Konferenz Bundesnetzagentur und Verbraucherzentrale Bundesverband am 27. September 2011 in Berlin Bahn frei für Verbraucher: Wettbewerb im Schienenverkehr Fahrkartenvertrieb jeder für sich oder einer für alle? Susanne Wecken Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbh (LNVG), Hannover
Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbh (LNVG) Aufgabenträger im SPNV (außerhalb Region Hannover und Zweckverband Großraum Braunschweig) SPNV/ÖPNV-Bewilligungsbehörde des Landes sowie zentrale Finanzsteuerung Liniengenehmigungsbehörde des Landes 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 2
SPNV-Aufgabenträger in Niedersachsen Kennzahlen 2010 Gesamt Niedersachen Betriebsleistungen ca. 48 Mio. Zug-km Verfügbare Mittel (NNVG) 421,5 Mio. davon 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 3
Unternehmenslandschaft in Niedersachsen (Fahrplan 2012) 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 4
Heutige Rahmenbedingungen (1) Tarif DB Tarif (BB DB) ist derzeit der einzige bundesweit gültige Tarif, daher kooperieren Nichtbundeseigene Eisenbahnen (NE) mit DB BBDB ist der Haustarif der DB, damit gibt sie die Konditionen für die Kooperation maßgeblich vor Vorgabe des Haustarifs der DB in Ausschreibungen vergaberechtlich nicht möglich 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 5
Heutige Rahmenbedingungen (2) Vertrieb Vertriebskooperation mit DB Vertrieb nur bei gleichzeitigem Abschluss einer Tarifkooperation mit DB Regio Abrechnung auf Provisionsbasis: DB Vertrieb profitiert automatisch am Mehrverkehr Zustandekommen und Höhe der verlangten Vertriebsprovision ist intransparent keine wirksamen Sanktionen bei Qualitätsmangel 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 6
Folgen bei zunehmendem Wettbewerb (1) Tarif Gefahr der Zersplitterung in viele Haustarife eingeschränkte Nutzung bei parallelen Verkehren Wechsel des Tarifs bei Betreiberwechsel 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 7
Folgen bei zunehmendem Wettbewerb (2) Vertrieb verschiedene Fahrkartenautomaten am Bahnhof unterschiedliche Benutzerführung keine Fernverkehrsfahrscheine an den Fahrkartenautomaten der NE 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 8
Was kann der Aufgabenträger tun? Niedersachsen, Hamburg und Bremen haben sich verständigt auf : Schaffung eines landesweiten SPNV-Tarifs zu Ende 2012, der verbindlich vorgegeben wird gemeinsame Vertriebsstandards bei Ausschreibungen verlässliche Öffnungszeiten bei Verkaufsstellen Fahrkartenautomat (FKA) an jeder Station einheitliche Benutzerführung bei FKA FKA weist auf nächste Verkaufsstelle und Öffnungszeiten hin Online-Überwachung der Automaten 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 9
Wo ist Regelungsbedarf? Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes mit dem Ziel Schaffung eines bundesweiten unternehmensneutralen SPNV-Tarifs mit diskriminierungsfreier Einnahmeaufteilung Verpflichtung aller Eisenbahnunternehmen zur Lieferung von Tarifdaten an eine zentrale Stelle und das Recht alle Fahrscheine des Nah- und Fernverkehrs nach festgelegten Regeln zu verkaufen 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 10
Wer fordert noch Gesetzesänderungen? BAG-SPNV als bundesweiter Zusammenschluss der SPNV-Aufgabenträger Bundesländer Monopolkommission (60. Sondergutachten September 2011; Auszüge aus Abschnitte 291 bis 296: Andernfalls würde der Aufbau weitere Systeme zu einer heterogenen Vertriebslandschaft und einer geringeren Attraktivität des SPNV.auf Seiten der Fahrgäste führen. Der Staat kann derzeit nicht sicherstellen, dass dem öffentlichen Interesse an einem gemeinsamen Tarif effizient. nachgekommen wird.) 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 11
Vertrieb: Einer für alle Vorteil einheitliches Auftreten gegenüber dem Fahrgast ist gewährleistet Nachteil geringer Innovationsanreiz oder -druck Regulierungsbedarf, da kein Wettbewerb vorhanden 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 12
Vertrieb: Jeder für sich Vorteil Innovationsanreiz und Kosteneinsparung durch Wettbewerb Nachteil uneinheitliches Erscheinungsbild für den Kunden Aufbau von Doppelstrukturen durchgehender Fahrschein nicht gewährleistet 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 13
Nicht einer für alle oder jeder für sich sondern Jeder für Alle!! 27.09.2011 Fahrkartenvertrieb 14