Fair Move Fair Move Mobilität bewegt Schule Projektbericht 2012/2013 zur Mobilitätsbildung an weiterführenden Schulen

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Transkript:

Hintergrund Fair Move Fair Move Mobilität bewegt Schule Projektbericht 2012/2013 zur Mobilitätsbildung an weiterführenden Schulen Seit 2008 bietet Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. im Auftrag des Kreisverwaltungsreferats der LH München im Rahmen des Mobilitätsmanagementprogramms Gscheid mobil Schulklassenprojekte zu nachhaltiger Mobilitätsbildung für 5.-8. Klassen an. In diesen setzen sich die SchülerInnen spielerisch und kreativ mit den unterschiedlichen Aspekten von Mobilität auseinander und stärken Kompetenzen, die sie im Straßenverkehr brauchen, um gesund, sicher und rücksichtsvoll unterwegs zu sein. Um Lehrkräften einen besonderen Anreiz für das Mobilitätsprojekt zu bieten und sie noch stärker als bisher aktiv in die Projektarbeit einzubeziehen, hat Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. seine Angebote weiterentwickelt und ist eine Kooperation mit dem Verkehrszentrum München eingegangen. Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. hat dort im Verkehrsmuseum ein neues Projektangebot zur nachhaltigen Mobilitätsbildung für 5./6. Jahrgangsstufe aller weiterführenden Schulen mit dem Titel Fair Move Mobilität bewegt Schule konzipiert. Die beiden Mobilitätsbildungsprojekte Fair Move und Fair Move Mobilität bewegt Schule wurden im Projektjahr 2012/2013 im Auftrag der LH München im Rahmen des Mobilitätsmanagementprogramms Gscheid mobil an weiterführenden Schulen von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. durchgeführt. In diesem Jahr wurde das Projekt Fair Move an drei und das Projekt Fair Move Mobilität bewegt Schule an sechs Münchner weiterführenden Schulen durchgeführt. Insgesamt haben 25 Klassen an diesen beiden Projekten teilgenommen. Projektziele Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. unterstützt mit den Schulklassenprojekten die Münchner weiterführenden Schulen bei ihrer Mobilitätsbildung mit alters- und zielgruppenspezifischen Methoden. Die teilnehmenden SchülerInnen setzen sich aktiv mit einem nachhaltigen Mobilitätsverhalten auseinander. Mit dem Projekt werden folgende Leitziele verfolgt: Die SchülerInnen setzen sich mit unterschiedlichen Aspekten nachhaltiger Mobilität auseinander. Die Komplexität des Themas mit seinen ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen wird für sie erfahr- und erlebbar. Die SchülerInnen setzen sich mit ihrem eigenen Mobilitätsverhalten auseinander. Sie erkennen, dass es verschiedene Wahlmöglichkeiten für die Fortbewegung gibt (Multimodalität) und dass ihr Mobilitätsverhalten Auswirkungen auf sie selbst und die Umwelt hat. Sie schulen Fähigkeiten, die sie als VerkehrsteilnehmerInnen benötigen, um sicher und rücksichtsvoll unterwegs sein zu können. Seite 1

Die SchülerInnen lernen ihr Schulumfeld mit allen Sinnen kennen. Die SchülerInnen setzen sich mit dem Thema Mobilität in München auseinander. Sie erkunden den ÖPNV und erweitern mit dem Besuch des Verkehrszentrums ihren Bewegungs- und Sozialraum. Die SchülerInnen setzen sich mit den globalen Auswirkungen des Individualverkehrs auseinander. Sie lernen die Ursachen und Folgen des Klimawandels kennen und erkennen, dass sie durch ihr eigenes Mobilitätsverhalten zum Klimaschutz beitragen können. Die SchülerInnen setzen sich mit Zukunftsfragen von