Wem gehört das Saatgut? Wer kümmert sich darum?
Themen 1. Der Stand der Dinge 2. Saatgutkümmerer heute 3. Vision
Entwicklung Zuchtsysteme: vom Acker zum Labor Rechtssysteme: vom Bauern zum Saatgutkonzern Der Stand der Dinge Aneignungsstrategien: vom Sortenschutz zum Patent Marktstrukturen: vom Saatgutzüchter zum globalen Konzern Ch. Then, www.scouting-biotechnology.net
Saatgutmarkt Vor 25 Jahren gab es weltweit noch 7.000 Saatgutfirmen (eed 3/2006) Keine davon hatte einen Weltmarktanteil über 1 % Der Stand der Dinge Heute kontrollieren 10 Konzerne über 60 % des Saatgutmarktes (www.etcgroup.org)
Saatgutmarkt Der Stand der Dinge
Rechtssystem um & vor 1900: Zucht in Bauernhand um 1920: DLG bietet geprüfte Sorten 1934: Verordnung über Saatgut Der Stand der Dinge 1953: Deutsches Saatgutgesetz 1994: TRIPs/WTO Sortenschutz 1998: EU Schutz biotechnologischer Sorten Ch. Then, www.scouting-biotechnology.net
Rechtssystem Dreifacher Systemwechsel 1934: Saatgut nur geprüft verkehrsfähig Prinzip: Rechte enden bei Verkauf 1994: Kein freier Nachbau Prinzip: Zugang gegen Gebühr Der Stand der Dinge Patente gehen über die Ebene von Sorten und Saatgut hinaus. Kein Züchtervorbehalt Prinzip: Zugang kann verwehrt werden Ch. Then, www.scouting-biotechnology.net
Die Wertschöpfungskette Züchterin Vermehrer Landwirtin Fonds 2 Fonds 1 Staat Der Stand der Dinge Verarbeiter Händlerin Verbraucher Karl Josef Müller/ Getreidezüchtungsforschung Darzau
Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft Für ökologische und nachhaltige Landwirtschaft sollte Saatgut regional, vielfältig und fruchtbar sein mit möglichst wenig externem input auskommen die Standortgegebenheiten optimal nutzen Saatgutkümmerer heute unter Beteiligung der Bäuerinnen und Gärtnerinnen entwickelt werden ohne Gen- und Labortechniken entwickelt werden
Saatgutfonds unterstützt Züchtungsforschung Seit 1996: Jährlich 26 Projekte in der Züchtungsforschung bei Gemüse (20) und Getreide (6) Der finanzielle Bedarf dieser Projekte liegt bei ca. 1,8 Mio. pro Jahr Entwicklung einer Sorte dauert 10 Jahre und kostet 600.000 Saatgutkümmerer heute Der Saatgutfonds stellt jährlich ca. 650.000 zur Verfügung Finanzierung durch viele kleine & große Spenden
Getreidezüchtung Saatgutkümmerer heute
Regionalität: Züchter-Cent beim Brotverkauf Zusammenarbeit mit 17 Landwirten und 4 Bäckern rund um den Bodensee Regionalsorten werden in Zusammenarbeit mit den Landwirten entwickelt Saatgutkümmerer heute Täglicher Verkauf von 450 Saatgut-Broten unter gemeinsamer Marke, 10 Cent pro Brot für die Züchtung
Regionalität: Züchter-Cent beim Brotverkauf Zusammenschluss von 8 Bäckereien und 30 Höfen Zwilling-Brot mit 15 Cents pro Brot für Saatgut Saatgutkümmerer heute http://www.chora.de/zwilling.htm
Fair-Breeding Kooperationsprojekt zwischen Naturata International Gemeinsam Handeln e. V. und Kultursaat e.v. 10 Jahre gehen 0,3 % vom gesamten Netto- Umsatz bei Obst und Gemüse an Kultursaat e.v. Saatgutkümmerer heute www.naturata-verein.de/index.php?id=37
Eine Saatgut-Treuhand Ziele: Entwicklung und Pflege von regional angepasstem, fruchtbarem, fair zugänglichem Saatgut Vision Demokratische Kontrolle, u. a. Beteiligung aller in Bezug auf Landwirtschaft gesellschaftlich relevanten Gruppen Entscheidungsgremien beschließen, welche Forschungs- und Züchtungsvorhaben gefördert werden Finanzierung z.b. durch Besteuerung von Pestiziden, Insektiziden und chem. Düngemitteln
Demokratisierung des Saatgutbereichs Einrichtung einer Saatguttreuhand (und/oder regionale Treuhände), die sich um Saatgutpflege, zucht und gerechten Zugang kümmert Vision Besitz, Züchtung und Vermehrung von Saatgut nur im gemeinnützigen Bereich Neue Gesetzgebung: Verbot der Patentierung bei Saatgut und Pflanzen; Neuregelung des Sortenschutzes
Demokratisierung des Saatgutbereichs Abschaffung von Eigentumsrechten, die den Zugang zu Sorten verhindern Vision Förderung von Bewusstsein in Bezug auf Saatgut
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!