Geschäftsbericht 2011. 141. Geschäftsjahr



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Geschäftsbericht 2011 141. Geschäftsjahr

Geschäftsbericht 2011 Inhalt LV 1871 im Überblick 3 Mitgliedervertretung 4 Aufsichtsrat, Vorstand, Treuhänder, Verantwortlicher Aktuar, Abschlussprüfer 5 Lagebericht des Vorstands Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens 6 Bewegung des Bestandes an Lebensversicherungen im Geschäftsjahr 2011 18 Betriebene Versicherungsarten 20 Bilanz zum 31. Dezember 2011 24 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 28 Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 30 Erläuterungen zur Bilanz 33 Entwicklung der Aktivposten A, B I bis III im Geschäftsjahr 2011 36 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 42 Allgemeine Angaben 45 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 46 Bericht des Aufsichtsrats 47 Weitere Angaben zum Anhang Überschussbeteiligung der Mitglieder 2012 48 2

LV 1871 im Überblick Berichtsjahr 2011 2010 2009 2008 2007 Versicherungsbestand in Mio. Euro Versicherungssumme 22.515,7 20.696,8 18.684,9 17.524,1 16.917,9 Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. Euro 566,0 558,4 520,2 482,9 513,9 Kapitalanlagen in Mio. Euro 4.310,3 4.123,1 3.940,7 3.709,2 3.561,9 Nettoertrag der Kapitalanlagen in Mio. Euro 167,1 179,9 155,2 129,5 160,3 Nettoverzinsung der Kapitalanlagen in Prozent 4,0 4,5 4,1 3,6 4,7 Aufwendungen für Versicherungsfälle in Mio. Euro 350,8 356,1 285,6 240,9 224,5 Den Versicherungsnehmern gutgebrachte Überschussbeteiligung in Mio. Euro 102,4 85,8 75,8 66,1 65,8 Bruttoüberschuss in Mio. Euro (Direktgutschrift, Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung, Jahresüberschuss) 81,0 86,1 83,7 54,1 90,4 Rückstellung für Beitragsrückerstattung (= Überschussrückstellung für die Versicherungsnehmer) in Mio. Euro 269,5 295,9 299,4 296,5 312,6 Gewinnrücklagen in Mio. Euro 85,0 80,0 74,0 69,0 65,0 Bilanzsumme in Mio. Euro 4.677,9 4.485,4 4.227,3 3.959,5 3.808,0 3

Mitgliedervertretung Ralph Alt Vorsitzender Richter am Landgericht München; München; ab 21. Juni 2011 Dr. Joachim Bode Selbstständiger Berater; Feldafing; ab 21. Juni 2011 Thomas Fleischmann Geschäftsführer; Krailling Dr. med. Nikolaus Frühwein Facharzt für Allgemein- und Tropenmedizin; München Andrea Habermann Diplom-Kauffrau; Erzhausen Prof. Dr. Rudolf Haggenmüller Chairman ITEA; München Helga Högl Bundesbankdirektorin i. R.; München Alfred Lottmann Abteilungsleiter der Volkshochschule der Stadt München i. R.; München Dr. Ludwig Schneider Geschäftsführer; Moosburg Manfred Stockinger Finanzberater; Baierbrunn Petra Vangerow Diplom-Kauffrau; Gronsdorf Jörg Weidinger Wirtschaftsprüfer, Steuerberater; München Werner Zoller Oberstudienrat i. R.; Neustadt/Weinstraße 4

Aufsichtsrat, Vorstand, Treuhänder, Verantwortlicher Aktuar, Abschlussprüfer Aufsichtsrat Werner Kunzfeld Peter Dietrich Rath Dr. Michael Bachmann Dr. Peter Hohenemser Prof. Dr. Andreas Richter Prof. Werner Schuierer Versicherungsvorstand i. R.; Vorsitzender; München Generaldirektor i. R.; stellvertretender Vorsitzender; Ottobrunn Versicherungsvorstand i. R.; München Managing Partner; München Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München; München Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Augsburg i. R.; Feldafing Vorstand Karl Panzer Dr. Klaus Math Wolfgang Reichel Rolf Schünemann Vorsitzender; München Herrsching München Berg am Starnberger See Treuhänder für das Sicherungsvermögen Dr. Justin von Kessel Heinz Hirschmann Dr. Peter Dvorak Rechtsanwalt; München Prokurist i. R.; stellvertretender Treuhänder; München; bis 30. Juni 2011 Versicherungsvorstand i. R.; stellvertretender Treuhänder; München; ab 1. Juli 2011 Verantwortlicher Aktuar Dr. Klaus Math Herrsching Abschlussprüfer Haßlinger GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft; Bad Kreuznach 5

Lagebericht des Vorstands: Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Vorwort Die LV 1871 konnte auch nach Vollendung des 140. Geschäftsjahres an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen und ihren Wachstumskurs kontinuierlich fortsetzen. Gestiegene Beitragseinnahmen, ein erneut gewachsener Versicherungsbestand sowie ein verbessertes Kostenergebnis sind neben einer in einem schwierigen Kapitalanlagenumfeld erzielten marktkonformen Nettorendite deutliche Belege für diesen Geschäftserfolg. Einen wichtigen Anteil daran hatten auch die im Berichtsjahr eingeführte Sachwertpolice und die neugestalteten PRIMUS Lösungen. Die Sachwertpolice der LV 1871 verknüpft die Vorteile einer fondsgebundenen Versicherung mit der Investition in Sachwerte und trifft damit den aktuellen Bedarf der Kunden. Auf ein reges Kundeninteresse sind zudem unsere neu gestalteten PRIMUS Lösungen gestoßen. Kinder und Versorger profitieren von neuen PRIMUS Extras: Mit der optionalen Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit des Versorgers übernimmt die LV 1871 im Ernstfall die Beiträge. Die PRIMUS Rechtsberatung gibt Auskunft zu Fragen rund um Erbschaft, Elterngeld und Familie. Die BU-Option ermöglicht es dem Kind, sich bei Karrierestart ohne Gesundheitsprüfung gegen Berufsunfähigkeit abzusichern Leistungen für unsere Kunden Das Unternehmen hat im Berichtsjahr 409,4 Mio. Euro (2010: 410,8 Mio. Euro) für Versicherungsfälle und Rückkäufe sowie für ausgezahlte Überschussanteile aufgewendet. Die Zunahme der Leistungsverpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern belief sich auf 173,3 Mio. Euro (2010: 219,9 Mio. Euro). Insgesamt betrugen die Leistungen gegenüber unseren Versicherungsnehmern 582,7 Mio. Euro (2010: 630,7 Mio. Euro). Beiträge Die gebuchten Bruttobeiträge sind um 1,4 Prozent von 558,4 Mio. Euro auf 566,0 Mio. Euro gestiegen. Die verdienten Beiträge für eigene Rechnung betrugen 528,4 Mio. Euro (2010: 520,0 Mio. Euro). Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden 8,3 Mio. Euro (2010: 6,9 Mio. Euro) entnommen. Im Dezember 2011 hat die internationale Ratingagentur Fitch das begehrte Finanzstärkerating A+ für die Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) zum siebten Mal in Folge bestätigt und mit Ausblick stabil bewertet. Dabei loben die Rater vor allem die starke risikobasierte Kapitalausstattung und die hohe Bonität des festverzinslichen Wertpapierbestandes sowie die Stabilität und das Wachstum des Neugeschäfts. Fitch attestiert der LV 1871 damit eine gute Ausgangslage, um die Folgen des Niedrigzinsumfeldes abzumildern. 6

