20 Jahre. Deutscher Senioren-Computer- Club e.v.

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Transkript:

20 Jahre Deutscher Senioren-Computer- Club e.v. 1997-2017

20 Jahre eine Bilanz Vorwort von Jonny Stier (20 Jahre Clubmitglied) Eigentlich wollte ich nur meinem alten Bekannten Werner Müller einen Gefallen tun. Zusammen mit seinem langjährigen Freund, unserem späteren Präsidenten Erich Miller, wollte er einen Computerclub für Senioren gründen. Er hatte aber noch nicht die sieben Gründungsmitglieder zusammen, die das Vereinsrecht fordert. Also unterschrieb ich das Gründungspapier. Aber dem ganzen Vorhaben traute ich keine lange Lebensdauer zu. Das war mein erster großer Irrtum. Die Zukunftsaussichten des Clubs betreffenden Irrtümer hatte ich dann in der Folge mehrmals, so zum Beispiel, als die Mitgliederanzahl mehr als dreistellig wurde. Ich meinte damals, dass wir unbedingt eine Aufnahmesperre einrichten sollten: Die ganze Sache würde uns über den Kopf wachsen. Angefangen haben wir in der Wohnung unseres ersten Präsidenten. Nach einer kurzen Phase ging es dann weiter mit einem und später mit vier Räumen in der ersten und dritten Etage unseres Hauses in der Einbecker Straße. Als das Bezirksamt uns dann hier die komplette 5. Etage anbot, glaubte ich wiederum, unseren damaligen Präsidenten Klaus Drebes warnen zu müssen, weil ich dachte: Eine ganze Etage sei für uns viel zu groß. Heute bin ich mit Prognosen jedoch etwas vorsichtiger geworden, zumindest mit pessimistischen Voraussagen. Dieser unser Club war in den letzten 20 Jahren ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Ich habe in dieser Zeit hier viele interessante und liebenswerte Menschen kennengelernt. Menschen, die mir vieles - nicht nur Computerwissen - vermittelt haben, denen ich aber auch etwas geben konnte. Wenn ich im Bekanntenoder Verwandtenkreis erwähne, dass wir ohne äußere Unterstützung mit 70- und 80-jährigen Seniorinnen und Senioren unsere Computer am Laufen halten und ein vielfältiges Angebot an Kursen und Interessengemeinschaften bereithalten, ernte ich meist ehrfürchtiges Staunen. Also gibt es etwas, auf das wir alle stolz sein können. Nicht immer lief alles reibungslos. Unsere periodisch auftretenden Führungskrisen haben uns manche Kopfschmerzen bereitet. Wir haben sie immer wieder überwunden, weil sich Clubfreunde gefunden haben, die bereit waren, Verantwortung für das Ganze zu übernehmen. Dabei ist uns bewusst geworden, wie wichtig auch die Arbeit der Leute im Präsidium und im Büro für das reibungslose Funktionieren des Clubs ist. Mit großen Schritten entwickelt sich die Technik. Smartphones, Tabletts und ähnliche Geräte sind in das Alltagsleben eingezogen. Unser Club hat sich dem angepasst und hilft seinen Mitgliedern, damit umzugehen. Der gute alte Computer wird weiter seine Existenzberechtigung behalten. Den braucht man für anspruchsvolle Anwendungen, die viele Clubmitglieder zu Hause und auch im Club nutzen. Um doch noch einmal eine Prognose zu wagen: Unser Club wird auch in Zukunft für viele Senioren ein Ort sein, wo sie ihren Interessen nachgehen können, Umgang mit Gleichgesinnten haben und sich wohlfühlen. 3

Gründung des Clubs, erste PC-Kurse, 1. Ausgabe der Clubzeitung Einzug in die Einbecker Straße (ein Raum, später fünf) 14 Computer-Kurse 300. Mitglied, DSCC-Homepage, erste Internetkurse, erster Kurs für Parkinsonbetroffene Zweigstelle Randowstraße, Interessengruppe (IG) Videoschnitt, IG Sound, AG Systemadministration, erste Wandertage IG Windows XP 1 Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD an Erich Miller, Mitbegründer des DSCC Kurs mit Herrn Weidhaas

Umrüstung auf Windows XP, Umgestaltung der Clubräume in der 3. Etage Internet-Surfstation, IG Schach Umzug in die 5. Etage (25 Räume und 9 Nebenräume) 100. Ausgabe der Club-Zeitung Grauer Computer-Freak 1000. Mitgliedsaufnahme Bürgermedaille des Stadtbezirks Berlin-Lichtenberg für Werner Müller, Mitbegründer des DSCC; WLAN für die 5. Etage 222. Hardware-Sprechstunde, Umrüstung auf Windows 7, Flachbildschirme für Sehschwache, zeitweiliger Aufnahmestopp IG Tablet; Smartphone

Internetzugang in allen Räumen 1000. Kurs Lern- und Trainingsforum Klick im Internet, Umrüstung auf Windows 8 Bürgerpreis der Dr. Friedrich Garlichs Stiftung, Ehrenamtskarten für Clubmitglieder DSCC-Kanal auf YouTube Umrüstung auf Windows 10, erste Beitragserhöhung eigene Seite auf Facebook IG Sehschwache KKoonnssuullttaattiioonn 66

