Grundlagen der Farbmetrik. Leitfaden zur industriellen Farbmessung

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Transkript:

Grundlagen der Farbmetrik Leitfaden zur industriellen Farbmessung

Was ist Farbe? Farbe ist ein individueller, visueller, durch Licht hervorgerufener Sinneseindruck. Farbempfindung ist subjektiv und abhängig von Alter, Geschlecht und Tagesform. Gleichzeitig spielen Faktoren wie Beleuchtung, Hintergrund und Oberflächenstruktur eine wichtige Rolle. Der Mensch hat keine Farbskala. Im Gehirn entsteht ein individueller Farbeindruck, was eine adäquate Farbbeschreibung sowie Dokumentation unmöglich macht. Die wahrgenommene Farbe entsteht durch Rezeptoren, auf der Netzhaut. Für die Farbwahrnehmung sind ca. 6 Millionen Zapfen, für den Hell-/Dunkelkontrast ca. 120 Millionen Stäbchen verantwortlich. Wie messe ich Farbe richtig? Um gleichbleibende Ergebnisse zu erhalten muss eine reproduzierbare Messmethode mit folgenden festgelegten Messbedingungen erstellt werden: Darauf ist bei der Farbmessung zu achten: Die Probenoberflächen sollen so sauber wie möglich sein. Fingerabdrücke, Kratzer, Staub und Rückstände von Reinigungsmitteln verfälschen die Ergebnisse. Bei gekrümmten Oberflächen soll die Messung immer an der gleichen, möglichst gering gekrümmten Stelle durchgeführt werden, um ein reproduzierbares Messergebnis zu erhalten. Es ist auf eine optimale Positionierung der Proben zu achten, da bereits eine geringe Änderung des Abstands zur Probe zu einem veränderten Messergebnis führt. Eine konstante Oberflächentemperatur ist für vergleichbare Ergebnisse wichtig, da unterschiedlichen Temperaturen zu Abweichungen führen können. Proben in bester Qualität sollen als repräsentative Urmuster qualifiziert werden. Eine regelmäßige Kalibrierung ist die Voraussetzung für reproduzierbare Messergebnisse. Diese sollte unter den gleichen Umgebungsbedingungen wie die spätere Messung stattfinden. Reproduzierbare Messmethoden, Messbedingungen - Festlegung der Probe (Körper oder Licht) - Festlegung der Messpunkte - Festlegung der zulässigen Toleranz - Festlegung der Messbedingungen: Farbraum / Farbwerte (L*a*b*, XYZ, Luv, ) Abstandsmodelle ( E, Ecmc, Zylinder, Box ) Lichtart (D50, D65, A oder weitere) Normalbeobachter (2 oder 10 ) Messgeometrie (gerichtet oder diffuse Beleuchtung) Messmodus (Reflexion in Aufsicht oder Transmission in Durchsicht) Anzahl der Messungen - Festlegung der Referenzierung mit Weiß-/Schwarz-/Grün-Standard Nur Messungen unter gleichen Bedingungen sind vergleichbar. Es sind auf konstante Rahmen bedingungen bei den Messungen zu achten.

