Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Durchführung des Produktiven Lernens an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt (RL PL Sek)

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Transkript:

Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Durchführung des Produktiven Lernens an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt (RL PL Sek) RdErl. des MK vom 12. 9. 2008 (SVBl. LSA, S. 293) (Lesefassung einschließlich der Änderung vom 26. 8. 2009 (SVBl. LSA. S. 205)) 1. Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage 1.1 Das Land Sachsen-Anhalt gewährt auf Grundlage a) der Verordnung (EG) Nr. 1081/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. 7. 2006 über den Europäischen Sozialfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1784/1999 (ABl. EU Nr. L 210 S. 12); b) der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates vom 11. 7. 2006 mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 (ABl. EU Nr. L 210 S. 25), zuletzt geändert durch VO (EG) Nr. 284/2009 des Rates vom 7. 4. 2009 (ABl. EU Nr. L 94 S. 10) und für Projekte, die ausgewählte Module des Produktiven Lernens in den abschlussbezogenen Unterricht der Sekundarschule implementieren; c) der Verordnung (EG) Nr. 1828/2006 der Kommission vom 8. 12. 2006 zur Festlegung von Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds und der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (ABl. EU Nr. L 371 S. 1,Nr. L 45 S. 3); d) dieser Richtlinie und e) des 44 der Landeshaushaltsordnung des Landes Sachsen-Anhalt (LHO) vom 30. 4. 1991 (GVBl. LSA S. 35), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 28. 4. 2004 (GVBl. LSA S. 246) sowie der zu 44 ergangenen Verwaltungsvorschriften (VV-LHO, RdErl. des MF vom 1. 2. 2001, MBl. LSA S. 241, zuletzt geändert durch RdErl. vom 29. 1. 2008, MBl. LSA S. 116) Zuwendungen für die Durchführung des Produktiven Lernens (PL) als besonderes Lernangebot für abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler in der Sekundarschule. 1.2 Ziel der Maßnahmen sind die Senkung der Anzahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss und eine Verbesserung der Vermittlung der Jugendlichen in eine berufliche Ausbildung sowie die Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen. Abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler sollen durch einen methodischen Zugang zur Bildung, der theoretischen Unterricht mit einem hohen Anteil praktischer Wissensaneignung verbindet, umfassend zum eigenverantwortlichen Gestalten ihres Bildungsprozesses befähigt und beim Übergang von der Schule ins Berufsleben unterstützt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen Wissen zu Fächern und Berufsfeldern erwerben, grundlegende sowie fachbezogene und fächerübergreifende Kompetenzen entwickeln, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, praktisches Handeln erproben und dessen Wirksamkeit erleben. Sie sollen dabei unterstützt werden, Berufsvorstellungen zu entwickeln und zu überprüfen, und nach Möglichkeit einen Schulabschluss erwerben.

1.3 Ein Rechtsanspruch des Antragstellers auf Gewährung der Zuwendung besteht nicht; vielmehr entscheidet die Bewilligungsbehörde auf Grund ihres pflichtgemäßen Ermessens im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel. 2. Gegenstand der Förderung Gefördert wird ein besonderes Lernangebot für abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler im 8. und 9. Schuljahrgang der Sekundarschule zum Erwerb des Hauptschulabschlusses mit Tätigkeiten an Praxislernorten (einschließlich Berufsorientierung, Berufshinführung), Unterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in fachbezogenen Lernbereichen und Kommunikationsgruppen, welches als Schulversuch im Sinne von 11 des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (SchulG LSA) durchgeführt wird und am 1. 8. 2008 beginnt. Darüber hinaus wird die Durchführung der Schulversuche zur Implementierung von Modulen des Produktiven Lernens in das Regelsystem Schulerfolg durch praxisorientiertes Lernen in der Sekundarschule gefördert. Diese Maßnahmen können ab dem 7. Schuljahrgang in der Sekundarschule durchgeführt werden. 3. Zuwendungsempfänger Zuwendungsempfänger sind die als Projektträger fungierenden kommunalen Schulträger des Landes Sachsen-Anhalt. 4. Zuwendungsvoraussetzungen 4.1 Mit dem Ziel, im Land Sachsen-Anhalt das Netz der PL-Standortschulen bedarfsorientiert zu entwickeln, werden durch das Kultusministerium die Sekundarschulen ausgewählt und genehmigt, die ausgehend von einer Bedarfsanalyse ein entsprechendes Konzept entwickelt haben und die bereit und in der Lage sind, die Umsetzung des Angebotes in einer Region zu übernehmen. Ausgehend von dieser Zielstellung wird die Zuwendung nur für die Schulen gewährt, die unter Berücksichtigung von raumplanerischen Aspekten, der Anzahl der zur Zielgruppe gehörenden Schülerinnen und Schüler und der festgelegten Mindestgröße der Lerngruppen die Aufgaben einer PL-Standortschule in einer Region übernehmen und den RdErl. des MK über die besondere Klasse in der Sekundarschule Produktives Lernen in Schule und Betrieb ab dem Schuljahr 2009/2010 vom 28. 5. 2009 (SVBl. LSA S. 115) umsetzen. 4.2 Außerdem werden Zuwendungen für Schulen gewährt, die ausgewählte Module des Produktiven Lernens, insbesondere durch Veränderung der Unterrichtsorganisation und Methodik des Unterrichts, in ausgewählten Klassen des Regelsystems der Sekundarschule implementieren. Ziel ist es, die positiven Erfahrungen mit dieser praxis- und handlungsorientierten Lernform in das Regelsystem zu übertragen und verschiedene Möglichkeiten zur Veränderung der Qualität des Lernens im Regelsystem der Sekundarschule zu erproben. Die Zuwendung wird nur für die Sekundarschulen gewährt, denen durch das Kultusministerium nach Auswahl im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens die Durchführung eines Schulversuches gemäß 11 des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt wurde. 4.3 Voraussetzung für die Gewährung einer Zuwendung ist die Übernahme der Kosten für die Bereitstellung der Räume für die Lerngruppen, die Einrichtung und den Betrieb der Lernwerkstätten und den zusätzlichen Verwaltungsaufwand durch den Schulträger sowie der Kosten für die Beförderung der Schülerinnen und Schüler einer Region zur PL-Standortschule durch den Träger der Schülerbeförderung.

