Ergebnisse der repräsentativen Befragung niederösterreichischer BürgermeisterInnen AutorInnen: Ao.Univ.Prof. Dr. Franz Kolland, Mag.

Ähnliche Dokumente
Gemeindeentwicklungsplan

Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (enu)

Flüchtlingskinder in Deutschland Eine Studie von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.v.

FRAGEBOGENAKTION IM QUARTIER RATINGEN OST

Ergebnisse der Bürger- und Mitarbeiterbefragung

Hand in Hand. 17. Steirischer Museumstag Museum Hartberg. Bedeutung Bedingungen - Perspektiven

Seniorenhaus St. Franziskus

Altersplanung in der Gemeinde Weyarn

Werner Müller, Gemeindeammann

Stationäre und ambulante Angebote im Sprengel St. Josef Grins. Gottlieb Sailer Innsbruck, am

Windkraft Österreichische Bevölkerung. Eine Studie von Karmasin.Motivforschung Juli/ August 2011

Generali Geldstudie 2016

Engagierte Pflege liebevolle Versorgung

Sensibilisierungsumfrage zum Thema Datenschutz Präsentation der Resultate

CEE Jugend optimistisch und flexibel

Das Wahlprogramm von SPD und Wählerforum Finsing für

Reichweitenanalyse RE eins. Innsbruck 2014

Sorgende Netze. -Entlastung pflegender Angehöriger unter Einbindung von Ehrenamt und Selbsthilfe-

Gabi Walter. Mein Name ist Gabriele Walter, ich bin Jahrgang 1963, verheiratet, habe 5 Kinder und wohne in der Gemeinde Grafenschlag/Bezirk Zwettl.

Generali Geldstudie 2015

Vielfalt pflegen selbstbestimmt leben. Hans Werner Rössing

Sozial- und Seniorengenossenschaften

Lokales Bündnis für Familien im ländlichen Raum


SPORTSTUDIE Talente-Förderung -

Patientenzufriedenheit

PA ) HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES FLUGHAFEN WIEN - SCHWECHAT P2 REGION SCHWECHAT 2010/2011 BETREUUNG

Wie Jugendliche (15- bis 19-Jährige) ihre Freizeit verbringen: Gehaltvolle Freizeitaktivitäten gewinnen weiter an Bedeutung

NÖ Energieeffizienzgesetz 2012 Umsetzung in der Gemeindepraxis

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept Landkreis Haßberge. Protokoll zum Bürgergespräch in der Gemeinde Stettfeld

Erste Anzeichen und Diagnose. Die verschiedenen Formen der Demenz. Inhalt

Lokales Bündnis für Familien im ländlichen Raum. Vorbereitender Workshop zur Gründung am 16.September 2009 in Klockow

Kundenzufriedenheit in der Pensionspferdehaltung. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung.

Zusammenhang von sozialer Lage und Teilnahme an Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche

Heilbronner Bürgerpreis 2015 Jetzt bewerben: Preisgeld Euro

Wohlbefinden & Motivation der Arbeitnehmer. Gehalt, variable Vergütungsleistungen und Kaufkraft

Guten Tag. Das ist meine Kollege, Matthias Bucher, Sozialpsychologe. und das bin ich, Claude Longchamp, Institutsleiter gfs.bern.

BETREUTES WOHNEN. eine Wohnform für die Zukunft? Rosemarie Huber. Consenia Kompetenzentwicklung für Leben und Wohnen im Alter

Häufig gestellte Fragen. Die wichtigsten Fragen und Antworten von A bis Z.

Ärztliche Versorgung im Ländlichen Raum

Wohnen - Pflege - Nachbarschaft. Innovative Konzepte für das Wohnen im Alter

Gut für den Landkreis.

Fragebogenstudie an Berufsschulen NÖ

Technische Assistenzsysteme, unabdingbar für Bedürftige oder Komfort für alle

Ihr ambulantes Pflege- und Beratungszentrum. Wohlfühlen zuhause mit uns

SUS Wien Selbsthilfe-Unterstützungsstelle Wien. Mag a. Gerlinde Huber

DEVK Versicherungen OmnibusDaily zum Thema "Fahrrad" Köln, Juni 2014

Brekendorf. Zukunftsstrategie Daseinsvorsorge für die Gemeinden des Amtes Hüttener Berge. Protokoll Workshop in der Gemeinde

Landkarte der Möglichkeiten Best-Practice-Datenbank für den ländlichen Raum

Neuere Entwicklungen bei der Versorgung von Menschen mit Demenz in Aachen

Gemeinderat Legislaturplan

1. Geschlecht Weiblich Männlich. 2. Alter Älter 15 20; 21 30; 31 40; 41 50; 51 60; 61 70; 71 80; älter 80

Lokale Veranstaltung Hommertshausen und Workshop GEMEINDE DAUTPHETAL INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) /26.02.

