Polizeidirektion Kiel. Polizeiliche Kriminalstatistik Polizeidirektion Kiel

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Transkript:

Polizeidirektion Kiel Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 Polizeidirektion Kiel

Herausgeber: Polizeidirektion Kiel LKD Bauchrowitz Gartenstraße 7, 24103 Kiel Ansprechpartner: Polizeidirektion Kiel, Sachgebiet 1.2 Kriminalität / Lage Telefon 0431 160-0 Telefax 0431-988 6445120 E- Mail SG12.Kiel.PD@polizei.landsh.de Die Polizeidirektion Kiel ist im Internet über www.polizei.schleswig-holstein.de zu erreichen. Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Polizeidirektion Kiel herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Polizeidirektion Kiel zu Gunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Auf eine geschlechterspezifische Unterscheidung und Darstellung wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet. Stand: April 2015 Seite 2 von 55

Vorwort... 5 Grundsätzliches zur Kriminalstatistik... 6 1 Gesamtüberblick der Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt Kiel.. 7 1.1 Aufgeklärte Taten und Aufklärungsquote... 8 1.2 Ermittelte Tatverdächtige... 9 1.2.1 Nichtdeutsche Tatverdächtige...10 1.2.2 Deliktsschwerpunkte bei den 14 bis 21 Jahre alten Tatverdächtige...10 1.3 Opfer...11 1.4 Deliktsverteilung...12 1.5 Entwicklung in den Einzeldelikten...13 1.5.1 Diebstahlsdelikte...13 1.5.2 Rohheitsdelikte...15 1.5.3 Vermögens- und Fälschungsdelikte...16 1.5.4 Rauschgiftkriminalität...17 1.5.5 Brandstiftung...18 1.6 Fazit...18 Anlagen für die Landeshauptstadt Kiel...20 a. Tabelle 1 "Häufigkeitszahlen"...20 b. Tabelle 2 "Zu- / Abnahme der Aufklärungsquote"...20 c. Tabelle 3 "Tatverdächtige"...23 d. Tabelle 4 "Tatverdächtige - Alter"...23 e. Tabelle 5 Tatverdächtige - Straftaten...24 f. Tabelle 6 "Entwicklung der Opferzahlen"...25 g. Tabelle 7 Entwicklung der Rohheitsdelikte...25 h. Tabelle 8 "Entwicklung verschiedener Vermögens- und Fälschungsdelikte"...26 i. Tabelle 9 Rauschgiftkriminalität...26 j. Tabelle 10 Entwicklung der Fallzahlen in den Stadtteilen 2005-2012 27 2. Gesamtüberblick der Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Plön...28 2.1 Aufgeklärte Taten und Aufklärungsquote...29 2.2 Ermittelte Tatverdächtige...30 2.2.1 Nichtdeutsche Tatverdächtige...31 2.2.2 Deliktsschwerpunkte bei den 14 bis 21 Jahre alten Tatverdächtigen...31 2.3 Opfer...32 2.4 Deliktsverteilung...33 2.5 Entwicklung in den Einzeldelikten...34 2.5.1 Diebstahlsdelikte...34 2.5.2 Rohheitsdelikte...36 2.5.3 Vermögens- und Fälschungsdelikte...37 2.5.4 Rauschgiftkriminalität...38 2.5.5 Sachbeschädigungen...38 2.5.6 Wohnungseinbruchdiebstahl...39 2.6 Betrachtung der einzelnen Städte und Gemeinden im Kreis Plön...39 2.6.1 Plön...39 2.6.2 Preetz...39 2.6.3 Schwentinental...41 2.6.4 Lütjenburg...41 2.6.5 Schönberg...42 2.7 Fazit...43 Seite 3 von 55

Anlagen für den Landkreis Plön...44 a. Tabelle 11 Anteil an der Gesamtkriminalität im Land SH...44 b. Tabelle 12 " Häufigkeitszahlen "...44 c. Tabelle 13 "Entwicklung der Aufklärungsquote"...44 d. Tabelle 14 "Zu- und Abnahme der Aufklärungsquote "...45 e. Tabelle 15 "Tatverdächtige"...48 f. Tabelle 16 "Tatverdächtige - Alter"...48 g. Tabelle 17 "Tatverdächtige - Straftaten"...49 h. Tabelle 18 "Entwicklung der Opferzahlen"...50 i. Tabelle 19 "Entwicklung der Rohheitsdelikte"...50 j. Tabelle 20 "Entwicklung verschiedener Vermögens- und Fälschungsdelikte"...51 k. Tabelle 21 "Rauschgiftkriminalität"...51 l. Tabelle 22 "Wohnungseinbruchdiebstahl - Gemeinden"...52 m. Tabelle 23 "Betrachtung einzelnen Städte im Kreis Plön"...53 n. Tabelle 24 "Entwicklung der Fallzahlen in den Gemeinden / Ämtern 2009-2013...54 Seite 4 von 55

