Verabschiedung von Präsident Manfred Nüssel

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Transkript:

Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG Rede anlässlich der Verabschiedung von Präsident Manfred Nüssel 30. Juni 2017 Berlin Es gilt das gesprochene Wort! 1

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Fröhlich, sehr geehrter Herr Bockelmann, verehrte Repräsentantinnen und Repräsentanten der genossenschaftlichen Verbände, der Wirtschaft und der Politik, meine sehr geehrten Damen und Herren, und natürlich heute ganz besonders, sehr geehrter Herr Präsident, lieber Herr Nüssel, ich muss sagen, ich bin heute mit etwas gemischten Gefühlen zu dieser Veranstaltung gekommen: Natürlich freut es mich immer, die genossenschaftliche Familie in so großer Zahl vereint zu treffen. Es ist ein Tag der Freude an dem wir das Lebenswerk einer herausragenden Persönlichkeit feiern und wir dürfen Ihre heutige Anwesenheit, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sicher auch als eine besondere Anerkennung des heutigen Protagonisten werten. 2

Gleichzeitig steht der heutige Tag aber auch im Zeichen des Abschieds eines hoch geschätzten Familienmitglieds, der sich um den Deutschen Raiffeisenverband und um das Ansehen der Genossenschaften in unserer Gesellschaft, in Deutschland, aber auch über seine Grenzen hinaus, verdient gemacht und damit auch zu jenem Ansehen beigetragen hat, das Deutschland gerade in diesen Tagen nicht nur als Standort in der Welt genießt. Ich glaube, lieber Herr Nüssel, dass Ihnen dies so erfolgreich gelungen ist und bei aller Arbeit hinter den Kulissen so scheinbar leicht von der Hand ging, ist insbesondere auf zwei Aspekte zurückzuführen. Erstens verfügen Sie über ein tiefes Verständnis der gesamten Wertschöpfungskette, gewissermaßen vom Hof bis auf den Teller, das so nur sehr wenige mitbringen, verbunden mit einem ausgeprägten Gespür für die Logik des Politischen. 3

Zwischen Hof und Teller liegen Produktions- und Handelsstufen, Verbraucherschutz und Tierwohlbelange, wettbewerbsrelevante Themen, strategische Aufgabenstellungen und schließlich auch Finanzierungsfragen. Wer durch dieses Aufgabendickicht erfolgreich navigiert, muss schon ein genossenschaftliches Multitalent sein. Es ist ein Glückfall für unsere Organisation, dass Manfred Nüssel auf so vielen Gebieten voll reicher Erfahrung und Begabung agieren konnte. Was eine G+V ist lernt man schnell auf dem eigenen Hof und wer das Glück hat, Politik mit der Muttermilch aufzunehmen Vater Nüssel war schließlich neben vielen anderen Funktionen Minister im bayrischen Kabinett der hat Zugang zur und Verständnis für die Politik. Immer diplomatisch im Ton, aber entschlossen in der Sache Es soll andere Bayern in Berlin geben, denen das bisweilen nicht ganz so gut gelingt. Manfred Nüssels Blickfeld als unser Mann der Ware war aber noch viel breiter: Als Aufsichtsratsvorsitzender der BayWa steht man nicht nur genossenschaftlichen Eigentümern Rede und Antwort, 4

sondern managt gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden, lieber Herr Lutz, auch ein börsennotiertes Unternehmen, das die Herausforderungen der Internationalisierung und Digitalisierung so großartig meistert. Wenn man dann auch noch etwas von Finanzierungsfragen versteht, weil man den Aufsichtsrat der VR Bank Bayreuth viele Jahre geführt hat, dann schließt sich der Begabungskreis, den Manfred Nüssel mit besonderer Neigung und Begabung so vortrefflich zum Wohle unserer Organisation eingesetzt hat. Hinzu kommt noch ein nicht zu unterschätzender zweiter Aspekt. Sie vertreten nicht allein Interessen, Sie stehen vielmehr für die genossenschaftlichen Überzeugungen ein. Allen voran langfristige Orientierung, Zusammenarbeit und Selbstverantwortung. Damit waren Sie übrigens auch für mich, der den Weg in die genossenschaftliche Familie nun erst etwas später gefunden hat als Sie, lieber Herr Nüssel, Orientierungshilfe und wichtiger Gesprächspartner gleichermaßen 5

die Verlegung Ihres Dienstsitzes in unser DZ BANK Gebäude die Heimat unserer Organisation hier in Berlin hat die Dienstwege in dieser Hinsicht ja noch einmal kürzer werden lassen. Aber gerade auch als Mitglied unseres Unternehmerbeirats und im Vorstand der DZ BANK Stiftung, haben Sie nicht nur die guten Beziehungen zwischen unseren Organisationen gestärkt, sondern sich auch immer inhaltlich und durchaus auch mit Geschäftszuweisungen eingebracht. Begleitet werden diese gelebten genossenschaftlichen Ideale von einem beherzten und reflektierten Eintreten für marktwirtschaftliche Überzeugungen. Zweifelsohne brauchen Märkte ein Mindestmaß an Freiheit, um ihre Wirkmacht zu entfalten, aber ebenso klare Regeln, damit aus dem freien Spiel kein zügelloses Treiben wird. Bisweilen bedarf es hierfür neben klaren Regeln auch weiterer Korrektive. Das gilt umso mehr für Agrar- und Lebensmittelmärkte, die nicht nur dem Kriterium der Markteffizienz entsprechen, sondern auch Versorgungssicherheit garantieren müssen. 6