Seniorenwohnanlage Am Baumgarten

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

Altenpflege komm ins Team! Informationen zu Ausbildung und Beruf der Altenpflegerinnen und Altenpfleger

2.1 Moderne Arbeiter: Einleitung

Lebensstile und Wohnwünsche der zukünftigen Senioren

Verein Zusammenfassung Zukunftssicherung der Vereine durch digitale Angebote WAS? WARUM? WIEVIEL? WANN? WER? Gemeinde Wölfersheim

Pressemitteilung Seite 1 von 5

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Wohnwünsche im Alter. Grafikreport. Januar 2011

Protokoll Informations- und Diskussionsveranstaltung "Pflege und Betreuung" am

Altenpflege komm ins Team! Informationen zu Ausbildung und Beruf der Altenpflegerinnen und Altenpfleger

Zivilgesellschaft in der Schweiz. Analysen zum Vereinsengagement auf lokaler Ebene.

Quartierskonzepte in Bayern Beispiele und Fördermöglichkeiten

Bedeutung der Gastfreundschaft in der Zentralschweiz Ergebnisse der Gäste- und Bevölkerungsbefragung 2015

Arbeitsgruppe Miteinander der Generationen. Ressourcen und Kompetenzen nutzen. Eine kreative Vernetzung hilft uns allen.

Wir geben Zeit. Bis zu 24 Stunden Betreuung im eigenen Zuhause

Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am politischen Willensbildungsprozess und an politischen Entscheidungen. Bonn, Mai 2014

Kleine Auszeiten, beste Genesung. Kurzzeitpflege

DOSB l SPORT INTERKULTURELL Ein Qualifizierungsangebot zur integrativen Arbeit im Sport. DOSB l Sport bewegt!

Zufriedenheit mit der Neuen Mittelschule

Betreuung von blinden und sehbehinderten Seniorinnen und Senioren

Richtlinien. der Stadt Sankt Augustin über die Auslobung des Beispiel Integration

RIEDSTADT ZUKUNFTSFEST MACHEN!

Alle Wirklichkeit ist die Utopie von gestern! (Franz Oppenheimer, Bodenreformer, )

Mediennutzung Jugendlicher

Einfamilienhaus das kaum Wünsche offen lässt..

2. TAGESSEMINAR ZUR REK-ENTWICKLUNG 17. FEBRUAR 2014 STADT EICHSTÄTT

Das kommunalpolitische Potential in der Flüchtlingspolitik

Der neue Jugendmonitor

Vertrag über Hilfen im Alltag

Situation pflegender Angehöriger

AMBULANTE PFLEGE IM QUARTIER

Alle Angebote auf einen Blick

Projektvorstellung. Patenschaftsprojekt Gemma`s an!

Gesundheit und Pflege

Aufgabe 3 Bibliotheksanalyse auf Basis der Jahresmeldung von 20..

Sprachschule BELS. Sprachaufenthalt Malta - Gozo: Chili-Sprachaufenthalte.ch

Freiwilligendienste aller Generationen in Hessen. Zusammenleben neu gestalten Zukunftsfähige Kommune. Aufbau von Begegnungsstätten im ländlichen Raum

INTEGRIERTES KOMMUNALES

Demenz-Servicezentrum Region Dortmund

Machen Sie mit beim Senioren-Stadtteilbüro-Niederrad

Veranstaltung: Wohnen im Alter

Information zur Anmeldung bzw. Bewerbung zum Niederösterreichischen Schlagerdiamant

Gesundheitsförderung und Prävention Angebote und Zugangswege für ältere Menschen in Landkreisen

Bürgerbeteiligung im Klimapakt

Gemeinderatswahl 25. Mai Freie Wähler gut!

Transkript:

Ergebnisse der repräsentativen Befragung niederösterreichischer BürgermeisterInnen AutorInnen: Ao.Univ.Prof. Dr. Franz Kolland, Mag.a Vera Gallistl Seniorenstrategie NÖ 29. September 2016

Beschreibung der Stichprobe Stichprobe gesamt 297 Ausschöpfungsquote (573 Gemeinden gesamt) 52% Befragungszeitraum 14.7.-24.8.2016 Gemeindegröße Bis 2.000 EinwohnerInnen 57,5% Bis 5.000 EinwohnerInnen 30% Bis 10.000 und mehr EinwohnerInnen 12,5% Regionen/Viertel Waldviertel 22,2% Mostviertel 24,6% Weinviertel 24,6% Industrieviertel 26,6%

