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Nachhaltigkeit Iggesund Paperboard richtet sich in der Umweltpolitik nach den hier zitierten Grundsätzen der Holmen Group: Es liegt im Interesse von Holmen, im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereich zur positiven und nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Diese Grundsatzerklärung enthält die übergeordneten Prinzipien, die für die Umweltaktivitäten des Konzerns in Bezug auf das Nachhaltigkeitskonzept gelten. Diese Grundsätze sind eine Hilfe und eine Verpflichtung für alle Mitarbeiter des Unternehmens.. 41
Umweltaktivitäten Holmen verpflichtet sich, die maßgeblichen Gesetze und sonstigen behördlichen Vorschriften einzuhalten. Das Geschäft von Holmen basiert auf Holzfasern, einem natürlichen, nachwachsenden Material, das zudem klimaneutral ist. Die Produkte von Holmen können als Material oder in Form von Energie wiederverwertet werden. Die Klimafrage wird sich künftig für lange Zeit auf mehr oder weniger alle Aspekte der Gesellschaft auswirken. Holmen wird sich bemühen dafür zu sorgen, Rohstoffe und Energie so effektiv wie möglich zu nutzen. Das Ziel des Konzerns ist eine energieeffiziente Produktion und die Steigerung der Erzeugung von erneuerbarer Energie in Form von Wasserkraft, Windenergie und Bioenergie. Die Arbeit von Holmen in den Bereichen Umwelt und Energie erfolgt im Rahmen von Managementsystemen, mit deren Hilfe kontinuierliche Verbesserungen erzielt werden sollen. Der Konzern verpflichtet sich, präventiv vorzugehen. Seine Aktivitäten zeichnen sich durch eine ganzheitliche Sichtweise aus, in der die Wälder, die Verfahren und die Produkte Teil eines natürlichen Kreislaufs sind. Alle Maßnahmen werden erst nach Abwägung ihrer technischen Machbarkeit, wirtschaftlichen Realisierbarkeit und Vertretbarkeit in Bezug auf Energie und Umwelt getroffen. Sollte es zu Zwischenfällen kommen, gewährt der Konzern der Umwelt den Vorrang vor der Produktion. Die Umweltauswirkungen der laufenden und eingestellten Betriebe müssen für Mensch und Umwelt akzeptabel sein. Die Wälder von Holmen sind mit dem Ziel zu bewirtschaften, bei größtmöglicher Rücksicht auf die Umwelt eine hohe und nachhaltige Produktion von Industrieholz und Biobrennstoff zu erzielen. Die Wälder sind so zu bewirtschaften, dass ein langfristiges Überleben der heimischen Pflanzen und Tiere in der Waldlandschaft gewährleistet ist. Die Beschaffung von Holz muss in Übereinstimmung mit den konzerneigenen Richtlinien für den Einkauf von Holz erfolgen. Entwicklung In Verbindung mit Produktentwicklungen und Investmenttätigkeiten verpflichtet sich Holmen, alle Möglichkeiten zu nutzen, eine effiziente Produktion mit den Belangen der Umwelt und des Energieverbrauchs zu vereinen. Holmen muss durch die eigenen Tätigkeiten und durch die Beteiligung an Gemeinschaftsprojekten zu positiven Entwicklungen in den Bereichen Energie und Umwelt beitragen. Verantwortung und Weiterbildung Der Aufsichtsrat, die Konzernleitung und die Leiter der Geschäftsbereiche tragen die übergreifende Verantwortung in allen Energie- und Umweltfragen. Holmens Mitarbeiter sind verpflichtet, sich laufend persönlich weiterzubilden, um in der Lage zu sein, selbst Verantwortung für den Energieverbrauch und die Umwelt zu übernehmen. Anforderungen an Lieferanten Holmen verlangt von Lieferanten, Subunternehmern, Fuhrunternehmern und Dienstleistern, bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeiten Energie- und Umweltfragen zu berücksichtigen. Follow-up und Feedback Die Energie- und Umweltaktivitäten werden weiterverfolgt, und es werden entsprechende Rückmeldungen gegeben, um die Übereinstimmung mit der Umweltpolitik des Konzerns zu gewährleisten. Zu den Zielen von Holmen gehören Transparenz und Zusammenarbeit in den Beziehungen des Konzerns zu den verschiedenen Akteuren. 42
