Ausführungen von Dr. Léon Broers anlässlich der Hauptversammlung der KWS SAAT SE am 15. Dezember 2016

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Transkript:

Ausführungen von Dr. Léon Broers anlässlich der Hauptversammlung der KWS SAAT SE am 15. Dezember 2016 Sehr geehrte Aktionäre, liebe Gäste, 2016 feierten die Pflanzenzüchter das Mendel-Jahr und würdigten damit die herausragenden Leistungen eines großen Naturforschers. Vor 150 Jahren veröffentlichte Gregor Mendel seine Erkenntnisse über die Gesetzmäßigkeiten der Vererbung und begründete damit lange vor der Entdeckung der DNA die moderne Genetik. Über Jahre hinweg kreuzte Mendel verschiedene Erbsensorten in seinem Klostergarten und stellte anhand der statistischen Ergebnisse seine Mendelschen Regeln auf. Er beschrieb damit erstmalig, dass der Vererbung von Eigenschaften allgemein gültige und mathematisch beschreibbare Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen. Dank seiner Beobachtungen konnten Pflanzenzüchter ihre Zuchtziele systematisch verfolgen und damit herausragende Fortschritte in der Sortenleistung erzielen. Auch heute noch beruhen unsere züchterischen Tätigkeiten auf den Mendelschen Regeln. Das Beispiel Gregor Mendels zeigt uns deutlich, wie wichtig Forschung für den züchterischen Fortschritt ist und wie schnell aus wissenschaftlichen Erkenntnissen Innovationssprünge hervorgehen können. Angesichts des wachsenden Bedarfs an pflanzlichen Rohstoffen sind wir dringend auf Innovationen angewiesen. Denn das landwirtschaftliche Produktionswachstum ist heute nicht mehr wie noch vor 30 Jahren durch Faktoren wie Inputintensivierung oder Anbauflächenerweiterung getrieben. Der größte Teil der Produktionssteigerung wird heute durch technologische Innovationen, wie beispielsweise auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung, sichergestellt. Auch wir als Züchtungsunternehmen sind bestrebt innovativ zu bleiben, um durch hervorragende Forschung und Züchtungsprogramme das genetische Potenzial KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016

unserer Kulturarten zu verbessern und mit exzellenten Sorten Jahr für Jahr zur Umsetzung der Unternehmensziele beizutragen. Eine der größten Herausforderungen ist dabei die Wahl zielführender Forschungsthemen und Technologien. Um dem Rechnung zu tragen, haben wir im vergangenen Jahr eine neue spartenübergreifende F&E-Strategie entwickelt und damit den Rahmen neu ausgerichtet, der die Ziele und Prioritäten für unsere Forschungs- und Züchtungsaktivitäten definiert. Für die Umsetzung des übergeordneten strategischen Ziels, eines eigenen voll wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Produktportfolios, verfolgen wir zwei grundsätzliche Ansätze: Wir wollen zum einen die Entwicklung qualitativ hochwertiger, wettbewerbsfähiger Hybrid-Sorten voranbringen. Hierfür arbeiten wir in allen Fruchtarten daran, wettbewerbsfähiges Züchtungsmaterial für unsere relevanten Märkte aufzubauen. Zudem investieren wir in Aktivitäten, um unsere Züchtung noch effizienter und schneller zu gestalten. Neben der Hybridzüchtung setzen wir zum anderen auf die Entwicklung eigener Pflanzenmerkmale, die einen signifikanten Mehrwert bieten sogenannte Traits. Hier investieren wir verstärkt in die Entwicklung von nicht transgenen Merkmalen, wie etwa Toleranz gegenüber Trockenheit und Pilzresistenz bei Mais, um eine zusätzliche Ebene der Wertschöpfung zu erschließen. Bei transgenen Ansätzen wollen wir hingegen die Exzellenz unserer Fruchtarten erhalten, indem wir den Fokus auf einige wesentliche Merkmale legen, darunter Insektenresistenz bei Mais sowie Virusresistenz und Herbizidtoleranz bei Zuckerrübe. Um in der Entwicklung eigener Pflanzenmerkmale erfolgreich zu sein, ist auch ein passendes technologisches Umfeld entscheidend. Wir integrieren dafür alle notwendigen Technologien frühzeitig in unsere Forschung und entwickeln diese weiter. Ein wichtiger Kernpunkt der neuen technologischen Ausrichtung bei F&E ist die Fokussierung auf die so genannten neuen Züchtungsmethoden und insbesondere KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016 Seite 2 6