Ein Blick in die Kristallkugel Axel Birsul, Präsident des DSCC Zwanzig Jahre Geschichte eines durchaus erfolgreichen Vereins lassen sich den Seiten dieser Zeitschrift entnehmen. Viele Mitglieder des DSCC Berlin haben in dieser Zeit neue Bekanntschaften gemacht oder gar Freundschaften geschlossen. Sie haben sich engagiert und mit viel Elan in das Clubleben eingebracht. Daraus sind Interessengemeinschaften erwachsen, in deren Zentrum nicht nur der Computer oder spezifische Anwendungen stehen. Auch und gerade die persönliche Begegnung steht dabei im Mittelpunkt. Wie geht es also weiter mit dem DSCC? Eine der Zukunftsfragen könnte damit schon einmal beantwortet sein. Auch wenn das virtuelle Miteinander über Facebook, WhatsApp, Twitter, Treema, Skype und viele andere mehr mittlerweile weite Teile der Gesellschaft erreicht hat, bleibt offensichtlich das Bedürfnis, die Reaktionen der jeweiligen Gegenüber unmittelbar zu erfahren. Der Club als Begegnungsstätte von Seniorinnen und Senioren mit vielschichtigen Interessen wird somit auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren. Was bleibt, ist die Betrachtung der technischen Entwicklung, also der Blick in die Kristallkugel. Auch Senioren tragen ihr Smartphone mit sich herum und nutzen es mitunter auch intensiv. Die Rechenleistung und Speicherkapazität dieser kleinen Geräte sind deutlich, ja, um ein vielfaches größer als die eines jeden PCs zu Gründungszeiten des DSCC. Die Software, pardon, die Apps sind kostenlos oder relativ günstig. Und steht ein WLAN zur Verfügung, ist auch der Übertragung von Daten keine Grenze mehr gesetzt. Spracherkennung, betrieben über die Cloud, ersetzt die Notwendigkeit, virtuelle Tastaturen im Miniaturformat bedienen zu müssen. Die Welt ist in Ordnung, warum dann noch die Wissensvermittlung zu Computern? Da die technischen Entwicklungen oft nicht vorhersehbar sind und gar disruptiv wirken (sie verdrängen Bestehendes vollständig), muss der Versuch, in die Zukunft zu blicken, fast zwangsläufig scheitern. Die Kristallkugel bleibt, trübe. Was weiterhin bleibt ist aber die Notwendigkeit, mit Wissen die Technik zu beherrschen. Daraus folgt, dass sich die Zielrichtung des DSCC nicht so viel ändern muss. Die souveräne Nutzung all der bequemen Produkte der schönen neuen Welt bedarf eines gewissen Verständnisses technischer Zusammenhänge. Wer selbstbestimmt handeln will, muss auch in Zukunft wissen, wie der persönliche Datenstrom möglichst gezügelt werden kann. Und das setzt Kenntnisse voraus, deren Vermittlung unser Ziel bleiben muss. Wann die Schwerpunktverschiebung kommt - wer reicht mir bitte die Kristallkugel? Wir müssen uns darauf vorbereiten, sollten uns aber den Spaß und das freundliche Miteinander auch in Zukunft nicht nehmen lassen. Ich wünsche dem DSCC noch viele weitere Jahre erfolgreicher Arbeit. 7

Was bietet unser Club seinen Mitgliedern? geselliges Beisammensein Kurse, Kurse, Kurse Vorträge Konsulationen techn. Hilfe Interessen- Gruppen Zeitung Homepage 8

Unser Club bietet Kurse. Gegenwärtig bieten wir schon den 1.344. Kurs an: einen Einsteigerkurs Windows 10. Eine märchenhafte Zahl? Ja, auch für uns Mitglieder. Denn wer registriert schon ständig, was sich Jahr für Jahr an Kursangeboten angesammelt hat? In jedem Jahr gibt es drei Kurszyklen à 10 Wochen mit durchschnittlich 30 Kursen verschiedenster Art: von Anfängerkursen über Wordund Excelkurse bis hin zu Foto-, Sound- und Videobe- arbeitung und viele andere. Besonders möchten wir die Kurse für Parkinsonbetroffene und Sehbehinderte erwähnen. In jedem Kurs sitzen nur vier Teilnehmer, was eine sehr effektive Kenntnisvermittlung ermöglicht. Von den Kursen haben schon knapp 7.000 Teilnehmer profitiert. Ermöglicht wurde das in 20 Jahren durch den Einsatz von insgesamt 58 Kursleitern und Kurs-Assistenten, von denen zzt. 21 tätig sind. Unser Club bietet Konsultations- und Übungsmöglichkeiten. Clubmitglieder, die ihr Wissen erweitern und vertiefen möchten, finden nachmittags viele Gelegenheiten dazu. Über die Woche verteilt gibt es zurzeit 14 Angebote, z.b. zum Internetsurfen, zu Windows-Grundwissen, zum Umgang mit Tablets und Smartphones, zum Diashow-Programm Magix, zu Mail-Programmen und anderen. Unser Club bietet Vorträge. Ergänzt wird unser Bildungsangebot durch Vorträge rund um den Computer, aber auch zu allgemein interessierenden Themen wie Online-Banking, Online- Sicherheit oder Internet- Kriminalität. In unserer Vortragsreihe gaben etliche Clubfreunde auch schon sehr anschauliche Reiseberichte oder referierten fachkundig über das Mietrecht. 9