Zugang Abgang Im Berichtsjahr wurden 39.411 (2010: 41.056) Versicherungsscheine eingelöst. Der laufende Jahresbeitrag des Neuzugangs belief sich auf 52,0 Mio. Euro (2010: 52,2 Mio. Euro). Die entsprechenden Einmalbeiträge betrugen 136,4 Mio. Euro (2010: 151,0 Mio. Euro). Das annual premium equivalent (APE), berechnet aus dem laufenden Beitrag des Neuzugangs und zehn Prozent der Einmalbeiträge, belief sich danach auf 65,7 Mio. Euro (2010: 67,3 Mio. Euro). Der laufende Jahresbeitrag des gesamten Zugangs betrug 54,9 Mio. Euro (2010: 55,0 Mio. Euro). Die Beitragssumme des Neugeschäfts hat sich um 5,0 Prozent von 1.596,5 Mio. Euro auf 1.676,6 Mio. Euro erhöht. Die Verteilung des Zugangs auf die einzelnen Versicherungsarten zeigt nachstehende Tabelle: Einzelversicherungen: Kapitalversicherungen (einschl. VBG- Versicherungen) 2011 2010 Lfd. Beitrag Lfd. Beitrag Veränderung in Mio. in % in Mio. in % in % 3,3 6,0 2,9 5,3 13,8 Risikoversicherungen 0,5 0,9 0,5 0,9 Rentenversicherungen 31,7 57,7 31,9 58,0 0,6 Sonstige Lebensversicherungen (fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen) 15,3 27,9 15,9 28,9 3,8 Kollektivversicherungen 4,1 7,5 3,8 6,9 7,9 54,9 100,0 55,0 100,0 0,2 Nach wie vor hatten unsere Rentenversicherungsprodukte (inklusive Berufsunfähigkeitsrenten) mit einem laufenden Jahresbeitrag von 31,7 Mio. Euro (2010: 31,9 Mio. Euro) den höchsten Anteil am Neugeschäft. Ihr Anteil lag mit 57,7 Prozent (2010: 58,0 Prozent) auf Vorjahresniveau. Es folgen erneut die fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen sowie die Kollektivversicherungen. Der laufende Jahresbeitrag für ein Jahr belief sich hier auf 15,3 Mio. Euro (2010: 15,9 Mio. Euro) beziehungsweise 4,1 Mio. Euro (2010: 3,8 Mio. Euro). Ihr Anteil am Bestandszugang betrug 27,9 Prozent (2010: 28,9 Prozent) beziehungsweise 7,5 Prozent (2010: 6,9 Prozent). Der laufende Jahresbeitrag der neu abgeschlossenen Kapitalund Risikoversicherungen betrug insgesamt 3,8 Mio. Euro (2010: 3,4 Mio. Euro), ihr Anteil entsprechend 6,9 Prozent (2010: 6,2 Prozent). Der Bestandsabgang hat gemessen am laufenden Jahresbeitrag von 32,2 Mio. Euro auf 38,0 Mio. Euro zugenommen. Nachstehende Übersicht zeigt den Gesamtabgang gegliedert nach den einzelnen Abgangsarten: 2011 2010 Lfd. Beitrag in Mio. Lfd. Beitrag in Mio. Veränderung in % Tod, Berufsunfähigkeit etc. 1,6 1,4 14,3 Ablauf der Versicherung/Beitragszahlung 9,5 5,5 72,7 Rückkauf und Umwandlung in beitragsfreie Versicherungen 14,9 13,2 12,9 Sonstiger vorzeitiger Abgang 7,3 6,7 9,0 Übriger Abgang 4,7 5,4 13,0 Gesamter Abgang 38,0 32,2 18,0 Gemessen am laufenden Jahresbeitrag haben die Abläufe und die Verträge mit abgekürzter Beitragszahlung von 5,5 Mio. Euro auf 9,5 Mio. Euro zugenommen. Ebenfalls gestiegen sind die Rückkäufe und Umwandlungen in beitragsfreie Versicherungen von 13,2 Mio. Euro auf 14,9 Mio. Euro sowie der sonstige vorzeitige Abgang von 6,7 Mio. Euro auf 7,3 Mio. Euro. Die Bestandsminderungen durch Tod und Berufsunfähigkeit sowie durch den übrigen Abgang betrugen insgesamt 6,3 Mio. Euro (2010: 6,8 Mio. Euro). Die Versicherungssumme des Bestandsabgangs belief sich auf 1.422,6 Mio. Euro (2010: 1.292,7 Mio. Euro). Die Versicherungssumme des gesamten Zugangs belief sich auf 3.241,4 Mio. Euro (2010: 3.304,7 Mio. Euro). 7

Versicherungsbestand Am Bilanzstichtag verwaltete die LV 1871 einen Bestand von 710.296 (2010: 710.573) an selbst abgeschlossenen Versicherungsverträgen. Der laufende Beitrag für ein Jahr ist um 4,0 Prozent von 423,9 Mio. Euro auf 440,8 Mio. Euro gestiegen. 18,7 20,7 22,5 Die entsprechende Versicherungssumme des Bestandes ist um 8,8 Prozent (2010: 10,8 Prozent) oder 1.818,9 Mio. Euro (2010: 2.011,9 Mio. Euro) von 20.696,8 Mio. Euro auf 22.515,7 Mio. Euro angewachsen. Die Versicherungssumme des Bestandes an selbst abgeschlossenen Zusatzversicherungen belief sich auf 4.983,8 Mio. Euro (2010: 4.797,7 Mio. Euro). Weitere Einzelheiten können der Übersicht Bewegung des Bestandes an Lebensversicherungen im Geschäftsjahr 2011 auf den Seiten 18 und 19 entnommen werden. Kapitalanlagen Der Bestand unserer Kapitalanlagen ist um 4,5 Prozent (2010: 4,6 Prozent) von 4.123,1 Mio. Euro auf 4.310,3 Mio. Euro gewachsen. Zugänge, Umbuchungen und Zuschreibungen: 1.339,4 Mio. Euro (2010: 1.369,6 Mio. Euro); Abgänge: 1.122,8 Mio. Euro (2010: 1.184,5 Mio. Euro); Abschreibungen: 29,4 Mio. Euro (2010: 2,7 Mio. Euro). Der Einfluss der einzelnen Kapitalanlagearten auf das Netto wachstum kann nachstehender Übersicht entnommen werden: 2009 2010 2011 Versicherungsbestand in Mrd. Euro Versicherungssumme Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 31.12.2011 31.12.2010 in Mio. in % in Mio. in % 30,0 16,0 2,3 1,3 Anteile an verbundenen Unternehmen 2,0 1,1 2,0 1,1 Die Struktur des Versicherungsbestandes, gegliedert nach Versicherungsarten und gemessen am laufenden Jahresbeitrag, zeigt nachstehende Übersicht: Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 74,8 40,0 146,1 80,1 Hypotheken- und Grundschuldforderungen 7,7 4,1 2,6 1,4 Einzelversicherungen: Kapitalversicherungen (einschl. VBG-Versicherungen) 2011 2010 Lfd. Beitrag Lfd. Beitrag in Mio. in % in Mio. in % 85,0 19,3 89,4 21,1 Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen 264,8 141,5 62,2 34,1 Inhaberschuldverschreibungen, Einlagen bei Kreditinstituten und übrige Kapitalanlagen 337,5 180,3 91,6 50,2 187,2 100,0 182,4 100,0 Risikoversicherungen 5,3 1,2 5,3 1,2 Rentenversicherungen (davon Berufsunfähigkeitsversicherungen 92,1 Mio.) Sonstige Lebensversicherungen (fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen) 241,5 54,8 228,0 53,8 72,7 16,5 66,0 15,6 Kollektivversicherungen 36,3 8,2 35,2 8,3 440,8 100,0 423,9 100,0 8