Mobilität auseinander. Sie lernen Chancen und Probleme neuer Technologien kennen und entwickeln Visionen für eine nachhaltige Mobilität in der Großstadt. Zielgruppe TeilnehmerInnen Die Projekte Fair Move und Fair Move Mobilität bewegt Schule richteten sich an SchülerInnen der 5. und 6. Jahrgangsstufe an Münchner weiterführenden Schulen aller Schularten sowie an LehrerInnen und MultiplikatorInnen. Im Vorfeld der konkreten Durchführung der Projekttage wurden die zuständigen LehrerInnen in das Thema Mobilitätsbildung eingeführt. Im Projektzeitraum 2012/2013 haben fünf Hauptschulen bzw. Mittelschulen, zwei Realschulen und zwei Gymnasien teilgenommen, darunter waren dreizehn 5. Klassen und zwölf 6. Klassen. Insgesamt wurden 563 Kinder und 49 LehrerInnen erreicht. Rahmenbedingungen Das Projekt Fair Move (Modul 1) beinhaltete eine Einführungsveranstaltung für die beteiligten Lehrkräfte der Schule vor Ort sowie die konkrete Durchführung eines Projekttages und einer Nachbereitungseinheit mit den SchülerInnen. Pro Klasse umfasste die Durchführung jeweils einen Projekttag von fünf Schulstunden. Zusätzlich fand ein Nachbereitungstermin von zwei Schulstunden pro Klasse statt. Der erste Projekttag wurde von je drei Umweltpädagoginnen, der Nachbereitungstermin von einer Mitarbeiterin von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. durchgeführt. Die SchülerInnen hatten während des Projekttages die Möglichkeit, sich in drei unterschiedlichen Workshops mit dem Thema Mobilität unter verschiedenen Gesichtspunkten auseinanderzusetzen. Das weiterentwickelte Schulklassenprojekt Fair Move Mobilität bewegt Schule (Modul 2) am Verkehrszentrum des Deutschen Museums bestand aus einer einführenden Unterrichtseinheit, einem Projektvormittag im Verkehrszentrum und einer nachbereitenden Unterrichtseinheit. Auch der Weg zum Verkehrszentrum war Teil des Projekts. Dieser wurde, ebenso wie die vor- und nachbereitenden Unterrichtseinheiten, von den Lehrkräften eigenständig durchgeführt. Die entsprechenden Materialien wurden den LehrerInnen zur Verfügung gestellt. Im Mittelpunkt des Projekts stand der Projektvormittag am Verkehrszentrum. Seite 2

Die SchülerInnen erarbeiteten sich hier in Kleingruppen in einem erlebnis- und aktionsorientierten Lernzirkel Inhalte zu verschiedenen Themenschwerpunkten nachhaltiger Mobilität. Das neue Konzept wurde im Sommer 2012 in einer Pilotphase getestet, ausgewertet und nochmals überarbeitet. Begleitend zu den beiden Projekten hat Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. die zweite Auflage des Gscheids Heftl, ein Hausaufgabenheft zur nachhaltigen Mobilität an die SchülerInnen ausgeteilt. Inhalte und Methoden Bei Fair Move setzten sich die SchülerInnen im Rahmen eines Projekttages von fünf Schulstunden mit oben genannten Aspekten nachhaltiger Mobilität auseinander. In einem inhaltlichen, interaktiven Einstieg im Klassenverband beschäftigten sie sich mit der Frage: Was ist Mobilität und wie hängt unsere individuelle Fortbewegung mit der Umwelt bzw. dem Klimawandel zusammen? Im Anschluss teilten sich die SchülerInnen freiwillig einem von drei Workshops zu: Die VerkehrsforscherInnen, die BewegungsexpertInnen und die GlobetrotterInnen. Jeder Workshop behandelte unterschiedliche Aspekte zum Thema nachhaltige Mobilität: Die VerkehrsforscherInnen nahmen ihr näheres Schulumfeld mit allen Sinnen, Digitalkamera und Aufnahmegerät genau unter die Lupe und erstellten mit den Ergebnissen