Vorwort Die Polizeidirektion Kiel weist in ihrer räumlichen Struktur die Besonderheiten des großstädtisch geprägten Bereiches der Landeshauptstadt Kiel und des ländlich strukturierten Kreises Plön auf. Mit der folgenden Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wird ein Bericht für den gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion vorgestellt. Die Polizeiliche Kriminalstatistik beinhaltet Informationen zur Kriminalitätsentwicklung, auf deren Grundlage Langzeitanalysen möglich sind, die in Kriminalitätsbekämpfungskonzepte und gesellschaftspolitische Entscheidungen einfließen können. Die Polizeidirektion Kiel nutzt, um kurzfristig auftretende Belastungsspitzen frühzeitig zu erkennen, das KBS (Kriminalitätsbekämpfungssystem). Es ermöglicht eine zeitnahe und ganzheitliche polizeiliche Reaktion bei auffälligen Kriminalitätsentwicklungen. Im ersten Teil des folgenden Berichts wird das Ergebnis der PKS-Auswertung für den Bereich der Landeshauptstadt Kiel und im zweiten Teil das des Landkreises Plön dargestellt. Der überwiegend textlichen Darstellung folgt jeweils ein tabellarischer Anhang. Die Polizeidirektion Kiel bedankt sich bei Ihren Kooperationspartnern für das im Rahmen ihrer Aufgabenerfüllung entgegengebrachte Vertrauen und die positive Zusammenarbeit im Jahre 2014. Thomas Bauchrowitz - Leitender Kriminaldirektor - Leiter der Polizeidirektion Kiel Seite 5 von 55

Grundsätzliches zur Kriminalstatistik Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Ausgangsstatistik, die den Umfang der der Polizei im Berichtszeitraum bekannt gewordenen Straftaten nach Deliktsbereichen untergliedert wiedergibt und Aussagen zu den ermittelten Tatverdächtigen sowie über die Veränderungen der Kriminalitätszahlen und Aufklärungsquoten ermöglicht. Nicht erfasst werden Staatsschutz- und Verkehrsdelikte sowie Straftaten, deren Tatort im Ausland liegt. Die PKS dient der Beobachtung der Kriminalität sowie einzelner Deliktsfelder dem Erkennen neuer Kriminalitätsphänomene der Erlangung von Erkenntnissen über Tatverdächtige und Opfer und bildet damit die Grundlage für vorbeugende und strafverfolgende Kriminalitätskontrolle organisatorische Planungen und Entscheidungen kriminologische Forschung und kriminalpolitische Maßnahmen Die Aussagekraft der PKS ist jedoch begrenzt, weil sie nur einen Ausschnitt des zurückliegenden Kriminalitätsgeschehens beleuchtet und Delikte, die der Polizei nicht bekannt geworden sind, unberücksichtigt lässt. Der Umfang des sog. Dunkelfeldes hängt von der Art der Delikte ab und wird wesentlich durch das Anzeigeverhalten der Bevölkerung beeinflusst. Die statistische Zuordnung und Erfassung der registrierten Delikte erfolgt bei der Abgabe des Ermittlungsvorganges an die Staatsanwaltschaft. Nach einer Jahreswende erfasste Aufklärungen für zurückliegende Taten können für das Berichtsjahr keine Berücksichtigung finden, sondern fließen in die folgende PKS ein. Bei einer nachträglichen Aufklärung von z.b. Straftatenserien können hierdurch Verzerrungen entstehen. Seite 6 von 55

Landeshauptstadt Kiel 1 Gesamtüberblick der Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt Kiel Im Jahr 2014 ist die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der Landeshauptstadt Kiel mit einem Stand von 24.380 Fällen um 1,4% (+337 Fälle) erstmals seit 2007 geringfügig angestiegen. Allerdings befindet sich Kiel damit im Landestrend, in dem die Kriminalität um 1,17 % (+ 2.337 Fälle) angestiegen ist. Bei der Kriminalitätsbelastung, ausgedrückt in der Häufigkeitszahl (HZ) 1, weist Kiel mit einer HZ von 10.094 im Vergleich aller kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein die niedrigste Kriminalitätsbelastung auf. 2 Die Häufigkeitszahlen der kreisfreien Städte liegen traditionell deutlich über dem Landesdurchschnitt mit einer HZ von 7.184 (Seite 21, Tabelle 1 Häufigkeitszahlen). Der Anteil der Landeshauptstadt an der Gesamtkriminalität des Landes ist im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben. (2014: 12,05% / 2013: 12,02 %) (Seite 8, Abbildung 1 bekannt gewordenen Straftaten ), was im Wesentlichen auf den etwas geringeren Anstieg der Kriminalität im Landestrend zurückzuführen ist. Im 10-Jahresvergleich reduzierten sich die bekannt gewordenen Straftaten in Kiel um insgesamt 35,56%, während landesweit im gleichen Zeitraum lediglich ein Rückgang um 21,22% zu verzeichnen ist. 1 Häufigkeitszahl (HZ) Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktsarten, errechnet auf 100.000 Einwohner. Die HZ drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Durch den Quotienten wird die Gefährdungssituation in unterschiedlich großen Städten, Landkreisen pp. grundsätzlich vergleichbar. Ihre Aussagekraft wird dadurch beeinträchtigt, dass u. a. ausländische Durchreisende, Touristen und grenzüberschreitende Berufspendler sowie Nichtdeutsche, die sich illegal aufhalten, in der statistisch erfassten Einwohnerzahl nicht enthalten sind. Straftaten die von diesem Personenkreis begangen wurden, werden aber in der Polizeilichen Kriminalstatistik gezählt (aus PKS 2012 der PD Kiel) 2 Neumünster (HZ 15.253) Lübeck (HZ 11.585) Flensburg (HZ 10.635) Seite 7 von 55

