Sehr geehrte Damen und Herren!

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Transkript:

Nr. 1/ 2017 Domain pulse Sehr geehrte Damen und Herren! Was haben eine Stange Lauch, ein Zirkuszelt und Haubenkoch Toni Mörwald gemeinsam? Richtig! Alle drei spielten eine zentrale Rolle bei der Abendveranstaltung des Domain pulse 2017 im Palazzo. Manege frei! und abtauchen in die Welt der Glücksjäger hieß es dort für die Gäste nach einem spannenden ersten Konferenztag, der ganz unter dem Motto: Netzwerken in Netzwerken stand. Der renommierte Forscher und Philosoph Harald Katzmair eröffnete den Domain pulse, indem er in seiner Keynote den Fragen auf den Grund ging: Wozu braucht es eigentlich Netzwerke? Und was macht ein gutes Netzwerk aus?. Nicht weniger spannend waren die Insights zu ICANN nach der IANA Transition und die Panel zu den Zukunftsaussichten und Trends in der Domainbranche. Auch Tag zwei hielt viele Highlights in petto: So widmeten sich die Speaker ganz dem Kampf gegen böse Netzwerke. Es wurden auch die aktuellen Registry Projekte vorgestellt, die ihrerseits ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität des Netzes leisten. Für uns ist die Mission Domain pulse 2017 nun erfolgreich abgeschlossen. Das Ziel, eine Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken zu schaffen wurde nicht nur erreicht, sondern übertroffen: Der Domain pulse ist im deutschsprachigen Raum mittlerweile die bedeutendste Plattform für aktuelle Themen und Trends rund um das Thema Domains. Das bestätigt auch das Ergebnis der Teilnehmerumfrage: Der Themenmix wurde mit sehr gut bewertet ebenso die Organisation und das Rahmenprogramm. Wir freuen uns natürlich ganz besonders über dieses positive Feedback und möchten uns mit dieser Ausgabe des.at-report bei den Teilnehmern bedanken! Richard Wein & Robert Schischka Geschäftsführung nic.at Auf www.domainpulse.at finden Sie alle Präsentationen und Videobeiträge der Keynotes und Sessions! Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Schmöckern und freuen uns bereits jetzt auf den Domain pulse von 22. bis 23.02.2018 in München! Ihr Richard Wein und Robert Schischka Das gesamte Domain pulse Organisationsteam bedankt sich bei allen Teilnehmern des Domain pulse 2017. Impressum: Medieninhaber & Verleger: nic.at GmbH, Jakob-Haringer-Straße 8/V, 5020 Salzburg. Konzeption und Redaktion: Monika Pink-Rank, Simone Binder, Sandra Lettenbichler. Fotos: nic.at, Anna Rauchenberger. Verlags- und Herstellungsort: Salzburg, März 2017. www.nic.at 1

Domain pulse: Netzwerken Warum wir ein starkes Netzwerk brauchen Netzwerkökologie in Zeiten der Disruption Getreu dem Motto Netzwerken in Netzwerken widmete sich der Sozialwissenschaftler und Philosoph Harald Katzmair in der ersten Keynote ganz den Fragen, warum wir starke Netzwerke brauchen und was ein Netzwerk stark macht. Die heutige Welt ist gekennzeichnet von Disruption und Transformation. Das heißt, die Möglichkeit zu planen wird immer geringer. Nur Unternehmen, die resiliente Netzwerke aufbauen, können diese Herausforderungen meistern, ist Katzmair überzeugt. Der zentrale Erfolgsfaktor ist daher die perfekte Balance zwischen Robustheit und Variabilität. Das schafft man am besten, wenn sich das Netzwerk aus unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt: Pioniere, Macher, Controller, Enttäuschte, Visionäre und Therapeuten alle sind gleich wichtig, solange sie zusammenarbeiten. Harald