3,9 4,1 4,3 Es folgen die Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte sowie die Hypotheken- und Grundschuldforderungen. Diesen Anlagegruppen wurden 30,0 Mio. Euro (2010: 2,3 Mio. Euro) beziehungsweise 7,7 Mio. Euro (2010: 2,6 Mio. Euro) zugeführt. Die Anteile an den gesamten Kapitalanlagen betrugen 4,8 Prozent (2010: 4,3 Prozent) beziehungsweise 8,7 Prozent (2010: 8,9 Prozent). Der Zugang bei den verbundenen Unternehmen in Höhe von 2,0 Mio. Euro (2010: 2,0 Mio. Euro.) betraf die Eigenkapitalerhöhung bei einem Tochterunternehmen der LV 1871. Der Anteil dieser Anlagegattung an den gesamten Kapitalanlagen betrug 0,8 Prozent (2010 0,9 Prozent). Die Position Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen wurde um 264,8 Mio. Euro (2010: 62,2 Mio. Euro) weiter zurückgeführt. Danach belief sich der Anteil an den gesamten Kapitalanlagen auf 55,0 Prozent (2010: 63,9 Prozent). 2009 2010 Kapitalanlagen in Mrd. Euro 2011 Im Geschäftsjahr 2011 standen der Gesellschaft 187,2 Mio. Euro (2010: 182,4 Mio. Euro) zur Neu- oder Wiederanlage zur Verfügung. Mit 337,5 Mio. Euro (2010: 91,6 Mio. Euro) erzielten Inhaberschuldverschreibungen, Einlagen bei Kreditinstituten und übrige Kapitalanlagen den höchsten Beitrag zum Nettowachstum der Kapitalanlagen. Ihr Anteil stieg von 8,9 Prozent auf 16,4 Prozent. Einen weiteren Anlageschwerpunkt bildeten Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere. Dieser Anlagegruppe wurden 74,8 Mio. Euro (2010: 146,1 Mio. Euro) zugeführt. Ihr Anteil erhöhte sich entsprechend von 13,1 Prozent auf 14,3 Prozent. Die Veränderung der Bestandsstruktur zeigt nachstehende Tabelle: 31.12.2011 31.12.2010 in Mio. in % in Mio. in % Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 205,9 4,8 175,9 4,3 Anteile an verbundenen Unternehmen 37,1 0,8 35,1 0,9 Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 616,1 14,3 541,3 13,1 Hypotheken- und Grundschuldforderungen 373,4 8,7 365,7 8,9 Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen 2.371,7 55,0 2.636,5 63,9 Inhaberschuldverschreibungen, Einlagen bei Kreditinstituten und übrige Kapitalanlagen 706,1 16,4 368,6 8,9 4.310,3 100,0 4.123,1 100,0 Weitere Einzelheiten hinsichtlich der Entwicklung der Kapitalanlagen können der Übersicht auf den Seiten 36 und 37 entnommen werden. 9

Kapitalerträge Das Nettoergebnis der Kapitalanlagen ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen betrug 167,1 Mio. Euro (2010: 179,9 Mio. Euro). Erträge: 218,3 Mio. Euro (2010: 203,7 Mio. Euro); Aufwendungen: 51,2 Mio. Euro (2010: 23,8 Mio. Euro). Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich auf 176,6 Mio. Euro (2010: 163,7 Mio. Euro). Die außerordentlichen Erträge aus dem Abgang von Kapitalanlagen und aus Zuschreibungen betrugen 41,7 Mio. Euro (2010: 40,0 Mio. Euro). Die Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstigen Aufwendungen für Kapitalanlagen beliefen sich auf 17,3 Mio. Euro (2010: 15,2 Mio. Euro). Die Abschreibungen und die Buchverluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrugen 29,4 Mio. Euro (2010: 2,7 Mio. Euro) beziehungsweise 4,5 Mio. Euro (2010: 5,9 Mio. Euro). Die Nettoverzinsung belief sich auf 4,0 Prozent (2010: 4,5 Prozent). Der entsprechende Wert aus dem Mittel der letzten drei Jahre betrug 4,2 Prozent (2010: 4,0 Prozent). Die Bewertungsreserve der zu Anschaffungskosten bilanzierten Kapitalanlagen, Grundstücke, Beteiligungen, Investmentanteile, Inhaberpapiere, Hypotheken sowie Schuldscheindarlehen zum gesamten Kapitalanlagebestand betrug 3,7 Prozent (2010: 1,1 Prozent). Die Bewertungsreserven des gesamten Kapitalanlagebestandes beliefen sich auf 5,7 Prozent (2010: 3,8 Prozent). Die Performance der Kapitalanlagen konnte damit von 4,9 Prozent auf 5,9 Prozent gesteigert werden. Zins-, Risiko- und Kostenverlauf Aus der Gegenüberstellung des tatsächlichen und des rechnungsmäßigen Verlaufs von Zins und Risiko konnten Überschüsse erwirtschaftet werden. Der Verwaltungskostensatz betrug unverändert 2,5 Prozent, der Abschlusskostensatz wurde von 5,1 Prozent auf 4,8 Prozent zurückgeführt. Bruttoüberschuss Der Bruttoüberschuss betrug im Berichtsjahr 81,0 Mio. Euro (2010: 86,1 Mio. Euro). Davon wurden den Versicherungsnehmern zusätzlich zu den garantierten Leistungen 20,6 Mio. Euro (2010: 18,0 Mio. Euro) als Direktgutschrift gutgebracht, die aus der Erhöhung der Versicherungssumme und aus Zinsgutschriften auf verzinslich angesammelte Überschussanteile besteht. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden 81,8 Mio. Euro (2010: 67,8 Mio. Euro) für die Überschussbeteiligung unserer Versicherungsnehmer entnommen, beziehungsweise 55,4 Mio. Euro (2010: 64,3 Mio. Euro) zugeführt. Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung belief sich damit zum Bilanzstichtag auf 269,5 Mio. Euro (2010: 295,9 Mio. Euro). Aus dem verbleibenden Überschuss von 5,0 Mio. Euro (2010: 3,8 Mio. Euro) wurden der Verlustrücklage gemäß 37 VAG 1,0 Mio. Euro (2010: 1,0 Mio. Euro) und den anderen Gewinnrücklagen 4,0 Mio. Euro (2010: 2,8 Mio. Euro) zugeführt. Das Unternehmen verfügt damit über ein Eigenkapital von 85,0 Mio. Euro (2010: 80,0 Mio. Euro). Geschäftsfelder Die von der LV 1871 zur Abdeckung des privaten und betrieblichen Bedarfs im Inland betriebenen Versicherungsarten können als Bestandteil des Lageberichts auf den Seiten 20 bis 23 entnommen werden. 10