4.4 Die Zuwendungsvoraussetzungen werden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens als PL-Standortschule gemäß RdErl. des MK über das Verfahren zur Genehmigung von Standorten der besonderen Klasse Produktives Lernen in Schule und Betrieb ab dem Schuljahr 2009/2010 vom 24.8.2009-24-80204 (n. v.) vom Kultusministerium geprüft. Die Zuwendungsvoraussetzungen der Schulen, die Module des Produktiven Lernens in das Regelsystem implementieren, werden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für die Durchführung des dazu notwendigen Schulversuches gemäß RdErl. des MK vom 18.6.2009 über Schulversuche in der allgemeinen und beruflichen Bildung (SVBl. LSA S. 140) vom Kultusministerium geprüft. 5. Art und Höhe der Zuwendung 5.1 Die Zuwendung wird im Rahmen der Projektförderung unter Berücksichtigung der Voraussetzung gemäß Nr. 4.3 als nicht rückzahlbarer Zuschuss im Weg der Vollfinanzierung gewährt. 5.2 Folgende Ausgaben sind im Zusammenhang mit der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Projekte förderfähig: a) Ausstattung der Lernwerkstätten mit Lehr- und Lernmitteln, soweit diese unmittelbar in den unterrichtlichen Prozess im Sinne der pädagogischen Zielsetzung eingesetzt werden, b) Ausgaben für Arbeits- und Verbrauchsmaterialien mit bis zu 40 Euro je Schülerin und Schüler pro Schuljahr und c) Fahrtkosten der Schülerinnen und Schüler zu den Praxislernorten, soweit diese nicht bereits gemäß 71 SchulG LSA vom Träger der Schülerbeförderung erstattet werden. Förderfähig sind grundsätzlich Ausgaben, die durch die besondere Lernform begründet sind. Nicht förderfähig hingegen sind die durch den Schulträger gemäß 70 SchulG LSA zu tragenden Sachkosten und die Ausgaben, die sich aus der Verpflichtung gemäß 43 Abs.1 SchulG LSA für die Erziehungsberechtigten ergeben. 6. Anweisung zum Verfahren 6.1 Allgemeine Bestimmungen Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der Verwendung und die gegebenenfalls erforderliche Aufhebung des Zuwendungsbescheides und die Rückforderung der gewährten Zuwendung gelten die VV und VV-Gk zu 44 LHO, soweit nicht nach dieser Richtlinie Abweichungen zugelassen sind. 6.2 Antrags- und Bewilligungsverfahren 6.2.1 Dem Antrag der PL- Standortschulen sind folgende Unterlagen beizufügen: a) die Genehmigung des Kultusministeriums als PL-Standortschule, b) die Aktualisierung der Bedarfsanalyse mit folgenden Angaben: aa) die Anzahl der Schülerinnen und Schüler der antragstellenden Schule sowie der Schulen, mit denen eine Kooperation vereinbart ist,

