativer Goldprognosen waren Morgan Stanley, HSBC, Citigroupund Barclays unter den größten Goldkäufern, welche allein im zweiten Quartal Goldfondsanteile von hunderten Millionen Euro kauften. Ein Schurke sei, wer Böses dabei denkt! Trotz der Käufe der Großbanken musste im zweiten Quartal des Jahres ein weltweiter Nachfragerückgang verzeichnet werden. Laut dem World Gold Council gab es im Q2 eine Gesamtnachfrage von 914,9 Tonnen und damit mehr als 100 Tonnen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dieser Trend zog sich durch sämtliche Bereiche, ob Schmuck, Investment oder Industrie.

Das Gesamtangebot war ebenfalls um fünf Prozent rückläufig im vergangenen Quartal. Sowohl der Output aus Minen als auch die recycelten Mengen waren unter dem Vorjahresniveau. Dies ist zum großen Teil den seitwärtslaufenden Kursen zu verdanken und hat gerade im Recyclingbereich keinerlei Aussagekraft für künftige Mengen. Festzuhalten ist jedoch, dass trotz der rückläufigen Mengen ein Angebotsüberhang von mehr als 100 Tonnen bestand. Kurzfristig schauen mal wieder alle auf die US-Notenbank. Sollten kurzfristig Kursveränderungen zu Stande kommen, werden Sie wohl der US-amerikanischen Zinspolitik geschuldet sein. Die massiven Abflüsse aus den Aktienmärkten könnten den Goldpreis künftig stützen. Es muss viel Geld investiert werden und die aktuell niedrigen Goldkurse könnten etliche Investoren animieren zu kaufen. Deshalb sind wir für den Goldkurs aktuell deutlich optimistischer als noch vor einem Monat. Palladium Starke Verluste im August Ganz besonders unter die Räder kam in den letzten Monaten Palladium. Ende Mai lag der Kurs noch bei 23,50 EUR/g, am gestrigen Dienstag fiel der Kurs nun erstmals seit drei Jahren unter die Marke von 15,00 EUR/g. Allein im August verlor der Kurs über 3,50 EUR/g. Trotz der weiter andauernden Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland und der damit verbundenen Unsicherheit im Palladium, befindet sich der Kurs im freien Fall. Die Hauptschuld an den niedrigen Kursen liegt hauptsächlich in China. Die Zahlen der Neuwagenzulassungen im Reich der Mitte sind seit vier Monaten rückläufig. Gerade dieser Markt mit nahezu ausschließlich benzinbetrieben Fahrzeugen ist enorm wichtig für den Absatz von Palladium, da ein Großteil der Palladiumnachfrage den Katalysatoren geschuldet ist. Da die Handelsvolumina im Palladiummarkt eher gering sind schwanken die Kurse entsprechend stärker als bei liquideren Märkten, beispielsweise Gold. Die nächsten Wochen versprechen weiterhin sehr spannend zu bleiben. Wir erwarten weiterhin starke Schwankungen, gerade bei neuen Nachrichten aus China. Durch die starken Kursverluste werden aber zusehends mehr Marktteilnehmer dieses Niveau als Kaufchance sehen und mit Käufen die Kurse stützen.

Konjunktur Längst fällige Korrektur oder Beginn einer Krise Nachdem die Börsen, besonders in Asien und in den Schwellenländern, bereits seit einigen Wochen herbe Verluste zu verzeichnen hatten, wurden zu Beginn der Woche nochmals sämtliche Handelsplätze durchgerüttelt. Erst ging es am Black Monday steil bergab, danach am Turnaround Tuesday trat bereits wieder eine Erholung ein. Auslöser der neuen Turbulenzen war die Veröffentlichung der Industrieproduktion Chinas. Diese fiel so stark wie zuletzt in 2009. Bereits am 11. und 12. August hatte die Volksrepublik den Yuan abgewertet, mit dem Ziel die Exporte wieder anzukurbeln. Da hierdurch zwar Exporte günstiger werden, Importe jedoch teurer, haben sowohl die Exportnation Deutschland als auch die Edelmetallmärkte unter der Intervention zu leiden. Da China für sämtliche Edelmetalle der größte Abnehmer ist, könnte ein schwacher Yuan den Edelmetallabsatz nachhaltig belasten. Wirtschaftslage: Dunkle Wolken sind am Konjunkturhimmel aufgezogen! Tavani Fotolia Medienberichten zufolge könnte der Laie denken China, befände sich bereits in der Rezession. Dies ist jedoch mitnichten der Fall, es wird dieses Jahr nach wie vor eine Steigerung des BIP von etwa sechs Prozent erwartet. Nicht nur die Börsen kamen zuletzt unter die Räder, sondern auch Rohstoffe, insbesondere der Rohölpreis erreichte zuletzt immer neue Tiefststände. Dieser notiert aktuell etwa bei 40 USD/Barrel und liegt damit beinahe 75 Prozent unter den Höchstständen von 2012.

Aktuell verspricht die Lage an den Finanzmärkten einen heißen Herbst. Unklar ist aktuell noch, ob es sich aktuell um eine längst fällige Korrektur der Märkte handelt, oder ob die Konjunktur im zweiten Halbjahr einen steilen Sinkflug hinlegt. Dies wird sich auf jeden Fall in den nächsten Wochen zeigen und man sollte auf beide Szenarien vorbereitet sein. Mit Sicherheit können wir sagen, dass die Volatilitäten im Goldmarkt deutlich höher sein werden, als noch im zweiten Quartal. Sollte sich die Wirtschaft weiter abkühlen, bleibt es spannend zu beobachten, ob der zuletzt vermeintlich verlorene Status als Safe Haven vom goldenen Metall zurück erobert werden kann! Torsten Schlindwein Aktuelle Edelmetallpreise 2. LBMA Gold Price 26. August 2015 Gold: Silber: Platin: 31,90 EUR/g 415,69 EUR/kg 27,36 EUR/g Palladium: 15,92 EUR/g Disclaimer: Verantwortlich für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist die C.HAFNER GmbH & Co. KG, Wimsheim. Die in Fokus Edelmetall veröffentlichten Meinungen und Marktinformationen beruhen auf Einschätzungen von C. HAFNER GmbH & Co. KG zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Informationen und Einschätzungen stellen keinerlei Form der Beratung und Empfehlung dar, Prognosen und Erwartungen unterliegen den üblichen Markrisiken und die tatsächlichen Ergebnisse können erheblich von den Annahmen und Erwartungen abweichen. C. HAFNER GmbH & Co. KG ist nicht verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder die Leser anderweitig zu informieren, wenn sich eine in Fokus Edelmetalle enthaltene Annahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder nicht mehr zutreffend ist. Weder C. HAFNER GmbH & Co. KG noch Ihre Geschäftsleitungsorgane und Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden oder Verluste die aus der Verwendung dieses Dokuments entstehen. Dieses Dokument ist ausschließlich für die Information des Empfängers. Eine Vervielfältigung ist weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch C. HAFNER GmbH & Co. KG erlaubt. Verantwortlich nach 55 Abs.2 RStV: Dr. Philipp Reisert