4. Schlaf- und Nistplätze der Dohlenkolonie

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Transkript:

4. Schlaf- und Nistplätze der Dohlenkolonie Neben den zahlreichen Tauben, die vorwiegend die unteren Etagen besiedelten, beherbergt das Dammtor im Dachgeschoss eine Dohlenbrutkolonie. Brutbeobachtungen reichen bis in die 50er Jahre zurück. Seit 1996 wurden um die 20 bis 27 genutzte Nistplätze gezählt. 1996 und 1998 nistete sogar ein Turmfalkenpaar im Dammtor. Bei Nachtkontrollen wurden 80 bis 120 schlafende Dohlen gezählt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung stehen Dohlen einschließlich ihrer Nist, Brut- und Zufluchtsstätten auch international mit der EG- Vogelschutzrichtlinie unter Artenschutz. Die Kolonie im Dammtor, wie auch in der Barther Kirche stellen zwischen Stralsund, Tribsees und Bad Doberan einen Besiedlungsschwerpunkt im Bereich der norddeutschen Ostseeküste dar. Dohlen sind dafür bekannt auch in Schornsteinen zu brüten. Ziel der Sanierung war zum einen die wertvolle Bausubstanz des Gebäudes zu erhalten und vor der unvermeidbaren Verschmutzung zu schützen, zum anderen den Dauerschlafplatz einschließlich der notwendigen Nistplätze zu erhalten. Zunächst wurde damit begonnen innerhalb des Dachgeschosses einen Raum abzugrenzen, der von den unteren Geschossen vollkommen abgeschottet werden musste, aber dennoch den Kaiserstiel mit all seinen Verstrebungen als Schlafbaum beinhalten sollte. Dieses erwies sich aufgrund der zahlreichen Verstrebungen als ziemlich schwierig. Immer wieder musste die Verkleidung sehr zeitaufwendig angepasst werden.

Für die Grundkonstruktion wurden z.t. die vorhandenen Kehlbalken genutzt bzw. Fachwerkwände eingebaut. Die Verkleidung musste bis an die Dachlattung über der Unterspannbahn herangeführt werden. Die äußerst reißfeste selbstklebende Unterspannbahn wurde zusätzlich innen nochmals verklebt, um möglichst keinen Durchschlupf zu gewähren. Die nördlichen Dacherkerfenster blieben als Einflugöffnungen offen. Die südlichen Dacherker mit den geschlossenen Öffnungen liegen im Treppenaufgang, der zusätzlich überdacht werden musste. Vor die acht Seitenöffnungen aller Dacherker wurden wieder die Nistkästen montiert. Diese können nur von außen angeflogen werden. Anschließend wurde der Boden und die geneigte Überdachung des Treppenaufganges mit Zinkblech verkleidet und weitere 17 Nistkästen entsprechend den Vorgaben des Landesamt für Naturschutz in die Verkleidung eingebaut. Die Tür und die Beleuchtung erhielten ein kleines Schutzdach. Das Bild links zeigt die Überdachung vom Treppenhaus aus mit den Gewichten für die Fallluke, die den Dachraum von den anderen Geschossen im Gebäude trennt. Die Kontrolle der Abseiten ist jederzeit über eine Luke oder über das Treppenhaus möglich.

Da das Gebäude gut durchlüftet, trocknet der Kot schnell ab. Durch die vorhandene Luftfeuchte bildet das Zinkblech eine Patina, die vor weiterer Korrosion schützt. Die umlaufende Aufkantung schützt die Bausubstanz. Der anfallenden Kot wird über einen abdeckbaren Schacht in ein Fallrohr von 250 mm Durchmesser nach unten geleitet. Das Rohr durchläuft alle Geschosse und mündet in der untersten Geschossebene. Der Trichter ermöglicht das Einkehren des Kotes beidseitig der Schwelle, die den Raum mittig trennt.

Das Erkergeschoss in der 4. Etage mit den Trauferkern

Die 3. Etage mit dem gemauerten Rundbogen

In der 2. Etage befindet sich zur Sicherheit nochmals ein Schieber.

Das 1. Obergeschoss mit dem Eingang oberhalb des Torbogens mit seiner neuen Eichentür.

Als Abschluss wurde ein flexibler Kunststoffschlauch angebracht, der durch die im Torbogen befindliche Öffnung, welche mit einer verschließbaren Abdeckung versehen wurde, bis zu einem auf der Straße im Torbogen befindlichen Entsorgungsfahrzeug geführt werden kann. Das flexible Rohr mit Enddeckel ist abnehmbar. Durch diese Lösung soll der jährlich wiederkehrende Reinigungsaufwand auf ein Minimum reduziert werden und auch kostengünstiger erfolgen. Nach Beendigung der Arbeiten innerhalb des Gebäudes im Dezember 2007 folgte Anfang Januar die Sanierung der Fundamente und des Torbogens, sowie die Installation der Torbeleuchtung.

Vorher: Zunächst wurden die Fundamente freigegraben und saniert. Anschließend wurden Granitborde und Kleinpflaster verlegt, um abfließende Niederschläge und mit Streusalzen belastetes Schmelzwasser von den Fundamenten wegzuleiten. Nachher:

Vorher: Am Mauerwerk wurden vor allem die Schäden des durchfahrenden Verkehrs beseitigt. Nachher: - Ende -