Internationalisierung der deutschen Hochschulen Kooperation mit China im Internationalen Büro (IB) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Dr. Frank Stiller Bonn 15.11.2012 Dr. Frank Stiller
Inhalt Aufgaben des Internationalen Büros Politischer Rahmen Kooperation mit China Strategische Überlegungen zur Kooperation mit China Dr. Frank Stiller 2
Unsere Aufgaben (Beispiele) Wir informieren und beraten deutsche Institutionen zu Möglichkeiten internationaler Forschungskooperation bieten finanzielle Unterstützung für deutsche Einrichtungen zur Etablierung neuer Kontakte und Kooperationen mit Schwerpunktländern wie z. B. China weltweit sind beteiligt an der Planung und Umsetzung von BMBF-Forschungsprogrammen und Nachwuchsprogrammen der internationalen Zusammenarbeit beobachten internationale forschungs- und innovationspolitische Entwicklungen für das BMBF und die Akteure des Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland konzipieren und betreuen Internetauftritte und Webportale (z.b. www.kooperation-international.de) Dr. Frank Stiller 3
Handeln im politischen Rahmen (1) Die Hightech-Strategie der Bundesregierung (seit 2006) definiert Ziele für 17 technologische Zukunftsfelder, in denen neue Arbeitsplätze entstehen und Wohlstand in Deutschland geschaffen werden können führt die Kräfte von Wirtschaft und Wissenschaft zusammen gibt neue Impulse für eine schnellere Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren verbessert die Bedingungen für Hightech-Gründungen und den innovativen Mittelstand Das IB leistet hierzu einen nachhaltigen Beitrag, indem es Impulse zur Nutzung der Chancen internationaler Zusammenarbeit zu den Themen der Hightech-Strategie gibt. Dr. Frank Stiller 4
Handeln im politischen Rahmen (2) Die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung (2008) Deutschland soll als Bildungs- und Forschungsstandort weltweit attraktiv und offen sein (Standortwerbung) in Kernländern wie z. B. China mit Wissenschafts- und Technologieressourcen von strategischer Bedeutung und in sich abzeichnenden Zukunftsmärkten präsent sein (Exportunterstützung) durch Übernahme globaler Mitverantwortung zur Lösung weltweit drängender Probleme beitragen (Kyoto und Milleniumsziele) Das Internationale Büro des BMBF ist ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung in Wissenschaft und Forschung. Dr. Frank Stiller 5
Kooperation mit China Die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und China hat sich seit 1978 stetig intensiviert. So wurde China zum wichtigsten asiatischen Partner der Bundesrepublik, sowohl gemessen an der Projektzahl als auch am Finanzvolumen. Dr. Frank Stiller 6
Wissensproduktion in den Ländern der Welt Scientific publications and co-authored articles, 1998 and 2008 Poland Sweden Belgium France Poland Sweden Belgium France Russian Federation Netherlands Italy Russian Federation. Netherlands Italy Korea Japan Germany Switzerland United Kingdom Spain Korea Japan Germany Switzerland United Kingdom Spain China United States Canada China United States Canada Australia Australia India Brazil Brazil India 1998 2008 OECD Science, Technology and Industry Outlook 2010, Chapter 1, Version 1 - Last updated: 21-Sep-2010 Dr. Frank Stiller 7 7
Aktuelle besondere Schwerpunkte in der deutschchinesischen Kooperation Bildungsbereich (BMBF-MoE): Gründung einer strategischen Partnerschaft im Hochschulwesen Deutsch-chinesische Allianz für Berufsbildung Forschungsbereich (BMBF-MoST/MLR): Umweltschutz, Umwelttechnologie, Nachhaltigkeit sparsame Nutzung von Energieressourcen, Energieeffizienz (LED-Technologien) Wassertechnologie, Wassermanagement ( Sauberes Wasser ), Landnutzung etc. Geowissenschaften, Meeres- und Polarforschung, u. a. Fernerkundung Innovationsforschung Lebenswissenschaften Dr. Frank Stiller 8
Herausforderungen Rasante Entwicklung Chinas auch im wissenschaftlichen Bereich (Quantität und Qualität, Finanzmittel) Engere Abstimmung der Förderung durch gemeinsame bzw. koordinierte Ausschreibungen Gemeinsamer Nutzen Ausgewogener Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden Ausgewogene finanzielle Beteiligung Institutionenübergreifende Kooperationen Sprache, kulturelle, organisatorische, methodische Unterschiede Dr. Frank Stiller 9