Unser Club bietet eine Zeitschrift. Unsere Mitglieder erhalten jeden Monat kostenlos die Clubzeitschrift Der Graue Computer-Freak. In erster Linie als Informationsblatt gedacht, finden die Leser nützliche Beiträge zu technischen Themen, Lernangebote, Anleitungsmaterialien und Erfahrungsberichte. Viele Autoren aus unserer Mitgliedschaft lieferten Beiträge für sehr interessante Weiterbildungsreihen. Sehr beliebt waren auch die Reihen Porträt und Im Club getroffen. Darin wurden Clubmitglieder und deren Tätigkeit im Club bekanntgemacht. Sammelblatt (1) Aus unserem Bildungsangebot Kurse, Interessengruppen, Übungs- und Beratungsgruppen stellen sich vor. 10

Unser Club bietet Interessengruppen. Entsprechend den Interessen unserer Mitglieder haben sich im Lauf der Jahre sehr viele Gruppen gebildet, in denen gemeinsam Hobbys gepflegt werden: Filme herstellen, Musik und Fotos bearbeiten, Flüge simulieren oder neue Programme ausprobieren. Und dann gab es und gibt es noch Mitglieder, die sich nicht nur vor dem PC gemeinsam beschäftigen wollen: Sie machen Wanderungen, spielen Schach und Skat, frischen ihre Sprachkenntnisse auf und noch vieles mehr. Gegenwärtig gibt es 31 Interessengruppen bei uns im Club. 11

Unser Club bietet technische Beratung. Unsere Clubmitglieder wissen es sehr zu schätzen, wenn ihnen andere Clubmitglieder beim Einrichten von PCs oder bei Hardware- Problemen hilfreich zur Seite stehen. Selbst beim Kauf neuer PCs stellen sich Clubfreunde beratend zur Verfügung. Legendär war die Hardware-Sprechstunde, die 222-mal durchgeführt wurde. Unser Club bietet vielfältige Geselligkeiten. Bei so vielen Mitgliedern einerseits und bei so kleinen Kursgruppen von vier Teilnehmern andererseits ist es nicht ganz einfach, Kontakte herzustellen. Aber wir pflegen Formen des geselligen Beisammenseins, die das Kennenlernen untereinander erleichtern. Beliebt sind die Sommer- und Weihnachtsfeste. Bewährt haben sich Begrüßungsveranstaltungen für neue Mitglieder und Geburtstagsrunden. Die Dankeschönveranstaltungen für die Ehrenamtlichen sind eine gute Tradition. Und in den einzelnen Interessen- und Arbeitsgruppen stehen Geselligkeit und das Miteinander sowieso ganz obenan. Darüber hinaus organisieren Clubmitglieder Tagesfahrten und spezielle Ausflüge. 12

Wer sind unsere Mitglieder? Mitgliederentwicklung Die 1644. Anmeldung haben wir im Januar d.j. registriert. Kontinuierlich wuchs die Zahl unserer Mitglieder. 1997 bestand der Club aus sieben Mitgliedern, 2011 aus über 600. Die Grafiken veranschaulichen die Zusammensetzung der Mitgliedschaft nach Anzahl, Alter, Geschlecht und Wohnort. Was die Grafiken nicht zeigen: Wir mussten 2010 einen Aufnahmestopp beschließen, weil unsere Angebote nicht mehr für alle ausreichten, die Wartelisten für Kurse immer länger wurden. Unser ältestes Mitglied ist 95 Jahre alt und unser jüngstes 51, der Altersdurchschnitt beträgt 75 Jahre. Zurzeit sind 329 Frauen und 211 Männer in unserem Club eingetragen. Die Diskrepanz von Anmeldungs- und Mitgliederzahl - 1644 zu 540 - ergibt sich aus den vielen Abgängen im Laufe der 20 Jahre, die hauptsächlich in unserer Altersstruktur begründet sind. Tod, Krankheit, Umzug, aber auch nachlassende Kraft, beliebte Tätigkeiten auszuführen, reduzieren unsere Mitgliederzahl. Durchschnittlich bleiben die Mitglieder zehn Jahre im Club. 13

Hatten wir anfangs hauptsächlich Mitglieder, die noch nie vor einem PC saßen und eine Maus in der Hand hatten, kommen jetzt Leute zu uns, die beruflich schon am PC gesessen haben, die aber für ihre Freizeitaktivitäten wie Fotooder Videobearbeitung spezielles Wissen erwerben möchten oder einfach bei der rasanten kommunikationstechnischen Entwicklung nicht den Anschluss verlieren wollen. Etliche suchen vor allem den Umgang mit Gleichgesinnten, um mit ihnen niveauvoll die Freizeit zu gestalten und fit im Kopf zu bleiben. 14