bb) die Anzahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Schulabschluss der letzten drei Schuljahre der antragstellenden Schule sowie der kooperierenden Schulen, cc) die voraussichtliche Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler am PL, c) eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Praxislernorte und die Fahrtkosten der Schülerinnen und Schüler, soweit diese nicht bereits gemäß 71 SchulG LSA vom Träger der Schülerbeförderung erstattet werden, und d) ein Ausgaben- und Finanzierungsplan. 6.2.2 Dem Antrag der Schulen, die einen Schulversuch zur Implementierung von Modulen des Produktiven Lernens in das Regelsystem durchführen, sind folgende Unterlagen beizufügen: a) die Genehmigung des Kultusministeriums für die Durchführung eines Schulversuches, b) eine Übersicht mit folgenden Angaben: aa) die Namen der Lehrkräfte, die mit der Vor- und Nachbereitung und der organisatorischen Umsetzung des Schulversuches beauftragt sind, bb) die Festlegung der am Schulversuch teilnehmenden Lerngruppen, cc) die voraussichtliche Anzahl der am Schulversuch teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, c) eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden außerschulischen Lernorte, deren Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die damit verbundenen Fahrtkosten der Schülerinnen und Schüler, soweit diese nicht bereits gemäß 71 SchulG LSA vom Träger der Schülerbeförderung erstattet werden, d) ein Ausgaben- und Finanzierungsplan. 6.2.3 Der Antrag bezieht sich jeweils auf ein Schuljahr und ist jeweils bis spätestens zum 30. 9. des laufenden Jahres einzureichen. Die zur Antragstellung zu verwendenden Formblätter stehen als Datei unter http://www.sachsen-anhalt.de/lpsa/index.php?id=produktives_lernen zur Verfügung. Die Antragsbearbeitung und Bewilligung der Zuwendung erfolgen durch das Landesverwaltungsamt, Nebenstelle Dessau, Referat 302, Kühnauer Str. 161, 06846 Dessau-Roßlau. 6.3 Auszahlung Im Regelfall darf der Zuschuss nur insoweit und nicht eher angefordert werden, als er für bereits erfolgte Zahlungen benötigt wird. Ausnahmsweise kann die Bewilligungsbehörde dem Zuwendungsempfänger auf Antrag Vorauszahlungen gewähren. Die hiernach getätigten Zahlungen sind der Bewilligungsbehörde unverzüglich nachzuweisen. Ein weiterer Mittelabruf kann erst dann erfolgen, wenn die nach der Vorauszahlung getätigten Zahlungen gegenüber der Bewilligungsbehörde mit Originalbelegen dokumentiert wurden. Die Ausgaben sind mit Originalen in Papierform zu belegen. 6.4 Prüfrechte Der Europäische Rechnungshof, die Europäische Kommission, die EU-Verwaltungsbehörde, die EU-Bescheinigungsbehörde für das Operationelle Programm ESF Sachsen- Anhalt 2007 bis 2013 sowie die EU-Prüfbehörde gemäß Artikel 59 Abs. 1 Buchst. c der Ver-

ordnung (EG) Nr.1083/2006 oder die von ihr beauftragten Prüfstellen sind jederzeit befugt, die Mittelverwendung beim Zuwendungsempfänger zu prüfen. Der Zuwendungsempfänger ist verpflichtet, für das Vorhaben relevante Auskünfte zu erteilen. Die Prüfungsrechte nationaler Prüfstellen - bewilligende, zahlende Stellen, Rechnungshöfe - bleiben davon unberührt. 6.5 Verfügbarkeit der Belege Die Bewilligungsbehörde regelt im Rahmen des Zuwendungsbescheides die Fristen für die Aufbewahrung der Originalbelege und Zahlungsnachweise beim Zuwendungsempfänger. Der Zuwendungsempfänger ist im Falle der begründeten Verhinderung dieser Leistungspflicht verpflichtet, die Originalbelege und Zahlungsnachweise der Bewilligungsbehörde zur weiteren Aufbewahrung vollständig zu übergeben. 6.6 Informations- und Publizitätsmaßnahmen Durch die Bewilligungsbehörde sind die geltenden Vorschriften der Europäischen Kommission zu Informations- und Publizitätsmaßnahmen dem Zuwendungsempfänger mit dem Zuwendungsbescheid auszuhändigen. Der Zuwendungsempfänger hat seine projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit mit der Bewilligungsbehörde abzustimmen und über die Mitfinanzierung durch den Europäischen Sozialfonds zu unterrichten. 6.7 Berichtspflichten Die Bewilligungsbehörde behält sich vor, dem Zuwendungsempfänger die Bereithaltung und Vorlage von Unterlagen, die für die Bewertung und Erfolgskontrolle der Förderung gemäß Artikel 66 der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 von Bedeutung sind, aufzuerlegen. Der Zuwendungsempfänger ist verpflichtet, auf der Grundlage des verwendeten Buchführungssystems jederzeit eine eindeutige Identifizierbarkeit des aus EU-Strukturfonds Mitteln finanzierten Vorhabens zu gewährleisten. Daher sind für die Verwendung der Zuschussmittel separate Konten, d. h. projektbezogene Unterkonten, anzulegen. 7. Sprachliche Gleichstellung Personen- und Funktionsbezeichnungen in diesem RdErl. gelten jeweils in männlicher und weiblicher Form. 8. Inkrafttreten, Außerkrafttreten Dieser RdErl. tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft und mit Ablauf des 31. 12. 2015 außer Kraft.