Internationale Normen Die Fabriken in Workington, Iggesund und Strömsbruk sind gemäß ISO 14001 und FSC zertifiziert. Iggesunds Bruk besitzt außerdem eine Zertifizierung nach PEFC. Der Zellstoff- und Umweltanalyseservice von Iggesunds Bruk ist ein gemäß ISO/IEC 17025 akkreditiertes Labor für die Analyse von Abwasser. Ganzheitlicher Blick Bei der Betrachtung des Nutzens von Verpackungen und grafischen Erzeugnissen oder der Auswirkungen ihrer Herstellung auf die Umwelt ist es wichtig, den Blick aufs Ganze zu richten. Dabei müssen vor allem vier Kernbereiche berücksichtigt werden: der Verbrauch von Rohstoffen und Energie, das Herstellungsverfahren, Produkt und Funktion sowie die abschließende Wiederverwertung oder Entsorgung. Es ist sinnlos und irreführend, aus dieser übergreifenden Thematik Einzelaspekte herauszugreifen und dabei Aspekte zu ignorieren, die bei einer ganzheitlichen Perspektive zu berücksichtigen sind. Befriedigung echter Bedürfnisse Karton ist eines der ältesten Materialien, das für Kommunikations- und Verpackungszwecke genutzt wird. Damit deckt er Bedürfnisse, die in vielen Gesellschaften seit Jahrhunderten bestehen. In der Diskussion über Verpackungen taucht heute oft die Frage auf, inwiefern sie überhaupt eine sinnvolle Aufgabe erfüllen. Dabei wird das Thema oft auf die sehr vereinfachte Frage reduziert, ob Verpackung wirklich nötig sei. Tatsache ist, dass effektive Verpackung dazu beigetragen hat, die Massendistribution von Produkten in modernen Industriegesellschaften zu revolutionieren. In vielen Fällen wird durch wirksame Verpackung Abfall reduziert, da sie Produkte auf dem Weg vom Hersteller zum Händler und weiter zum Verbraucher entsprechend schützt. Verpackung befriedigt echte Bedürfnisse: den Wunsch der Verbraucher nach einem breiten Sortiment an leicht verfügbaren, ansprechend präsentierten und gut verpackten Produkten sowie das Bedürfnis der Hersteller und Händler, wirksam Informationen weiterzugeben und Käufer anzulocken. Rohstoffe Wie bereits in der Beschreibung unseres Herstellungsprozesses erklärt, sind die für die Kartonherstellung verwendeten Holzfasern ein nachwachsender Rohstoff. Die bewirtschafteten Wälder, aus denen das Holz stammt, werden kontinuierlich aufgeforstet. Ein dichter, gesunder Wald nimmt Kohlendioxid auf, bindet den Kohlenstoff und setzt Sauerstoff frei. Energie Bei der Zellstoffgewinnung wird die Energie optimal genutzt. Wie bereits erwähnt, kann auch ein Großteil der verwendeten Chemikalien zurückgewonnen werden. Da Karton außerdem über eine hervorragende Festigkeit im Verhältnis zum Gewicht verfügt, ist er im Vergleich zu anderen Materialien eine ausgezeichnete Alternative. Ein Investitionsprogramm zum Thema Energie soll dazu beitragen, dass Iggesund innerhalb eines 2007 beginnenden fünfjährigen Zeitraums Selbstversorger in Sachen Strom sowie komplett unabhängig von fossilen Brennstoffen wird. 43