Abbildung 1 bekannt gewordenen Straftaten 1.1 Aufgeklärte Taten und Aufklärungsquote Die Aufklärungsquote bezeichnet das prozentuale Verhältnis von aufgeklärten zu bekannt gewordenen Fällen im Berichtszeitraum. Von den 24.380 bekannt gewordenen Straftaten wurden in Kiel 11.380 aufgeklärt. Damit ist die Aufklärungsquote in der Landeshauptstadt auf 46,7% gesunken (2013: 48,4%) und liegt auch unter dem Landesdurchschnitt von 51,2%. Die Aufklärungsquote ist in den einzelnen Deliktsbereichen sehr unterschiedlich. Gerade in großstädtischen Bereichen ist sie tendenziell schlechter, da zumeist eine geringere soziale Nahraumkontrolle vorhanden ist. Entwicklung 2009 2010 2011 2012 2013 2014 der AQ Kiel 47,7% 49,3% 46,5% 46,9% 48,4% 46,7% Land SH 49% 50% 48,2% 48,1% 50,5% 51,2% (Seite 20, Tabelle 2 "Zu- / Abnahme der Aufklärungsquote"). Seite 8 von 55

1.2 Ermittelte Tatverdächtige Die Zahl aller ermittelten Tatverdächtigen (TV) ist mit 8.058 im Jahr 2014 erneut leicht gesunken (2013: 8.161). Die ermittelten Tatverdächtigen waren überwiegend männlich und zu ca. 40 % bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. In diesem Zusammenhang wird auch erfasst, ob sie bei der Tatbegehung unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen. In beiden Bereichen ist wie auch schon 2012/2013 - eine Abnahme zu verzeichnen. Die Zahl der Drogenkonsumenten als Tatverdächtige ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,8%, die der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss um 12,4% gesunken. Schusswaffen wurden in 72 Fällen mitgeführt (2013: 81) (Seite 23, Tabelle 3 "Tatverdächtige"). Die meisten Tatverdächtigen (70,8%) sind in Kiel wohnhaft gemeldet, diese Zahl ist etwas niedriger, als der Vorjahreswert (2013: 72,1%). Weitere 18,3% der Tatverdächtigen haben ihren Wohnsitz in Schleswig-Holstein. 7,3% der Tatverdächtigen sind ohne festen Wohnsitz, bzw. der Wohnsitz ist nicht bekannt. 5,3% der Tatverdächtigen stammen aus dem übrigen Bundesgebiet und 1,8% haben ihren Wohnsitz außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Ein hoher spezifischer Anteil zeigt sich in den Altersgruppen der Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) und der Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre). Die Jugendlichen stellen 8,94 % der ermittelten Tatverdächtigen bei einem Anteil von 3,15 % an der Kieler Bevölkerung 3. Die Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) sind mit 9,52% bei den Tatverdächtigen und nur zu 3,46% in der Bevölkerung vertreten. Die Anteile der Gruppe der Jugendlichen und der Heranwachsenden als Tatverdächtige sind ähnlich hoch wie im Vorjahr. Der Bevölkerungsanteil beider Gruppen ist ebenfalls nahezu identisch. (Seite 23, Tabelle 4 "Tatverdächtige - Alter"). Zusammengefasst stellen beide Gruppen 18,5% der Tatverdächtigen bei 6,6% der Kieler Bevölkerung dar. Dieser überdurchschnittlich hohe Anteil wird bereits seit Jahren festgestellt und im Allgemeinen mit der entwicklungstypischen Phase junger Menschen erklärt. Bei der überwiegenden Anzahl der delinquenten Jugendlichen endet nach diesem Lebensabschnitt diese Phase, ohne durch schwerwiegende Straftaten in einer kriminellen Karriere fortgesetzt zu werden. 4 3 Bevölkerungszahlen sind Zahlen des Statistikamtes Nord für 2014 4 siehe auch: zweiter Periodischer Sicherheitsbericht der Bundesregierung, 2006, S. 357f. Seite 9 von 55

