Die gestresste Gesellschaft - Das Leben ist ein Dauerlauf und trotzdem sprinten wir

Ähnliche Dokumente
Arbeiten und gesund bleiben Was macht uns krank und was hält uns gesund?

Herzlich Willkommen zum Workshop: Zeit- und Selbstmanagement. Themenbausteine: Definitionen 2/3: Definitionen 1/3: S T R E S S.

Burnout ist out! Stress und Überforderung vorbeugen

Stressmanagement. Analyse, Methoden und Training zur erfolgreichen Stressbewältigung

(Hilfe bei) Psychischen Belastungen. ADA-Cosmetics Kehl Katja Schlager & Michèle Falch-Knappe -Betriebliche Sozialberatung-

Psychische Erkrankungen bei Auszubildenden

Stress und Stressmanagement

Burnoutprophylaxe am Arbeitsplatz aus Sicht des Klinikers

Eigene Psychohygiene - Individuelles Stressmanagementwww.kunstsam.de/cartoon_stress.jpg&imgrefurl=

Prävention. Frühwarnzeichen & Wege aus der Stressfalle! Vortragsreihe der NÖGKK in Kooperation mit dem

Department of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy University of Duisburg-Essen Virchowstr. 174 D Essen

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Stress, psychische Belastung, Burnout Handeln, bevor der Job krank macht

pflegen-und-leben.de Was pflegende Frauen bewegt und wie Selbstfürsorge aussehen kann

Stress verstehen ist so einfach wie das ABC

Gesundheitsbewusstes Arbeiten der tägliche Energieschub

Psychotherapeutenkammer Berlin. Veranstaltungsreihe. Betriebliche Prävention psychischer Erkrankungen

Burnout: Psychische Gesundheit und Stress

Burn on! statt Burnout. Selbstmanagement für TrainerInnen

Dr. Samuel Rom, CEO Schützen Rheinfelden AG Psychosomatik und Arbeit 8. Dezember 2011

Burn In statt Burn Out in Zeiten ständiger Erreichbarkeit. MMag. Martin Unterkircher Unfallverhütungsdienst der AUVA

Stress und Stressbewältigung im Arbeitskontext

Herzlich willkommen! 1. Vortrag mit kurzen Übungen und Tipps (ca. 50 Minuten) 2. Anschließend Möglichkeit zu Gesprächen mit Getränken und Snacks

D45 L383N 15T 31NF4CH.

Landwirtschaftliche Sozialversicherung

Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium

Seele in Not was tun? Beratungsstellen und Fachpersonen im Kanton Zug.

Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um?

...trauen Sie sich wieder...

Aktuell breit diskutiert

Verlassen Sie den Teufelskreislauf

Wie Burnout-gefährdet sind ProjektmanagerInnen? Ein Ländervergleich zwischen Österreich und Deutschland.

SOS: Trennung vom Partner

CarpeDiem24 schafft hier professionell Hilfe. Der Nutzen für Ihr Unternehmen

Kinder unter Strom. Im Bann von Fernsehwelt, Games und Internet

(Arbeits)Leben ohne Stress, ohne BURNOUT

Was passiert bei Glück im Körper?

Was Kindern gut tut! Erlebnisorientierte Entspannung. Sonja Quante (Diplom Pädagogin):

Alles gut!? ist im Rahmen eines Konflikttrainings bei PINK entstanden

Ziele. Stressmodell. Eine Situation, die für mich aktuell Stress bedeutet... Das Stress-Modell. Drei Grundbedingungen für die Entstehung von Stress

Burnout. vorbeugen bewältigen - frei sein

Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt?

Copyright Jaqueline M. Groher, Hamburg. Consulting Training Coaching. Consulting Training Coaching. Hannover, den

Training emotionaler Kompetenzen Studienseminar Verden Marcus Eckert

Das Symbiosetrauma. Systemische Therapie im Kontext von Trauma und Bindung. Steyerberg, 11. September

Arbeiten im Gleichgewicht: Stress erfolgreich bewältigen

Alarmstufe Rot. Werden wir durch ständig steigende Anforderungen im Betrieb verbrannt? Burnout. oder. wie man Stress in positive Energie umwandelt

Ist Internat das richtige?

schneller, weiter, höher Strategien gegen den Stress Sabine Lang Diplom-Pädagogin Personalentwicklung (M.A.) Trainerin Stressmanagement (IFT)

Wenn Eltern erkranken Belastungen von Kindern und Jugendlichen krebserkrankter Erwachsener

Stressfaktor X Hintergründe über Stress und Burnout

Das Symbiosetrauma. Psychotherapie im Kontext von Trauma und Bindung

Was haben Beweglichkeit im Alter und Psyche mit einander zu tun?

