Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Seife - ein bewährtes Reinigungsmittel aus der Antike Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
RAAbits Hauptschule 7 9 Naturwissenschaften 74 Seife 1 von 14 Seife ein bewährtes Reinigungsmittel aus der Antike Beate Schuricht, Karlsruhe Chemie Wissen, aus was Seife besteht; verstehen, wie die Waschwirkung der Seife zustande kommt; begreifen, wie Seifenblasen und Schaum entstehen; erfahren, wie Seife hergestellt wird; Unterschiede zwischen echten Seifen und industriellen Flüssigseifen kennen; selbst Seife herstellen können Wissenswertes über Seife Seifen haben eine schmutz- und fettlösende Wirkung. Das älteste Seifenrezept hat man auf einer sumerischen Tontafel gefunden, die aus der Zeit 2500 v.chr. stammt. Demnach wussten bereits die Sumerer, wie man Seife herstellt. Seife entsteht, wenn man Lauge mit Pflanzenöl oder -fett mischt. Solche Seifen sind leicht alkalisch. Die Sumerer stellten die Lauge her, indem sie Pflanzenasche in Wasser lösten. Sie prägten auch das Wort alkalisch, denn al-quali war bei ihnen die Bezeichnung für Pflanzenasche. Auch die Ägypter, Griechen und Römer kannten bereits die Seife. Kernseife entsteht bei Verwendung von Natronlauge, während Kalilauge Schmierseife ergibt. Neben diesen echten Seifen existieren unter anderem industriell hergestellte Flüssigseifen, die synthetisch aus Erdölrohstoffen produziert werden. Didaktisch-methodische Hinweise Anhand von Alltagserfahrungen lassen sich Ihre Schülerinnen und Schüler am besten motivieren. Seife benutzen wir täglich beim Händewaschen. Knüpfen Sie an diese Erfahrung an und stellen Sie die Frage, wie der Reinigungseffekt der Seife zustande kommt. Diese Problemfrage bildet die Klammer für die gesamte Einheit. Dazu beschäftigen sich Ihre Jugendlichen mit der Struktur von Seifenmolekülen und dem Verhalten von Seife gegenüber Fett und Wasser. Schließlich lernen sie praxisbezogen, wie Seife produziert wird, indem sie Seife selbst herstellen. Ein solches kleines Projekt ruft Begeisterung bei den Jugendlichen hervor. Etwas selbst Hergestelltes in der Hand zu halten und benutzen zu können, erfüllt mit Stolz. Die Lernenden erfahren außerdem, dass die Herstellung natürlicher Seife einen gewissen Aufwand bedeutet und diese daher im Vergleich zu Flüssigseife oder Duschgel vom Discounter teurer ist. Bis zum Einsatz der selbst hergestellten Seife ist etwas Geduld erforderlich, denn sie muss zunächst lagern. Auch das ist heute, wo vieles per Mausklick sofort verfügbar ist, eine neue und wichtige Erfahrung. Zu den Materialien im Einzelnen In Material M 1 erkunden Ihre Lernenden an einem Text, aus was Seife besteht. Sie erkennen, dass sie einen wasserabweisenden und einen wasserliebenden Teil hat. Bei der Beschäftigung mit M 2 erkennen die Jugendlichen, wie Seifenmoleküle durch die Ausbildung von Mizellen zwischen Fett und Wasser vermitteln, sodass das Wasser das Fett herauslösen kann. Dazu beschäftigen sie sich mit einem Text und einer Grafik, in der die Rolle der Seifenmoleküle beim Reinigungsvorgang grafisch dargestellt ist. Dem Geheimnis der Seifenblasen und der Schaumentwicklung beim Händewaschen spüren Ihre Jugendlichen in M 3 nach. Informationen dazu erhalten sie, indem sie ein Foto (Schaumblasen) in Verbindung mit einem Text über die Bildung von Schaum und Seifenblasen bringen. In M 4 lernen Ihre Jugendlichen anhand eines Textes, was echte Seifen sind, wie sie hergestellt werden und welche Vorteile sie gegenüber industriell hergestellten Seifen haben.