Ehrenamtlich Tätige Jeder hilft jedem. Wer etwas weiß oder gelernt hat, vermittelt es weiter. Das ist nach wie vor die Grundhaltung in unserem Club. Rund 300 Mitglieder sind aktiv in der einen oder anderen Form im Club eingebunden. Rund 120 Mitglieder sind das Jahr über ehrenamtlich tätig. Erstaunlich, in wie vielen Funktionen kontinuierlich Aufgaben erfüllt werden, um unser Clubleben interessant und niveauvoll zu gestalten. Bescheiden gerechnet kommen im Jahr über 25.000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit zusammen. Um unsere vielen Angebote zu realisieren, sind sehr, sehr viele organisatorische Aufgaben zu erfüllen. Die folgende Darstellung der Aufgabenbereiche entspricht keiner Wertigkeit, sondern berücksichtigt in etwa die Anzahl der Tätigen in einem bestimmten Bereich; oftmals sind Clubmitglieder auch in verschiedenen Bereichen tätig. EHRENAMTLICHE TÄTIGKEITEN IM CLUB Kursleiter IG-Leiter Konsultations- und Übungsleiter Systemadministratoren Büro Veranstaltungs-Service Handwerker Schlüsseldienst Präsidium Clubzeitung Homepage Datenschutz Clubchronik Mitgliederaufnahme Für sporadische Aktionen, wie Frühjahres- und Herbstputz oder Materialtransporte, finden sich stets genügend Helfer. Eine herausragende Aktion war unser Umzug in die 5. Etage unseres Hauses. 25 Räume und 9 Nebenräume wurden uns 2006 vom Bezirksamt Lichtenberg zur Verfügung gestellt. Die folgende Collage und die Ehrentafel zeugen von der bisher größten Herausforderung an unsere Clubmitglieder. Die Vorbereitung und Durchführung des Umzuges wurden komplett mit eigenen Kräften und Mitteln und vor allem mit dem großen Engagement vieler, vieler Clubmitglieder gemeistert. Wir konnten uns auf ein umfangreiches Arsenal von Fach- und Hilfskräften verlassen. 15

Umzug in die 5. Etage 16

Beim Umzug in die 5. Etage waren viele Clubmitglieder selbstlos tätig. 17

18

Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeit Als Dank und Anerkennung für die selbstlose Tätigkeit in unserem Club ernennen wir in schöner Regelmäßigkeit besonders Aktive zu Ehrenmitgliedern. 24 haben bereits diese Auszeichnung erhalten. Jonny Stier, Friedrich-Wilhelm Müller, Rudolf Reilich Für die langjährige Mitgliedschaft und somit Treue zu unserem Club verleihen wir nach 10, 15 und 20 Jahren Zugehörigkeit Ehrenurkunden: für 10-jährige Mitgliedschaft: 238 Clubmitglieder für 15-jährige Mitgliedschaft: 92 Clubmitglieder für 20-jährige Mitgliedschaft: 5 Clubmitglieder Siegfried Männel Mit besonderer Freude und Stolz erlebten wir 2003 die Auszeichnung unseres Gründungsmitgliedes Erich Miller mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD für seine ehrenamtliche Tätigkeit. Gründungsmitglied Werner Müller erhielt 2009 für seine ehrenamtliche Tätigkeit die Bürgermedaille des Stadtbezirks Berlin-Lichtenberg. Auszeichnung von Erich Miller 19

Um den vielen ehrenamtlich Tätigen unsere Anerkennung für ihr Engagement auszusprechen, führen wir jährlich eine Dankeschön-Veranstaltung durch. Ein Tierparkbesuch mit Spezialführung, Dampferfahrten, eine Führung durch den Reichstag, ein Theaterbesuch u.a. Unternehmungen wurden als aufmerksame Geste von den Eingeladenen geschätzt. Alte Börse, Marzahn (2016) Dampferfahrt (2010) Templin (2013) 20