Katzmair, FASresearch Die Macht über das Netzwerk ICANN, das Multistakeholder Modell und die Netzwerke der Zukunft Cherine Chalaby, ICANN-Vizepräsident, brachte eine Acht- Punkte-Botschaft des ICANN Boards zum Domain pulse mit. Das Board ist davon überzeugt, dass das DNS auch durch Entwicklungen wie Anycast und DNSSEC immer wichtiger und stärker wird. Der Domainmarkt wird weiterhin wachsen und von neuen generischen Top Level Domains (ngtlds) und internationalisierten Domainnamen (IDNs) profitieren. Chalaby unterstrich aber auch die Wichtigkeit der ICANN Community: Nicht nur, dass diese bestimmen wird, ob und wann es eine neue Erweiterungsrunde für ngtlds geben wird. In der neuen Struktur hat die Community auch viel mehr Einfluss und Mitspracherecht. Im Zuge der IANA Stewardship Transition ist ein neues Vertrauen zwischen Community und ICANN Board entstanden. ICANN sieht sich zu 100% der globalen Community mit all ihrer Diversität verpflichtet. Chalaby pries kollaborative Multistakeholder Netzwerke wie ICANN als effektives Governance-Modell, das geeignet sei, globale Herausforderungen in der Welt zu lösen. Cherine Chalaby, ICANN ICANN nach der IANA Stewardship Transition Internet Governance Spezialist Wolfgang Kleinwächter lobte die erfolgreiche IANA Stewardship Transition als Meilenstein in der Geschichte, den vor zehn Jahren noch jeder für unmöglich gehalten hat. Zwei Kulturen des Regierens sind hier aufeinander geprallt: Das innovative, moderne Multistakeholder Modell und das traditionelle Top-Down Regieren, das Staaten praktizieren. Die offenen Fragen sind nun: Lässt sich das gelungene Multistakeholder-Modell auch auf andere Bereiche übertragen? Geben sich die Staaten mit ihrer rein beratenden Rolle zufrieden? Es gibt keinen völker recht lichen Vertrag zur Anerkennung ICANNs. Wichtig ist ein stabiles Rechts system dort, wo es seinen Sitz hat. Erich Schweighofer, Universität Wien Wie gut funktionieren die auf dem Papier entworfenen neuen Strukturen und Mechanismen in der Realität? Und kann es juristisch zum Problem werden, dass ICANN seinen Alle Regierungen sind jetzt gleichberechtigt das macht sie auch gleich unzufrieden. An oberster Stelle steht für sie die Stabilität des Internets. Thomas Schneider BAKOM & ICANN GAC Sitz in den USA hat und demnach kalifornischem Recht unterliegt? Diese Fragen diskutierte Kleinwächter mit den drei Experten Thomas Rickert, Thomas Schneider und Erich Schweighofer. Das neue Modell ist auf Herz und Nieren mit verschiedenen Szenarien auf seine Tauglichkeit geprüft worden. Das hat auch die Amerikaner überzeugt. Thomas Rickert, eco Verband & CCWG Enhancing ICANN Accountability 2 www.nic.at

.at- report in Netzwerken Herausforderungen im Netz: Die Domainbranche im Wandel Stagnierendes Wachstum, eine Vielzahl neuer Marktteilnehmer, aber auch neue, boomende Märkte: Das sind die Voraussetzungen, die wir derzeit am Domainmarkt erleben. Am Domain pulse wurde diesem Thema viel Raum gegeben: Einerseits wurden unabhängige Marktbeobachter gebeten, ihre Statistiken und Erkenntnisse zu präsentieren und zwar sowohl aus der Sicht der cctlds (Länder-Registrierungsstellen) als auch der gtlds (generische Bei den Domainregistrierungen aus dem chinesischen Markt sehen wir ganz klar die Devise: Quantität über Qualität. Viele dieser SPAM Domains werden ganz schnell wieder gelöscht. Denis Wisotzki, ntldstats Top Level Domains). Zwei hochkarätige Panel