der Exkursion einen Schulumfeldplan und ein Geräuschequiz. Die GlobetrotterInnen entwickelten ein Theaterstück rund um Mobilität bei uns und in anderen Ländern, deren Auswirkungen auf die Umwelt und Möglichkeiten klimafreundlichen Handelns. Die BewegungsexpertInnen erlebten in einer Spielekette praktisch, wie sie Kompetenzen, die auch für die Teilnahme am Straßenverkehr wichtig sind, schulen können. In der fünften Schulstunde präsentierten sich die einzelnen Workshops ihre erarbeiteten Ergebnisse gegenseitig. Auf diese Weise erfassten sie das komplexe Thema Mobilität mit seinen unterschiedlichen Aspekten. Am Ende gab es ein Arbeitsblatt zum Thema Treibhauseffekt und Mobilität, das bis zum Nachbereitungstermin bearbeitet wurde. Die Nachbereitungsstunde (zwei Schulstunden) fand ein bis zwei Wochen nach dem Projekttag statt. Hier wurde zunächst die Hausaufgabe besprochen. Im Anschluss bekamen sie die Gelegenheit, im Rahmen eines Geländespiels ihr erworbenes Wissen zum Thema Mobilität unter Beweis zu stellen. Bei einem Abschlussspiel überlegten sich die SchülerInnen je einen guten Vorsatz für ihr individuelles, zukunftsfähiges Mobilitätsverhalten. Im Projekt Fair Move Mobilität bewegt Schule wurde die vorbereitende Unterrichtseinheit mit Materialien, die von Ökoprojekt - Mobilspiel e.v. entwickelt wurden, von den Lehrkräften eigenständig mit den SchülerInnen durchgeführt. In der Pilotphase wurde die Unterrichtseinheit zunächst von einer Mitarbeiterin von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. gemeinsam mit einer Lehrkraft durchgeführt. Seite 3

Hier wurde mit einem Silbenrätsel der Begriff Mobilität zusammen mit den SchülerInnen geklärt. In einem anschließenden interaktiven Gespräch wurde anhand eines Tafelbilds besprochen, dass Mobilität ein Thema unserer modernen Gesellschaft ist, das jeden betrifft und neben vielen Vorteilen auch Nachteile mit sich bringt. Überleitend wurde darüber aufgeklärt, dass der Individualverkehr ein maßgeblicher Verursacher des Klimawandels ist. In diesem Zusammenhang wurden mit Hilfe eines Arbeitsblattes der natürliche und der anthropogene Treibhauseffekt veranschaulicht. Am Ende wurde mit den SchülerInnen Organisatorisches für den Weg zum Verkehrszentrum und den Projektvormittag am Verkehrszentrum besprochen. Bereits auf ihrem Weg zum Verkehrszentrum hatten die SchülerInnen die Aufgabe, einen Beobachtungs- und Quizbogen zu folgenden Aspekten auszufüllen: Bedeutung der Abkürzung ÖPNV, Unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem ÖPNV unterwegs zu sein, Bedeutung verschiedener Piktogramme im ÖPNV und Individuelle Vorteile der ÖPNV-Nutzung. Dieser wurde direkt im Anschluss an die Begrüßung im Verkehrszentrum mit den Kindern besprochen. Der Projektvormittag im Verkehrszentrum war als Lernzirkel, bestehend aus fünf (für Mittelschulen) bzw. sechs (für Realschulen und Gymnasien) verschiedenen Stationen, gestaltet. Nach der Begrüßung und einer kurzen Einführung, erarbeiteten sich die SchülerInnen in Kleingruppen (je 3-5 SchülerInnen) an den Stationen unterschiedliche Teilaspekte nachhaltiger Mobilität. Jede Kleingruppe besuchte alle Stationen. Die Aufgaben, die an den Stationen erfüllt werden sollten, waren an den Stationen ausgelegt und in einem Schüleraktionsheft beschrieben. In dieses trugen die SchülerInnen ihre Ergebnisse ein. Wir wählten in unserem neuen Schulklassenprojekt die Form des Stationenlernens, damit sich die SchülerInnen