Sie, lieber Herr Nüssel, haben immer wieder Position dafür bezogen, dass Genossenschaften die Rolle eines solchen Korrektivs verlässlich wahrnehmen können. Gerade in der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich die stabilisierende Funktion des genossenschaftlichen Sektors für die Gesamtwirtschaft erwiesen. In dieser für uns alle mehr als fordernden Phase standen Ware und Geld geeint Seite an Seite. Auch daran hatten Sie entscheidenden Anteil als beständiger Partner, geschickter Netzwerker, Mittler und Brückenbauer zwischen Politik, Ware und Finanzsektor. Fähigkeiten, die Sie auch in anderem Zusammenhang eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Als Kuratoriumsvorsitzender der 1. Stunde der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, haben Sie nicht nur mit großem Engagement die Vorbereitung des Raiffeisen-Jahres begleitet, Sie waren in Ihrem beständigen und nachhaltigem Wirken maßgeblich dafür, dass wir im letzten November die Aufnahme der Genossenschaftsidee in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit feiern konnten. 7

Eine Leistung, die nun wahrlich wenige für sich reklamieren können und auf die Sie auch ganz persönlich stolz sein können. Meine Damen und Herren, Mit der Aufnahme in das Weltkulturerbe hat die genossenschaftliche Idee zu Recht erneut Geschichte geschrieben. Und ich glaube, dass sie gerade heute das Zeug dazu hat, erneut Schule zu machen. Der Blick nach Europa zeigt eindringlich, dass das Prinzip der Selbstverantwortung nicht nur im politischen Kontext oft allzu gering ausgeprägt ist. Dass es in vielen Ländern jenseits der wirtschaftlichen und politischen Zentren an Strukturen fehlt, um Unternehmertum und Wagemut zu fördern. Es kann nicht darum gehen, das deutsche Erfolgsmodell eins zu eins zu exportieren. Wohl aber die genossenschaftliche Idee als wirkmächtigen Ansatz stärker in das öffentliche Bewusstsein zu tragen, um Veränderung in der Breite anzustoßen. 8

Gerade weil Genossenschaften für ein Mehr an Stabilität sorgen, gerade weil sie ein wichtiger Faktor für den Erhalt des ländlichen Raumes sind. Und gerade weil sie Antworten zu den großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit von der Nahrungsmittelversorgung, über Schaffung von Wohnraum, die Stärkung des Gesundheitswesens bis zur Energiesicherung beisteuern können, sollte die Fülle der Möglichkeiten doch gerade nicht rechtlich eingeschränkt, sondern vielmehr gestärkt werden. Die große Stärke der Genossenschaften ist es, Initiative aus der Mitte und zum Wohle der Gesellschaft entstehen zu lassen. In diesem Bewusstsein haben Sie, lieber Herr Nüssel, vieles bewegt und sich so um die Genossenschaften in Deutschland und ihre Zukunftsfähigkeit besonders verdient gemacht. Und so hinterlassen Sie Ihrem Nachfolger nicht nur einen bestens bestellten Hof, sie hinterlassen auch ein großes Erbe, an das es gemeinsam anzuknüpfen gilt. 9

Ich darf an dieser Stelle Franz-Josef Holzenkamp (noch einmal) herzlich zu seiner Wahl zum Präsidenten des DRV beglückwünschen und freue mich darauf die gute und vertrauensvolle Arbeit weiterzuführen, die das Verhältnis zwischen unseren Organisationen in den vergangenen Jahren geprägt hat. Auch dafür will ich mich an dieser Stelle bei Ihnen auch ganz persönlich bedanken, lieber Herr Nüssel. Bekanntermaßen verbringt man in der genossenschaftlichen Organisation einige gemeinsame Zeit in den Gremien. Man lernt sich kennen. Irgendwann stellt sich unweigerlich die Frage: Mit wem würde man eigentlich seinen Urlaub verbringen? Bei Ihnen, lieber Herr Nüssel, würde meine Antwort ohne zu zögern jederzeit lauten. Unter einer Bedingung: Bitte bringen Sie Ihre liebe Frau mit. Die Freude wäre übergroß. Ich wünsche Ihnen alles Gute für den nun vor Ihnen liegenden neuen Lebensabschnitt. Danke für alles und Glück auf. 10