Verbundene Unternehmen Der Kreis der mit dem Mutterunternehmen LV 1871 verbundenen Unternehmen umfasst folgende Gesellschaften: Delta Direkt Lebensversicherung AG München, München TRIAS Versicherung AG, München LV 1871 Pensionsfonds AG, Vaduz LV 1871 Private Assurance AG, Vaduz Magnus GmbH, München Die Gesellschaften befinden sich im Alleineigentum der LV 1871. Die Unternehmen bedienen sich zur Erfüllung ihres Betriebszweckes weitgehend des Innen- und Außendienstes der LV 1871. Verbandszugehörigkeit Die LV 1871 gehört folgenden Verbänden an: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen Wiesbadener Vereinigung Arbeitsgemeinschaft der Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit e. V. Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V., aba Personalbericht Die Zahl der angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens betrug zum Jahresultimo 474 (2010: 454). Einzelheiten hinsichtlich Struktur und Veränderungen gegenüber dem Vorjahr können nachfolgender Übersicht entnommen werden: Innendienst: 31.12.2011 31.12.2010 Hauptverwaltung 356 346 Filialdirektionen 25 24 Auszubildende 23 17 404 387 Außendienst: Organisationsführungskräfte 43 44 (einschl. Filialdirektoren) Vermittler 3 3 46 47 Ruhende Arbeitsverhältnisse: 24 20 Gesamt 474 454 Den Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern deckt die LV 1871 neben einer umsichtigen und verantwortungsbewussten Einstellungspolitik weiterhin durch angemessene Investitionen in die Personalentwicklung. So werden Mitarbeiter des Innen- und Außendienstes unter Nutzung moderner Medien wie Webinaren und Online-Seminaren durch ein bedarfsorientiertes internes Schulungsangebot und durch weitreichende Unterstützung von außerbetrieblichen Weiterbildungsangeboten wie Bachelor- und Masterstudiengängen individuell gefördert. Traditionell stellt die LV 1871 eine hohe Zahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung und trägt so ihrer sozialpolitischen Verantwortung einerseits und ihrem Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern andererseits Rechnung. Zum 1. September 2011 starteten acht junge Menschen ihre Ausbildung zur/zum Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen in der LV 1871. Gleichzeitig begannen erstmals zwei Abiturientinnen ihr Ausbildungsintegriertes Studium (AIS) nach dem Münchener Modell. Im Ausbildungsjahr 2011 haben sieben Auszubildende ihre Ausbildung mit Bestehen der IHK-Prüfung erfolgreich beendet. Diese engagierten Nachwuchskräfte wurden alle in ein Angestelltenverhältnis übernommen. 11

Neben der schon bestehenden Fachexpertenlaufbahn, temporären Laufbahnen und individuellen Weiterentwicklungsprogrammen wurde 2011 als weiterer wesentlicher Teil des LV 1871 Entwicklungsprogramms die Führungslaufbahn überarbeitet und ausgebaut. Damit wurden die Kriterien für die Führungslaufbahn einheitlich, transparent und nachvollziehbar gestaltet und die Führungskräfteauswahl und -entwicklung noch stärker professionalisiert. Dank an die Mitarbeiter Wir danken allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Außen- und Innendienstes sowie dem Betriebsrat und dem Wirtschaftsausschuss für ihren vorbildlichen Einsatz bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben, womit sie auch in 2011 wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben. Ein zentrales Instrument der Organisationsentwicklung stellen die seit 2003 regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragungen dar. Daher hat die LV 1871 auch 2011 wieder eine unternehmensweite Befragung der Mitarbeiter über deren Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen bei der LV 1871 und mit dem Führungsverhalten der direkten und nächsthöheren Führungskräfte in Auftrag gegeben. Bei einer unverändert hohen Beteiligungsquote von nahezu 90 Prozent und einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 80 Prozent belegen die Ergebnisse insbesondere eine starke Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen als attraktivem und empfehlenswertem Arbeitgeber, das Vertrauen in die Steuerungskompetenz von Führungskräften und Geschäftsleitung sowie eine hohe Zufriedenheit mit den Vergütungsstrukturen und dem angebotenen flexiblen Arbeitszeitmodell. Geschäftspartner Unseren Geschäftspartnern danken wir für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Geschäftsjahr 2011 haben wir unsere Geschäftsverbindungen zu selbstständigen Vermittlern von 8.767 auf 9.161 qualitätsbewusst ausgebaut. In Umsetzung der 2010 vom Vorstand festgelegten Unternehmensstrategie erfolgte im ersten Halbjahr 2011 die Neustrukturierung des Kundenservices. Vorrangiges Ziel war es, die gestiegenen Qualitäts- und Serviceanforderungen der Vertriebs- und Privatkunden sowie die strategische Zielsetzung Kundennutzen neben Vermittlernutzen stärken zu erfüllen. Zum 1. Juli 2011 konnten die teilweise neu geschaffenen beziehungsweise neu ausgerichteten Organisationseinheiten ihren Betrieb aufnehmen und sich seitdem erfolgreich innerhalb und außerhalb des Unternehmens etablieren. Unter Berücksichtigung ihrer Verantwortung für ihre Mitarbeiter baut die LV 1871 kontinuierlich das Angebot für das Gesundheitsmanagement aus. Neben den laufenden Aktivitäten zur Förderung der Fitness und zur arbeitsgerechten Büroausstattung gehörte im Jahr 2011 besonders die Aufklärung von Mitarbeitern und Führungskräften über Ursachen und Vorbeugemaßnahmen gegen Stress und psychische Arbeitsbelastungen. 12