2 von 14 Seife RAAbits Hauptschule 7 9 Naturwissenschaften 74 M 5 hält ein besonderes Highlight für die Jugendlichen bereit: Sie stellen aus Sonnenblumen- und Olivenöl Pflanzenölseife her. Die Herstellung ist zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, die erzielte Motivation und praktische Erfahrung macht diesen aber wieder wett. Bezugsquelle für Natronplätzchen Für die Seifenherstellung in M 5 benötigen Sie zur Herstellung der Natronlauge sogenannte Natronplätzchen. Diese können Sie bequem in jeder Apotheke erwerben. Internet www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/sauberkeit/seife Warum macht Seife sauber und worauf beruhen ihre magischen Kräfte? Hier findet sich Wissenswertes über die Entstehung, Nutzung und Entwicklung der Seife. Beschrieben ist ihre vielseitige Verwendung in Ägypten, ihre verpönte Stellung im europäischen Mittelalter sowie ihre Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert. Zudem wird auf hautschonende Inhaltsstoffe in heutigen Seifen eingegangen. www.soapmystic.com Über diese Homepage können Sie handgemachte Naturseifen auf Olivenölbasis beziehen. Dabei ist es auch möglich, sich Zutaten für eine Seife auszusuchen und sich so eine selbst entworfene Seife zukommen zu lassen. Zudem werden Öle und Accessoires vertrieben. Materialübersicht M 1 M 2 M 3 M 4 M 5 Was steckt eigentlich in der Seife? Auf die Hände geschaut Seifen und ihre Waschwirkung Wie lautet das Geheimnis der Seifenblasen? Echte Seife und industrielle Flüssigseife wie werden sie hergestellt? Wir stellen Seife aus Pflanzenöl her Für diese Einheit benötigen Sie: M 3 M 5 1 Stück Seife, 1 Reagenzglas, destilliertes Wasser Für jeden Lernenden und die Lehrkraft: 1 Paar Schutzhandschuhe, 1 Schutzbrille, 1 Arbeitskittel Für jede Arbeitsgruppe und etwa 25 Seifenstücke à ca. 100 g wird benötigt: 1 Plastikschüssel (Fassungsvermögen: mindestens 1 Liter), 1 Plastikkelle, 1 hitzebeständige Rührschüssel (Fassungsvermögen: mindestens 5 l), 1 großer Kochtopf, 1 Kochplatte, 1 Pürierstab, 1 langes Thermometer, 615 g Kokosfett, ph-indikatorpapier, 670 ml Sonnenblumenöl, 670 ml Olivenöl (die Öle werden den Lernenden jeweils in einem Glas zur Verfügung gestellt), 25 ml ätherische Öle (z. B. Lavendel, Geranium, Zitronengras), 1 eckige Plastik- oder Metallkiste zum Einfüllen der flüssigen Seife, 1 Küchenwaage (mit der bis zu 5 kg abgemessen werden können), 1 Messbecher, Holzbretter (zum Abdecken der Seifenflüssigkeit in der eckigen Kiste), 1 Unterlage: großes Brett oder Kunststoffunterlage Zubereitung und Einrühren der Natronlauge (durch die Lehrkraft): Pro Arbeitsgruppe ca. 290 g Natronplätzchen (NaOH) und ca. 680 ml Wasser, 1 kleine Schüssel (zum Abwiegen der Natronplätzchen), 1 langes Thermometer, 1 Schüssel (mind. 1000 ml Fassungsvermögen), 1 langer Plastiklöffel, 1 Schneebesen, 1 Mundschutz (sollten Lernende aus der Nähe zusehen, auch für die Jugendlichen) Zuschneiden der Seifenblöcke in Seifenstücke (durch die Lehrkraft): 1 scharfes und stabiles Messer oder 1 Draht
RAAbits Hauptschule 7 9 Naturwissenschaften 74 Seife 3 von 14 M 1 Was steckt eigentlich in der Seife? Wie kommt die Reinigungswirkung der Seife zustande? Foto: www.colourbox.de Bestimmt hast du dir schon oft mit Seife die Hände gewaschen. Doch was passiert dabei genau? Um diese Frage zu beantworten, musst du wissen, aus was Seife besteht. Bearbeite dazu die folgenden Aufgaben mit deinem Nachbarn. Aufgabe 1 a) Lest den unten stehenden Text genau durch. b) Unterstreicht wichtige Informationen über den Aufbau der Seife. 5 Seifen gibt es bereits seit ca. 4500 Jahren. Allerdings verwendete man Seife zunächst nur zum Wäschewaschen und setzte sie erst später zur Körperpflege ein. Ein Seifenmolekül besteht aus zwei Teilen: einem wasserabweisenden (hydrophoben) Teil und einem wasserliebenden (hydrophilen) Teil. Der wasserabweisende Wusstest du schon? Ein Molekül besteht aus zwei oder mehr Atomen. Moleküle sind die kleinsten Einheiten innerhalb einer chemischen Verbindung. Teil besteht aus einer langen Kohlenwasserstoffkette. Demgegenüber ist der wasserliebende Teil kurz und hat eine Carboxylatgruppe (COO - Gruppe). c) Beschreibt mit euren Worten, aus welchen Teilen sich ein Seifenmolekül zusammensetzt. Aufgabe 2 Beschriftet die Zeichnung von einem Seifenmolekül. Schreibt folgende Begriffe auf die Linien: Seifenmolekül, hydrophiler Teil, hydrophober Teil, lange Kohlenwasserstoffkette.
Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Seife - ein bewährtes Reinigungsmittel aus der Antike Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de