One fits all ist doch besser? - Vorteile eines Standards -

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Transkript:

One fits all ist doch besser? - Vorteile eines Standards - M. Pöllath Chirurgische Praxisklinik MVZ Sulzbach-Rosenberg Standort des überörtlichen Hernienzentrums Nürnberg HZN BUNDESKONGRESS CHIRURGIE 2016 BNC BDC BAO GEMEINSAM STARK

Darlegung potentieller Interessenkonflikte Der Inhalt des folgenden Vortrags ist das Ergebnis des Bemühens um größtmögliche Objektivität und Unabhängigkeit. Der Referent versichert, dass keine Interessenkonflikte bestehen, die sich aus einem Beschäftigungsverhältnis, einer Beratertätigkeit oder Zuwendungen für Forschungsvorhaben, Vorträge oder andere Tätigkeiten ergeben.

Standard: Definition I Ein Standard ist eine geregelte Vorgehensweise, um bei wieder kehrenden Problemstellungen das Ziel mit einer möglichst hohen und gleichmäßigen Qualität mit größerer Wahrscheinlichkeit zu erreichen. Entsprechend der Grundstruktur des Qualitätsmanagements gibt es stukturelle prozessuale und ergebnisbezogene Standards. Eigendefinition

Standard: Definition II Ein Standard ist eine vergleichsweise einheitliche oder vereinheitlichte, weithin anerkannte und meist angewandte (oder zumindest angestrebte) Art und Weise, etwas herzustellen oder durchzuführen, die sich gegenüber anderen Arten und Weisen durchgesetzt hat. Dabei findet der Begriff sowohl Verwendung zu allgemein anerkannten Zielsetzungen, als auch bezüglich allgemein anerkannter Realisierungen. Ein Standard kann in einem formalisierten oder nichtformalisierten Regelwerk (in einer oder mehreren Regeln oder einer Norm) beschrieben sein oder sich ungeplant ergeben. Wikipedia

X Y Z

Leistenbruch Standardisierte Therapie Heilung

Vorteile eines Standards für den Patienten für das OP-Team Wahrscheinlichkeit der Heilung erhöht Komplikationsrate gesenkt Ablaufkomfort erhöht Abläufe vereinfacht Fehlerquellen reduziert Routine gesteigert Wirtschaftlichkeit erhöht Ausbildung vereinfacht

20. Jahrhundert

Bildquelle: Fa. Johnson & Johnson Bildquelle: Fa. Johnson & Johnson BASSINI

SHOULDICE Bildquelle: Fa. Johnson & Johnson

Stationär Offen Naht

21. Jahrhundert

Stat. Amb. Standard- Versorgungsebene Offen Endo. Standard- Zugang Naht Netz Standard- Vorgehen

Amb. Stat. Offen Endo. Ne.Na. Netz

Dataset: Health Care Utilisation Data extracted on 07 Feb 2016 10:16 UTC (GMT) from OECD.Stat Germany repair of inguinal hernias - OECD-Data 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Total number of procedures 181587 172440 175702 177005 174026 173505 176137 177740 174713 Laparoscopic repair of inguinal hernias 60843 64271 72213 77723 79911 83488 89347 93369 95720 percentage laparoscopic repair 33,5% 37,3% 41,1% 43,9% 45,9% 48,1% 50,7% 52,5% 54,8% % performed as inpatient cases 99,6 99,7 99,7 99,6 99,7 99,7 99,6 99,7 99,7 % performed as day cases 0,4 0,3 0,3 0,4 0,3 0,3 0,4 0,3 0,3 Quelle: https://stats.oecd.org

Amb. Stat. Offen Endo. Ne.Na. Netz

Zwischenfazit Tailoring, d.h. die Wahl zwischen verschiedenen Standards, wird durch äußere Zwänge eingeschränkt.

Operationsmethoden der Leistenhernie des Erwachsenen 2016 Offene Verfahren mit Naht mit Netz Bassini Shouldice Desarda Mc Vay u.v.a. Lichtenstein Plug & Patch Gilbert TIPP a TREPP b ONSTEP c MOPP d u.v.a. Endoskopische Verfahren immer mit Netz TAPP e TEP f a TIPP = Transinguinale präperitoneale Patchplastik b TREPP = Transrectus Sheath preperitoneal Technique c ONSTEP = Open new simplified totally extraperitoneal inguinal hernia repair d MOPP = Minimal Open Präperitoneal Patchplastik e TAPP = Transabdominale präperitoneale Patchplastik f TEP = Total extraperitoneale Patchplastik

svenkst brackregister 2014, S. 15

One fits all?

100 % TAPP? Bildquelle: M. Pöllath Berliner Hernientage 2016

97 % TEP? Bildquelle: https// www.clementinenhaus.de/medizin

alles LICHTENSTEIN? Bildquelle: https://www.uclahealth.org/provider/david-chen-md

100 % Plug & Patch Surg Clin N Am (2003), 1079-1098

GILBERT mit hoher Schlagzahl Bildquelle: www.chirurgie-hessen.de

over 95 % pure natural tissue repair www.shouldice.com/at-a-glance.aspx

Chirurgische Praxisklinik MVZ Sulzbach-Rosenberg Leistenhernien_ambulant: L, M, K, S, F, R 18. Lebensjahr, männlich und weiblich P & P Netz + Naht Naht BS-Ligatur 2011 91 7 1 99 2012 73 6 3 82 2013 77 14 91 2014 85 16 1 102 2015 76 27 1 104 Summe 402 70 1 5 478 Prozent 84,1% 14,6% 0,2% 1,0% 100,0% 98,7% offen und mit Netz

One fits all besser?

Therefore, it can be concluded that long-term outcome after randomizing PHS, MPR and L showed no clinically relevant differences. Although chronic pain was diminishing over time it remained a serious complication and had sometimes an onset long after the inguinal repair.

The present study provided evidence that there was no statistically significant difference in terms of recurrence, chronic pain and other postoperative complications; the recovery time after operation was both same and swift for the two procedures.

Overall, this systematic review and meta-analysis provides for the surgical truism: it s all in the dissection. The type of prosthesis used is not the most important issue. Individual surgeons should use the prosthesis with which they have the most experience and confidence, and fortunately mesh repairs are associated with a more tolerable learning curve when compared with that required in performing good-quality sutured repairs [5].

One fits all besser?

René Fortelny, Mailand 2015 despite almost all departments stated that tailroed approach is indicated, some of them performed exclusively one surgical technique in all different kinds and types of inguinal or femoral hernias irrespectively of primary or recurrent hernia. following the slogan: one technique fits all, or never change a technique you have performed a life long

Amb. Stat. Offen Endo. Na.Ne. Netz

chirurgenorientierte patienten- orientierte OP- Technik

Zusammenfassung 1. 1. Jeder Chirurg hat seine bevorzugte Standard- Operationstechnik zur Versorgung der Leistenhernie des Erwachsenen. 2. Der Erfolg ist mit einer hohen Schlagzahl des Chirurgen verbunden. 3. Es gibt keinen Goldstandard. 4. Tailoring bleibt in der Realität auf einen eher geringen Anteil von Ausnahmen beschränkt.