beschäftigten sich anschließend mit der Frage, welche Handlungsmöglichkeiten die Branche angesichts der Entwicklungen habe: Ist mit Marketing mehr Umsatz zu generieren? Oder liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Erschließung neuer Märkte wie China? Insgesamt zehn Experten nahmen Wir sehen dazu Stellung. bei den europäischen cctld Domainregistrierungen eine klare Stagnation und einen immer größer werdenden Druck auf die Bruttogewinnspanne. Patrick Myles, CENTR Die Chinesen spekulieren gerne seit einiger Zeit auch mit Domains. Ent scheidend für die Branche ist jedoch, ob längerfristige Nach frage besteht. Giuseppe Graziano, GRGG.com 20% Wachstum im chinesischen E-Commerce- Sektor ist unsere Chance! Es gibt definitiv Bedarf an guten Domainnamen und seriösen Anbietern. Matthias Meyer- Schönherr, Sedo Man muss die Besonderheiten am chinesischen Markt beachten. Ganz wichtig sind Vertrauen und lang fristige Beziehungspflege! Philipp Grabensee, Afilias 2016 wurden in China 10 Millionen Domains registriert, 2017 wird noch besser! In den letzten fünf Jahren ist Domainhandel sehr beliebt geworden. Ray Zheng, Racent Inc Es gibt aktuell 1,8 Milliarden Facebook Nutzer weltweit. Jeder dieser Nutzer hat einen Domainnamen bei Facebook. Die Frage ist: Wie schaffen wir es, dass all diese Nutzer eine Domain bekommen? Neal McPherson, 1&1 Internet SE Das Problem der Domainindustrie ist es, dass der Nutzen und die Vorteile nicht klar kommuniziert werden. Außerdem: Unsere Erfahrung zeigt, dass Preisreduktionen bei Domains kontraproduktiv sind. Je höher der Preis, desto mehr Wert wird aus Kundensicht wahrgenommen. Katrin Ohlmer, dotzon Domains funktionieren speziell in Kulturen mit sehr hohem Gründergeist. Speziell diese junge Generation mag ngtlds und nutzt diese auf kreative Art und Weisen. Toby Hall, Minds & Machines Die wenigsten Top Level Domains kannibalisieren sich gegenseitig. Aus unserer Erfahrung profitieren wir sogar bei Kampagnen anderer Registries. Die einzige wirkliche Konkurrenz ist.com.. Michiel Henneke, SIDN www.nic.at 3

Nr. 1 / 2017 Domain pulse Die User im Netz Durchleuchtet, analysiert & einsortiert? Privacy in Zeiten von Online-Tracking und Big Data Wir geben unzähligen Firmen Zugriff auf unsere Daten. Nicht nur Google oder Facebook, sondern auch Herstellern von anderen Apps. Die meisten dieser Apps sammeln die Daten nicht nur, sondern geben diese auch an Dritte weiter. Im Verlauf der Zeit entstehen so detaillierte Profile über ganz persönliche Wünsche, Schwächen, Einstellungen und Vorlieben, die dann für Marketingzwecke verwendet oder als Ansatzpunkt zur gezielten Manipulation eingesetzt werden. Als Beispiel nennt Christl die Firma Cambridge Analytica, die mit ihren zielgenauen Kampagnen sogar den US- Wahlkampf maßgeblich beeinflusst haben soll. Gerade ist sein Buch Networks of Control erschienen. Wolfie Christl, Cracked Labs Der neue EU-Datenschutz und seine Auswirkungen auf die Domainbranche Im Jahr 2018 tritt die neue Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Das Besondere daran: Wer einen Service oder eine Dienstleistung in Europa anbieten will, muss sich an dieses neue Recht halten. Das ist eine besondere Herausforderung für jene Unternehmen, die ein anderes oder geringeres Datenschutzrecht in ihren Ländern haben. Das heißt, sie müssen ihr Datenschutzlevel an den europäischen Markt anpassen oder Sonderlösungen stricken. Damit wird der