Risiken der künftigen Entwicklung Allgemeines Die Geschäftstätigkeit eines Lebensversicherers besteht in der Übernahme biometrischer Risiken sowie der Umsetzung von Beiträgen in garantierte Leistungen und dem Erwirtschaften von Überschüssen für seine Versicherungsnehmer. Durch diese Kernaufgabe übernehmen wir verschiedene Risiken, welche sich erheblich auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens auswirken können. Risikostrategie und -tragfähigkeit Ausgehend von unserer Geschäftsstrategie der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit bildet Sicherheit das Fundament einer nachhaltigen Wertschöpfung für unsere Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeiter. Unsere Risikostrategie zielt darauf ab, stets über ein sehr gutes Sicherheitsniveau zu verfügen. Risikomanagement bedeutet nicht nur die Vermeidung und Verminderung von Risiken, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit Wagnissen in der Zukunft. Die LV 1871 verfügt über ein Risikomanagementsystem, welches durch die Früherkennung von Risikoentwicklungen und rechtzeitige Begrenzungs- und Überwachungsmaßnahmen die Steuerung der Risiken ermöglicht. Dieses System orientiert sich an unserer Risikostrategie, die einen fundamentalen Bestandteil der Unternehmensführung bildet und ein einheitliches Risikomanagement sichert. Das Risikomodell bildet dabei die Grundlage für die Planung und Überwachung des Sicherheitsniveaus der LV 1871. Darunter verstehen wir das Verhältnis von vorhandenem zu benötigtem Risikokapital, also die Fähigkeit der LV 1871, die übernommenen beziehungsweise für die Zukunft geplanten Risiken zu tragen. Das Modell erlaubt eine integrierte Darstellung der Risikoexposition. Die Berechnung basiert auf einem Value-at-Risk-Ansatz, der jederzeit eine angemessene Kapitalausstattung sicherstellen soll. Bei der Berechnung der Risikotragfähigkeit, planmäßig dreimal pro Jahr, werden auch Rechnungslegungsaspekte und interne Ziele berücksichtigt. Risikoorganisation und -prozess Das Risikomanagement ist in den Prozess der Unternehmensplanung integriert. Der Stab Risikomanagement als unabhängige Risiko-Controlling-Funktion gemäß MaRisk VA führt zusammen mit den Risikoverantwortlichen der Geschäftsbereiche regelmäßige Risikoerfassungen (Risikoinventur) für das gesamte Unternehmen durch. Dabei werden in unserer Organisation versicherungstechnische, Kapitalanlage-, Vertriebs- und sonstige Risiken mit einem Modell bewertet. Verändern sich bestehende oder werden neue Risiken identifiziert, sind durch definierte Informations wege kurzfristige Reaktionsmöglichkeiten gewährleistet. Die dezentralen Risikoverantwortlichen der Geschäftsbereiche melden Veränderungen bestehender oder neue Risiken an den Stab Risikomanagement. Auf Basis von Risikoerfassung und Modellberechnung werden die Risiken und die Gesamtsituation des Unternehmens, koordiniert durch den Stab Risikomanagement, analysiert und dem Vorstand berichtet. Auf wesentliche Risiken, welche die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens nachhaltig beeinflussen könnten, wird gesondert hingewiesen. Für neu auftretende oder stark veränderte wesentliche Risiken besteht ein Ad-hoc- Meldewesen. Die kurz- und mittelfristige Überwachung der Risikotragfähigkeit erfolgt durch den Vorstand und den Stab Risikomanagement über ein Sicherheitsziel nach dem Risikomodell. Die Steuerung der einzelnen Risiken erfolgt in den operativen Geschäftsbereichen durch die Risikoverantwortlichen anhand von Kennzahlen und Limits. Die langfristige Erfüllbarkeit der übernommenen Verpflichtungen (Zinsgarantierisiko) und deren Entwicklung wird zusätzlich durch ein Asset-Liability-Management-System unter verschiedenen Kapitalmarktszenarien überprüft. Die interne Revision als prozessunabhängige Instanz überprüft regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems. Der Wirtschaftsprüfer hat die ordnungsgemäße Einrichtung des Risikomanagementsystems und dessen Eignung zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, welche den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, geprüft. 13

Vorstand der LV 1871 Stab Risikomanagement Operative Geschäftsbereiche Risikoverantwortliche Aufgaben Festlegung von Risikostrategie und Sicherheitsziel Festlegung von Leitlinien zum Risiko management Festlegung von Limits zur Risiko steuerung Steuerung der Risikotragfähigkeit/ Gesamtrisikoposition Überwachung Sicherheitsziel und Risikotragfähigkeit Vorschlag und Überwachung von Limits Empfehlung von Maßnahmen zur Risikosteuerung Wahrnehmung der unabhängigen Risiko-Controlling-Funktion gem. MaRisk Koordination der Weiterentwicklung des Risikomanagements (inhaltlich und methodisch: Risikomodell, Prozesse, Dokumentation) Koordination der Risikoberichterstattung Überwachung von Risiken und Limits auf aggregierter Ebene Steuerung der Risiken Meldung von Risiken Strategische Risiken Strategische Risiken können das Erreichen der langfristigen Unternehmensziele gefährden. Aufgrund gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen können sich wirtschaftliche, rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen ändern, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der LV 1871 auswirken. Strategische Lücken entstehen, wenn das Unternehmen in seinen strategischen Zielrichtungen nicht sensibel auf diese Änderungen reagiert. Im Rahmen der Unternehmensplanung überprüfen wir regelmäßig die strategische Ausrichtung und Positionierung der LV 1871. Risiken aus Kapitalanlagen Die Kapitalanlagen spielen eine zentrale Rolle im Risikoportfolio eines Lebensversicherers. Gemäß unseren Anlagerichtlinien tätigen wir ausschließlich Anlagen mit einem angemessenen Ertrags- und Sicherheitsniveau, welches sich sowohl an der kurzfristigen wie auch langfristigen Risikotragfähigkeit des Unternehmens orientiert. Die Einhaltung der Kapitalanlageplanung wird regelmäßig nach Ertrags- und Risikogesichtspunkten überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dazu betrachten wir die Erkenntnisse aus dem Asset-Liability-Management-Prozess und aus einer Risikoeinschätzung, die für den größten Teil des Portfolios mittels Szenarioanalysen, Stresstests und dem Risikomodell durchgeführt wird. Zum Ausgleich möglicher Verlustpotenziale stehen auch im Jahr 2012 Reserven zur Verfügung. Im Bereich der Kapitalanlagen bestehen Risiken in möglichen Wertminderungen unseres Vermögens, ausgelöst durch Markt-, Währungs-, Konzentrations- und Kreditrisiken. Das Marktrisiko umfasst Veränderungen der Preise von Immobilien und Dividendenanlagen beziehungsweise deren Volatilität sowie das Zinsänderungsrisiko. Das Marktänderungsrisiko unserer hochwertigen Immobilien mit Schwerpunkt München wird von uns getragen. Die Steuerung und Überwachung des Marktrisikos der Dividendenanlagen erfolgt über das Risikolimitsystem der Kapitalanlagen, welches diese Anlagen mit Risikokapital unterlegt sowie Eingreifschwellen und Maßnahmen definiert. Unter dem Zinsänderungsrisiko verstehen wir das Maximum aus zwei Risiken. Einerseits könnte der Kapitalmarktzins bei der Wiederanlage festverzinslicher Wertpapiere über einen längeren Zeitraum so gering sein, dass dadurch die laufende Verzinsung der gesamten Kapitalanlagen unter die durchschnittliche Garantieverzinsung des Versicherungsbestands gedrückt wird. Andererseits könnte nach gestiegenen Kapitalmarktzinsen eine hohe Anzahl von Rückkäufen dazu führen, dass festverzinsliche Wertpapiere unterhalb ihres Buchwerts verkauft und so Verluste realisiert werden müssten. Eine Steuerung erfolgt durch Vorstandsentscheidungen im Rahmen der Kapitalanlagestrategie über die Duration der festverzinslichen Wertpapiere. Darüber hinaus stehen zum Ausgleich geringerer Kapitalerträge in einer länger andauernden Niedrigzinsphase Reserven zur Verfügung. Das Risiko wird vom Asset-Liability-Management und vom Stab Risikomanagement überwacht. Gemäß unserer Risikostrategie vermeiden wir Konzentrationsrisiken so weit wie möglich und gehen Währungsrisiken in der Regel nur innerhalb unseres streng überwachten Spezialfonds ein, wo sie als Bestandteil des Marktrisikos überwacht und gesteuert werden. Dem Kreditrisiko, das heißt, dass ein Geschäftspartner seine Verpflichtungen gegenüber der LV 1871 nicht erfüllen kann, begegnen wir bereits aktiv in der Kapitalanlageplanung. Dabei hat die Beurteilung der Bonität von Emissionen und Emittenten zentrale Bedeutung für das Management der festverzinslichen Wertpapierbestände. Der überwiegende Teil ist in Emissionen der öffentlichen Hand beziehungsweise in Emissionen, die durch diese garantiert sind, investiert, der nächstgrößere Teil in Emissionen mit besonderer Deckungsmasse. Die externen Ratings der Emittenten beziehungsweise der festverzinslichen Wertpapiere weisen im Rentendirektbestand zu 99,3 Prozent Investmentgrade auf. 14

