Fakultät Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen 7. Fachsemenster 15.09.2014 15.03.2015
Xi an ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi. Xi an war 13 Dynastien lang die Hauptstadt des chinesischen Reiches. Heute leben ca. 8,3 Millionen Menschen in der Stadt. Weltweite Berühmtheit erlangte die Stadt durch die 1974 entdeckte Grabstätte des Kaisers Qin Shihuangdi. Besser bekannt als die Terrakotta-Armee. Bis heute wurden über 3000 der Tonsoldaten ausgegraben. Darüber hinaus war Xi an der Ausgangspunkt der Seidenstraße und besitzt eine vollständig erhaltene Stadtmauer, welche die Innenstadt mitsamt Bell und Drum Tower einschließt. 2
Aufgaben während des Praktikums Während meines Praktikums habe ich die Projektleitung des so genannten RoHS- Projektes übernommen. Es ging dabei darum eine Produktlinie der Frequenzumrichter der RoHS EG- Richtlinie anzupassen. Dazu gehörte neben dem Austauschen und Überprüfen der Bauteile der Frequenzumrichter auch die Umstellung des Produktionsprozesses. Zusätzlich durfte ich am Value Stream Design der neu errichteten LT-Linie (Lineartechnologie) mitwirken. Welche Fähigkeiten habe ich erworben oder verbessert? Leadership-Skills Zeitmanagement Projektmanagement-Skills Sprachkenntnisse (vor allem Englisch) 3
Eindrücke Ein besonders Ereignis war für mich die Firmen-Jahresabschluss-Party, auch Annual Party genannt. Bei dieser Feier haben fast alle Abteilungen der Firma eine Performance (meist Gesang und/oder Tanz) vorbereitet. Für diese Performances wurde mehrere Wochen lang geübt. Außerdem wurden teilweise sehr aufwendige Kostüme dafür gekauft oder geliehen. Die Performances wurden sehr professionell mit Lichtern, Bildern und Videos veredelt. Die ganze Feier dauert über 3 Stunden lang an und es reihte sich dabei eine großartige Performance an die andere. Selbstverständlich habe auch ich an einer Performances teilgenommen. 4
Kultur Kulturell hatte China sehr viel bieten. Besonders bemerkenswert fand ich es, dass jede Provinz in China ihre eigenen Spezialitäten hatte, was das Essen angeht. So war Xi an/shaanxi zum Beispiel für seine Nudeln oder den so genannten Rou Jia Mou (aufgeschnittenes Brot mit Rindfleisch gefüllt) bekannt. Die Provinz Sichuan wiederrum für seinen HotPot. In Shanghai gab es eine ganz besondere Form von Dumplings. Diese waren im gegensatz zu normalen Teigtaschen mit Suppe gefüllt und angebraten. Kulturschock?! Einen richtigen Kulturschock gab es nicht. Das lag unter anderem daran, dass ich viele Deutsche Kollegen hatte, die schon seit längerer Zeit in Xi an arbeiteten und mir sehr bei der Eingewöhnungsphase halfen. Was ich zwischendurch wirklich vermisst habe war westliches Essen. Nicht, dass das chinesische Essen nicht gut gewesen wäre, aber manchmal brauchte es einfach ein bisschen Abwechslung. 5
Tipps & Vorschläge für zukünftige Praktikant/-innen Unbedingt lernen wie man auf chinesisch zählt. Außerdem sind die entsprechenden Handzeichen zum Anzeigen von Ziffern sehr wichtig. Scheu davor ablegen unbekannte oder nicht allzu appetitliche aussehende Speisen zu probieren. Die meisten der chinesischen Speisen sind wirklich lecker! Immer alle wichtigen Adressen in chinesischen Schriftzeichen mitführen. Mit den Adressen in Pinyin können die meisten Taxifahrer nichts anfangen. China bei Nacht genießen: Nach Sonnenuntergang werden viele Sehenswürdigkeiten aber auch Hochhäuser, Einkaufszentren usw. beleuchtet. Innerhalb Chinas mit HighSpeedTrains verreisen: Sehr günstig, sehr komfortabel und sehr schnell. Immer Toilettenpapier dabei haben. 6
Das Leben danach... Für meine berufliche Zukunft nehme ich mit, dass der kulturelle Unterscheid im Berufsalltag eine viel wichtigere Rolle spielt als ich dies gedacht hätte. Während meine Praktikums gab es immer wieder Phasen in denen ich dachte, es wäre in Deutschland viel einfacher gewesen dieses Problem zu lösen. Nach China würde ich zum Arbeiten definitiv wieder kommen. Aber ich glaube ich müsste von vorne herein wissen wie lange. Außerdem würde ich dann eine Großstadt an der Küste, wie Shanghai, Beijing oder Shenzhen, als Wohnort und Arbeitsort vorziehen. 7
Ich kann es nur jedem empfehlen ein Auslandspraktikum in China zu machen. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass dies auch eine große Herausforderung ist. Die chinesische Sprache und die Tatsache, dass viele Chinesen kein Englisch sprechen macht die Kommunikation oftmals schwer. Das chinesische Essen ist zwar sehr lecker aber die Umstellung darauf fast ausschließliches chinesisches Essen zu sich zu nehmen ist auch nicht immer einfach. Und auch im Umgang mit anderen Menschen gibt es einige Unterschiede, die für mich nicht immer nachvollziehbar waren. Wer sich diesen Tatsachen bewusst ist und aufgeschlossen und offen gegenüber fremden Kulturen ist, der wird in China definitiv eine tolle Zeit verbringen. 8
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