PROGRESSIVE MUSKELRELAXATION PMR nach Jacobson

Liebeskummer - Sprechstunde. Singleberatung

Motivation und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Burn-out überwinden für Dummies

Fragebogen. Bitte bearbeite diesen Fragebogen alleine und ehrlich! anonymer

Alkohol und Gehirn. Vortrag im Rahmen der Gesundheitsschulung Fachklinik Hansenbarg. Dr. Stracke.

HumanFlow Coach. Ausbildung zum Stressbewältigungs- Trainer (HF) für ein Leben aus der Fülle

Stress Was tun bei Stress?

-Schule ohne Stress. Ein Konzept von Dorothée Remmler-Bellen gepr. Präventologin

Fit für die Zukunft Resilienz im Unternehmen fördern. München, 04. Juni 2014 Ludwig Gunkel, Dipl.-Psychologe

Progressive Muskelentspannung

auf Ihren Burnout und Stressbewältigung L i t e r a t u r l i s t e Wir freuen uns Besuch! MODERN - AKTUELL - OFFEN FÜR ALLE STADTBIBLIOTHEK ROSENHEIM

Allianz Private Krankenversicherung. Stressmanagement. Gesundheitsmanagement

Lässig statt stressig

Ein Weg aus dem Migräne- Dunkel. Mit Migräne-Tagebuch!

So! brechen sie aus dem hamsterrad aus GÜNTER NIEDERHUBER. training coaching beratung

Ein paar Fakten über trinken und betrunken werden...

Forum Gesundheit unternehmen Erfolgsfaktor Betriebliches Gesundheitsmanagement für kleine und mittlere Unternehmen

Engagiert arbeiten ohne auszubrennen

Stress lass nach! Eine kleine Reise zum besseren Kennenlernen des Lehrmittels

Dickes Fell und starke Nerven innere Stärke und psychische Widerstandskraft (Resilienz) entwickeln für Stress, Krisen und Veränderungen

Wenn eine geliebte Person an ALS leidet

Hilfe für Frauen und Kinder in Not Nürnberger Land e.v.

RESILIENZ die emotionale Stabilität als Schutz in der Krisenbewältigung

Meine typischen Verhaltensmuster

Herzlich Willkommen zum Vortrag Stress im Arbeitsalltag

BURNOUT-PRÄVENTION STRESSMANAGEMENT KOMMUNIKATION

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapie für Patienten mit Tinnitus

GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, Bühl

Sicherheit hat Vorrang! Safety First!

STEP/ Herz - Kreislauf Training. PILATES / Faszien Training. Montag 11:00 Uhr Kurstermine: bis Kurstermine: bis

WELCHE PRÄVENTIONSMÖGLICHKEITEN GIBT ES?

Was lernen Kinder, wenn sie nicht lernen?

Stress als Unfall- und Krankheitsrisiko Lösungsansätze aus betrieblicher und individueller Sicht. Dr. sc. ETH Mirjana Canjuga Zürich, 26.

Erste Hilfe für die Seeledamit Arbeit nicht krank macht! Vortrag Primar Dr. Werner Schöny Schärding

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

BURNOUT-Hotline des Deutschen Ärztinnenbundes

Krisenintervention und Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen

Die Kraft der Gedanken. Vortragsreihe der NÖGKK in Kooperation mit Dr. Schmid & Dr. Schmid

Transkript:

Die gestresste Gesellschaft - Das Leben ist ein Dauerlauf und trotzdem sprinten wir Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie 2. Rheintaler Lehrlingsforum 16. Februar 2017

Überblick Was ist Stress Wie entsteht Stress Formen von Stress Ergebnisse von der Juvenir Studie 4.0 Was kann ich tun 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 3

Definition von Stress Aus evolutionärer Sicht ist Stress ein uralter, neuro-biochemischer, sinnvoller Mechanismus, der dem Menschen durch einen reflexhaften Angriffs- oder Fluchtmechanismus das Überleben sichert. Bei drohender Gefahr oder bei Herausforderungen wird dem Mensch, durch eine blitzschnelle Kräftemobilisierung des Organismus, eine schnelle Anpassung an sehr hohe Belastungen und Herausforderungen ermöglicht. 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 4

Quelle: www.bobbydattero.com/archives/1185 100m in 9,58 Sek. Durchschnittsgeschw. 37,58km/h; max. Geschw. 44,7km/h Usain Bolt bräuchte für einen Marathon demnach nur 1:07:22h Aktueller Marathonweltrekord bei 2:02:57h Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 20 km/h 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 5

