Bäckermeister Matthias Rauch macht s anders

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Transkript:

www.berliner-sparkasse.de Mai / Juni 2010 Test Fünf Sterne für die LBB businessline Service für Gewerbekunden D a s U n t e r n e h m e r m a g a z i n d e r B e r l i n e r S p a r k a s s e Krankenversicherung Vorsorge zum Nulltarif Unternehmer Bäckermeister Matthias Rauch macht s anders

Editorial 3 2010 Engagiert und bodenständig Die Belastungen der internationalen Finanzsysteme sind noch nicht überwunden. Doch die Sparkassen befinden sich in ruhigem Fahrwasser. Wir und damit meine ich auch uns als LBB/Berliner Sparkasse konzentrieren uns auf ein kundenorientiertes Kreditgeschäft. Die Sparkassen als Partner des Mittelstandes haben ihre Kreditvolumina deutlich gesteigert. Allein im Krisenjahr 2009 wurden Unternehmen 62,1 Milliarden Euro zugesagt. Das waren 5,5 Prozent mehr als im Rekordjahr 2008. Damit kommt fast jeder zweite Firmenkredit aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Hans Jürgen Kulartz Mitglied des Vorstandes der Landesbank Berlin (LBB) Von diesen Krediten profitieren gerade auch in der Region Berlin-Brandenburg viele Unternehmensgründer, die von uns als Berliner Sparkasse in besonderer Weise betreut werden. Unser KompetenzCenter Gründungen und Unternehmensnachfolge unterstützt Jungunternehmer in jeder Phase ihrer Existenzgründung mit einer maßgeschneiderten Finanzierung inklusive öffentlicher Fördermittel sowie mit einem großen Experten-Netzwerk. Und weil wir uns als Marktführer unserer Verantwortung für die Berliner Wirtschaft bewusst sind, engagieren wir uns seit Jahren auch für innovative Unternehmer, die am Businessplan- Wettbewerb oder am Innovationspreis Berlin-Brandenburg teilnehmen. Natürlich können sich auch die vielen Unternehmen auf uns verlassen, die teilweise schon seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt sind und zehntausende Arbeitsplätze in unserer Region garantieren. Zwei dieser Traditionsfirmen stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor als Beispiel für engagiertes Unternehmertum. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! Hans Jürgen Kulartz 3/2010 Profits

Innovative Gründer, die am Businessplan-Wettbewerb teilnehmen, werden in der 2. Wettbewerbsstufe von der Berliner Sparkasse begleitet. Unterstützung für Gründer und Jungunternehmer Vorsorge zum Nulltarif Krankenversicherung. Aufwendungen für den Basisversicherungsschutz sind steuerlich absetzbar. Die Beiträge zur Kranken- und Pflege - ver sicherung sind ein großer Posten im Monatsbudget. Seit 1. Januar 2010 werden sie aber zumindest steuerlich deutlich stärker berücksichtigt: Egal, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind Ihre Aufwendungen für den sogenannten Basisversicherungsschutz in der Krankenversicherung können Sie ab diesem Jahr unbegrenzt absetzen, sagt Michael Aurich, Versicherungsexperte der Berliner Sparkasse. Dafür sorgt das Bürgerentlastungsgesetz. Besonders profitieren diejenigen, die hohe Steuern zahlen, beispielsweise Einkommensstarke mit einem Brutto ab 4.000 Euro. Aber auch Ledige ohne Kinder und Steuerpflichtige der Steuerklasse V haben Vorteile. Wer die monatliche Steuerentlastung direkt in seine persönliche Vorsorge investiert, sichert sich durch das Bürgerentlastungsgesetz quasi zum Nulltarif ab, so Michael Aurich. Empfehlungen für die individuelle Vorsorge geben die Kundenbetreuer der LBB/Berliner Sparkasse. Weitere Infos unter www.berliner-sparkasse.de/mittelstand Existenzgründung. Auch in der nach wie vor angespannten Wirtschaftslage unterstützt die LBB/Berliner Sparkasse den Mittelstand in der Region Berlin-Brandenburg. Dazu gehören auch Existenzgründer und Jungunternehmer, die zum Beispiel am Businessplan-Wettbewerb (BPW) teilnehmen. Beim BPW wird Gründern Schritt für Schritt gezeigt, wie aus einer Idee ein umsetzungsreifer Geschäftsplan entsteht. Die LBB/Berliner Sparkasse unterstützt den Businessplan-Wettbewerb unter anderem mit der Ausrichtung des Kontaktabends und der Prämierung in der zweiten Wettbewerbsstufe. Darüber hinaus engagieren sich erfahrene Firmenkundenbetreuer der Bank als Coaches und Juroren. Doch mit der Unterstützung des Businessplan-Wettbewerbes ist es nicht getan: Wir begleiten die angehenden Unternehmer und Gründer auch nach dem Wettbewerb, damit aus ihrem Geschäftsplan ein erfolgreiches Unternehmen heranwächst, betont der Leiter des KompetenzCenters Gründungen und Unternehmensnachfolge der LBB/ Berliner Sparkasse, Dr. Christan Segal. Schließlich bräuchten die Profits 3/2010

