UNESCO-Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge Konzeption und Realisierung Sächsische Regionalplanertagung Höckendorf 3. November 2011 Prof. Dr. Helmuth Albrecht, IWTG, TU-Bergakademie Freiberg, Helmuth.Albrecht@iwtg.tu-freiberg.de, Tel.:03731/39-3406
Die Montanregion Erzgebirge als (Industrie-) Kulturlandschaft eine über Jahrhunderte in Kultur und Landschaft in einmaliger Weise vom Montanwesen geprägte Region Qualität und Quantität der diese Prägung bis heute vermittelnden originalen Sachzeugen, Ensembles und Landschaften traditionsreiche grenzüberschreitende mitteleuropäische Industriekulturlandschaft traditionsreiche innovative Wirtschafts-, Technologie- und Wissenschaftsregion mit internationaler Ausstrahlung
Die Facetten der Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge über- und untertägige Montandenkmale Bergstädte, Siedlungen und Baudenkmale Bergbaulandschaften Flora, Fauna, Geo- und Biotope Kunst, Musik und Literatur Kunsthandwerk, Volkskunst und Brauchtum Bildung, Wissenschaft und Landespolitik Grundlage der Industrialisierung
Der außergewöhnlich universelle Wert der Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge Der weltweit beispiellose Facettenreichtum, d.h. die Vielfalt bei gleichzeitiger Einheit der Prägung des Erzgebirges durch das Montanwesen, begründen den außergewöhnlich universellen Wert der Montanregion Erzgebirge für die Menschheit.
Erfüllte Welterbe-Kriterien (4 von 6) der Montanregion Erzgebirge (ii) Die Montanregion Erzgebirge stellt für einen Zeitabschnitt und in einem Kulturgebiet der Erde einen bedeutenden Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf Entwicklung der Architektur, der Technik, des Städtebaus und der Landschaftsgestaltung dar. (iii) Die Montanregion Erzgebirge stellt ein einzigartiges oder zumindest außergewöhnliches Zeugnis einer kulturellen Tradition dar, die bis heute in der Region weiterhin lebendig ist.
Erfüllte Welterbe-Kriterien (4 von 6) der Montanregion Erzgebirge (iv) Die Montanregion Erzgebirge bildet ein hervorragendes Beispiel für einen Typus von Gebäuden, architektonischen und technologischen Ensembles und Landschaften, die bis heute einen bedeutsamen Abschnitt der Menschheitsgeschichte versinnbildlichen. (vi) Die Montanregion Erzgebirge ist in unmittelbarer und erkennbarer Weise mit künstlerischen, literarischen und wissenschaftlichen Werken von außergewöhnlicher universeller Bedeutung verknüpft.
Welterbe-Projekt: Daten 1998 Offizielles deutsches Projekt auf der KMK-Vorschlagsliste für das Welterbe (insgesamt 21 Projekte) auf Antrag des Freistaates Sachsen (SMWK) 2001 Machbarkeitsstudie für das SMWK (Projektgruppe IWTG) 2003 Förderverein Montanregion Erzgebirge e.v. 2004 Beginn der Kooperation mit Tschechien 2005 Schwerpunktprojekt Regionalmanagement Erzgebirge 2007 Realisierungsstudie für das SMI (Projektgruppe IWTG) 2008 Beginn der Antragsvorbereitung (Projektgruppe IWTG) 2011 Trägerschaft durch Kommunen (31) und Landkreise (2) 2013 (1.2.) Antragstellung bei der UNESCO
Strategische Merkmale des Projekts Netzwerkstruktur nur ausgewählte Highlights weniger als 0,1% der Fläche des Erzgebirges Kooperation mit Kommunen, Wirtschaft, etc. Auswahl der Objekte Anpassung an Gewerbe- und Infrastruktur Regionalmanagement Transparenz und Bürgerbeteiligung Zugänglichkeit aller Informationen Projektvorstellung vor Ort Grenzüberschreitendes Projekt mit CZ
Managementorganisation des Welterbe-Projekts Öffentlich-rechtlicher Vertrag vom 27. Juni 2011 (31 Städte und Gemeinden, 2 Landkreise) Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte Friederike Hansell M. A. World Heritage Studies
Managementorganisation des Welterbe-Projekts Organigramm Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte Friederike Hansell M. A. World Heritage Studies
Technikgeschichte (IWTG): Prof. Dr. Helmuth Albrecht Auswahl der Welterbe-Objekte Alle Denkmale mit Beziehung zum Montanwesen 2.500 Denkmale in erster Auswahl 250 Denkmale in zweiter Auswahl 35 Ensembles in dritter Auswahl (Highlights) TU Bergakademie Freiberg I Fuchsmühlenweg 9 I 09596 Freiberg Tel. 0 37 31/39-3406 I Fax 0 37 31/39-2832 I www.wiwi.tu-freiberg.de/iwtg
Das Netzwerk der Welterbe-Stätten der Montanregion Erzgebirge Ensembles: ca. 40 BRD ca. 17 CZ > 0,1% Fläche
Instrumente und Methodik: Die Umsetzungsstudien Anpassung des Projekts an Gewerbe-, Infrastrukturund sonstige Planungen der Kommunen Definition und Festlegung der zum Welterbe- Projekt gehörenden Objekte und ihres Umgebungsschutzes Beschreibung der Objekte und Begründung ihrer Auswahl im Kontext des Welterbe-Projekts = Erarbeitung der Antragsgrundlagen Festlegung der künftigen Planungsgrundlagen (Flächennutzungspläne, Bebauungspläne etc.)
Umsetzungsstudien (Ablauf) Umsetzungsstudie Beteiligungsbeschluss Zustimmungsbeschluss Welterbeprojekt Stadt/ Gemeinde Arbeitsgemeinschaft Behörden/ Wirtschaft/ Vereine/ etc. Projektgruppe TU BAF Förderverein Montanregion Erzgebirge e.v. Vorabstimmung Entsendung von Vertretern Beratung Ausarbeitung Endabstimmung
Umsetzungsstudie Schneeberg (1) Welterbe-Stätte: Historische Altstadt St. Trinitatiskirche Fürstenhaus Schmeilhaus Rathaus Bortenreuther Haus St. Wolfgangskirche Historischer Stadtgrundriss Welterbe-Objekte Umgebungsschutz (Pufferzone)
Umsetzungsstudie Schneeberg (2) Bergbaulandschaften Welterbe-Objekte Umgebungsschutz (Pufferzone) Welterbe-Stätten: Schneeberg-Neustädtel und Weißer Hirsch
Fazit: Ziele des Welterbe-Projekts Erhalt und Entwicklung einer weltweit einmaligen Kulturlandschaft Förderung von Image und Tourismus im Erzgebirge nachhaltige Entwicklung im Einklang mit der Wirtschaftsförderung der Region Netzwerkstruktur und Methode der Umsetzungsstudien gemeinsame Realisierung mit der CZ als grenzüberschreitende Welterbe-Kulturlandschaft Förderung des europäischen Einigungsprozesses
Glück Auf! und vielen Dank für Ihr Interesse