Ein besonderes Beispiel für ehrenamtliche Tätigkeit in unserem Club An dieser Stelle kommen Kurt Wietgrefe und sechs weitere Mitglieder zu Wort. Sie lassen in ihren Beiträgen anschaulich erkennen, worin das Miteinander, das Geben und Nehmen in unserem Club besteht. Kurt Wietgrefe: Aller Anfang ist schwer Als ich 1996 gefragt wurde, ob ich an einem Computerclub Interesse hätte und mitmachen würde, sagte ich ja. Wir waren eine kleine Truppe von Enthusiasten, die sich vorgenommen hatten, einen Club zu gründen. Anfang 1997 stand die Unterzeichnung der Urkunde über die Gründung des Clubs bevor, und ich wurde auch gefragt, ob ich zur Unterzeichnung mitgehen würde. Es wurde dann aber anders entschieden. Wir saßen bei unserem ersten Präsidenten Erich Miller zu Hause und erwarteten die Unterzeichner. Die Freude war groß, und es wurde beraten, wie wir das Projekt verwirklichen könnten. Jeder war bereit, eine Aufgabe zu übernehmen. Großen Anteil an der Gestaltung und Entwicklung des Clubs hatten die Clubfreunde Erich Miller und Werner Müller. Ihre Initiativen und ihr Engagement können nicht genug gewürdigt werden. Mein erster Clubausweis trug die Nummer 12 und war mit dem Computer hergestellt. Ich erklärte mich sofort bereit, Computer bei den Clubfreunden zu Hause zu reparieren, Software zu installieren und zu erklären sowie bei Bedarf Software oder Hardware mit einkaufen zu gehen. Daraus entstanden Freundschaften, die teilweise bis heute erhalten geblieben sind. Ich erinnere mich an die jahrelange wöchentliche Betreuung unseres ältesten Clubmitgliedes Walter Wolf, den ich einmal in der Woche besuchte. Oder an den Clubfreund Fritz Klier, den ich auch über Jahre immer sonntags Vormittag besuchte und dem ich half, seine Biografie zu erstellen. Die Gründungsmitglieder erkannten sogleich die Bedeutung eines Informations- blattes für den Club. Und so wurde schon im März die Nr. 1 unserer Clubzeitung herausgegeben, der Graue Computerfreak. Das geschah damals noch in einer sehr aufwändigen Herstellungsweise. Die Seiten des Freaks wurden auf eine Folie geschrieben, diese dann in den Vervielfältigungsapparat eingespannt, und dann hieß es Kurbeln, Kurbeln und Kurbeln. Ich schrieb verschiedene Beiträge unter dem Titel Fundgrube und Was tun?. Später habe ich die beiden Reihen dann zusammengefasst. Daraus ergaben sich 112 Beiträge für die Hardware-Serie Was tun. Zugleich hatte ich die Idee, eine Hardware- Sprechstunde durchzuführen. Bei der Gründung des Computerclubs hatten wir natürlich ein ganz anderes Niveau als heute, wir hatten vorwiegend Mitglieder, die noch keinerlei Erfahrungen mit einem Computer hatten. So begannen wir, Teile des Computers zu zeigen und zu erklären: die Maus, die Festplatte, den Prozessor, die Speicherbausteine und das Mainboard. Dann begannen wir neben dem Unterricht mit dem Austausch von Disketten. Die Mitglieder brachten eine leere Diskette mit 21

und erhielten eine bespielte Diskette mit Software, die allgemein zugänglich war. In der Folgezeit reichte die Größe der Diskette natürlich nicht mehr aus, und wir gingen zum Austausch von wiederbeschreibbaren CDs über. Die Hardware-Sprechstunde hatte einen großen Anklang. Es gab auch nette Erlebnisse. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine folgende Begegnung: Als ich zum Vortragsraum kam, standen Mitglieder schon Schlange auf dem Flur, und man sagte mir gleich: Sie können wieder gehen, Sie kommen nicht mehr rein, der Raum ist voll. Wenn der Andrang zu groß war, gingen wir dann immer in den Speisesaal des Seniorenheims. Es wurden bis zum Jahr 2010 insgesamt 222 Hardware- Sprechstunden durchgeführt. 2005 sagte mir mein Arzt, dass ich einen nicht heilbaren Knochenkrebs, Plasmozytom, hätte und wir mit der ersten Chemo sogleich anfangen müssten. Meine Kraft reichte dennoch, bis 2010 aktiv am Clubleben teilzunehmen. Zurzeit habe ich die sechste Chemo abgeschlossen. Diese Behandlungen schränkten meine Aktivitäten in den Jahren nach 2010 im Club leider sehr ein. Wenn ich auf meine aktive Zeit im Club zurückblicke, so muss ich sagen, dass es eine sehr glückliche Zeit war. Die Arbeit im Club hat großen Spaß gemacht. Und die Menschen waren auch dankbar. Es gab ein großes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann hätte ich den Wunsch, dass der Club noch viele Jahre existiere und die Menschen durch die Tätigkeiten mit dem Computer zusammengeführt würden. Sonja Wagner: Über einen (Un)ruheständler Häufig gehen Menschen in den Ruhestand, ohne sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Sie sitzen auf Bänken, oft rauchend und mit Bierbüchse, und sie berichten über ihre Vergangenheit oder ihre Krankheiten. Diese Sorte Rentner finden wir in unserem Club nicht. Hier treffen sich (Un)ruheständler, die noch aktiv am Leben teilhaben möchten, die sich weiterbilden und sehr oft sogar auch lehren und ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben. Einer dieser Lehrer der ersten Stunden ist Kurt Wietgrefe. Etliche Clubfreunde der ersten Stunden weilen schon nicht mehr unter uns, aber einige erinnern sich gern. Jonny Stier erzählte: Dass er Kurt Wietgrefe schon 20 Jahre kenne und von seinem großen Interesse an Computern wüsste. Er hätte unseren damaligen Präsidenten Erich Miller darüber informiert, und dieser habe erreicht, dass Kurt Wietgrefe Mitglied unseres Clubs wurde. Seitdem arbeite Kurt unermüdlich zum Wohle unseres Clubs. 22