Berlin 3 2010 Unternehmer von morgen nicht nur Geld, sondern vor allem eine gute Beratung. Und die bekämen sie in dem vor zehn Jahren gegründeten KompetenzCenter Gründungen und Unternehmensnachfolge, so Dr. Christian Segal. Sein Team unterstützt Junguntenehmer in jeder Phase ihrer Existenzgründung mit einer maßgeschneiderten Finanzierung inklusive öffentlicher Fördermittel sowie mit dem Expertenwissen eines großen Netzwerkes. Weitere Infos unter www.berliner-sparkasse.de/existenz www.b-p-w.de BusinessLine: von 8 bis 18 Uhr erreichbar Unsere Nummer für Ihre Fälle BusinessLine. Ob kurze Frage, komplexe Anlageberatung oder Finanzierung: Mit ihrer BusinessLine ist die Berliner Sparkasse für ihre Gewerbekunden immer nur einen Telefonanruf entfernt. Seit fünf Jahren sorgen erfahrene Kundenberaterinnen und -berater dafür, dass rund 30.000 Geschäftsleute in der Region Berlin-Brandenburg bei ihren Bankgeschäften per Telefon unkomplizierte und persönliche Hilfe bekommen. Mit diesem Service überzeugten Astrid Strasas, Leiterin der Direktion BusinessLine, und ihr Team auch den TÜV: Die unabhängigen Tester der TÜV Rheinland Group, die das Angebot in diesem Sommer erneut prüfen werden, bescheinigten der BusinessLine nach einem umfangreichen Zertifizierungsverfahren Geprüfte Service- und Beratungsqualität. Und auch die Kunden geben in Befragungen regelmäßig Bestnoten. Diese Zufriedenheit ist für uns entscheidend, betont Astrid Strasas: Deshalb stehen Erreichbarkeit und Fachkompetenz bei uns im Vordergrund. Die BusinessLine ist speziell für kleinere und mittlere Unternehmen entwickelt worden, die ein schnelles und unkompliziertes Handling mit hochwertiger Beratung verbinden wollen. Um sie zu nutzen, müssen die Kunden ihre Geschäfte oder Unternehmen nicht verlassen: Mit uns können sie ihre Bankgeschäfte von jedem Ort komplett per Telefon erledigen, erklärt Astrid Strasas. Mehr als 18.000 Telefonate führt ihr Team jeden Monat, und meist geht es um Girokonten, Kredite und Geldanlagen. Auch der Firmenkunden- Dispo erfreue sich großer Beliebtheit. Doch die 41 Bankexperten der BusinessLine wissen bei vielen weiteren Fragen Rat, verspricht Astrid Strasas: Die BusinessLine ist der Partner für Gewerbekunden in unserer Region. Erreichbar ist die BusinessLine montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter Tel: 030 869 869 869. Weitere Infos unter www.berliner-sparkasse.de/businessline C a p i t a l -t e s t Die Unternehmensberatung Steria Mummert hat für die Zeitschrift Capital 32 Emittenten geprüft 5 Sterne für die LBB Bester Service bei Anbietern von Zertifikaten Im Vergleich der deutschen An - bieter von Zertifikaten hat die Landesbank Berlin AG (LBB) den besten Service. Das hat ein um - fangreicher Test der Zeitschrift Capital mit der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting ergeben, bei dem die Servicequalität und die Transparenz der Emittenten untersucht wurden. Im Gesamtranking belegt die LBB erneut den zweiten Platz und sicherte sich damit zum dritten Mal in Folge als einzige Landesbank einen Podiumsplatz. Als eine von nur fünf Banken erhielt die Landesbank Berlin zudem die höchste Capital-Bewertung von 5 Sternen. Es freut uns, dass wir erneut ausgezeichnet wurden. Die gute Platzierung belohnt unsere An strengungen zur ständigen Verbesserung der Produkt- und Servicequalität", sagt Frank Klingelhöfer, Director Capital Markets der LBB. Die Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting hat exklusiv für die Zeitschrift Capital die Qualität von Zertifikateanbietern untersucht. Mit E-Mails, Anrufen und einer gründlichen Bewertung des Webauftrittes wurden die Transparenz und der Service von 32 Emittenten getestet. Detaillierte Infos unter www.zertifikate.lbb.de 3/2010 Profits