DAMPF HOLZ SÄGEWERK HACKSCHNITZEL ENTRINDEN UND HACKEN RINDE UND SÄGESPÄNE KOCHEN SCHWARZLAUGE VERBRENNEN Tall oil to refining DAMPF ÖL Öl/Pechöl Öl für Kalkofen Fernwärme DAMPF DAMPFTURBINE/ GENERATOR ZELLSTOFF- FABRIK STROM Eigene Wasserkraft + zugekaufter Strom KARTONFABRIK Chemischer Rückgewinnungszyklus und Verbrennung des gelösten Lignins im Laugenkessel: Fast 99 % der Chemikalien werden zurückgewonnen. Der erzeugte Dampf wird nicht nur für den Prozess selbst, sondern auch zur Stromerzeugung verwendet. Der Herstellungsprozess Jede menschliche Tätigkeit hat Auswirkungen auf die Umwelt. In der modernen Gesellschaft wird vieles durch die Gesetzgebung geregelt, u. a. wie und wo Häuser gebaut werden dürfen oder wie industrielle Prozesse auszusehen haben. Iggesund Paperboard versucht, möglichst mehr für die Umwelt zu tun, als gesetzlich vorgeschrieben ist. Wir arbeiten auch weiterhin an der Entwicklung sauberer Technologien einschließlich optimierter Faserrückgewinnung und Abwasserbehandlung sowie der Reduzierung von festen Abfallstoffen. 44
Verbundmaterialien Karton wird mit anderen Materialien wie Kunststofflaminaten zur Erzielung von Barrierefunktionen kombiniert. Die längere Haltbarkeit der verpackten Produkte sowie die Möglichkeit, die Verpackung z. B. als Kochgefäß zu nutzen, tragen zur Abfallreduzierung bei. Darüber hinaus gibt es jetzt Technologien zur Trennung von Kunststoff und Trägermaterial, die die Wieder verwertung nach Gebrauch der Ver packung erleichtern. Abfallentsorgung Eines der größten Probleme für die Umwelt ist die kontinuierlich wachsende Abfallmenge und ihre Entsorgung. Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems ist die Entwicklung verschie dener Recyclingverfahren. Papier und Karton sind Teil des natürlichen Ökozyklus. Das bedeutet, dass Altpapier und Altkarton als erneuerbarer Rohstoff oder Energie quelle genutzt werden kann. Um die Deponie von Altpapier und Altkarton möglichst gering zu halten, sollten die wirtschaftlichsten und umweltverträglichsten Möglichkeiten zum Recycling oder zur Energierückgewinnung gewählt werden. Als Teil des Ökosystems wird bei der Energierückgewinnung aus Altpapier und Altkarton kein fossiles Kohlen dioxid an die Atmosphäre abgegeben. Wenn diese beiden Möglichkeiten nicht ausreichen, ist gebrauchter Karton zudem biologisch abbaubar und kann kompostiert werden. Er stellt daher auch bei der am wenigsten erstrebenswerten Form der Abfallentsorgung, der Deponie, keine langfristige Bedrohung dar. Dies sind nur einige Aspekte, die bei einem ganzheitlichen Blick auf die ökologischen Auswirkungen von Karton berücksichtigt werden müssen. Detaillierte technische Informationen zu diesem Thema sind dem Geschäftsbericht Holmen and its World zu entnehmen. Hinsichtlich unserer eigenen Produktion und der dabei anfallenden festen Abfälle ist es das Ziel von Iggesund, langfristig voll und ganz auf die Deponie von Feststoffabfällen zu verzichten. Im Werk Iggesunds Bruk wurde die Menge der für die Deponie bestimmten Reststoffe innerhalb von fünf Jahren um mehr als 75 % reduziert. Derzeit laufen Versuchsreihen, die verbleibenden Abfallstoffe im Straßenbau zu verwerten. Sollten diese Versuche erfolgreich verlaufen, wird das Werk keine Feststoffabfälle mehr auf Deponien entsorgen müssen. 2 Tonnen Karton 5 Barrel Öl (950 kg) Karton ist eine erneuerbare Energiequelle 45