Interkulturelle Kompetenz in der Hochschullehre prüfen: Was zählt - Kompetenz oder Performanz? Anne-Marie Schmitt & Cornelia Kirsten Sprachenzentrum Universität Rostock 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK
1. Interkulturelle Kommunikation am SZ Rostock 2. Kompetenz Performanz GER 2.1 Definitionen 2.2 GER und interkulturelle Kommunikation 2.3 Tests interkultureller Kompetenz 3. Wegweiser für IK in Sprachkurse 4. Einladung zur gemeinsamen Reflektion 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 2
1. Interkulturelle Kommunikation am SZ Rostock IK sprachübergreifend Überwiegend deutsche Studierende Niveaustufenabhängig IK Spezialkurs Englisch Studierende aus allen Ländern Auf C1.2 Niveau Im Unterricht -anfangs eher traditionell landeskundlich & sprachlich -motivationales Moment: überraschend, provokant, gefühlsanregend -Später detailreicher/ Feinheiten/ Unausgesprochenes = mehr IK -Explizite Themengebiete: La communication interculturelle francoallemande / Intercultural Communication in Business -IK als explizites Kursthema (3 bzw. 6 LP) im akademischen Kontext für die Wirtschaft -Kurs zur Entwicklung des Englischen anhand von Theorien und praktischen Aspekten der IK 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 3
IK sprachübergreifend - vereinzelt in Modulprüfungen, i.d.r. konkret Sprachliches (Language of socialising, rechazar una invitación) - Vorrangig in der mündlichen UNIcert- Prüfung: (A) interkulturelle Angemessenheit Teil des Bewertungspunktes Kommunikative Kompetenz (B) In den Prüfungsaufgaben (Partnerarbeit) z.t. explizit IK Themen IK Spezialkurs In der Prüfung - Modulprüfung / Modulprüfung + Portfolio - Modulprüfung ist Wissensabfrage: interkulturelle Theoriewissen + sprachliches Wissen (Absageemails, Höflichkeitsfloskeln, verschiedene Kommunikationssituationen) - Portfolio: schriftliche Auseinandersetzung * Lese-, Schreib-, Höraufgaben + * sprachlichen Aufgaben zu IK Theorie und Praxis 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 4
Entwicklungsprozess: Landeskunde IK nebenbei im Kurs und Lehrbuch Interkulturelle Kommunikation als eigenständiges Arbeitsfeld im Kurs/ als Kurs/ eines Sprachzentrums Konzepte? Unterricht? Prüfung? 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 5
Interkulturelle Kommunikation im Unterricht - Aber was prüfen wir dann? Interkulturelle Kompetenz 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 6
2. Kompetenz Performanz GER 2.1 Definitionen Kompetenz Allgemeine Sprachfähigkeit = Sprachwissen Erlernen in Handlung führt zu einer Kompetenz Performanz Individuelle Sprachverwendung = Sprachkönnen Zeigen in Handlung Man muss es nicht nur können, man muss es auch zeigen. (Leisen 2011, S. 5) Performanz ist das beobachtbare Verhalten, in dem die Kompetenz sichtbar wird. (Chomsky) 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 7
Eine Lanze für die Performanz brechen Kompetenzbegriff stark konnotiertes Schlagwort, aber oft schwammig verwendet In der Prüfung zählt das, was gezeigt wird, d.h. im besten Falle eine Art kompetente Performanz 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 8
2.2 GER und interkulturelle Kommunikation GER-Fokus auf Sprachniveaus unterschieden nach elementarer selbständiger Sprachanwendung kompetenter Genauso wichtig [ ] ist [ ] Kenntnis gemeinsamer Werte und Überzeugungen, die gesellschaftliche Gruppen in anderen Ländern oder Regionen haben [ ] für interkulturelle Kommunikation. (S.23, GER 2001) 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 9
In Übereinstimmung mit den grundlegenden Prinzipien einer pluralistischen Demokratie strebt der Referenzrahmen danach, nicht nur umfassend, transparent und kohärent zu sein, sondern auch offen, dynamisch und undogmatisch. (S.29, GER 2001) 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 10
Beispiele für nicht rein sprachliche Aspekte (S.91, GER 2001) 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 11
5.2.2 Soziolinguistische Kompetenzen (S.118 ff, GER 2001) 5.2.3 Pragmatische Kompetenz (S.123 ff, GER 2001) 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 12
Interkulturelles in Unterricht und Prüfung Gibt es Orientierungshilfen außerhalb des GER? Einige, aber. 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 13
2.3 Tests Interkultureller Kompetenz 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 14
3. Wegweiser für IK in Sprachkursen Sprachkurs- und Prüfungskonzepte orientiert an GER - Deskriptoren für Sprachanwendung Deskriptoren/ Orientierungshilfen/ Ressourcen für Interkulturelles? Was ist wie operationalisierbar? 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 15
REPA/ CARAP 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 16
Die REPA-Deskriptoren sind Ausformungen von internen Ressourcen, die sich im Wesentlichen in zwei Kategorien von Kompetenzen gliedern: *die Kompetenz, Anderssein auf sprachlicher und kultureller Ebene zu bearbeiten; *die Kompetenz, ein mehrsprachiges und plurikulturelles Repertoire aufzubauen und zu erweitern. http://carap.ecml.at/descriptorsofresources/tabid/2654/language/de-de/default.aspx 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 17
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Begriffsklarheit in Konzeption und Ausführung von Kursen und Prüfungen Messbarkeit von Kompetenzen nicht gegeben messbare Größen klar definieren Bewertung von Sprachlichem und Wissen, bei Interpretation ebenso wie bei dargestellten Meinungen/ Einstellungen Erwartungshorizont: kompetente Performanz 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 19
4. Einladung zur gemeinsamen Reflektion Ziel des Einsatzes interkultureller Kommunikation im Unterricht an Sprachenzentren? Unterrichtsinhalt und/ oder auch prüfungsrelevant? Operationalisierbarkeit Aufgabentypen für Prüfungen? Weitere Quellen, die sich als nützlich erwiesen haben? 05.04.2017 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 20