Dr. Renate Müller schreibt: Wietgrefe ein Superkerl! Ihn verband eine enge Freundschaft mit meinem Mann. Ich habe ihn als kompetent auch schon in der Zeit empfunden, als wir alle noch in den Computeranfängen steckten. Er kam sofort, wenn es hakte. Bei uns brachte er einen Schwarz-Weiß-Monitor wieder auf Farbe und zeigte uns, wie man eine Homepage gestaltet. Seine Kompetenz bewies er dann auch in den unzähligen hervorragenden Hardware- Sprechstunden. An ein Erlebnis mit Kurt erinnere ich mich besonders. Auf der Mitgliederversammlung, auf der Karl-Heinz Simon zum Präsidenten gewählt wurde, gab es einen sehr bösen, sehr aggressiven Diskussionsbeitrag. Alle waren entsetzt, aber Kurt war der einzige, der aufstand und auf einige Grundprinzipien des Clubs hinwies: immer gute Umgangsformen beizubehalten, freundlich miteinander umzugehen, und wer sich nicht daran halte, gehöre nicht in diesen Club. Ich fand das hervorragend von ihm, besonders auch deshalb, weil wir anderen wie die Deppen dasaßen und diese Aggression über Karl-Heinz prasseln ließen. Dr. Edith Ockel schreibt: Hiermit möchte ich einen kleinen Beitrag zum großen Dankeschön für unseren Clubfreund Kurt Wietgrefe, für seine aufopfernde Tätigkeit im Computerclub und insbesondere auch für mich persönlich leisten. Es ist viele Jahre her, als mich Kurt Wietgrefe zum Kauf eines für mich geeigneten Computers begleitete. Ich wollte ein Buch schreiben, und dafür brauchte ich einen Computer. Das war noch das kleinste Problem, weil wir dafür wenig Zeit benötigten. In einem Einführungskurs unseres Clubs hatte ich bereits gelernt, wie ein Computer funktioniert. Aber die Praxis, am eigenen Computer zu arbeiten, war doch problematisch. Ich kann die Hilferufe zu Kurt Wietgrefes Telefon nicht zählen. Es waren sehr viele. Aber unser Kurt, wie mein Mann und ich ihn nannten, nahm sich stets Zeit für uns und auch für unseren gemeinsamen Freund Fritz Klier, der sich nun nicht mehr selbst bedanken kann, es aber sehr gern getan hätte. 23

Prof. Dr. Klaus Drebes erinnert sich: Wenige Wochen nach meinem Eintritt in den Club wurde ich zum Präsidenten gewählt. Meine Bedenken, viel zu wenig von Computern zu verstehen, räumte Kurt Wietgrefe überzeugend aus. Er half mir, wo er konnte. Auch bei mir zu Hause brachte er nicht nur einmal meinen Computer wieder zum Laufen. Auf einer Fahrt nach Hamburg, auf Einladung des dortigen Computerclubs, schlossen wir Brüderschaft. Das war der Beginn einer tiefen Freundschaft. Christel Kaufhold berichtet: Seit September 1998 bin ich schon Clubmitglied. Zu den Personen, die ich gleich am Anfang kennenlernte, gehörten der Präsident Erich Miller, der Kursleiter Jonny Stier und der Leiter der Hardware- Sprechstunde Kurt Wietgrefe. Besonders der Einsatz und die Hilfsbereitschaft von Kurt Wietgrefe beeindruckten mich sehr. Die Hardware-Sprechstunde war immer sehr gut vorbereitet und gut besucht. Kurt Wietgrefe besuchte die C-Bit in Hannover und kaufte sich regelmäßig auf eigene Rechnung Computerzeitschriften, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Anschließend an seine Sprechstunde vergab er dann Termine für den Anschluss eines neuen PCs oder auch für eine PC-Reparatur zu Hause. Es war amüsant, mit anzusehen, wie unsere Hausfrauen zusammenzuckten, wenn er seinen Lieblingstermin vergab:,ich komme am Sonntag um 9 Uhr. Er war pünktlich, quetschte sich hinter jeden PC und fand für jeden Stecker die richtige Buchse, was gerade uns Anfänger faszinierte. Immer bei guter Laune, erzählte er nebenbei noch folgende Geschichte:,Ich sollte einen Drucker bei einer Clubfreundin reparieren. Ich suchte lange nach einem Fehler, bis ich ihn fand. Ein Stück Zucker aus dem Regal darüber war in den Drucker gefallen und blockierte ihn. Alles war wieder ok. Ähnliche Begebenheiten wird er viele erlebt haben, bis ihm seine Krankheit Einhalt gebot. Liebevoll wird er von vielen KURTCHEN genannt. Sein Interesse am Club und an seinen Mitgliedern hat ihn nie verlassen. 24

Wie finanzieren wir uns? Der DSCC finanziert sich statutengemäß aus Mitgliedsbeiträgen. Bis Ende 2015 betrug der monatliche Beitrag 5,00 (Jahresbeitrag 60,00 ). Jeder Rentner sollte sich den Beitrag leisten können, der Club konnte eine bescheidene Ausstattung gewährleisten. Die ab 2016 wirksame Beitragserhöhung um 50% auf 7,50 (90,00 Jahresbeitrag) wurde 2015 von der Mitgliederversammlung beschlossen. Der Beschluss erfolgte im Interesse der Beibehaltung des erreichten Leistungsniveaus bei gleichzeitiger Existenzsicherung des Clubs nach der drastischen Erhöhung der Raumkosten durch die Aufkündigung der Betriebskostenstützung. Für Raumkosten (Betriebskosten, Strom und Reinigung) sowie die notwendigen Versicherungsbeiträge mussten 2016 über 60% der Einnahmen aus den erhöhten Mitgliedsbeiträgen eingesetzt werden. Die Gesamteinnahmen des DSCC beinhalteten in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt rund 90% Mitgliedsbeiträge und rund 10% Spenden, letztere mit starken jährlichen Schwankungen. Von der Höhe der Spenden hängt in besonderem Maße ab, in welchem Umfang wir den Anforderungen an eine moderne technische Ausrüstung genügen und uns Anschaffungen von Hard- und Software leisten können. Geldspenden erhielten wir von der Stiftung Deutsche Klassen-Lotterie, von der Berliner Sparkasse, von der HOWOGE, den Wohnungsbaugenossenschaften MERKUR, VORWÄRTS und von der Funke Mediengruppe, vermittelt durch die WGLi, von der Humboldt- Universität, von der Fraktion der Linken, von Frau Christina Emmrich eine private Geldspende und auch von unseren Clubmitgliedern. Die Dresdner Bank, die Commerzbank, die Post und die KPMG (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) spendeten Möbel. Über Stifter helfen erhielten wir Software von Windows und Adobe. Besuch von unserem Kooperationspartner HOWOGE 25