Bonitätsstruktur der festverzinslichen Wertpapiere im Direktbestand 2011 zu Marktwerten (Anteile in Prozent): AAA 51,3 AA 31,0 A 13,1 BBB 3,9 BB 0,3 B 0,0 CCC 0,0 CC 0,4 C 0,0 D 0,0 Die Staatsanleihen nachstehender Länder hatten zum 31. Dezember 2011 folgende Anteile an unseren gesamten Kapitalanlagen (Anteile in Prozent): Griechenland 0,2 Irland 0,0 Italien 1,9 Portugal 0,0 Spanien 0,9 Gesamt 3,0 Die LV 1871 ist weder direkt noch indirekt einer nennenswerten Exposition gegenüber Risiken im US-amerikanischen Immobilienmarkt ausgesetzt. Weder im Direktbestand noch im Spezialfonds halten wir strukturierte Kreditprodukte, mehrfach strukturierte Produkte (ABS, MBS, RMBS, CMBS, CDO, CLN, CDS) oder stille Beteiligungen. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko besteht in nicht termingerecht aufeinander abgestimmten Zahlungsströmen. Diesem Risiko begegnen wir durch die permanente Überwachung der Zahlungsströme und eine regelmäßige Anpassung der Liquiditätsplanung. Zudem werden ständig Liquiditätsreserven beziehungsweise schnell liquidierbare Wertpapiere gehalten. Langfristig erfolgt eine Überwachung der erwarteten Zahlungsströme über das Asset-Liability- Management. Versicherungstechnische Risiken Die versicherungstechnischen Risiken der LV 1871 umfassen Biometrie, Kosten und Storno. Das biometrische Risiko entsteht durch ein Abweichen der tatsächlichen Sterblichkeit, Langlebigkeit und Invalidität von den Annahmen in der Kalkulation. Das Kostenrisiko entsteht aus Abweichungen zwischen kalkulierten und tatsächlich entstandenen Kosten. Das Stornorisiko umfasst den möglichen Ausfall aktivierter Ansprüche, sowie negative Effekte aus dem Bestandsabbau. Die Steuerung der versicherungstechnischen Risiken reicht von Annahmerichtlinien für neue Versicherungsverträge bis zu einer kontinuierlichen Bestandsüberwachung, die durch ein umfangreiches Instrumentarium unterstützt wird. Den versicherungstechnischen Risiken wird durch Sicherheitsmargen, grundsätzlich vorsichtige Kalkulation und intensives Produkt- und Kostencontrolling entgegengewirkt. Die biometrischen Risiken der LV 1871 werden zum Teil durch Rückversicherung begrenzt. Änderungen der Rechnungsgrundlagen wird durch neue Tarife beziehungsweise eine Erhöhung der Deckungsrückstellung Rechnung getragen. Dazu gehört auch eine Reservestärkung bei den Rentenversicherungen aufgrund der Veränderung des Langlebigkeitsrisikos, zusätzlich ist für das Jahr 2011 aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen erstmals eine Zinszusatzreserve für Tarife mit einem Rechnungszins von 4,0 Prozent zu stellen, da der Referenzzins 3,92 Prozent beträgt. Zur Überwachung des Stornorisikos werden neben der im Branchenvergleich seit langem unterdurchschnittlichen Stornoquote weitere interne Kennzahlen untersucht und Ursachen analysiert. Zusätzlich besteht zur Überwachung und Früherkennung von Risiken ein Limitsystem und es werden Stresstests durchgeführt. Risiken des Vertriebs Durch eine diversifizierte Vertriebsstruktur und innovative, marktgerechte Produkte begegnen wir Risiken, welche aus dem ständig zunehmenden Wettbewerb erwachsen. Die Abhängigkeit von einzelnen Vermittlern begrenzen wir durch unterschiedliche Vertriebswege und eine große Anzahl von Vertriebspartnern. Dem Risiko eines Ausfalls von Forderungen gegenüber Vermittlern wirken wir mit geeigneten Maßnahmen entgegen. Die Entwicklung der Beiträge aus dem Neugeschäft und die Stornoentwicklung wird zeitnah vom Stab Vertrieb und im Rahmen des Unternehmensplanungs- und Controllingprozesses von der Abteilung Controlling/Projektmanagement überwacht. Unter dem Reputationsrisiko verstehen wir (finanzielle) Auswirkungen aus einer negativen Wahrnehmung der LV 1871 bei Vertriebspartnern, Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitern oder in der Öffentlichkeit. Das Reputationsrisiko wird im Rahmen der Erfassung der operationalen Risiken identifiziert, zunächst qualitativ bewertet und vom Stab Vertrieb überwacht. 15