1.2.1 Nichtdeutsche Tatverdächtige Nichtdeutsche Tatverdächtige sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und Personen, bei denen die Staatsangehörigkeit ungeklärt ist. Personen, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, zählen seit 2008 als Deutsche. Es muss berücksichtigt werden, dass die tatsächliche Belastung von hier lebenden Nichtdeutschen im Vergleich zu den Deutschen aus mehreren Gründen nicht bestimmbar ist. Das doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und Kriminalstatistik, der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur stehen einem wertenden Vergleich entgegen 5. Mit der PKS kann ein möglicher Migrationshintergrund nicht dargestellt werden, da nur die bei Begehung der Straftat aktuelle Staatsangehörigkeit aufgenommen wird. Von den 8.058 ermittelten Tatverdächtigen (2013: 8.161) waren 1.480 nichtdeutscher Nationalität (2013: 1.407). Dies ergibt einen Anteil von 18,4% (2013: 17,2 %), bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung in Kiel von 8,0% oder 19.470 Personen. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil bei 8,3% und war somit nahezu identisch. Die Altersgruppe der nichtdeutschen Jugendlichen stellt 7,6% (113 TV), die der nichtdeutschen Heranwachsenden 9,7% (144 TV) der ermittelten Tatverdächtigen dieser Altersgruppe. Dieser Prozentsatz von gesamt 17,3% entspricht exakt dem Anteil, den die Nichtdeutschen dieser Altersgruppe in Bezug auf die Kieler Bevölkerung haben. (Jugendliche: 630 (8,1%), Heranwachsende: 766 (9,2%). 1.2.2 Deliktsschwerpunkte bei den 14 bis 21 Jahre alten Tatverdächtige Jugendliche Heranwachsende (14 bis 18 Jahre) (18 bis 21 Jahre) Diebstahlsdelikte 266 TV 168 TV Körperverletzungsdelikte 173 TV 200 TV Straftaten im Bereich der Rauschgiftkriminalität 79 TV 99 TV (BtmG) im Zusam- menhang mit Cannabisprodukten Sachbeschädigungsdelikte 73 TV 59 TV Erschleichung von Leistungen 42 TV 45 TV 5 PKS des LKA SH 2012 Seite 10 von 55

Im Bereich der zusammenfassenden Schlüsselzahl für Gewaltkriminalität 6 wurden bei den Jugendlichen 80 Tatverdächtige und bei den Heranwachsenden 122 Tatverdächtige ermittelt. Im Bereich der zusammenfassenden Schlüsselzahl für Straßenkriminalität 7 wurden bei den Jugendlichen 116 und bei den Heranwachsenden 134 Tatverdächtige ermittelt (Seite 23, Tabelle 4 "Tatverdächtige - Alter"). 1.3 Opfer Opfer im Sinne der PKS sind natürliche Personen, gegen die sich die rechtwidrige Tat unmittelbar richtet. Nicht jeder durch eine Straftat Geschädigte zählt als Opfer. Opfer werden nur bei bestimmten, im Straftatenkatalog gekennzeichneten Delikten, erfasst (Mordtatbestände, Sexualdelikte, Rohheitsdelikte ff.). 8 Im Jahr 2014 wurden 4.258 Personen in Kiel Opfer von Straftaten. Damit hat sich die Gesamtzahl weiter um 246 reduziert. Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Opfern beträgt, wie auch im Vorjahr, ungefähr 2:1 (Seite 25, Tabelle 6 "Entwicklung der Opferzahlen"). Mit 2.145 Opfern (2013: 2.210) ist die Gruppe der 21 bis 40jährigen am stärksten betroffen. Männer und Frauen sind auch hier ungefähr im Verhältnis 2:1 vertreten. Diese Altersgruppe macht gleichzeitig mit 31,9 % auch den größten Anteil der Bevölkerung aus. In der Gruppe der 14-21jährigen sind 740 (w: 301 - m: 439) und damit 196 Personen weniger als im Vorjahr Opfer von Straftaten geworden. Diese Altersgruppe macht 17,38% an der Gesamtzahl der Opfer aus, ist allerdings nur mit 6,61% in der Bevölkerung vertreten. Bei den Personen über 60 Jahre ist die verzeichnete Opferanzahl mit 191 (w: 82 - m: 109) oder 4,48 %, auch gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von 23,5%, gering. Es sind lediglich 4 Personen mehr, die im Vergleich zum Vorjahr zu Opfern geworden sind. 6 Gewaltkriminalität: Mord, Totschlag & Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung & sex. Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gef. und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme, Angriff auf den Luft- und Seeverkehr (aus: Dienstanweisung f.d. Führung der PKS, Stand 01/2013) den Schwerpunkt in dieser Gruppe bilden die Körperverletzungsdelikte 7 Straßenkriminalität: Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter & durch Gruppen), exhibitionistische Handlungen, Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle, gef. und schwere KV, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme ivm Raubüberfällen auf Geld- und Werttransporte, Diebstahl an/aus Kfz, Taschendiebstahl, Diebstahl von Kraftwagen, Mopeds und Krafträdern, Diebstahl von Fahrrädern, Diebstahl an / aus Automaten, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung an Kfz, sonstige SB auf Straßen, Wegen, Plätzen (aus: Dienstanweisung f.d. Führung der PKS, Stand 01/2013) die Schwerpunkte in dieser Gruppe bilden die Diebstahls- und Körperverletzungsdelikte 8 PKS des LKA SH 2012 Seite 11 von 55