Warum eine China-Strategie? (1) Chinas Bedeutung Chinas Leistungsfähigkeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung China inzwischen ernsthafter Partner und ggf. Konkurrent Kooperation mit China wird sich in den nächsten Jahren zu einem Zustand des selbstverständlichen Austauschs entwickeln Kooperation zum Nutzen beider Seiten + gemeinsam globale Herausforderungen angehen Dr. Frank Stiller 10
Warum eine China-Strategie? (2) Geographische Größe Chinas und seine regionale und thematische Diversität Gleichberechtigte Kooperation zum Nutzen beider Seiten Ausgewogenheit der Hochschul-Kooperation; Ziele: Erhöhung der Zahl deutscher Studierender und Wissenschaftler / Hochschullehrer, die für längere Aufenthalte nach China gehen Erhöhung der Zahl chinesischer Spitzenforscher an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Ausbau von gemeinsamen Doppelabschluss- und Ph.D.-Programmen unter Einbeziehung der deutschen Wirtschaft Ausbau der Präsenz deutscher Hochschulen in China, z. B. durch Vertretungsbüros, gemeinsame Labore und andere Einrichtungen Präsenz vor Ort Dr. Frank Stiller 11
Was man in China braucht Zeit und Geduld: erfolgreiche und langfristige Kooperationsbeziehungen beruhen auf persönlichen Beziehungen und gegenseitigem Vertrauen; Aufbau braucht Zeit und persönlichen Einsatz Flexibilität: kurzfristige Änderungen sind in China normal Klare Vorstellungen von den eigenen Zielsetzungen gute chinesische Kooperationspartner haben klare Ziele Dr. Frank Stiller 12
China-Strategie Situation jeder Einrichtung unterschiedlich, daher muss Vorgehen individuell konzipiert werden Unbedingt notwendig: durchdachtes, strategisches, mittel- bis langfristiges Konzept ( Strategie ), das wegen der raschen Entwicklung in China bzw. bei den jeweiligen chinesischen Partnern kontinuierlich (ein- oder zweijährig) fortgeschrieben wird Ggf. für jeden Einzelfall (verschiedene Kooperationsfelder) eine eigene Strategie definieren / Strategie anpassen Auf- und Ausbau der Kooperation nicht ungezielt / zufällig geschehen lassen Strategie flexibel halten, um auf neue Möglichkeiten oder Herausforderungen rasch reagieren zu können und um Einengung des eigenen Handlungsspielraums zu vermeiden Chinesische Einrichtungen gehen i.d.r. strategisch vor, haben konkrete Ziele; die deutschen Partner sollten sich entsprechend aufstellen Dr. Frank Stiller 13
China-Strategie: Grundsätze Gute, geeignete chinesische Partner auswählen (ggf. unterschiedliche für verschiedene Themenbereiche), nicht einfach Zufallsbekanntschaften nehmen Deutsche Interessen berücksichtigen, Nutzen für Deutschland / für eigene Einrichtung Kooperation soll Teilhabe an Entwicklung in China ermöglichen Gleichwertige Beteiligung beider Seiten (Finanzmittel, Personal etc.) Kooperationsbeziehungen langfristig-nachhaltig aufbauen und gestalten Qualität vor Quantität bei chinesische Studierende, Doktoranden nach Deutschland Mehr deutsche Studierende und Wissenschaftler für möglichst längere Aufenthalte nach China Dr. Frank Stiller 14
China-Strategie: Rahmenbedingungen Kooperation und eingesetzte Instrumente durch schriftliche Vereinbarungen mit den chinesischen Partnern definieren Verwertung von Projektergebnissen: IP-Management, IP-Verwertung frühzeitig klären und vertraglich festlegen (gemeinsame Verwertung von Ergebnissen etc.) Herausforderung Knowhow-Transfer Einhaltung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards in China Dr. Frank Stiller 15
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Frank Stiller Internationales Büro des BMBF beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. Heinrich-Konen-Straße 1 53227 Bonn Telefon: 0228 / 3821-1408 Telefax: 0228 / 3821-1444 E-mail: frank.stiller@dlr.de http://www.internationales-buero.de http://www.internationale-kooperation.de Dr. Frank Stiller 16