schaffte sie es, wenigstens ihre Augen zu öffnen. Die Intensität des Schmerzes, der sie durchfuhr, war kaum auszuhalten. So musste es sich anfühlen,

Ähnliche Dokumente
einfallende Mondlicht ließ vier schmale Betten erkennen. Es gab keine Möbel, in die man kriechen konnte, keine verborgenen Türen oder Schränke, um

Willkommen in Gravity Falls [Season 3] #1 Prolog

doch Madeleine ergriff plötzlich ein merkwürdiges Gefühl, ohne dass sie hätte sagen können, warum. Etwas entfernt konnte sie jetzt eine Sänfte sehen,

Alfred Lorenz. Das Junge

Berufsausbildung Helga Regina Buhlmann A14/B9-108

Der Adler und die Morgenröte

Bernds rechte Hand in die Hosentasche. Für einen Moment berührten seine Finger das Messer. Schade, dass der Alte nicht zu sehen ist, dachte er.

Männerbündnis Sylvia Pranga ~ 2 ~

Taschentuch aus der Hosentasche ziehen, als sie etwas am Himmel bemerkte. Es sah aus wie eine kleine Scherbe, die das Sonnenlicht reflektierte und

Fragebogen über Ihre Schmerzen

immer schlammverkrustet. Schuluniformen und Gartenkleidung, Hemden, die gebügelt werden mussten, Unterwäsche und Taschentücher.

GOING WITH THE WIND - Gila Antara 01. Strong Winds / Starke Winde

Das war die eine Seite in mir. So selbstbewusst konnte sie sprechen. Aber da gab es auch noch eine andere Seite. Erinnert ihr euch? Ich hatte Angst.

VAMPIRGESPRÄCHE: "ANTHONY":

StimmEnergetics meets HeilSang

TRANSFLEISCH. rosi ulrich

Namen in Philemon geändert, weil das frommer klänge. Tatsächlich redeten die meisten Leute ihn nun mit Philemon an; nur Ma und Pa sagten immer noch

Der kleine Falter. Gute Nacht Geschichte

eine gefährliche Situation; Jemand braucht schnell Hilfe, z.b. von einem Arzt. 33 der Notfall, -.. e

Jesus kommt zur Welt

nackter Haut, auch nicht die monotonen Gesänge der Sklaven, mit denen sie sich aus ihren Körpern heraus sangen, um Zeit und Schmerz zu vergessen.

Meditatives Bogenschießen oder Den Pfeil mit dem Geist steuern

Kapitel 1 StImmen 21

Das durfte ich nicht riskieren. Ich musste wach bleiben. Das fahle Licht der Dämmerung drang durch die zugezogenen Vorhänge und malte tanzende

bestimmt. Ich fühle mich so herrlich leicht. Ich weiß nichts über dich, du weißt nichts über mich. Niemand weiß, dass wir zusammen sind.

Am Wegesrand steht rot der Mohn

Täglicher Kampf

Vanessa Senning: Ich habe auch Gefühle

G n a d e! Ein Shorty Von Marek Schaedel

MEDITATION 3DER WEG ZUM INNEREN HEILIGTUM IM HERZEN

Ich heiße Maria und möchte dir heute erzählen, wie meine Geschichte und Ostern zusammengehören

In den heißen Ländern, dort kann die Sonne brennen! Die Leute werden ganz mahagonibraun; ja in den allerheißesten Ländern werden sie sogar schwarz

Den Schmerz verwandeln

Rand des Weinglases hinweg an. Rehaugen, dachte er. Wie ihre. Er hatte gut gewählt. Musik rieselte aus verborgenen Lautsprechern, ein Paar tanzte eng

Dissonanzen. Coaching Innsbruck Mach dir keine Gedanken die anderen sind schuld und die Sache hat nichts mit dir zu tun. DISSONANZEN!!

Die Kriegerin 3. von Klara Hope online unter: Möglich gemacht durch

einen Nachbargarten lief.

FÜR DIDAKTIK POPULÄRER MUSIK

schützen, Drecksack! Ich werde dir die beschissene Lunge eintreten!»stopf ihm das Maul!«, zischte er seinem Kumpel zu.»hau ihm die Faust rein!

7 Tage Wunder. Veränderung, Liebe & Wunder. Mirjam Ulbert

1 Stell dir vor du läufst auf einem ruhigen Feldweg entlang - rechts und links kannst du weit über die Felder schauen - die Sonne scheint -

Wie heißen deine Freundinnen und Freunde?

Predigt am Ewigkeitssonntag, den 22. November 2009 in der Kreuzkirche in Reutlingen

Ich wollte nicht ein Jahr lang ein»yobiko«, eine Vorbereitungsschule, besuchen müssen. Schon in den ersten Tagen des Studiums wurden mir die

Puzzelino. entdeckt seine bunte Welt

Wie du den Kopf leer machst und im Moment ankommst - Eine Anleitung.