Mit dem Freistellungsbescheid des Finanzamtes wird uns zuerkannt, dass wir ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienen. Diese Tatsache berechtigt uns, Zuwendungsbestätigungen für Spenden und Mitgliedsbeiträge zu erteilen. Der durch das Jobcenter geförderte Personaleinsatz war uns eine große Unterstützung. In der Zeit von 2004 bis Ende 2012 gelang es, im Rahmen verschiedener Qualifizierungs- und Förderprogramme den Einsatz arbeitsloser Mitbürger bei uns im Club zu erreichen. Das betraf die Einsatzbereiche Büro, Technik und Reinigung. Insgesamt waren hier zehn Personen bei unterschiedlicher Zeitdauer für uns tätig. Kurzzeitig waren sogar drei für uns wichtige Helfer gleichzeitig im Einsatz. Diese Maßnahmen waren für beide Seiten hilfreich. Ende des Jahres 2012 gab es jedoch einen Kurswechsel beim Jobcenter, und seitdem fehlt uns diese Unterstützung. Damit sind höhere Belastungen für unsere ehrenamtlichen Helfer entstanden, und zur Absiche- rung von Kernaufgaben müssen Personalkosten aufgewandt werden. Wir können nicht oft genug betonen, dass ohne den umfangreichen ehrenamtlichen Einsatz unserer Clubmitglieder das große Angebot an Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie die Pflege der materiellen Basis nicht möglich wären. Unsere ehrenamtlich Tätigen erhalten keinerlei Aufwandsentschädigung und auch kein Fahrgeld. 26

Wie organisieren wir uns? Statut In unserem Statut sind an erster Stelle Ziele unserer Tätigkeit und die Gemeinnützigkeit unseres Clubs festgelegt: Grundanliegen des Clubs ist es, älteren Bürgerinnen und Bürgern den Umgang mit Computern, dem Internet und artverwandten Kommunikationsmitteln zu erschließen. Der Club organisiert den Erfahrungsaustausch und fördert eine Atmosphäre der gegenseitigen Hilfe, Solidarität und freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern als Beitrag zur geistigen Mobilität von Senioren und Seniorinnen. Der Club verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke ( ) ist selbstlos tätig. (s. 2 und 3) Im Statut sind auch die Organisationsformen unserer Clubarbeit festgelegt, insbesondere die Organe des Clubs: Mitgliederversammlung, Präsidium, Revisionskommission. Präsidium Die Funktionsverteilung in unserem Präsidium verdeutlicht die Schwerpunkte der Clubarbeit. Der Präsident und sein Stellvertreter konzipieren die inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben der Clubtätigkeit, der Schatzmeister verwaltet unsere Finanzen, der Schriftführer besorgt die Dokumentation und Protokollierung der Präsidiumstätigkeit, die Verbindung zum Registeramt und die Herausgabe der Clubzeitung. Im Präsidium ist ein Mitglied verantwortlich für Aus- und Weiterbildung, ein Mitglied für Veranstaltungen, die außerhalb des Kurs- und Konsultationsprogramms laufen, zwei Mitglieder kümmern sich um die Ausstattung, Nutzung, Erneuerung und Pflege unserer technischen Einrichtungen, unserer Hard- und Software. Ein Mitglied ist verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit und die Kontakte zu gesellschaftlichen und privaten Einrichtungen. Präsidium auf der Mitgliederversammlung im März 2014 27

Mitgliederversammlung Das höchste Organ unseres Clubs ist die jährliche Mitgliederversammlung, sie ist Ort der Berichterstattung und Aufgabenstellung für die Organisation unseres Clublebens. Auf der MV werden Beschlüsse gefasst, das rechenschaftspflichtige Präsidium gewählt und wichtige Belange unserer Clubtätigkeit geregelt. Büro Die Betreuung von 500 bis 600 Mitgliedern erfordert eine umfangreiche Verwaltungsarbeit. Die Bürotätigkeit wird ehrenamtlich von einem Team von derzeit 18 Mitgliedern geleistet. Clubzeitung/Homepage Unsere Clubzeitung erscheint monatlich als Druckausgabe und auf der Homepage. Zeitung und Homepage dienen der Information unserer Clubmitglieder, aber auch der Werbung für unseren Club in der Öffentlichkeit (s. a. S. 10). 28