Für viele Delikte, von denen Senioren betroffen sind, liegen in der PKS keine Aufgliederung der Opfer nach Alter und Geschlecht vor (bestimmte Diebstahls- und Betrugsdelikte). Im Bereich der zusammenfassenden Schlüsselzahl Gewaltkriminalität ist die Anzahl von 50 im Vergleich zum Vorjahr (2014: 45 Fälle) nur sehr leicht angestiegen. Bei der zusammenfassenden Schlüsselzahl Straßenkriminalität hat sich die Zahl der Opfer auf 25 Fälle (2013: 30 Fälle) reduziert. Es gab in der Altersgruppe 60+ im Jahr 2014 weniger Opfer von Körperverletzungsdelikten, 83 Fälle der einfachen Körperverletzung (2013: 90 Fälle) und nur 15 Fälle der gefährlichen und schweren Körperverletzung (2013: 27 Fälle) wurden zum Nachteil dieser Personengruppe verübt, allerdings hat sich bei den Raubdelikten die Anzahl auf 27 Fälle erhöht (2013: 17). 1.4 Deliktsverteilung Abbildung 2 Deliktsverteilung in Kiel Im Hinblick auf die Deliktsverteilung stellen die Diebstahlsdelikte mit 49,3% weiterhin die Hälfte der bekannt gewordenen Straftaten und somit die größte Gruppe dar (2013: 47,29%), gefolgt von den Rohheitsdelikten 9 mit 13,94% (2013: 14,60%), und den Vermögens- und Fälschungsdelikten 10 mit 13,17% (2013: 13,06%). 9 Rohheitsdelikte: Raub, Körperverletzung, Straftaten gegen die pers. Freiheit 10 Zu dieser Deliktsgruppe gehören u. a. der Bereich des Betruges, Veruntreuung, Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geld- und Wertzeichenfälschung und Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln (PKS LKA SH 2012) Seite 12 von 55

1.5 Entwicklung in den Einzeldelikten Die Abbildung 3 verdeutlicht die Zuwächse und Abnahmen der einzelnen Deliktsbereiche. Es ist zu berücksichtigen, dass in einigen Deliktsbereichen aufgrund der grundsätzlich niedrigen Fallzahlen schon kleine zahlenmäßige Veränderungen prozentual große Auswirkungen haben. Auffallend ist der Zuwachs im Summenschlüssel der Straßenkriminalität. Dieser ist im Wesentlichen in den Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen, sowie in den klassischen Kfz-Aufbrüchen begründet. Diese Zuwächse sind Schleswig-Holstein weit festzustellen. Abbildung 3 Zuwächse und Abnahmen in best. Deliktsbereichen 1.5.1 Diebstahlsdelikte Den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten in Kiel haben auch in diesem Jahr die Diebstahlsdelikte mit insgesamt 12.020 Fällen (+498 Fälle). Sie machen 49,3% der bekannt gewordenen Straftaten aus. Die Verteilung zwischen einfachem und schwerem Diebstahl ist nahezu identisch zum Vorjahr. 2012 2013 2014 schwer 7.217 6.343 6.687 einfach 5.544 5.179 5.333 gesamt 12.761 11.522 12.020 Seite 13 von 55

Mit 779 Fällen ist der Einbruchdiebstahl in Wohnraum erneut um 47 Fälle (6,42%) zum Vorjahr angestiegen. Auffallend ist jedoch, dass dieser Anstieg sich lediglich auf die Versuchstaten bezieht. Die Anzahl der vollendeten Taten hat sich hingegen nicht verändert (-1 Fall). Der Trend im Land blieb ebenfalls unverändert. Es kam in Schleswig- Holstein zu insgesamt 7.529 Taten (dies sind nur -5 Taten weniger als im Vorjahr). 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Vollendet 477 455 487 488 323 417 416 Versuch 227 251 239 252 200 315 363 Gesamt 704 706 726 740 523 732 779 Die klassischen Fahrzeugaufbrüche sind in der Landeshauptstadt von 1.458 auf 1.885 Fälle (29,29%) gestiegen, was aber an einem deutlichen Tiefststand im Vorjahr zu manifestieren ist. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Gesamt 2333 1678 1742 2116 1458 1885 In der Kategorie Diebstahl von Kraftwagen ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle auf 104 gesunken (2013: 127 Fälle). Hierbei handelt es sich vor allem um ältere Fahrzeuge ohne Wegfahrsperre. Ein Delikt mit hohen Fallzahlen ist der Fahrraddiebstahl. Der Gesamtschaden in 2.235 bekannt gewordener Fällen beläuft sich auf 922.057,-. Im Vorjahr betrug der Schaden bei 2.128 Fällen 836.874,-. In 31 Fällen blieb es Fahrraddiebstahl beim versuchten Diebstahl, in 158 Fällen waren 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 die Räder nicht gegen Diebstahl gesichert. 2.135 1.969 1.960 2.218 2.348 2.128 2.235 Abbildung 4 Entwicklung der Diebstahldelikte Seite 14 von 55