Was passiert bei Stress im Körper Quelle: «Training emotionaler Kompetenzen», Matthias Berking, Springer Verlag 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 6

Was passiert bei Stress im Körper - kurzfristig Quelle: «Training emotionaler Kompetenzen», Matthias Berking, Springer Verlag 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 7

FIGHT - KAMPF Quelle: www.naturwissenschaftblog.wordpress.com 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 8

FLIGHT - FLUCHT Quelle: www.pa-tres/pflegende/stress 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 9

FREEZE - ERSTARREN Quelle: www.jantoo.com Copyright Mike Flanagan 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 10

Problem heute Stress entsteht, wenn das Gehirn dem Körper verbietet, jemandem in den Arsch zu treten, der es verdient hat. Quelle: www.boldomatic.com Folgen davon können sein, dass wir den Stress «nicht abbauen» und ihn lange mit uns «herumtragen» und es so zu Dauerstress kommt. 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 11

Was passiert bei Stress im Körper - langfristig Quelle: «Training emotionaler Kompetenzen», Matthias Berking, Springer Verlag 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 12

Was passiert bei Stress geistig - langfristig FIGHT: Selbstkritik oder Wut FLIGHT: Selbstisolierung, Rückzug FREEZE: Überidentifikation (verschmelzen mit unseren Gedanken und Gefühlen) Unheilige 3-Faltigkeit 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 13

Psychische Folgen von Dauerstress Unzufriedenheit Müdigkeit, Abgeschlagenheit Unruhe, innere Anspannung Frustration, Lustlosigkeit Stimmungsschwankungen Flucht in Ablenkungen und Aktivitäten Gereizte Stimmung, Ungeduld (mit sich und anderen) Schlafstörungen Selbstzweifel, Selbstkritik Burnout als Vorstufe von Depression und Angsterkrankungen 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 14

Quelle: www.wolfescape.com/humour/workstress 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 15

Wie entsteht Stress? Aussen: Eltern, Partner/in, Arbeit, Schule, Beschleunigung, sozialer Stress, Sport, Werbung, Vergleiche mit Stars... Innen: Selbstkritik, hohe Ansprüche an mich selber, Bewunderung wollen, nichts verpassen wollen, immer up-todate sein, immer mehr wollen, gedanklich immer schon einen Schritt weiter sein wollen, Ängste, Ärger, sozialer Stress,. Gedanken, Vorstellungen, innere Bilder 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 16

Wie entsteht Stress? Die mit Abstand häufigste Form von Stress ist «sozialer Stress» Wir Menschen wollen «dazugehören», anerkannt werden, gesehen und wertgeschätzt werden Wenn wir das Gefühl haben wir gehören nicht dazu oder Sorgen haben das andere uns nicht mögen (Scham), das ist Stress pur Teamkultur 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 17

Formen von Stress Eustress - Stress den ich gerne habe und den ich mir aussuche. Aktivierend, anregend z.b. Freizeit, Hobbies, Playstation, Distress Stress den ich nicht mag, «der mir aufgezwungen wird», gegen den ich mich wehre Man weiss, dass v.a. der Distress krank macht, aber auch beim Eustress macht die Dosis das Gift! Zu viel Eustress wird zu Distress! Beides aktiviert unsere Stresszentren im Hirn und aktiviert den Körper. 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 18

Was stresst die Schweizer Jugend? Ergebnisse der Juvenir-Studie 4.0 538 Jugendliche und junge Erwachsene aus allen Regionen der Schweiz Alter zwischen 15 und 21 Jahren Fragen zu Leistungsdruck und Stress 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 19

Was stresst? 56% sind häufig bis sehr häufig gestresst in Beruf oder Ausbildung Sport und Hobbies: 3% sehr häufig gestresst, 11% häufig gestresst 44% haben Angst um ihre berufliche Zukunft Für 90% ist Erfolg in Schule und Beruf sehr wichtig Häufigste Ursache von Stress: Zeitknappheit (89%) 16% fühlen sich durch Lehrer und Vorgesetzte unter Druck gesetzt 11% fühlen sich durch die Eltern unter Druck gesetzt 46% setzten sich selbst unter Druck, weil sie immer alles möglichst gut erledigen wollen 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 20

Zeitdruck Was ist Zeit? Was ist Zeitempfinden? Wie «schnell» vergeht die Zeit? Wann habe ich «genug» Zeit? Wie verändert sich unser Zeitempfinden durch die immer schneller werdende Gesellschaft und das unüberschaubare Angebot? Quelle: www.fotocommunity.de Copyright: carlosb 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 21