Datenschutz zum Compliance Thema Nummer eins. Die Europäische Union ist sehr bestrebt dieses Recht durchzusetzen und die Datenaufsichtsbehörden werden immer aktiver. Das zeichnet sich bereits jetzt durch höhere Budgets, mehr Personal und bessere Ausstattung ab. Oliver Süme, Fieldfischer Wir tun was fürs Netz! Was haben eine Katze, Schweizer Schokolade, eine Powerbank, ein Hochseedampfer, Shakespeare und Trump mit den aktuellen Registry-Projekten zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts doch in der Registry-Infotainment-Session von nic.at, DENIC und SWITCH wurde dieses Rätsel gelöst. Die Katze stand als beliebtestes Werbesujet für die Einführung der Kurzdomains bei nic.at im letzten Jahr, Schweizer Schokolade diente den SWITCH-Mitarbeitern erfolgreich als Doping-Mittel, um die Ausschreibung für die.ch Registry bis 2021 zu gewinnen. Die Powerbank stand für die Wichtigkeit der Elektrizität und die Gründung des Austrian Energy Cert bei nic.at. Als schwerfälliger Hochseedampfer wurde ICANN von der DENIC im Zuge der Akkreditierung als Data Escrow Anbieter empfunden und auch Shakespeare mit seinem Hamlet-Zitat To be or not to be stand dafür, wie übergenau ICANN bei den Vertragsverhandlungen rund um die TLD-Übernahme von.versicherung war. Den Höhepunkt machte jedoch das Promotion-Video für das RcodeZero Anycast Netzwerk der nic.at Tochter IPCom. Frei nach dem Motto America First, RcodeZero Secondary hat nic.at Argumente für US- Präsident Donald Trump gesammelt, warum der RcodeZero Service ein Muss für alle Registrare und Domaininhaber ist. Sehen Sie sich das Video jetzt an: http://youtu.be/y0if6d6ic4o vlnr: Susanne Pöchacker (Moderation), Richard Wein (nic.at), Martin Schlicksbier (nic.at), Otmar Lendl (CERT.at), Barbara Schloßbauer (nic.at), Urs Eppenberger (SWITCH), Andreas Musielak (DENIC). www.nic.at 4

Nr. 1 / 2017 Domain pulse Alles online dokumentiert! Das Netzwerk des Bösen und wie man es bekämpft Gleich drei international gefragte Vortragende gaben Einblicke in die Welt des Cyber-Crime. Peter Zinn, Experte der holländischen Cyber-Crime-Unit, spannte einen Bogen von der Entstehung zur Zukunft des Cyber-Crime, das immer komplexer wird. Volker Kozok von der deutschen Bundeswehr zeigte anhand des russischukrainischen Cyberwars auf, wie das Internet und soziale Netzwerke für Kriegsführung und Propaganda missbraucht werden. Éireann Leverett von Concinnity Risks hingegen brach eine Lanze für Cyber-Versicherungen und legte dar, dass sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das generelle IT-Sicherheitsniveau zu heben. Cyber-Insurance: Mythen und Fakten Éireann Leverett gibt zu, dass er selber kein großer Fan von Cyber-Versicherungen war, als er erstmals davon hörte. Bis er verstand: Security ist ein wirtschaftliches, kein technisches Problem. Und so versuchte er in seiner Präsentation mit den häufigsten Mythen rund um Cyber-Versicherungen aufzuräumen und sie durch Fakten zu ersetzen, wie zum Beispiel: Kosten für eine Cyber-Versicherung schmälern mein Security Budget! Das lässt er nicht gelten, denn: Das Budget für Prävention und Schadensbehebung muss getrennt sein. Die Versicherung gehört zur Schadensbehebung, nicht ins Security Budget. Viele argumentieren, dass das Risiko noch nicht bewertbar und kalkulierbar ist. Doch viele Risiken im IT-Bereich kann man schon sehr gut abschätzen und die Kosten dazu ermessen. Das Um und Auf ist jedoch, die