Die Zahlen für Ladendiebstahlsdelikte sind stark vom Anzeigeverhalten abhängig. Im Jahr 2014 sind in diesem Deliktsfeld abnehmende Fallzahlen zu verzeichnen. Gegenüber 1.838 Fällen im Jahr 2013 wurden im Jahr 2014 1.788 Fälle angezeigt. Die Gesamtschadenssumme ist dabei von 188.044,- auf 154.912,- gesunken. 1.5.2 Rohheitsdelikte Als Rohheitsdelikte werden Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Raub- und Körperverletzungsdelikte zusammengefasst. Im gesamten Deliktsbereich hat es im Jahr 2014 für Kiel eine Reduzierung um 112 auf 3.399 Fälle (-3,19%) gegeben. Der seit 2009 anhaltende positive Trend wurde fortgesetzt. (Seite 25, Tabelle 7 Entwicklung der Rohheitsdelikte / Seite 15, Abbildung 5 Entwicklung der Rohheitsdelikte ). Abbildung 5 Entwicklung der Rohheitsdelikte Innerhalb der Rohheitsdelikte differenziert man vor allem die Raubtaten und die Körperverletzungsdelikte. Die Anzahl der Raubtaten ist um 45 Fälle angestiegen, dies stellt einen Zuwachs von 17,44% dar. Allerdings liegt die Zahl noch Raub 2012 2013 2014 Differenz % S.-H. 1.679 1.420 1.489 69 4,86% Kiel 346 258 303 45 17,44% Seite 15 von 55

deutlich unter dem Wert aus 2012. Eine besonders herausragende Tat war hier im Jahre 2014 der Überfall auf ein An- und Verkaufsgeschäft am Exerzierplatz am 09.10.2014 bei der zwei maskierte Täter als Teil einer größeren, international agierenden litauischen Tätergruppe Uhren und Schmuck im Wert von ca. 500 T erbeuteten. Durch die ersten sehr intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Kiel konnte diese Tat zügig aufgeklärt werden und es wurden Ermittlungsansätze zur Aufklärung einer Serie von Raubüberfällen gefunden, so dass die Ermittlungen schließlich durch das Landeskriminalamt übernommen wurden. Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ist von 2.693 auf 2.529 Fälle leicht gesunken. Diese Fallzahlenreduzierung bezieht sich sowohl auf die Fälle der einfachen Körperverletzung (- 126 Fälle), als auch auf die der gefährlichen / schweren Körperverletzung (-40 Fälle). Insgesamt 184 Fälle von Widerstand gegen Polizeibeamte hat es 2014 in Kiel gegeben, im Jahre 2013 waren es noch 240 Fälle gewesen. Im Jahre 2014 wurden dabei 10 Kollegen leicht verletzt, 2013 waren zwei Beamte schwer und 26 Beamte leicht verletzt worden. Durch weitere Maßnahmen im Rahmen der Einsatztraining Fortbildung und Verbesserung der Körper-Schutzausstattung wird versucht, die Fälle der Gewalt gegen Polizeibeamte zu reduzieren bzw. die Folgen zu mindern. 1.5.3 Vermögens- und Fälschungsdelikte Zu dieser Deliktsgruppe gehört u. a. der Bereich Betrug, Veruntreuung, Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geld- und Wertzeichenfälschung und Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln. 11 Mit 3.210 bekannt gewordenen Fällen nehmen die Vermögens- und Fälschungsdelikte 13,17% an der Gesamtkriminalität ein. In diesem Deliktsbereich haben sich die bekannten Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 71 Fälle bzw. 2,3% erhöht (Seite26, Tabelle 8 "Entwicklung verschiedener Vermögens- und Fälschungsdelikte"). Im Bereich des Warenkreditbetruges ist es nach einer Trendwende im Vorjahr erneut zu einem Anstieg der Fallzahlen gekommen. (+153 Fälle, 14,3%). Es ist aber zu berücksichtigen, dass der Anteil der Taten unter Einsatz des Internets stetig steigt. Die Besonderheit ist, dass diese Taten in der PKS nur dann erfasst werden, wenn sicher feststeht, dass der oder 11 PKS des LKA SH 2012 Seite 16 von 55