möglichst selbständig und in kleinen Gruppen die verschiedenen Teilaspekten des komplexen Themas nachhaltige Mobilität erarbeiten konnten. Die Stationen unterschieden sich sowohl inhaltlich als auch methodisch. So wurde ein Lernen mit vielen Sinnen ermöglicht. Neben Wissensvermittlung wurden beim Stationenlernen Sozial- und Methodenkompetenzen und selbständiges und handlungsorientiertes Lernen gefördert. Ausstellungs-stücke und interaktive Elemente des Museums wurden in den Lernzirkel einbezogen und durch zusätzliche didaktische Materialien ergänzt. Die SchülerInnen schauten sich bei der Station zum Thema Verkehrssicherheit den Film Willi und der tote Winkel an. In ihrem Schüleraktionsheft schrieben sie auf, was ein toter Winkel ist, und zeichneten diesen in eine Skizze ein. Sie schrieben die drei wichtigsten Regeln auf, wie sie sich als Radfahrer verhalten, wenn sie sich neben einem rechts abbiegenden LKW befinden. Im LKW nahmen sie den Platz des Fahrers/ der Fahrerin ein. Gemeinsam übten sie die Kommunikation zwischen RadfahrerIn und LKW-FahrerIn über die Außenspiegel ein. Bei der nächsten Station erfuhren die SchülerInnen, was CO 2 ist und lösten in ihrem Aktionsheft ein Rätsel dazu. Sie suchten die bei den verschiedenen Fahrzeugen der Ausstellungshalle liegenden CO 2 -Luftballonkarten und ordneten den CO 2 -Ausstoß den entsprechenden Fortbewegungsarten zu. Seite 4

Sie errechneten, wie viel CO 2 auf dem Schulweg ausgestoßen wird, wenn man mit dem Auto, Bus oder Fahrrad zur Schule fährt, und wie viel CO 2 eingespart wird, wenn man zu Fuß geht. Die nächste Station veranschaulichte den Treibhauseffekt mit Hilfe eines Experimentes. Hier überlegten sich die SchülerInnen, in welchem Glas die Temperatur höher ist und warum. Sie trugen die abgelesenen Temperaturen mit der entsprechenden Uhrzeit in ihr Heft ein. Mit Hilfe verschiedener Bilder zum Treibhauseffekt und einem kurzen Film beantworteten sie Fragen zum Klimawandel und seinen Ursachen. Sie holten sich Anregungen zu klimafreundlichem Handeln von einem Plakat. Bei der darauffolgenden Station erlebten die SchülerInnen Freude an der Bewegung in einem Fitnessprogramm. Mit Hilfe eines Stimmungsbarometers gaben sie an, wie sie sich vor und nach dem Bewegungsprogramm fühlten. Sie überlegten sich, warum ihnen Bewegung gut tut. Dass Bewegung nicht dasselbe ist wie Sport, erkannten die SchülerInnen an der Bewegungspyramide von a.i.d. Sie ordneten ihre Alltags-, Freizeit- und Sportaktivitäten der Pyramide zu. Im Zukunftslabor erarbeiteten sich die SchülerInnen mit Hilfe eines Puzzles, dass Fortbewegung immer Energieverbrauch bedeutet. Sie ordneten den unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln die jeweiligen Energiequellen zu und überlegten sich, welche Folgen das für die Umwelt hat. Die SchülerInnen experimentierten mit kleinen Solarfahrzeugen und erarbeiteten sich mit Hilfe eines Plakats -, welche Vor- und Nachteile Elektromobilität hat und welche Möglichkeiten der Stromerzeugung es gibt. Für die SchülerInnen von Gymnasium und Realschule wurde eine sechste Station angeboten. An dieser erarbeiteten sie sich mit Hilfe eines Posters und eines Schwedenrätsels, was alles zu einem verkehrssicheren Fahrrad gehört. In einer nachgestellten Verkehrssituation mussten sie entscheiden, in welcher Reihenfolge gefahren wird und welche Verkehrsregel dem zugrunde liegt. Durch den Vergleich von Quartettkarten arbeiteten sie heraus, welche Vorteile das