Aus der Nische zum Erfolg Berliner Traditionsunternehmen Die besonderen Rezepte lokal verwurzelter Betriebe Viele Berliner Traditionsunternehmen, die sich seit Jahrzehnten am Markt behaupten, beweisen gerade in Zeiten weltweiter Wirtschaftskrisen Flexibilität und Unternehmergeist. Sie zeigen Durchsetzungsvermögen und überzeugen mit zukunftsweisenden Konzepten. Wir stellen in dieser und in der kommenden Ausgabe je zwei Betriebe aus ganz unterschiedlichen Branchen vor. Durchstarten nach der Wende Die Weimarer Republik, die Nazizeit, die sowjetische Besatzung, die DDR und die Wende die Bäckerei Rauch in Hohenschönhausen hat seit ihrer Eröffnung vor 83 Jahren alle politischen Systeme unbeschadet überstanden. Inzwischen steht mit dem 34-jährigen Matthias Rauch bereits ein Mitglied der vierten Generation an der Spitze des Familienunternehmens. Er hat die Bäckerei und Konditorei vor rund anderthalb Jahren von seinem Vater Jürgen übernommen, nachdem dieser den Betrieb erfolgreich aus der DDR ins wiedervereinte Berlin geführt hatte. Nach der Wende mussten wir das Brotbacken praktisch neu erfinden, sagt Matthias Rauch. Die neuen Backmittel aus dem Westen verlangten eine ganz andere Herstellung der Brötchen und Brote. Zu DDR-Zeiten mussten wir zum Beispiel die Schrippen mit warmem Wasser gießen, plötzlich mussten wir kaltes Wasser verwenden, erzählt der Bäckermeister. Und überhaupt: Ständiges Lernen sei angesagt, um sich in der Marktwirtschaft gegen Mitbewerber, besonders gegen die Großfilialisten, behaupten zu können. Die Innung hat viele Kurse angeboten, um uns Ost-Bäcker schnell auf den neuesten Stand zu bringen. Das haben mein Vater und ich genutzt, auch um uns in Marketingfragen fit zu machen, so Matthias Rauch. Zusätzlich stand ihnen ein Bäckermeister aus Charlottenburg zu Seite, der sie beim Übergang in die Marktwirtschaft coachte. Ihm sind wir noch immer freundschaftlich verbunden, sagt der 34-Jährige. Auch seiner Hausbank, der Berliner Sparkasse, ist der Bäcker treu geblieben. Die Berliner Sparkasse gehört für mich auch schon fast zur Familie, sagt Rauch schmunzelnd. Seine Bäckerei ist seit der Firmengründung 1927 zufriedene Sparkassen-Kundin. Für Matthias Rauch ist klar: Nur wer flexibel sei, mit der Zeit gehe und den Markt genau beobachte, könne heutzutage mit einem handwerklichen Familienbetrieb überleben. Ich entwickle ständig neue Ideen, um einerseits den sich ändernden Essgewohnheiten meiner Kunden gerecht zu Profits 3/2010