16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 22

Zeitdruck Immer alles auf einmal machen wollen Zu viel auf einmal machen wollen Immer auf dem neuesten Stand sein müssen Beschleunigung des Arbeitsprozesses Immer höher, schneller, weiter und fehlerloser Gedanken reisen in Lichtgeschwindigkeit 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 23

Zeitdruck Quelle: www.investmentconversations.com/category/lifestyle/page/2/ 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 24

Zeitdruck Quelle: www.shmula.com/?s=multitasking 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 25

Zeitdruck «Stress wird verursacht, wenn du hier bist, aber dort sein willst, wenn du in der Gegenwart bist, aber in der Zukunft sein willst. Das ist eine Spaltung, die dich innerlich zerreisst.» Eckhart Tolle 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 26

Leistungsdruck Über 90% ist der Erfolg wichtig oder sehr wichtig Vor allem erfüllen der eigenen Ansprüche (Perfektionismus) Was heisst Erfolg? Besser als der Durchschnitt? Können 90% in der oberen Hälfte sein? 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 27

Was kann ich tun? 1. Merken dass ich gestresst bin 2. Durchatmen und den Stress anerkennen 3. Innerlich Lächeln und freundlich zu mir sein, weil ich gestresst bin 4. Innerlich unterstützen statt sich selbst unter Druck setzen 5. Überlegen was jetzt wirklich hilfreich für mich sein könnte Mit jemandem darüber reden/ sich jemandem anvertrauen Konstruktiven Umgang damit suchen, statt sich abzulenken 6. Weniger ist mehr 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 28

Was kann ich tun? Work-Life Balance Eine ausgewogene Balance zwischen Arbeiten und einer erholsamen Freizeit. Der Teufel steckt jedoch auch hier im Detail. Wenn ich die Freizeit zu voll packen will, dann bekomme ich auch Stress. Wenn ich mich anfange beim Arbeiten noch mehr zu beeilen um mehr Zeit für Freizeitaktivitäten zu haben, dann beisst sich die Katze in den Schwanz. 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 29

Was kann ich tun? Begegnungen mit Menschen, bei denen ich so sein kann wie ich bin Sport, Bewegung Kreativität «Offline» sein Fertigkeiten zum Umgang mit Stress lernen und Selbstfürsorge kultivieren (Selbstmitgefühl) 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 30

Was kann ich tun? Mit der inneren Einstellung und der inneren Haltung arbeiten? Wenn ich zum Beispiel die Arbeit oder die Schule als Zeitverschwendung ansehe oder als Hindernis, das ich schnell überwinden möchte, damit ich die «wichtigen» Dinge im Leben tun kann Disstress Wenn die Arbeit nicht der absolute Traumjob ist. Kann ich meine Einstellung etwas ändern und auch Positives an der Arbeit finden? Kann ich vielleicht etwas entspannter werden? Etwas inneren Druck herausnehmen? Wie komme ich an mein Ziel? 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 31

Quelle: www.thetimes.co.uk Quelle: www.dailymail.co.uk 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 32

Was kann der Betrieb tun? Prävention Entwicklung einer guten und wertschätzenden Teamkultur Gemeinsame Aktivitäten Sensibilität für das Thema schaffen Stressmanagement Programme Kooperationspartner bereitstellen, die Beratung und Behandlung im Bedarfsfall niederschwellig anbieten können 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 33

Was kann ich tun Sind Playstation, Fernseher, Internet und Co. hilfreiche Mittel um Stress zu reduzieren? JEIN, wobei mehr Nein als Ja, denn Wir können dadurch zwar auch gut abschalten und Probleme loslassen, aber auf der körperlichen und neuronalen Ebene findet keine Entspannung statt Meist resultiert dieses «abschalten wollen» aus dem Fluchtinstinkt. Ein konstruktiver Umgang mit dem Stress wird so verhindert. Die Dosis macht das Gift 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 34

Quelle:https://clevercentral.wordpress.com/tag/playstat ion-network-down/ Quelle: www.karrierebibel.de 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 35

Was kann ich tun Beratungsstellen bei Beschwerden Schulpsychologischer Dienst Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Kantonale psychiatrische Dienste Präventiv Stressmanagement Programme Programme zur Verbesserung der Teamkulutr MBSR (Achtsamkeitsbasierte Stress Reduktion) Kurs www.mbsr-verband.ch Erlernen einer Entspannungstechnik (PMR, autogenes Training) 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 36

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit Andreas Fleischmann mailto: andreas.fleischmann@psych.ch 16.02.2017 St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd - Dr.med.univ. Andreas Fleischmann Seite 37