Fahrradfahren hat. Der Wechsel zwischen den Stationen wurde durch eine Fotorallye begleitet, bei der die SchülerInnen auf Fotos abgebildete Ausstellungsstücke im Museum suchten und dazu kleine Rätsel lösten. Beendet wurde der Besuch im Verkehrszentrum mit einem Quiz, bei dem die SchülerInnen Fragen zu den einzelnen Stationen aus dem Lernzirkel beantworteten. Die nachbereitende Unterrichtseinheit wurde ebenfalls von den Lehrkräften mit Materialien von Ökoprojekt - Mobilspiel e.v. eigenständig durchgeführt. In der Pilotphase wurde die Unterrichtseinheit von einer Mitarbeiterin von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. gemeinsam mit einer Lehrkraft durchgeführt. Die SchülerInnen festigten hier während eines Geländespiels ihr im Verkehrszentrum erworbenes Wissen und erlebten Freude an der Bewegung. Seite 5

Bewertung Für die Auswertung des weiterentwickelten Projekts Fair Move Mobilität bewegt Schule wurden die teilnehmenden SchülerInnen und LehrerInnen mit Hilfe eines Fragebogens befragt. Die SchülerInnen bewerteten den erlebnisorientierten Lernzirkel im Verkehrszentrum in der Regel mit gut oder sehr gut. Besonders gefielen ihnen die Stationen Fitness-Check, Toter Winkel und unser Zukunftslabor. Auch der Lernort Verkehrszentrum kam gut bei den Kindern an und die Ausstellungsstücke trugen zur Begeisterung der Kinder bei. Einige Kinder wünschten sich für die Stationen und die Erkundung des Museums mehr Zeit. Daher wurde die sechste Station zum Thema Radfahren aus dem Lernzirkel herausgenommen. Die beteiligten Lehrkräfte waren ebenfalls sehr von dem Projekt angetan. Sie fühlten sich gut auf das Projekt vorbereitet. Die von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. zur Verfügung gestellten Materialien für den Unterricht waren ihrer Meinung nach sehr gut aufbereitet. Der interaktive Lernzirkel und die darin verwendeten Methoden empfanden die LehrerInnen als sehr gut, abwechslungsreich und zielführend. Die Themenschwerpunkte der Stationen hatten einen klaren Lehrplanbezug und waren in der Regel altersgerecht und verständlich. Die Themen CO 2 -Ausstoß, Treibhauseffekt und Klimawandel waren in Teilen für die SchülerInnen noch schwer zu erfassen. Die LehrerInnen fühlten sich mit ihrer Aufgabe der Betreuung jeweils einer Station im Verkehrszentrum gut in das Projekt eingebunden. Die MitarbeiterInnen des Verkehrszentrums des deutschen Museums waren ebenfalls sehr mit dem Verlauf des Projektes und der Kooperation mit Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. zufrieden. Ausblick Die beiden Module des Projekts Fair Move werden im neuen Projektzeitraum 2013/2014 weiterhin durch das KVR der LH München gefördert und von Ökoprojekt - MobilSpiel e.v. durchgeführt. Wir werden für 7.-8. Klassen ein neues Schulklassenprojekt entwickeln und hier unsere gelungene Kooperation mit dem Verkehrszentrum fortsetzen. Im Rahmen dieses Projekts konnte die Bundespolizei als zusätzlicher Partner für das Thema Zivilcourage im ÖPNV gewonnen werden. Die Pilotphase zum Schulklassenprojekt für 7. und 8. Klassen aller weiterführender Schulen wird voraussichtlich im März starten. Förderung Das Projekt wurde finanziert durch Beiträge der Schulen, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und lief im Auftrag der LH München, Kreisverwaltungsreferat Ökoprojekt - MobilSpiel e.v., Jutta Steigerwald Tel. 089/769 60 25, oekoprojekt@mobilspiel.de www.mobilspiel.de/oekoprojekt Januar 2013 Seite 6