Aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. H.

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Transkript:

Aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. H. Dralle Gastric-banding als Operationsmethode bei morbider Adipositas unter Berücksichtigung des gastroösophagealen Refluxes Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. Vorgelegt der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Von Plamen Staikov urn:nbn:de:gbv:3-000009050 [http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=nbn%3ade%3agbv%3a3-000009050]

Aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. H. Dralle Gastric-banding als Operationsmethode bei morbider Adipositas unter Berücksichtigung des gastroösophagealen Refluxes Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. Vorgelegt der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Von Plamen Staikov geboren am 19.08.1969 in Zerbst Gutachter: Prof. Dralle Prof. Zipprich Prof. Rupprecht Datum der Verteidigung: 27.06.2005 urn:nbn:de:gbv:3-000009050 [http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=nbn%3ade%3agbv%3a3-000009050]

Die Adipositas als Erkrankung nimmt in den industrialisierten Ländern der Welt progredient zu und gewinnt sowohl für sich genommen als auch als wesentlicher Risikofaktor für andere Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende sozial-ökonomisch relevante Bedeutung. Die Bundesrepublik Deutschland zählt zu den Staaten mit dem höchsten Anteil adipöser Personen. Die Prävalenz liegt bei ca. 18-20% der Bevölkerung. Der Adipositas assoziiert sind zahlreiche Erkrankungen, so auch die Refluxösophagitis. Sie bezeichnet jene Formen der als Refluxkrankheit beschriebenen Krankheitsbilder, die sich durch ein entzündliches Korrelat im Bereich der Speiseröhre auszeichnen. Hauptsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit ist das Sodbrennen, meist in Verbindung mit Aufstoßen sauren Mageninhalts. Ein sicherer Nachweis einer Refluxösophagitis erfolgt bei typischem klinischen und endoskopischen Bild durch eine histologische Sicherung der Diagnose. Die Therapie der Adipositas mit alleiniger Diät erbringt ebenso wie eine medikamentöse Therapie häufig unbefriedigende, wenig andauernde Resultate. Eine chirurgische Behandlung steht am Ende der möglichen Therapieoptionen und bleibt extremen Formen der Erkrankung vorbehalten. Sie ist an eine strenge Indikationsstellung gebunden. Als Gastric-banding wird die Verkleinerung des Mageneinganges unter Zuhilfenahme eines vertikal orientierten Bandes aus Polyurethan oder Silikon bezeichnet. Neben der konventionellen Implantation besteht die Möglichkeit einer minimal-invasiven endoskopischen Anlage. Das Ziel der Arbeit liegt darin, festzustellen, ob die laparoskopisch durchgeführte Anlage eines Magenbandes ( Gastric-banding ) bei Patientem mit einem BMI von mindestens 40 kg/m 2 eine signifikante Gewichtsreduktion sowie einen positiven Einfluss auf das Refluxverhalten hat. Zu diesem Zweck wurden 100 morbid adipöse Patienten, die sich einer laparoskopischen Magenbandoperation unterzogen, untersucht und nachbeobachtet. Neben der klinischen Erhebung wurden alle Patienten prä- und postoperativ einer Ösophagogastroduodenoskopie zugeführt. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion des BMI (Body-Mass-Index) als Maß für die behandlungsbedürftige Adipositas. Das Refluxverhalten wurde nachweislich positiv beeinflusst. Staikov P: Gastric-banding als Operationsmethode bei mordiber Adipositas unter Berücksichtigung des gastroösophagealen Refluxes. Halle, Univ., Med. Fak., Diss., 65, 2004

Inhaltsverzeichnis 1. 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.5.1. 1.5.2. 1.5.3. 1.6. Einleitung... Prävalenz und Klassifizierung der Adipositas... Ätiologie und Pathogenese der Adipositas... Adipositas als Risikofaktor für andere Erkrankungen... Refluxösophagitis und Adipositas... Therapie der Adipositas... Veränderungen des Essverhaltens und der körperlichen Aktivität... Medikamentöse Therapie... Operative Therapie... Fragestellung... 1 1 4 6 8 11 11 12 13 15 2. 2.1. 2.2. 2.3. Material und Methoden... Patienten, Ein- und Ausschlusskriterien... Operatives Vorgehen, postoperative Phase... Statistische Methoden... 16 16 17 22 3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.4.1. 3.4.2. 3.4.3. Ergebnisse... Geschlechts- und Altersverteilung... Body Mass Index vor und nach der Operation... Behandlungserfolg anhand der Verringerung des Body-Mass-Index Refluxverhalten... Subjektive Beschwerden... Endoskopische Befunde... Histologische Befunde... 23 23 25 27 34 34 35 36 4. 5. 6. Diskussion... Zusammenfassung... Literaturverzeichnis... 38 52 54

Abkürzungsverzeichnis Abb. ASGB BMI EKG EWL FDA GERD kcal KHK n r p SPSS Tab. VLCD WHO WHR z.b. Abbildung Adjustable Silicone Gastric Banding System-LAP-Band System Body Mass Index Elektrokardiogramm Excess Weight Loss Food and Drug Administration Gastro-Esophageal Reflux Disease) Kilokalorie koronare Herzkrankheit Anzahl der Fälle Korrelationskoeffizient (nach Spearman) p-wert (Signifikanzniveau) Social Package for Social Sciences Tabelle Very Low Calory Diet World Health Organization Waist to Hip Ratio, Taillenumfang in cm/hüftumfang in cm zum Beispiel