Angebote für ältere Menschen in der Gemeinde und ihre Nutzung Angebote in der Gemeinde Nutzung durch ältere Menschen 93,9 91,6 79,5 79,5 76,4 74,7 12,5 38,4 68 29,6 58,2 50,8 10,1 11,4 46,1 5,4 14,8 0,3 Mehrfachantworten möglich. Angaben in Prozent

Welche Bedürfnisse haben ältere Menschen im ländlichen Raum in Österreich? Einrichtungen und Angebote für ältere Menschen Sehr wichtig Mobile Pflegeangebote 82% Geschäfte für den täglichen Bedarf 81% Betreutes Wohnen, Pflegeheime 71% Öffentliche Verkehrsmittel 69% Gute Straßenbeleuchtung 67% Sport- und Bewegungsangebote 55% Sitzbänke auf öffentlichen Plätzen 54% Kulturelle Angebote 38% Quelle: Baumgartner et al. (2013): Altern im ländlichen Raum. n=498. Befragung von Personen 60+.

Angebote für ältere Menschen in der Gemeinde Sollte es mehr Angebote für ältere Menschen geben? Ist es notwendig, dass es spezielle Angebote für ältere Menschen gibt? JA 38.5 % JA 95.9 % Ja Nein Ja Nein n=297

Sollten Angebote für Ältere ausgebaut werden? Welche Angebote würden Sie gerne zusätzlich anbieten? (Offene Frage) Wohnen (Betreutes Wohnen, Pflege, Wohngemeinschaften, Essen auf Rädern) Soziales (Generationen, SeniorInnentreff, Besuchsdienste) 54,3% 19% Mobilität und Öffentliche Verkehrsmittel 8,6% Bildung & Kultur 8,6% Barrierefreiheit 5,7% Sportliche Aktivitäten 3,8% Mehrfachantworten möglich.

SeniorInnenbeauftragte in NÖ Gemeinden? Gibt es eine Person, die mit Angelegenheiten älterer Menschen betraut ist? Führt Bezeichnung Seniorenbeauftragte/r 37,2 NEIN 52% JA 48% 11,1 48,3 JA NEIN K.ANGABE n=297 = 33 Seniorenbeauftragte in NÖ

SeniorInnenbeauftragte in NÖ Gemeinden Halten Sie die Einrichtung eines SeniorInnenbeauftragten für sinnvoll? NEIN 43% JA 56% In Gemeinden, in denen es SeniorInnenbeauftragte gibt, werden mehr Angebote für ältere Menschen gemacht. Keine Unterschiede nach Gemeindegröße und Anteil älterer Menschen in der Gemeinde. n=297

Welche Kompetenzen sollten SeniorInnenbeauftragte mitbringen? Gute Vernetzung in der Gemeinde 66,3 Gute Vernetzung mit SeniorInnenorganisationen Gute Vernetzung mit alten Menschen 57,6 57,2 In % Einfühlungsvermögen 55,2 Mehrfachantworten möglich. 891 Antworten.

Welche Maßnahmen sind notwendig, um besser auf die Bedürfnisse älterer Menschen reagieren zu können? 83,2 Keine signifikanten Unterschiede nach Gemeindegröße nach Anteil älterer Menschen in der Gemeinde 39,1 18,9 9,8 Ehrenamtlich engagierte Ältere Zusätzliches Budget Zusätzliches Personal zur Angebotsgestaltung Zusätzliches Personal in der Verwaltung Mehrfachantworten möglich. 463 Antworten. Angaben in Prozent

Haben Sie in Ihrer Gemeinde ein eigenes Budget für ältere Menschen zur Verfügung? Nach Gemeindegröße bzw. Anteil älterer Menschen Gesondertes Budget nach Gemeindegröße Gesondertes Budget nach Anteil Älterer in der Gemeinde 70,3 in % in % 52,8 37,4 51,8 48,1 33,3 Bis 10.000 EW Bis 5.000 EW Bis 2.000 EW Gemeindegröße sig**., n=297 Unter 20% 20-40% Über 40% Anteil älterer Menschen in der Gemeinde n.s., n=297

Fazit Breites Aktivitätsangebot für ältere Menschen vorhanden. Aber: Erhebliche Nutzungslücken bei Bewegung, Bildung, Ehrenamt, Neue Soziale Medien 96% stimmen zu, dass es zielgruppenspezifische Angebote für ältere Menschen braucht, 38% finden, es sollte mehr Angebote für ältere Menschen geben In 33 Gemeinden gibt es eigene SeniorInnenbeauftragte. 56% der Bürgermeister sind für die Einrichtung von SeniorInnenbeauftragten. Diese Personen sollten dafür besonders qualifiziert werden. In Gemeinden mit SeniorInnenbeauftragten mehr Angebote für ältere Menschen. Was braucht es für die Zukunft? Wichtigste Maßnahme: Ausbau des ehrenamtlichem Engagements im Alter (83%)