auf die Gene Editing-Methode CRISPR/Cas. Mit Hilfe von CRISPR/Cas lassen sich Veränderungen, wie sie auch in der Natur vorkommen, punktgenau am pflanzlichen Genom vornehmen. Die Technologie eröffnet uns damit neue Möglichkeiten, gezielt die genetische Variation in unserem Züchtungsmaterial zu erhöhen, und insbesondere die Entwicklung von nicht transgenen Eigenschaften voranzubringen. Bei der Nutzung von Gene Editing für die Pflanzenzüchtung gehört KWS zu den "early adopters", also zu den frühen Anwendern der Technologie. Neben Forschungsaktivitäten hier am Standort Einbeck und in unserem Forschungszentrum in St. Louis, setzen wir deshalb auch verstärkt auf Kooperationen mit führenden internationalen Forschergruppen. Darüber hinaus arbeiten wir am Aufbau einer eigenen unabhängigen Patentposition, die uns in Lizenz-Verhandlungen mit Dritten einen starken Standpunkt sichert. Damit wir Gene Editing erfolgreich für die Entwicklung von nicht-transgene Pflanzenmerkmale einsetzen können, brauchen wir ein umfangreiches Wissen über das pflanzliche Genom und über die genaue Funktion der Gene, die wir verändern wollen. Unsere F&E-Strategie ist daher so ausgerichtet, dass wir die dafür notwendigen Technologien, wie moderne Sequenzierungstechniken oder Phänotypisierungsansätze, in unsere Forschung integrieren und weiterentwickeln. Aus diesem Grund arbeiten wir beispielsweise auch intensiv am Aufbau integrierter Testungspipelines zur Identifizierung vielversprechender Kandidaten- Gene. Unter Einsatz von Know-how aus der molekularen Züchtung, der Bioinformatik, und spezifischer Forschungsbereiche sollen zukünftig Gene und Genregionen im hohen Durchsatz vorcharakterisiert werden. Die Ergebnisse können dann direkt in die molekulare Züchtung, die Anwendung der neunen Züchtungstechnologien oder auch in die transgene Produktentwicklung einfließen. Wir generieren damit einen Filterprozess, der die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht, vielversprechende Kandidatengene für die Produktentwicklung zu identifizieren. KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016 Seite 3 6

Eine neue, erfolgversprechende Technologie kann aber immer nur dann auch Bestand haben und erfolgreich eingesetzt werden, wenn sowohl der rechtliche Rahmen als auch die gesellschaftliche Akzeptanz gegeben sind. Ich befürchte, dass eine neue Technologie wie Gene Editing auf Basis von Angst anstelle von Tatsachen in Europa undifferenziert bewertet, abgelehnt und überreguliert wird, auch wenn sie ein riesiges Potenzial für die Pflanzenzüchtung birgt. Auf globaler Ebene zeichnet sich damit ein sehr heterogenes regulatorisches Umfeld ab, das nicht nur dazu führen wird, dass der europäischen Züchtung die Nutzung einer leistungsfähigen Technologie erschwert wird. Es ist auch absehbar, dass der Austausch von genetischen Ressourcen, der ohnehin durch die komplexen und bürokratischen Auflagen zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls beeinträchtigt ist, in Europa noch weiter eingeschränkt wird. Angesichts der vielfaltigen globalen Herausforderungen, der sich die Landwirtschaft stellen muss, wäre dies kontraproduktiv und brächte einen weiteren deutlichen Rückschritt für die europäische Landwirtschaft und für die europäische Saatgutwirtschaft im globalen Wettbewerb. Ein aus meiner Sicht sehr unerfreuliches Zukunftsszenario. Die nachhaltige Verfügbarkeit von wettbewerbsfähigen Sorten ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmenswachstum. Daher haben wir im vergangenen Geschäftsjahr wieder intensiv an der Weiterentwicklung unserer Sorten gearbeitet. Auf einige der aktuellen Entwicklungen möchte ich an dieser Stelle näher eingehen. Unsere Maiszüchtung hat in Europa in den meisten Märkten wieder gute Ergebnisse erzielt. Für unsere traditionell starken Dent x Flint Märkte waren die Ergebnisse sogar noch etwas besser als im Vorjahr. Es zeichnet sich inzwischen aber deutlich ab, dass sehr frühe Dent x Dent Hybriden dem Dent x Flint Markt zunehmend Konkurrenz machen. Wir haben diesen Trend frühzeitig erkannt und gehandelt, weshalb wir bereits jetzt über voll konkurrenzfähige Hybriden verfügen. KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016 Seite 4 6