Sonstige Risiken Zu den sonstigen Risiken zählen wir die operationalen Risiken, die Projektrisiken, die außerbilanziellen Risiken sowie die Compliance- und Rechtsrisiken. Unter den operationalen Risiken verstehen wir sowohl die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und von Systemen in Verwaltung, Informationstechnik und Vertrieb entstehen, als auch externe Ereignisse. Die regelmäßige Erfassung und Bewertung der operationalen Risiken erfolgt nach einem internen Ansatz im Rahmen der Unternehmensplanung, wobei wir zwischen Brutto- und Nettobewertung unterscheiden. Die Bruttobewertung ist eine Einschätzung der Risikosituation vor risikomindernden Maßnahmen. Die Nettobewertung berücksichtigt bestehende Kontrollen sowie bestehende risikomindernde Maßnahmen. Die Differenzierung dient der Beurteilung von Überwachungsfrequenz, Handlungsbedarf, Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen und Auswirkungen von Projekten. Im Risikomodell wird ergänzend eine pauschale Bewertung durchgeführt. Die Unterstützung der Geschäftsprozesse in der Verwaltung durch eine leistungsfähige und moderne Informationstechnik ist von wachsender Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Ein Ausfall in diesem Bereich könnte den Geschäftsbetrieb nachhaltig gefährden. Die Konzeption unserer hausinternen Systeme mit hohen Sicherheitsstandards begrenzt die Ausfallrisiken und reduziert externe Abhängigkeiten so weit wie möglich. Die Weiterentwicklung der Technologien dieser Systeme erfolgt ausgerichtet an der Optimierung unserer internen Prozesse, um die Abläufe in unserer Verwaltung weiter zu verbessern. Zur Begrenzung organisatorischer Risiken sowie der Erhaltung und Verbesserung der Servicequalität investieren wir kontinuierlich in die Führung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. In allen wichtigen Bereichen des Unternehmens existieren verbindliche interne Grundsätze, welche unsere Mitarbeiter unterstützen. Projektrisiken analysieren wir bereits zu Projektstart und überwachen diese während der Laufzeit ständig in Zusammenarbeit von Projektleitung, Controlling und Risikomanagement. Außerbilanzielle Risiken bestehen nicht. Compliance- und Rechtsrisiken können einerseits entstehen, wenn sich ein Unternehmen nicht an die geltenden Gesetze, Vorschriften, Bestimmungen sowie lokale oder internationale Best Practice hält. Außerdem können sie durch neue Gesetze, die Änderung bestehender sowie eine veränderte Interpretation bestehender Gesetze in der Rechtsprechung entstehen. Diese Risiken werden fortlaufend überwacht. Vorbereitung auf Solvency II Mit den 55c VAG und 64a VAG sowie den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen (MaRisk VA) hat der deutsche Gesetzgeber große Teile des neuen europäischen Versicherungsaufsichtsrechts Solvency II Säule II vorweggenommen. Durch ein bereits abgeschlossenes Projekt zum Ausbau des Risikomanagements erfüllt die LV 1871 die wesentlichen Anforderungen von Solvency II und arbeitet laufend an der Weiterentwicklung des dargestellten Risikomanagementsystems. Darüber hinaus bereitet sich die LV 1871 mit mehreren Projekten auf die umfangreichen Berichtspflichten der Säule III und die neue Solvenzberechnung der Säule I unter Solvency II vor. In den quantitativen Auswirkungsstudien (QIS) zur Einführung von Solvency II, zuletzt in QIS 5, erreichte die LV 1871 überdurchschnittlich gute Ergebnisse. Im Frühjahr 2012 nimmt die LV 1871 an der QIS 6 teil. Risikolagebeurteilung Die unsichere Entwicklung an den Kapitalmärkten und das niedrige Zinsniveau werden auch in Zukunft erheblichen Einfluss auf die Risikosituation der LV 1871 haben. Durch eine angemessene proaktive Überschusspolitik unter Berücksichtigung unserer Reserven und zukünftiger Erträge stehen Sicherheitsaspekte stets im Vordergrund. Unsere Eigenmittel und Reserven übersteigen die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Solvabilität erheblich. Aufgrund der guten Kapitalausstattung wurde der LV 1871 von der internationalen Ratingagentur Fitch erneut das Finanzstärke- Rating A+ verliehen. Auch die Stresstests der Aufsichtsbehörde wurden mit gutem Ergebnis bestanden. Die LV 1871 besitzt eine gute Kapitalausstattung, welche die Steuerung sowie den Ausgleich von Risiken ermöglicht und den Fortbestand des Unternehmens sichert. Voraussetzung ist, dass keine systemrelevanten Kreditinstitute insolvent werden, deren Lage Auswirkungen auf die gesamte deutsche Versicherungswirtschaft hätte. 16

Ausblick 2012/2013 Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen im Marktumfeld wollen wir neben der Wahrnehmung von Chancen durch neue Vertriebswege, insbesondere in den bestehenden Geschäftsfeldern, unsere selektive Wachstumsstrategie fortsetzen und so unseren Ertrag nachhaltig erhöhen. Im Einzelnen planen wir, unter Einbeziehung der in- und ausländischen Töchter, uns auf erfolgversprechende innovative Produktentwicklungskonzepte zu konzentrieren, wobei ein Schwerpunkt im Bereich der betrieblichen Altersversorgung liegen wird. Hinsichtlich der Einführung von Unisex-Tarifen sehen wir uns aufgrund einer bereits ausgeprägten Differenzierung in den Produktmerkmalen gut gerüstet und erwarten daraus folgend vielfältige Vertriebschancen und den Ausbau unseres Geschäftsvolumens. Durch die konsequente Fortsetzung unserer bisherigen Kapitalanlagestrategie, bei der die sicherheitsorientierten Anlagen die Garantien decken und die Überrendite aus den renditeorientierten Anlagen erzielt wird, wollen wir eine überdurchschnittliche Nettoverzinsung erreichen, um so eine attraktive Überschussbeteiligung sicherzustellen. Mit dem Ziel der bestmöglichen Balance zwischen Flexibilität und Wirtschaftlichkeit planen wir in der Verwaltung, neben einer hohen Kostendisziplin in allen Unternehmensbereichen, die weitere Modernisierung unserer Technologien. Dabei soll gleichzeitig die vermeidbare Komplexität reduziert und die Datenqualität verbessert sowie Funktionalität und Automatisierungsgrad erhöht werden, um so effizient auf Marktveränderungen reagieren zu können. Zur Erfüllung der rechtlichen Anforderungen analysieren wir Gesetzesvorhaben und Änderungen in der Rechtsprechung frühzeitig und berücksichtigen bei der Gestaltung der Umsetzungsmaßnahmen, soweit möglich, auch die Unternehmensgröße. Hierbei planen wir den Aufbau einer dezentralen Compliancestruktur mit einer zentralen Koordination der Verantwortlichen in den einzelnen Bereichen sowie die Umsetzung von Solvency II einschließlich der Entwicklung des QIS-Standardrisikomodells und der sich daraus ergebenden Reportinganforderungen. Vor dem Hintergrund einer höheren Ertragsorientierung auf Basis der Solvency-II- Anforderungen wollen wir auch die Chance wahrnehmen, unsere bestehenden Instrumente in Richtung einer wertorientierten Steuerung weiterzuentwickeln. Für die Zukunft erwarten wir einen weiteren Anstieg der Zinszusatzreserve. Berichtspflichtige Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten. München, den 30. März 2012 Lebensversicherung von 1871 auf Gegenseitigkeit München Der Vorstand Panzer Dr. Math Reichel Schünemann Durch ein zukunftsorientiertes flexibles Personalmanagement wollen wir bei unseren Mitarbeitern gleichermaßen Teamgeist, Leistungsbereitschaft, unternehmerisches Denken und die Übernahme von Verantwortung weiter fördern. Dabei werden uns angemessene Personalentwicklungsund -qualifizierungsmaßnahmen sowie regelmäßige Führungskräftetagungen und Mitarbeiterbefragungen unterstützen. Aus der Mitarbeiterbefragung 2011 werden wir die Ergebnisse analysieren, entsprechende Handlungsfelder ableiten und diese unternehmensweit umsetzen. 17

