Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit Beeinträchtigung

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Geisteswissenschaft Stefan Schmitz Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit Beeinträchtigung Bachelorarbeit

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Stefan Schmitz Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit Beeinträchtigung GRIN Verlag

GRIN - Your knowledge has value Der GRIN Verlag publiziert seit 1998 wissenschaftliche Arbeiten von Studenten, Hochschullehrern und anderen Akademikern als ebook und gedrucktes Buch. Die Verlagswebsite www.grin.com ist die ideale Plattform zur Veröffentlichung von Hausarbeiten, Abschlussarbeiten, wissenschaftlichen Aufsätzen, Dissertationen und Fachbüchern. Besuchen Sie uns im Internet: http://www.grin.com/ http://www.facebook.com/grincom http://www.twitter.com/grin_com

Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit Beeinträchtigung Quelle: Fotolia Urheber: lassedesignen, Lizenz S vom 20.03.2017 Bachelorarbeit Hochschule Niederrhein Studiengang: Sozialwesen Sommersemester 2017 eingereicht am: 21.06.2017

Quelle Titelbild: Fotolia Urheber: las sedesignen, Lizenz S vom 20.03.2017

Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung......4 2. Perspektiven auf Behinderung...6 2.1 Medizinische und psychologische Betrachtung... 6 2.2 Juristische Betrachtung... 11 2.3 Pädagogische Betrachtung... 12 2.4 Sozial- und kulturwissenschaftliche Betrachtung... 13 3. Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung... 16 3.1 Soziale Kategorisierung und Stereotypisierung... 16 3.2 Ursache und Formen von Vorurteilen... 17 3.3 Soziale Diskriminierung... 20 4. Stigmatisierung und das Stigma... 22 4.1 Entstehung des Begriffs Stigma... 22 4.2 Erving Goffmans Konzept des Stigmas... 22 4.3 Typen von Stigmata... 24 4.4 Die Ursachen und Sinn von Stigmata... 25 4.5 Auswirkungen von Stigmatisierung... 26 5. Stigmatisierungs- und Diskriminierungsprozesse in der Gesellschaft... 28 5.1 Historische Stigmatisierungs- und Diskriminierungsprozesse gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung... 28 5.2 Ursachen und Hartnäckigkeit von Diskriminierungsprozesse gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung... 34 5.3 Aktuelle Diskriminierungen von Menschen mit Beeinträchtigung... 39 6. Entstigmatisierung und Antidiskriminierung... 50 6.1 Rechtliche Mittel... 50 6.1.1 UN-BRK... 50 6.1.2 Bundesdeutsche Gesetzgebung... 52 6.2 Integration und Inklusion... 55 6.3 Selbstbestimmung und Empowerment... 58 6.4 Herausforderungen für die Soziale Arbeit... 60 7. Schlussbetrachtung... 64 Literaturverzeichnis... 68 Sekundärliteraturverzeichnis... 76

1. Einleitung 4 1. Einleitung Menschen mit Beeinträchtigung entsprechen häufig nicht dem normativen Bild, das eine Gesellschaft von sich selbst hat, und es kommt dazu, dass sie ungewollt von der Idealvorstellung abweichen. Eine solche Idealvorstellung findet sich auch auf dem Titelblatt wieder, auf dem eine hübsche Frau abgebildet wurde. Erst der zweite Blick offenbart, dass die Frau an einer körperlichen Beeinträchtigung leidet, wodurch sie nicht mehr die Erwartungen der Normalität erfüllt, die hier vom Schatten symbolisiert werden. Der ständige Versuch der Gesellschaft, Menschen mit Beeinträchtigung einer Normvorstellung anzupassen, bewirkt, dass bei Normabweichung die sogenannten normalen Menschen häufig dazu neigen, Betroffene abzuwerten und sie zudem auszugrenzen. Denn eine solche Beeinträchtigung hängt auch immer von den Definitionen im aktuell gültigen Werteund Normensystem der Gesellschaft ab. Sie können je nach Zeit und Kultur unterschiedliche Formen annehmen. In diesem Sinn hat das Bild auf dem Titelblatt auch für jede Person unterschiedliche Bedeutung, weil die Menschen alle von verschiedenen Vorstellungen und Erfahrungen geprägt sind. Seit Einsetzen der Inklusionsbewegung in den 1990er Jahren und der unterschiedlichen Ansätze, wie dem Empowerment und den Disability Studies, hat sich auch die Auffassung von Menschen mit Beeinträchtigung erheblich verändert, sodass sie heute vielmehr als Bestandteil der Gesellschaft gelten. Vor allem die Integration hat seit den 1970er Jahren dazu beigetragen, die Betroffenen aus ihrer Nische zu holen und sie den Normvorstellungen der Gesellschaft anzupassen. In einer Gesellschaft, in der nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes ca. 7.615.560 Menschen mit Beeinträchtigung leben, wovon 6.583.463 der Betroffenen ihre Beeinträchtigungen durch eine allgemeine Krankheit erworben haben (vgl. DESTATIS 2015: Online) und angesichts der steigenden Gefahr, infolge der höheren Lebenserwartung selbst in eine solche Situation zu geraten, ist es immer wieder notwendig zu schauen, wie es den Menschen mit Beeinträchtigung in der heutigen Gesellschaft geht. Trotz aller unbestrittenen Fortschritte läuft nicht alles perfekt. Es ist noch einiges zu verbessern. Genau hier beginnt die Frage dieser Arbeit, indem sie in den Fokus setzt, wie Menschen mit Beeinträchtigung auch heute noch stigmatisiert und diskriminiert werden und welche Lösungen hierbei helfen könnten. Zudem wird erörtert, wie die Soziale Arbeit zur objektiven Verbesserung der Situation von beeinträchtigten Menschen beitragen kann und welche Herausforderungen daraus entstehen.