Grundlagen der Farbmessung Um eine Grundlage für eine weltweite Farbkommunikation und genormte Farbmaßsysteme zu schaffen, wurde 1931 die CIE (Commission internationale de l éclairage, Internationale Beleuchtungskommission) gegründet. Diese ist für die Überwachung und Prüfung international anerkannter Werte von Farbe verantwortlich. Definiert wurde der Beobachter (siehe auch Abschnitt Normalbeobachter ) durch eine Studie, an der Menschen mit individuellem Farbempfinden teilgenommen haben. Ebenso wurden die Lichtquellen wie beispielsweise Leuchtstoffröhren, Kerze, Sonne etc. als Lichtarten definiert. Wird ein Muster mit einem Farbmessgerät gemessen, sind die Faktoren Lichtart und Be obachter genormte Parameter, welche eingestellt werden können und interna tionale Gültigkeit haben. Die Farbwahrnehmung der Probanden wurde in den Normspektralwert funktionen x (lang-), ȳ (mittel-) und z (kurzwellig) festgelegt. Die Beurteilung von Farbe basiert auf den Eigenschaften: Buntton: Die Unterscheidung von Farben wie z.b. rot, grün, blau, gelb, etc. Helligkeit: Intensität der Lichtempfindung, lässt eine Farbe dunkler oder heller wirken Buntheit: Intensität der Farbe zu einem Grau (unbunt) mit der gleichen Helligkeit Sättigung: beschreibt das Verhältnis der Buntheit zur Helligkeit Jede wahrnehmbare Farbe kann so durch ihre Eigenschaften einem exakten Farbort in einem Farbraum zugeordnet und weltweit kommuniziert werden. Normspektralwerte 2,0 1,5 1,0 0,5 z( λ) y(λ) x(λ) 2º 10º 0 400 500 600 Wellenlänge in nm 700 Spektrum Der Mensch kann Farbreize zwischen 380 nm Violett und 780 nm Rot wahrnehmen und bis zu 10 Millionen Farbtöne unterscheiden Farbräume Das Auge hat drei Farbrezeptoren (L = long, M = middle, S = short). Daher verwendet man 3D-Farbmodelle um Farben eindeutig zu identifizieren und untereinander zu vergleichen (s. Farbabstand). In der Industrie hat sich der L*a*b*-Farbraum etabliert. Normfarbraum CIE 1931 (xyy Farbraum) Dieser Farbraum entspricht der Farbempfindung des Menschen. (sehr großer Grün- und kleiner Blau- / Rot-Bereich). x und y = Farbvektoren, die den Buntton und die Buntheit beschreiben. Y = die Helligkeit ist normiert von 0 bis 100 W = Weißpunkt (x=y=z=1/3) Spektrallinien = reine Farben Black-Body-Kurve = Farbe als Temperatur eines idealen schwarzen Strahlers Geeignet zur Grün- und Weißleuchter- (LED-) Prüfung. Normfarbraum CIELAB76 Der L*a*b*-Farbraum umfasst alle für das menschliche Auge erkennbare Farben. In diesem 3D-Farbmodell wird jeder Buntton in etwa mit dem gleichen Flächenvolumen beschrieben. Der L*a*b*-Farbraum hat sich in der Industrie etabliert und wird von allen Geräteherstellern zur Farbprüfung verwendet. Jede Farbe ist durch den Farbort (L*; a*; b*) beschrieben L* = Helligkeit (schwarz = 0; weiß = 100) a* = Grün- / Rot-Buntheit (grün = -100; rot = +100) b* = Blau- / Gelb-Buntheit (blau = -100; gelb = +100) Abb. Torso-Verlag xyy Farbraum L*a*b*-Farbraum

HSV- / HSI-Farbraum Die Farben im HSV-Farbraum sind mit Hilfe des Bunttons, der Buntheit und der Helligkeit definiert und vereinheitlicht einige Farbmodelle wie HSV / HSL / HSI. Jede Farbe ist durch den Farbort (H; S; V) definiert H= (Hue) Buntton (rot = 0 ; grün = 120 ; blau = 240 ) S= (Saturation) Buntheit (neutralgrau = 0%; reine Farbe = 100 %) V= (Value) Helligkeit I = (Intensity) Lichtintensität (dunkel = 0%; ganz hell = 100%) HSV- / HSI-Farbraum Farbabstand E Je weiter die Farben voneinander im Farbraum entfernt sind, desto deutlicher ist der Farbunterschied fürs Auge. Dies ist als Farbabstand E definiert. Delta E; E; de = ein Maß für den empfundenen Farbabstand zweier Farben (DIN 5033) L* b* a* E* b* L*=100 L* +b* a* E* - a* +a* E= (L * p - L* v )2 + (a * p - a* v )2 + (b * p - b* v )2 Ein E von 11,61 entspricht dem Unterschied zwischen Probe (p) und Vergleich (v) - b* L*=0 E= (60 * - p 55* v )2 + (-38,6 * - p (-30)* v )2 + (-46 * - p (-52)* v )2 =11,62 Interpretation: E > 5 großer Farbunterschied E 0,5 1 entspricht menschlicher Wahrnehmungsgrenze E < 0,3 Forderung in der Papierindustrie E < 0,1 Forderung in der Automobilindustrie Probe (p) Vergleich (v) Normlichtart A Normlicht D65 Normlichtarten und Lichtquellen Normlichtarten sind von 380 bis 780 nm festgelegt Normlichtart A = Glühlampe mit 2865 k Normlicht D65 = mittleres Tageslicht mit ca 6500 k Lichtart F11 = Leuchtstofflampen Kaltweiße LED Lichtart F11 Kaltweiße LED