die Tatverdächtigen aus dem Gebiet der Bundesrepublik heraus gehandelt haben. Dies ist oft schwer nachzuweisen oder unklar. Diese Fälle werden, auch wenn es Straftaten zum Nachteil deutscher Opfer sind, nicht in der PKS erfasst. Insofern verliert hier die PKS zunehmend an Aussagekraft. Der Betrug mittels rechtswidrig erlangter Kreditkarten ist von 28 auf 12 Fälle zurückgegangen (-57,1%). Der Tankbetrug verzeichnet vermutlich auch aufgrund der 2014 angestiegenen Benzinpreise - wiederum einen Zuwachs von 90 Fällen (42,7%). Die Beförderungserschleichung ist weiter auf niedrigem Niveau. Dies scheint offenbar mit den im März 2013 eingeführten Hinweisschildern auf Bussen der KVG in Zusammenhang zu stehen, welche 2012 2013 2014 728 387 346 die Fahrgäste zum Einstieg vorn und zum Vorzeigen des Fahrausweises auffordern. Hier handelt es sich um ein Deliktsfeld ohne landespolizeiliche Kontrollaktivität. 1.5.4 Rauschgiftkriminalität Unter Rauschgiftkriminalität versteht man Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Rauschgiftdelikte) und Fälle direkter Beschaffungskriminalität (dazu gehören: Diebstähle, Raub und Fälschung zur Erlangung von Betäubungs- oder Ausweichmitteln). 12 Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich um so genannte Kontrolldelikte, da hier regelmäßig keine Anzeigenerstattungen von möglichen Opfern zu erwarten sind. Insofern sind statistische Schwankungen wesentlich auf veränderten polizeilichen Verfolgungsdruck zurückzuführen. Für das Jahr 2014 sind 50 Fälle weniger festgestellt worden als im Vorjahr. Damit hat sich die Gesamtzahl der Fälle auf 883 gesenkt. Die meisten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz stehen im Zusammenhang mit Cannabisprodukten. (Seite 26, Tabelle 9 Rauschgiftkriminalität ). Die Zahl der Drogentoten in der Landeshauptstadt hat sich im Jahr 2014 auf 7 erhöht (2013: 5). 12 Quelle: PKS des LKA SH 2012 Seite 17 von 55

1.5.5 Brandstiftung Im Jahr 2013 hatte sich die Zahl der Brandstiftungen von 67 auf 108 Fälle erhöht, im Jahr 2014 jedoch mit 61 Fällen in Kiel statistisch gesehen wieder abgenommen. Ursächlich für starke Schwankungen in diesem Bereich sind die immer wieder aufflammenden Serien von Brandstiftungen, z.t. an Wohngebäuden aber auch an Fahrzeugen oder Containern, die sich dann in der Entwicklung auch Wohnobjekten mitteilen. Wegen des besonders hohen Gefährdungspotenzials dieser Taten hat die Polizei in Kiel hier immer ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklungen, um durch eine schnellstmögliche Konzentration von Einsatz- und Ermittlungskräften zu raschen Aufklärungserfolgen zu kommen und die Serien zu unterbinden. 1.6 Fazit Bei der Betrachtung des leichten Anstiegs der Fallzahlen in Kiel muss berücksichtigt werden, dass die Kriminalität insgesamt in den letzten 10 Jahren um 13.452 Fälle (über 1/3 der Fallzahlen) zurückgegangen ist. Im Landesdurchschnitt waren es nur gut 20 %. Zudem ist für Kiel zu berücksichtigen, dass die Landeshauptstadt als größtes Oberzentrum des Landes13 auch lokal ein höheres Kriminalitätsaufkommen aufweist, als kleinstädtisch- bzw. ländlich strukturierte Gebiete. Insofern gibt die Entwicklung keinen Anlass zur Sorge; im Gegenteil weist die Landeshauptstadt im Vergleich mit den anderen kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein die geringste Häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) auf. Im Bereich der Aufklärungsquote liegt die Polizei in Kiel leicht unter dem Landesdurchschnitt, da nur 46,7% der Straftaten aufgeklärt werden konnten. Auch wenn möglicherweise Faktoren, wie z.b. die großstädtische Anonymisierung der Bevölkerung, die Aufklärung von Straftaten generell im großstädtischen Bereich erschwert, werden wir weiter unsere Anstrengungen intensivieren und die Qualität unserer Arbeit verbessern. Durch die mit dem KBS (Kriminalitätsbekämpfungssystem) entwickelte enge Verzahnung von aktueller Lagebeurteilung, Ermittlungen und Einsatzmaßnahmen ist die Kieler Polizei sehr zügig in der Lage auf sich verändernde Kriminalitätsphänomene zu reagieren. So sind die Fallzahlen bei den Rohheitsdelikten weiter rückläufig und stellen den niedrigsten Stand seit 6 Jahren dar; die Aufklärungsquote bei den Raubdelikten konnte um 5,6 % Prozentpunkte überdurchschnittlich gesteigert werden. 13 Bericht des Schleswig.-Holsteinischen Landtags, Drucksache 16/2385 2008-12-16 Seite 18 von 55