Bewegung des Bestandes an Lebensversicherungen im A. Bewegung des Bestandes an selbst abgeschlossenen Versicherungen (nur Hauptversicherungen) Gesamtes selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft (Haupt und Zusatzversicherungen) (nur Hauptversicherungen) Anzahl der Versicherungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T Einmalbeitrag in T Versicherungs summe bzw. 12-fache Jahresrente in T I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres... 710.573 423.938 20.696.849 II. Zugang während des Geschäftsjahres 1. Neuzugang a) Eingelöste Versicherungsscheine... 39.411 43.612 129.761 2.789.742 b) Erhöhungen der Versicherungssummen (ohne Pos. 2.)... 8.433 6.677 361.711 2. Erhöhungen der Vers.-Summen durch Überschussanteile... 18.240 3. Übriger Zugang... 366 2.807 625 71.692 4. Gesamter Zugang... 39.777 54.852 137.063 3.241.385 III. Abgang während des Geschäftsjahres 1. Tod, Berufsunfähigkeit etc.... 12.704 1.606 46.577 2. Ablauf der Versicherung/Beitragszahlung... 5.824 9.569 256.195 3. Rückkauf u. Umwandlung in beitragsfreie Versicherungen... 12.127 14.850 381.208 4. Sonstiger vorzeitiger Abgang... 4.169 7.261 657.798 5. Übriger Abgang... 5.230 4.685 80.784 6. Gesamter Abgang... 40.054 37.971 1.422.562 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres... 710.296 440.819 22.515.672 B. Struktur des Bestandes an selbst abgeschlossenen Versicherungen (ohne Zusatzversicherungen) Gesamtes selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Anzahl der Versicherungen Versicherungssumme bzw. 12-fache Jahresrente in T 1. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres... 710.573 20.696.849 Davon beitragsfrei... (349.347) (1.379.614) 2. Bestand am Ende des Geschäftsjahres... 710.296 22.515.672 Davon beitragsfrei... (337.427) (1.397.734) C. Struktur des Bestandes an selbst abgeschlossenen Zusatzversicherungen Zusatzversicherungen insgesamt Anzahl der Versicherungen Versicherungssumme bzw. 12-fache Jahresrente in T 1. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres... 148.164 4.797.733 Davon beitragsfrei... (10.131) (100.863) 2. Bestand am Ende des Geschäftsjahres... 152.488 4.983.845 Davon beitragsfrei... (10.011) (106.271) D. Bestand an in Rückdeckung übernommenen Lebensversicherungen 1. Versicherungssumme am Anfang des Geschäftsjahres... T 2. Versicherungssumme am Ende des Geschäftsjahres... 11.982 T 18

Geschäftsjahr 2011 Einzelversicherungen Kollektivversicherungen Kapitalversicherungen (einschl. VBG) ohne Risikoversicherungen und sonstige Lebensversicherungen Risikoversicherungen Rentenversicherungen (einschl. Berufsunfähigkeits- u. Pflegerentenvers.) ohne sonstige Lebensvers. Sonstige Lebensversicherungen (fondsgebundene Lebensversicherungen) Kapitalversicherungen einschl. Risikoversicherungen Anzahl der Versiche rungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T Anzahl der Versiche rungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T Anzahl der Versiche rungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T Anzahl der Versiche rungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T Anzahl der Versiche rungen Lfd. Beitrag für ein Jahr in T 374.528 89.442 5.937 5.326 159.659 227.942 74.971 65.995 95.478 35.233 3.205 1.493 392 405 16.169 25.249 13.848 12.881 5.797 3.584 1.548 82 4.874 1.872 57 64 270 3 2 271 1.537 2 547 26 451 3.269 3.311 395 489 16.440 31.660 13.850 15.300 5.823 4.092 9.459 243 4 4 249 295 80 49 2.912 1.015 3.295 4.814 200 146 1.489 4.137 637 203 472 2.141 2.487 2.447 6.559 5.018 4.616 2.521 1.188 48 144 254 354 3.767 5.944 36 579 64 240 5.097 55 23 99 1.160 3.317 34 130 20.040 7.743 458 527 8.051 18.095 5.771 8.561 5.734 3.045 357.757 85.010 5.874 5.288 168.048 241.507 83.050 72.734 95.567 36.280 Einzelversicherungen Kollektivversicherungen Kapitalversicherungen (einschl. VBG) ohne Risikoversicherungen und sonstige Lebensversicherungen Risikoversicherungen Rentenversicherungen (einschl. Berufsunfähigkeits- u. Pflegerentenvers.) ohne sonstige Lebensvers. Sonstige Lebensversicherungen (fondsgebundene Lebensversicherungen) Kapitalversicherungen einschl. Risikoversicherungen Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme in T Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme in T Anzahl der Versiche rungen 12-fache Jahresrente in T Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme in T Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme/ 12-fache Jahresrente in T 374.528 2.958.151 5.937 387.061 159.659 14.652.728 74.971 2.023.110 95.478 675.799 (313.368) (553.953) (419) (12.578) (23.733) (670.540) (4.132) (77.448) (7.695) (65.095) 357.757 2.824.025 5.874 378.879 168.048 16.349.874 83.050 2.270.031 95.567 692.863 (298.597) (528.047) (462) (13.276) (24.368) (692.123) (6.439) (95.323) (7.561) (68.965) Unfall- Zusatzversicherungen Berufsunfähigkeitsoder Invaliditäts- Zusatzversicherungen Risiko- und Zeitrenten- Zusatzversicherungen Sonstige Zusatzversicherungen Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme in T Anzahl der Versiche rungen 12-fache Jahresrente in T Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme/ 12-fache Jahresrente in T Anzahl der Versiche rungen Versicherungssumme/ 12-fache Jahresrente in T 101.213 543.989 41.387 3.964.921 1.872 171.586 3.692 117.237 (7.586) (27.188) (804) (35.330) (94) (5.263) (1.647) (33.082) 101.200 571.562 45.702 4.129.772 1.770 164.619 3.816 117.892 (7.209) (25.990) (909) (40.357) (103) (5.634) (1.790) (34.290) 19

Betriebene Versicherungsarten Im Berichtsjahr betrieben wir planmäßig: 1. Einzelversicherungen 1.1 Kapitalbildende Lebensversicherungen mit über wiegendem Todesfallcharakter 1.1.1 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebens - fall mit Todesfallleistung zwischen 60 und 400 Prozent mit Zuzahlungsmöglichkeit zur Verkürzung der Versicherungs- oder Beitragszahlungsdauer 1.1.2 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebensfall mit steigender Versicherungsleistung in den letzten fünf Jahren mit Todesfallleistung zwischen 60 und 400 Prozent 1.1.3 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebensfall mit Teilauszahlungen und gleich bleibender Todesfallleistung zwischen dem 1,5-fachen der größten Teilauszahlung und 400 Prozent 1.1.4 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebens fall mit Teilauszahlungen und fallender Todesfall-leistung 1.1.5 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebensfall für zwei verbundene Leben mit Todesfallleistung zwischen 60 und 400 Prozent 1.1.6 Kapitalversicherung mit festem Auszahlungszeitpunkt mit zusätzlicher Todesfallleistung bis zu 400 Prozent Die unter 1.1 genannten Versicherungen können als Zuwachsversicherungen (dynamischer Zuwachs von Versicherungsleistung und Beitrag ohne erneute Gesundheitsprüfung) abgeschlossen werden. 1.2 Vermögensbildungsversicherungen 1.2.1 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebensfall mit Todesfallleistung zwischen 60 und 100 Prozent 1.2.2 Kapitalversicherung auf den Todes- und Erlebens fall mit Teilauszahlungen und fallender Todesfall-leistung 1.3 Risikoversicherungen 1.3.1 Risikoversicherung mit gleich bleibender Versicherungssumme 1.3.2 Risikoversicherung mit gleich bleibender Versicherungssumme für zwei verbundene Leben 1.3.3 Risikoversicherung mit fallender Versicherungssumme (Restschuldversicherung) Die unter 1.3.1 und 1.3.2 genannten Versicherungen können als Zuwachsversicherungen (dynamischer Zuwachs von Versicherungsleistung und Beitrag ohne erneute Gesundheitsprüfung) abgeschlossen werden. 1.1.7 Kapitalversicherung auf den Heiratsfall mit zusätzlicher Todesfallleistung bis zu 400 Prozent 1.1.8 Kapitalversicherung auf den Todesfall mit abgekürzter Beitragszahlungsdauer 20