Stress als Unfall- und Krankheitsrisiko Lösungsansätze aus betrieblicher und individueller Sicht. Dr. sc. ETH Mirjana Canjuga Zürich, 26.
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1 Stress als Unfall- und Krankheitsrisiko Lösungsansätze aus betrieblicher und individueller Sicht Dr. sc. ETH Mirjana Canjuga Zürich, 26. August 2015
2 Unfallursachen Technik Organisation Mensch 2
3 Stress und Unfall Die zunehmende Verbesserung der technischen Sicherheitsmassnahmen führt dazu, dass der Faktor Mensch immer häufiger die entscheidende Ursache eines Unfalles darstellt. Mitarbeitende können bei bestimmten Tätigkeiten aufgrund körperlichen Konstitution oder ihren intellektuellen und psychischen Voraussetzungen her überfordert werden. Faktoren wie Stress, Ablenkung, Zeitdruck, Ermüdung können vermehrt zu Fehlern und damit zu Unfällen führen.
4 Stress und Unfall Verletzungswahrscheinlichkeit (Nakata et al. 2006) Stressor Männer Frauen Hohes Arbeitspensum X1.6 X1.6 Hohe kognitive Anforderungen X1.7 X1.5 Geringe Arbeitszufriedenheit X1.3 X1.9 Schwankendes Arbeitspensum X1.7 - Ungewisse Karrieremöglichkeiten X1.4 - Geringer Entscheidungsspielraum - X2.0 Geringer Rückhalt von Kollegen - X1.7
5 Der Faktor Mensch Stressstudie Seco 2010 Unterbrechungen Hohes Arbeitstempo Termindruck Umstrukturierung Effort-Reward Imbalance Arbeit in der Freizeit Organisator. Probleme Unklare Anweisungen Arbeitszeit > 10 Std Emotionale Dissonanz Wertvorstellungen Arbeitsplatzunsicherheit Chronische Belastungsfaktoren 2010 Erwerbstätige in Prozent 5
6 Lösungsansätze aus betrieblicher und individueller Sicht
7 Drei Ansatzpunkte Schaufeli & Enzmann 1998 Der / die Einzelne Selbst Aufmerksamkeit Selbst Diagnose Didaktisches Stressmanagement Gesunde Lebensweise Ansätze an Kognition und Verhalten Entspannungstraining Seite 7
8 Drei Ansatzpunkte Schaufeli & Enzmann 1998 Der / die Einzelne im Kontext der Organisation Personalauswahl Zeitmanagement Training in sozialer Geschicklichkeit Bekämpfung unrealistischer Erwartungen Work Life Balance Coaching und Beratung Karriereplanung Beratung und Rehabilitationsmassnahmen Seite 8
9 Drei Ansatzpunkte Schaufeli & Enzmann 1998 Die Organisation Mitarbeiterbefragungen und psychosozialer Check-up Arbeitsgestaltung im weiteren Sinne Arbeitsplatzgestaltung Management Entwicklung Weiterbildung Fitness und Wellness Programme Konfliktmanagement Organisationsentwicklung Seite 9
10 Unsere Präventionsmodule Führung, Organisation und Gesundheit Stress und Co Psychosoziale Belastungen Ergonomie am Arbeitsplatz Ernährung Haus und Garten Stolpern und Stürzen Fussball Bewegung Sicher Velo fahren Musik und Hörschäden
11 Stress und Unfall Stressworkshop für Mitarbeitende Stressworkshop für Vorgesetzte Führung und Gesundheit Work Life Balance
12 Stressprävention in der Praxis: Fallbeispiel Handelsunternehmung Auslöser der Massnahmen Ganzheitliches BGM Einige Fälle von Mitarbeitenden mit Langzeitabsenzen (psychischer Hintergrund) Analyse Individuelle und betriebliche Stressanalyse (StressNoStress) Massnahmen Empfehlungen an Mitarbeitende Workshop zur Besprechung der Analyseergebnisse und Massnahmenbedarf Führungskräfteschulung zum Thema Massnahmen entsprechend Stressanalyse in den Bereichen Erfolge Sehr gute Rückmeldungen (Mitarbeitende und Kader) Seit 2014: Reduktion der Absenzen um 23%
13 Stressprävention in der Praxis: Fallbeispiel Aussendienst Auslöser der Massnahmen Massnahmenbedarf aufgrund Mitarbeiterfeedbacks Analyse Detailanalyse (zu Arbeitsbedingungen) wird im Rahmen der Mitarbeiterworkshops geschehen Massnahmen Mitarbeiterworkshop (Förderung der Selbstkompetenz) in Form eines Stressparcours mit folgenden Themen: Grundlagen und Ursachenanalyse von Stress Achtsamkeitstraining, Atemtechnik zur Stressreduktion Förderung der Selbstwahrnehmung mittels Bio-Feedback Persönliche Zielsetzung und konkrete Massnahmen Betriebliche Massnahmen aufgrund der Ursachenanalyse Erfolge (Messung) Nachbefragung: Umsetzungsstand nach 5 Monaten Mitarbeiterzufriedenheit
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