Normalbeobachter Es gibt zwei Arten, die über die drei Empfindlichkeitskurven der Zapfenarten definiert wurden: Der 2 Beobachter (1931) Distanz 30 cm = 1 cm Gesichtsfeld Fokus auf kleine Fläche der Netzhaut (gelber Fleck) Schlechte Übereinstimmung mit visuellem Empfinden 2 10 Ein Gegenstand von der Größe des Daumennagels hat bei einem Sehabstand des ausgestreckten Armes einen Öffnungswinkel von ungefähr 2. Der 10 Beobachter (1964) Distanz 30 cm = 5 cm Gesichtsfeld (in der Praxis Standard) Fokus auf große Fläche der Netzhaut (gelber Fleck + Randgebiete) Gute Übereinstimmung mit visuellem Empfinden Bei ausgestrecktem Arm entspricht dies etwa der Handfläche ohne die Finger. Als Normspektralwertkurven bzw. -funktionen bezeichnet man die Empfindlichkeitskurven von Normalbetrachter. Die Berechnungsgrundlage für den gewählten Beobachter sind die spektralen Werte für x ȳ z, die in der DIN 5033 hinterlegt sind. Normalbeobachter Menschen sehen Farben unterschiedlich. Um eine einheitliche Bewertung zu ermöglichen, legte die Internationale Beleuchtungskommission (CIE) spektrale Bewertungsfunktionen fest. Diese Funktionen beschreiben, wie ein Mensch Farbe wahrnimmt. Sie basieren auf experimentell bestimmter Empfindlichkeitskurven der lang welligen L (X)-, mittelwelligen M (Y)- und kurzwelligen S (Z)-Zapfen. Messgeometrien Die hier beschriebenen Messgeometrien entsprechen dem Farbsehen des menschlichen Auges. Empfänger Lichtquelle Lichtquelle Empfänger Lichtquelle 0 45 30 0 Abstand Sender - Empfänger Messfleck Messbereich 45 45 Probe Probe Sender TT Transparentes Target Empfänger TR Messgeometrie 30 x:0 ; 45 x:0 Das Muster wird unter 30 bzw. 45 beleuchtet und unter 0 gemessen Messgeometrie R45 c:0 Das Muster wird unter 45 beleuchtet und unter 0 gemessen. Eine Rundumbeleuchtung minimiert den Struktureinfluss der Oberfläche. Eine Orientierungsfestlegung ist nicht mehr notwendig. Transmissionssensor bestehend aus Sender (TT) und Empfänger (TR) 0 :180

Allgemeines Metamerie: bedeutet, dass ein Probenpaar unter einer Lichtquelle gleich, jedoch unter einer anderen Lichtquelle unterschiedlich aussieht. Bei strukturierten Flächen sollte in allen vier Richtungen geprüft und durch die Prüfung an verschiedenen Stellen ein Mittelwert gebildet werden oder man beleuchtet den Prüfling aus allen Richtungen (Ringbeleuchtung R45 c:0 ) und misst an einer Position. Der RGB Farbraum hat sich in der Darstellungsindustrie etabliert, spielt jedoch in der industriellen Messtechnik keine Rolle, da es nicht möglich ist alle Farben darzustellen und zu messen. Sind die Proben durchscheinend, ist darauf zu achten, dass ein definierter Hintergrund oder durch Falten der Probe eine ausreichende Schichtstärke für die Prüfung gegeben ist. Alternativ kann als Hintergrund eine Beleuchtung verwendet werden um in Transmission (0 :180 ) zu prüfen. Mittelwertbildung: wird ermittelt, indem an einer Probe an verschiedenen Stellen oder an einer Stelle mehrere Messungen durchgeführt und die Werte verrechnet werden. RGB- Farbraum Die Farbtemperatur bezieht sich auf die Temperatur, mit der man theoretisch einen schwarzen Körper aufheizen müsste um Licht in der gleichen Farbe abzugeben. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen. RGB-Farbraum: hier werden die Farben aus Rot (R), Grün (G) und Blau (B) gemischt. Der RGB-Farbraum ist ein additiver Farbraum, d.h. alle drei Farben zusammen ergeben Weiß. Schwarz ergibt sich, bei R/G/B = 0/0/0. Abb. Torso-Verlag Änderungen vorbehalten/ Y9760608-A011057GKE MICRO-EPSILON Eltrotec GmbH Heinkelstraße 2 73066 Uhingen / Germany Tel. +49 (0)7161 98872-300 Fax+49 (0)7161 98872-303 eltrotec@micro-epsilon.de www.micro-epsilon.de