Berlin Detlef Kratz setzt zusammen mit seinen Partnern aus Studentenzeiten auf ausgewählte HiFi-Geräte und individuelle Beratung. werden und um mich andererseits von den Großfilialisten wie Kamps und Thürmann zu unterscheiden, sagt er. So begeistert er seine Stammkunden mit ausgefallenen Peperoni-Paprika-Broten und Foto-Torten und sichert so auch die Arbeitsplätze von neun Mitarbeitern und zwei Auszubildenden. Sein Engagement für den eigenen Betrieb schlägt sich auch in den Arbeitszeiten nieder: Eine Sechs-Tage-Woche mit 70 Wochenstunden ist für Matthias Rauch die Regel. Dazu kommt noch seine ehrenamtliche Vorstandstätigkeit in der Bäcker-Innung. Damit möchte ich ein bisschen von dem zurückgeben, was die Innung für uns nach der Wende getan hat, betont er. Vom Hof in die Vorderhäuser Für Detlef Kratz, Norbert Ziemer und Jochen Bormann war dagegen von Anfang an Wachs en angesagt. Der Hinterhof, der ihrem Fachgeschäft 1979 den Namen gab, reicht ihnen schon lange nicht mehr. Stück für Stück haben sie sich mit HiFi im Hinterhof ausgebreitet, 1983 zunächst ins Vorderhaus, drei Jahre später ins Nachbarhaus und 2002 schließlich noch nach gegenüber. Heute sind sie einer der Größten im Osten Deutschlands, wenn es um Radio, Fernsehen und HiFi in Ton und Bild geht. Wer hierher kommt, will anspruchsvoll hören und sehen, der liebt Musik, hat Spaß an besonderem TV und darf mehr erwarten als Elektronikmärkte und Kaufhäuser in der Regel bieten können ausgewählte Fabrikate, hohe Qualität und individuelle Beratung. Dabei sehen wir uns seit dem Start als Volksladen und bilden in allen Bereichen das gesamte Spektrum ab, betont Geschäftsführer Detlef Kratz: Wir haben sowohl den Studenten, der sich seine ersten Geräte kauft, als auch den Professor oder Chefarzt, der die Anlage seines Lebens sucht und bis zu mehreren zehntausend Euro ausgibt. Mit diesem Konzept haben sich die drei Chefs und Gesellschafter, die sich aus Studientagen kennen, ihre Marktnische gesichert und das gemeinsame Hobby zum Beruf gemacht. Heute verkaufen sie zu 80 Prozent an Stammkunden aus der Region, aber auch aus dem Raum Dresden und aus Rostock, und am liebsten auf Empfehlung: Unsere Kartei ist unser wichtigstes Marketinginstrument, sagt Kratz, der zudem auf sein Team schwört. 23 Mitarbeiter beschäftigt HiFi im Hinterhof heute, davon sind vier Auszubildende. Alle duzen sich: Das Team steht ganz hoch, sagt Kratz. Hier hat jeder seine Aufgabe. Damit alle auch bei neuen Produkten technisch immer auf dem aktuellen Stand sind, wird regelmäßig geschult. Und immer steht die Suche nach dem Optimalen im Vordergrund. Damit ihre Kunden wirklich ihre Wunschanlage finden, haben Kratz, Bormann und Ziemer ihnen 18 Studios in Wohnzimmergröße eingerichtet. Und den Raum, in dem alles begann, den ehemaligen Pferdestall im Hinterhof, nutzen sie übrigens immer noch als kleinen Kinosaal zum Probehören und -sehen. Christian Kersten, Jens Kohrs Bäckerei & Konditorei Rauch OHG Sandinostr. 14 13055 Berlin-Hohenschönhausen Tel.: 030 970 41 48 www.baeckerei-rauch.de HiFi im Hinterhof Großbeerenstr. 65/66 10963 Berlin-Kreuzberg Tel.: 030 253 753 10 www.hifi-im-hinterhof.de 3/2010 Profits