Wie werden wir in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Wir sehen uns stets als ein Teil des öffentlichen Lebens im Stadtbezirk Lichtenberg und nehmen deshalb gern Verbindungen zu gesellschaftlichen Einrichtungen und Personen des gesellschaftlichen Lebens auf. Der starke Mitgliederzuwachs im Zeitraum 2007 bis 2010 hat uns jedoch zur Zurückhaltung in der Öffentlichkeitsarbeit veranlasst. Die Motivation zum Eintritt in unseren Club war überwiegend der Wunsch, sehr bald einen Einsteigerkurs zu belegen. Da wir das zeitweise nicht leisten konnten, d.h. nicht genügend Kursleiter zur Verfügung standen, haben wir von Werbemaßnahmen und öffentlicher Darstellung unseres Clubs weitgehend abgesehen. Wir haben sogar einen zeitweiligen Aufnahmestopp beschlossen. Durch gute Kontakte einiger Clubmitglieder zu ihren Wohnungsgenossenschaften kam es zu Darstellungen unseres Clubs in den Mieterzeitungen der WG Merkur, der WG Vorwärts und der WGLi. Wir freuen uns über Kontakte zu Parteienvertretern: zu Gesine Lötzsch und Christina Emmrich von den Linken und Martin Pätzold von der CDU. Wertvoll sind für uns die Beziehungen zur Seniorenvertretung Lichtenberg. Vier Bezirksbürgermeister waren bei uns im Club zu Gast, manche auch mehrmals: Wolfram Friedersdorf, Christina Emmrich, Andreas Geisel und Birgit Monteiro. Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel wurde 2002 (damals Sozialstadtrat) Mitglied des DSCC. Auch Vertreter von Presse und Fernsehen haben uns einen Besuch abgestattet. 29

Seit vielen Jahren pflegten wir Kontakte zu anderen Computerclubs in Leipzig, Dresden und Alzenau. Besonders engen Kontakt haben wir noch immer zu dem Hamburger Computerclub. Gegenseitige Besuche, Austausch von Erfahrungen bei der Leitung des Clubs oder Anleitungsmaterialien für Kurse haben beide Clubs bereichert. Unsere IG Foto beteiligte sich an Fotoausstellungen, z.b. 2016 im Rathaus Köpenick 22. Foto Klub Forum Berlin 2016. Unsere IG Ich schreibe reicht regelmäßig literarische Arbeiten bei unterschiedlichen Wettbewerben ein, z.b. beim Poetenwettbewerb Lichtenberg 2002, bei dem ein Clubmitglied einen 1. Preis erringen konnte. 30

Nachwort Rückblick und Ausblick Wer 15 Jahre so erfolgreich arbeitet, muss etwas richtig machen. Bezirksbürgermeister Andreas Geisel Präsident des DSCC Horst Sanow März 2011 Dieses Kompliment machte uns vor fünf Jahren Herr Geisel, damals Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, auf unserer Mitgliederversammlung am 6. März 2012. In seinem Namen und in dem seines Begleiters, Bezirksstadtrat Dr. Prüfer, wünschte er uns Mut und Kraft zum Weitermachen bei der Verwirklichung unserer Ziele. Er hob den Beitrag unseres Clubs hinsichtlich der Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens in unserem Stadtbezirk hervor und sprach uns seine Anerkennung aus, eine so große Gemeinschaft, wie sie unser Club darstellt, so lange so stabil zu halten. Besonders freuten wir uns über seine Zusage, uns beim Einsatz von technischen Hilfskräften durch entsprechende Einrichtungen zu unterstützen. Unser Gast war sichtlich angetan vom Wirken unseres Clubs. Unser umfangreiches Angebot, das solidarische Miteinanders und speziell das große Engagement bei der ehrenamtlichen Tätigkeit zu halten, ist eine Herausforderung an alle Clubmitglieder in den kommenden Jahren. Unser Anspruch ist es, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und dabei die Vereinsziele nicht aus dem Auge zu lassen: aktiv und geistig fit bis ins hohe Alter und dabei hilfsbereit, kooperativ und gesellig unter uns Clubmitgliedern. Um dieser Zielstellung treu zu bleiben, müssen wir uns verstärkt der Nachwuchsarbeit widmen, d.h. junge Senioren als Lehrer gewinnen oder aus eigenen Reihen qualifizieren. Eine kürzlich erfolgte Umfrage im Club hat u.a. die Motive verdeutlicht, die unsere Mitglieder veranlassen, in unserem Club zu bleiben. Hauptsächlich sind es der Erwerb und die Erweiterung des Wissens zur Computernutzung, die sozialen Kontakte, die Pflege des Hobbys und die Geselligkeiten in den IGs sowie die Freizeitangebote ohne Computer. Wir meinen, auf dem richtigen Weg zu sein bei der Erfüllung der Erwartungen unserer Clubmitglieder. Wir blicken optimistisch auf den nächsten runden Geburtstag des DSCC. 31

Deutscher-Senioren-Computer-Club e.v. Einbecker Straße 85, 5. Etage 10315 Berlin www.dscc-berlin.de info@dscc-bln.de Tel.: 030 52 69 50 92 Gesamtkonzept, Texte, Fotoauswahl, Layout: Freak-Redaktion