In Brasilien fokussiert sich unsere Mais-Züchtung auf eine schnelle Produktion von vollständig eigenen Hybriden, die mit transgene Traits ausgestattet sind. Durch eine im vergangenen Geschäftsjahr abgeschlossene Trait-Lizenzvereinbarung mit Syngenta haben wir jetzt Zugang zu Elternlinien, die uns eine schnelle Herstellung von kommerziellen Co-Hybriden erlauben. Damit können wir die Umstellung von lizensierten auf eigene Sorten erheblich beschleunigen. Wenn die Leistungsprüfungen erfolgreich sind, werden bereits 2018 einige der Sorten dem Verkauf zur Verfügung stehen. Unser Sonnenblumenzuchtprogramm befindet sich derzeitig noch im Aufbau. Umso erfreulicher ist es, dass im letzten Jahr früher als erwartet die ersten Sorten bereits zur Anmeldung gebracht werden konnten. Einige der Sorten überzeugten in den Prüfungen und werden noch dieses Jahr die Zulassung erhalten. Auch für die Zuckerrübe war das abgelaufene Geschäftsjahr ein gutes Jahr. Für die meisten Märkte haben wir gute, konkurrenzfähige Sorten entwickelt. Insbesondere im Bereich der Nematoden Resistenz sichert uns unser Portfolio eine führende Marktposition. Des Weiteren sind wir auf dem besten Weg, die CONVISO SMART-Technologie als nicht transgene Herbizid-Toleranz zur Marktreife zu bringen. Die ersten Sorten sind bereits zur Prüfung angemeldet und kombinieren neben der neuen Technologie für Herbizid-Verträglichkeit verschiedene Resistenzen gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Sehr geehrte Aktionäre, liebe Gäste, die Pflanzenzüchtung ist eine der forschungsintensivsten Branchen überhaupt. Die kontinuierliche Entwicklung von neuen Produkten erfordert deshalb einen erheblichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand. Dieser hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Volumen von 182,4 Mio. erreicht. Insgesamt investierten wir damit 17 % des Gesamtumsatzes in Forschung & Entwicklung. Als Ergebnis wurden uns rund 400 Vertriebsgenehmigungen für neue KWS Sorten erteilt. KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016 Seite 5 6

Zusammenfassend kann ich am Ende meines Beitrages sagen, dass wir zufrieden auf gute Ergebnisse und Fortschritte in allen Forschungs- & Entwicklungsbereichen zurückblicken können. Ich danke an dieser Stelle unseren Mitarbeitern, die mit Ihrem Know-how und ihrer Begeisterung eine besondere Innovationskultur bei KWS schaffen. Damit endet mit meinem Beitrag der Bericht des Vorstands, ich danke Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit. Es gilt das gesprochene Wort 15.12.2016 Léon Broers KWS SAAT SE EXB Léon Broers 15.12.2016 Seite 6 6