Einführung in den Bologna Prozess. Geschichte - Ziele - Umsetzung

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Transkript:

Einführung in den Bologna Prozess Geschichte - Ziele - Umsetzung

Vom Mittelalter nach Bologna Sprache war Latein Es wurde vorgelesen (daher der Begriff der Vorlesung) Bei Strafe verboten, Schnell zu sprechen Sehr strikte Regeln

Vom Mittelalter nach Bologna Abschluss: baccalaureus (Lorbeer) und Magister Studienjahr von Oktober bis September Lehrzeiten von 6 bis 21 Uhr, keine Lehr/ Lernfreiheit Aber: oft nicht örtlich gebunden / keine eigenen Gebäude

Vom Mittelalter nach Bologna Freie Ortswahl als Druckmittel: von Paris (1160) Oxford (1170), Cambridge (1230) Leipziger Universität ging aus Streitigkeiten in Prag hervor (1409) Internationalität: Herkunft spielte keine Rolle bei Studierenden und Rektoren: z.b. Bologna: alle 5 Jahre muss ein Deutscher Rektor werden. In Paris lehrten u.a. Italiener, Deutsche, Engländer und Franzosen

Universitäten um 1300

Universitäten um 1500

Der Weg nach Bologna Sorbonne Erklärung im Jahr 1998 (Frankreich, Italien, GB und Deutschland) Ziel: Harmonisierung der Hochschulsysteme und Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes Bologna Erklärung im Jahr 1999: 29 BildungsministerInnen. Ziel: Europäischer Hochschulraum bis 2010 (keine Harmonisierung sondern Respektierung der kulturellen Vielfalt)

Formalitäten Unterzeichnung gemeinsamer Ziele, jedoch keine Verbindlichkeiten. Dadurch viele unterschiedliche Interpretationen des Bologna Prozesses und unterschiedliche Umsetzungen

Formalitäten Alle 2 Jahre seit 1999 treffen sich die Länder zu Folgekonferenzen Die letzte Folgekonferenz fand im Mai diesen Jahres in London statt Insgesamt haben sich 45 Länder dem Prozess angeschlossen

Entscheidungs-/Kontrollwege Zu den Konferenzen fertigen die Länder Berichte an, welche die Fortschritte / Situation zeigen sollen Stocktaking National action plans Die verschiedenen Institutionen wie z.b. der studentische Zusammenschluss sowie die Hochschulen auf europäischer Ebene geben ebenfalls einen Bericht ab

Einwirkung von Studierenden Seit 2001 ist ESU (European Students Union) als beratendes Mitglied aufgenommen Anfertigung eigener Berichte Bologna with student eyes Arbeit in Arbeitsgruppen und Gremien Berlin Communiqué: Studierende sind gleichberechtigte Partner in Hochschulsteuerungsprozessen. Verstärkung der tatsächlichen Beteiligung von Studierenden

Einwirkung von Studierenden Im Rahmen der Akkreditierung im Akkreditierungsrat, in manchen Agenturen und in den Akkreditierungsverfahren Bei der Umstellung auf BA/MA vor Ort

Übersicht Instrumente Bachelor, Master und Promotion European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) Lernendenzentrierung Akkreditierung Qualifikationsrahmen Diploma Supplement

3-stufige Studienstruktur Bachelor Master Promotion

Bachelor mindestens 3 Jahre Zugangsberechtigung zum Master Soll Überblick bieten und keine Spezialisierung sein (aber untersch. Profile) Nicht als Regelabschluss definiert

Master Spezialisierung Keine Regelung für Master als Besondere Qualifikation für einige Wenige

ECTS Credit Points (CP) werden nach durchschnittlichem Arbeitsaufwand der Studierenden (workload) vergeben Pro Jahr sollen 60 CP im Vollzeitstudium gebracht werden. 1 CP entspricht 25-30 Stunden Arbeitszeit 1500 bis 1800 Stunden pro Jahr Der workload muss in einer Erhebung erfasst werden.

Lernendenzentrierung Weg vom Input (Lehrendenzentrierung) hin zu Outcomes Studierende stehen im Mittelpunkt Frage nach dem Kompetenzen und Fähigkeiten, welche die Studierenden zum Bestehen einer Einheit haben müssen wie die Kompetenzen erworben wurden ist in der Konsequenz dem Studierenden selbst überlassen

ECTS als Bewertungssystem A: die Besten 10% B: die Nächsten 25 % C: die Nächsten 30 % D: die Nächsten 25 % E: die Nächsten 10 % FX und F: nicht bestanden

Aus: London 2007: Implementation of ECTS

Bologna with student eyes 2007, ESU, Implementation of ECTS

Akkreditierung Qualitätssicherung (ist in der Verantwortung der Hochschule) Überprüfung von Programmen (Studiengängen) und Institutionen (Hochschulen) European Standards and Guidelines Neu: Systemakkreditierung

Qualifikationsrahmen Übersetzung von Hochschulqualifikationen Transparenz und Vergleichbarkeit Deskriptoren: Kompetenzen, Qualifikationen / Lernergebnisse, ECTS Deutschland: 2005 beschlossen, jedoch kaum mit Leben gefüllt

Wichtige Grundsätze Förderung der Mobilität Soziale Dimension Attraktivität des europäischen Hochschulraumes

Förderung der Mobilität Durch Einführung ECTS Lisbon Convention (Recognition of cualifications) Mobilitätsprogramme Flexible Studienstrukturen

Soziale Dimension Gleichberechtigter Zugang zu Bildung Angemessene Studienbedingungen, damit Studierende ihr Studium erfolgreich abschließen können Staatliche Maßnahmen zur finanziellen und wirtschaftlichen Unterstützung Beratung Aktuell: Der Aktionsplan Soziale Dimension

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit Und nun... Fragt gerne nach..