Verzeichnis der Abbildungen

Erfahrungsbericht von Inge Drees

Alleingelassen TEIL 1

Missmutig trommelte Mareike mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. Sie saß vor ihren Hausaufgaben und obwohl ihr Kopf rauchte, verstand sie die

Krieger des Lichts. Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola

Eine illustrierte Kurzgeschichte von XLEF. Das Katzenhaus 1/20

Bindungen mehr. Mit der rechten Hand wühlte er in seiner Sporttasche auf dem Beifahrersitz herum, bis er seine Privatpistole gefunden hatte, eine

Entspannungsübung. Die Übung im Detail

eingegraben hatte, ebenso wie in den Augenwinkeln. Groß sahen sie aus, ihre grünen Augen, so groß, als wollten sie ihr ganzes Gesicht verschlingen.

Selbsthypnose. Auswertung zum Buch Peter Ziese Selbst-Hypnose Eine Einführung und Anleitung Innenschau und Gestaltung, 2010

Nico Schiefer. Schmetterlingsherzen. eine verbotene Geschichte

Dharma Talk 1. Mr. Upul Gamage SIR. Liebe Dhammafreunde,

sagt, ich soll Euch sagen, der grüne Zweig wird Blüten tragen. Und Ihr sollt ihn im Hochmoor treffen, bei der alten Schäferhütte.

dumpf rumpelnder Zug, der letzte an diesem Abend, kündigt seine Ankunft an: ein einsamer Ruf, der unbeantwortet bleibt. Der Bahnhofswärter mit

Ich bin mit dir da! Impulse für eine sinnvolle, sinnliche Begleitarbeit

du bleibst 11 Impulse vom Singen zum Handeln

bisschen, als ich danach griff. Mir fiel nichts Besseres mehr ein, als zu warten. Eine halbe Ewigkeit lang saß ich auf meinem Bett und starrte die

Moment war er auch schon draußen und folgte mit zitternden Muskeln und wachen Augen seiner eigenen Fußspur auf der Suche nach dem Etwas, das vom

Kreative Dichtungen der Studenten aus dem Kurs 188

Papyrus AMP Copyright Anne Schadde

Die 13 Entchen. Märchen Lotta 6R2. A : Entenmutter B : Ältestes Kind C : Fuchs D : Kinder E :Erzähler

Prinz und Prinzessin 8. Im Palast des Prinzenpaares

Es war einmal, vor langer Zeit, da wuchs auf dem Mond eine wunderbare Blume. Das war die Mondblume. Sie war kunterbunt und innen leuchtete sie am Tag

Leseprobe. Appenzeller Verlag

Siebenschläfer. wie leichte Wellen sich glätten an einem schönen Strand zu weichen Konturen

Stefanie Göhner Letzte Reise. Unbemerkbar beginnt sie Deine lange letzte Reise. Begleitet von den Engeln Deiner ewigen Träume

In der Ruhe liegt die Kraft

Roberto Trotta Alles über das All erzählt in 1000 einfachen Wörtern

Inhaltsverzeichnis. Alania - Das Lied der Geister Impressum

Gerda, Ex-Christin, Litauen

Lies dir den Text ein- zweimal durch. Hast du etwas nicht verstanden?

Nadine ist aufgewacht

Begleitmeditation zu Ü 18 Was brauche ich? Was habe ich getan?

Uni-Campus. Rechts erhob sich dunkel und klotzig die Universitätsbibliothek. Ein riesiger Büchersilo ohne Fenster, ohne Licht. Dahinter lagen die

Der Augenblick ist mein

Sorgenlos und grübelfrei

Kennenlernen des Engels (1. Einheit)

2014 Spotlight Monolog 1: DANN SIND WIR GESPRUNGEN. Im Traum kommt er. Und sitzt mir gegenüber. Wie an einem Tisch. Doch die Platte ist mit einer

5. Langsames Blinzeln Tief einatmen, ein paar mal blinzeln, nichts spezielles fokussieren. Beim Ausatmen die Augen schliessen und völlig entspannen.

EILEEN COOK. Die Wahrheit kennst nur du

Max Feigenwinter. Achtsam leben dankbar sein

Die Sehnsucht des kleinen Sterns wurde grösser und grösser und so sagte er zu seiner Mutter: Mama, ich mache mich auf den Weg, um die Farben zu

Bewegungen im Liegen und im Sitzen Leicht bewegt ins Gleichgewicht

Mariella Meermädchen: Meeresreich in Not

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Du weißt schon alles.

Mitgefühl, was beim Erobern eher eine Schwäche als eine Stärke zu sein schien. Peter sah zu, wie der Tankwart den Schlauch abmontierte.

gab ihm die Quittung. Falsche Farbe, dachte er, falsches Auto, falsche Welt, alles falsch. Wie immer. Er war enttäuscht, er war erleichtert, beides,

konserviert, auf ewig. Für mich aber ist er immer siebzehn, beugt sich immer vor, berührt immer meinen Hals in jenem einen, vollkommenen Augenblick.