Bedrohungsszenarien zu verstehen und skalierbare Versicherungsmodelle zu entwickeln hier muss noch einiges getan werden, was aber nur funktioniert, wenn Daten und Erfahrungen zwischen Security-Experten und Versicherern ausgetauscht werden. Weiters stellte Leverett fünf Formen von Cyber-Versicherungen vor. Sein Fazit: Je mehr Firmen Cyber- Versicherungen abschließen, desto günstiger werden sie. Sie werden neue Security-Services hervorbringen, uns helfen, die Angreifer besser zu verstehen und uns dadurch vor den allgemeinen Bedrohungen schützen. Éireann Leverett, Concinnity Risks Russisch-Ukrainischer Cyberwar und der Einsatz sozialer Medien Die Hackergruppen aus Russland und der Ukraine haben sich in den vergangenen Jahren zu den besten der Welt avanciert. Davon ist Oberstleutnant Kozok überzeugt. Als Experte in diesem Gebiet verfolgte er, wie sich die Angriffe von anfänglich dilettantischen Phishing Mails in schlechtem Deutsch und Englisch zu hoch-professioneller Ransomeware entwickelt haben. Diese illegalen Aktivitäten stellen in den jeweiligen Ländern bereits einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar: Kundenservice inklusive. Aber nicht nur Privatpersonen sind im Visier der russischukrainischen Hackergruppierungen. Auch Deutschland ist ein bekanntes Ziel. Kozok spricht von einem Propaganda Krieg, der gezielt Falschmeldungen und Unwahrheiten in Umlauf bringt und so eine korrekte und objektive Berichterstattung unmöglich macht. Volker Kozok, Bundesministerium der Verteidigung Don t worry, be happy? Die Cyber-Crime Evolution Peter Zinn malte ein schauriges Zukunftsbild. Aktuell vernetzen wir unsere Geräte mit dem Internet: In sogenannten Smart Homes regelt das smarte Handy über smarte Software die Temperatur, die Alarmanlage und vieles weitere. In smarten Städten entwickelt man diese Idee einen Schritt weiter und vernetzt Häuser und Infrastruktur miteinander. Was für den Trendbeobachter Zinn nun der nächste logische Schritt wäre, zeigte er in einem Gedankenexperiment. Das sogenannte Internet of the people soll nun Menschen mit dem Internet verbinden. Möglich wird das durch Implantate in unseren Körpern. Die Gefahr besteht darin, dass diese Computer auch wenn sie noch so klein sind angreifbar sind. Was sich anhört wie aus einem bizarren Hollywoodfilm ist bereits Realität: So sind bereits Fälle bekannt, in denen Herzschrittmacher gehackt und der Herzschlag manipuliert wurde. Anstatt nur als Zaungast diesen Entwicklungen beizuwohnen, rief Zinn auf, sich einzubringen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Peter Zinn, Cyber Agents 5 www.nic.at

www.domainpulse.at Das war der Domain pulse 2017 Netzwerkkunst von Irene Anton Der prunkvolle Landtagssaal im Palais Niederösterreich Akrobatik vom Feinsten im Palazzo in Wien Richard Wein übergibt statt dem traditionellen Stab diesmal den Domain pulse Lauch Strahlende Gesichter beim Domain pulse Das Dopingmittel der SWITCH: Schokolade! Ausgelassene Stimmung im berühmten Palazzo Sandmalerin Anna enthüllt den Veranstaltungsort 2018: München! Die Präsentationsfolien zum Nachlesen gibt es auf http://www.domainpulse.at/de/programm Die komplette Fotogalerie finden Sie unter http://www.domainpulse.at/de/impressionen Postings und Kommentare auf www.facebook.com/nic.at Video-Zusammenschnitte auf www.youtube.com/theaustrianregistry und Presseaussendungen auf www.nic.at in der Rubrik Über nic.at Presse 6 www.nic.at