Transkript:

schaffte sie es, wenigstens ihre Augen zu öffnen. Die Intensität des Schmerzes, der sie durchfuhr, war kaum auszuhalten. So musste es sich anfühlen, wenn man mit einem heißen Eisen geblendet wurde. Sie hörte ihren inneren Aufschrei, doch den Mund öffnen, um ihn nach außen zu tragen, konnte sie nicht. Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten und der Schmerz abebbte, schien dennoch alles umsonst gewesen zu sein. Denn um sie herum blieb alles milchig und verschwommen. Es gab keine Konturen oder eindeutigen Farben, als ob die Außenwelt, während sie geschlafen hatte, in einem riesigen Mixer zu Brei verarbeitet worden wäre. Oder konnte es sein, dass ihr Gehirn einfach verlernt hatte, aus den Informationen, die ihm über die Netzhaut der Augen weitergeleitet wurden, Bilder zu formen? Gleichzeitig merkte sie, dass sie sich nicht

bewegen konnte. Sie war nicht einmal in der Lage, auch nur den kleinen Finger anzuheben. Keine Minute nach ihrem Erwachen schlief Linda erneut ein. Als sie das nächste Mal zu sich kam, fühlte sie sich unglaublich schwach. Sie hielt die Augen noch für einen Moment geschlossen. Dafür funktionierte das Denken nun besser. Sie hörte in sich hinein. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Normalerweise wusste sie, wo sie war, wenn sie erwachte. Im Moment herrschte in ihrem Kopf jedoch völlige Leere. Sie hatte das Gefühl, schwerelos im finsteren Weltall zu taumeln. Ihr Gehirn ein Computer ohne Betriebssystem und Software. Was war geschehen? Sie wusste es nicht. Unregelmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb nun in einem viel zu schnellen Rhythmus. Sie hörte einen schrillen Ton. Ein Alarmsignal. Eine Tür, die sich öffnete und

schloss. Schritte, die über den Boden eilten. Dann tauchten nach und nach wenigstens einzelne unzusammenhängende Situationen aus ihrem Leben auf wie bunt und hell explodierende Feuerwerkskörper am schwarzen Firmament. Ihr war speiübel. Bittere Magenflüssigkeit drängte über ihre Speiseröhre nach oben und sie glaubte, sich erbrechen zu müssen. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Es war, als hätte jemand Sektionen ihres Gehirns neu formatiert und dabei die meisten ihrer Erinnerungen ganz gelöscht oder zeitlich durcheinandergebracht. Die Trockenheit in ihrem Mund war kaum auszuhalten und ihr Hals schmerzte wie nach einer Mandeloperation. War das hier ein Traum, in dem sie ohne Vergangenheit und Zukunft war, und nur auf die Dinge reagieren konnte, die ihr unweigerlich gleich widerfahren würden?

Sie spürte nun auch die Matratze unter ihrem Körper. Sie lag in einem Bett. Lange, wie ihr schmerzender Rücken verriet. War es ihr eigenes Bett? Sie wusste es nicht. Sie wissen Bescheid. Jemand ist unterwegs. Es ist unvergessen. Sie schrak zusammen. Warum geisterten diese Worte, gesprochen von einer gesichtslosen männlichen Stimme, durch ihren Kopf? Und warum jagte ihr diese Stimme eine solche Angst ein, dass sich augenblicklich ihr Atem beschleunigte? Eiskalt, die Stimme war eiskalt und bedrohlich, das musste es sein. Gleichzeitig begann ihr Körper, der bis dahin träge und bewegungslos wie ein Reptil in der Winterstarre verharrt hatte, impulsartig zu zucken. Jetzt riss sie panisch die Augen auf, um dem Vakuum ihres Geistes und dieser fremden Stimme in ihrem Kopf zu entfliehen. Aus der zunächst nur schemenhaften

Wahrnehmung, als ob ein Schleier über ihren Augen liegen würde, kristallisierte sich dieses Mal nach und nach die klare Struktur eines kleinen viereckigen Raumes heraus. Zu der Farbe der Wände gesellten sich Geräusche, die sie dumpf, als sei ihr Schädel in Styropor gewickelt, wahrnahm. Nicht mehr als Sinnesreize in einer abgeschotteten Enklave. Sie atmete tief ein. Ihr Herz pochte zu dem Ziehen in ihren Lungen in einem apokalyptischen Rhythmus. Sie bewegte den Kopf leicht zur Seite. Blumen standen auf der Fensterbank zu ihrer Rechten. Dabei hatte sie das Gefühl, auf einer im Meer hin und her wogenden Luftmatratze zu liegen und nicht in einem Bett auf festem Untergrund. Am Ende des Bettes tauchte eine Gestalt auf.»linda, erkennst du mich?«