Dem Kampf gegen die Wohnungseinbruchskriminalität hat sich die Polizeidirektion wie die gesamte Landespolizei auch 2014 im besonderen Maße verpflichtet. Die Zahl der Delikte ist hier zwar nahezu unverändert, was z.t. auf die hohe Anzahl von 363 Versuchstaten zurückzuführen ist. Täter nehmen von der Vollendung der Tathandlung häufig dann Abstand, wenn diese nur mit erheblichem Aufwand und/oder mit einem erheblichen Entdeckungsrisiko verbunden ist. Auch weiterhin werden die konsequenten Ermittlungen in den Fachkommissariaten für Einbruch sowie Banden-/Serienkriminalität in der Bezirkskriminalinspektion Kiel, die flexible lageangepasste Einsatzsteuerung von zivilen und uniformierten Polizeikräften wie auch die polizeiliche Beratungstätigkeit zum Einbruchschutz wesentliche Bausteine zur Bearbeitung dieses Deliktsfeldes sein. Das Sachgebiet 1.4 der Polizeidirektion Kiel hat hier seit Oktober 2014 in einer Vielzahl von Präventionsveranstaltungen bei Verbraucher- und Wochenmärkten an interessierte Bürgerinnen und Bürger Hinweise zur Verbesserung des Einbruchschutzes gegeben. Besondere Anstrengungen unternimmt die Polizeidirektion Kiel auch zur Bekämpfung der Brandstiftungen in Kiel. Zwar ist die Zahl ausweislich der PKS 2014 leicht rückläufig, doch geben die immer wieder aufflammenden Serien von Brandstiftungen Anlass zur Sorge, da hierdurch für die Bewohner hohe Gefahren entstehen. Durch sehr konsequente Schwerpunktsetzungen im Bereich der Ermittlungen und der Einsatzmaßnahmen mit eigenen und zur Unterstützung eingesetzten Kräften reagiert die Polizei Kiels sehr zeitnah. Wir sind hier aber auch sehr auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Einerseits benötigen wir gerade hier viele Hinweise zu auffälligen Beobachtungen, andererseits sollten die Bewohner durch die Nutzung von Sicherheitseinrichtungen und das nächtliche Sichern von Zugangstüren selbst dafür Sorge tragen, dass Unberechtigte nicht in Keller und Flure von Häusern eindringen können. Beim Waren- und Warenkreditbetrug gab es auch 2014 einen Straftatenzuwachs von über 14,3% im Vergleich zum Vorjahr. Nicht selten agieren die Täter aus der Anonymität des Internets heraus, was für die polizeiliche Sachbearbeitung mit erheblichem Mehraufwand verbunden ist. Außerdem ist hier eine hohe Arbeitsbelastung festzustellen, die nicht in der PKS abgebildet wird, da nach den derzeit gültigen Richtlinien nicht alle Taten statistisch erfasst werden können. Gerade in diesem Deliktsfeld gilt es an die hohe Eigenverantwortung der Internetnutzer zu appellieren, vermeintliche Schnäppchen sehr sorgfältig zu prüfen. Seite 19 von 55

1.7 Anlagen für die Landeshauptstadt Kiel a. Tabelle 1 "Häufigkeitszahlen" Häufigkeitszahlen 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Neumünster 14.213 16.227 16.237 15.236 13.998 14.619 15.253 16.972 Hansestadt Lübeck 14.104 13.569 13.743 12.644 12.480 12.109 11.585 11.696 Flensburg 11.792 12.091 12.485 10.905 11.199 10.630 10.635 11.616 LH Kiel 12.551 13.465 12.952 12.112 10.997 10.756 10.024 10.094 b. Tabelle 2 "Zu- / Abnahme der Aufklärungsquote" Aufklärungsquote Zu- und Abnahme in ausgewählten Delikten bekannt gewordene Fälle aufgeklärte Fälle Aufklärungsquote 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. Straftaten insgesamt 24043 24380 337 1,4 11642 11380-262 -2,3 48,4 46,7-1,7 Straftaten gegen das Leben 7 7 0 0,0 6 7 1 16,7 85,7 100,0 14,3 Mord 1 1 0 0,0 1 1 0 0,0 100,0 100,0 0,0 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 163 160-3 -1,8 128 126-2 -1,6 78,5 78,8 0,3 3511 3399-112 -3,2 2945 2851-94 -3,2 83,9 83,9 0,0 258 303 45 17,4 110 146 36 32,7 42,6 48,2 5,6 Sonstiger schwerer Raub 2 7 5 250,0 1 6 5 500,0 50,0 85,7 35,7 Räuberischer Diebstahl 41 58 17 41,5 29 46 17 58,6 70,7 79,3 8,6 Sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen 163 179 16 9,8 53 58 5 9,4 32,5 32,4-0,1 Körperverletzung 2693 2529-164 -6,1 2321 2205-116 -5,0 86,2 87,2 1,0 Gefährliche und schwere Körperverletzung 640 600-40 -6,3 503 477-26 -5,2 78,6 79,5 0,9 Misshandlung von Schutzbefohlenen 11 12 1 9,1 10 12 2 20,0 90,9 100,0 9,1 (Vorsätzliche leichte) Körperverletzung 1948 1822-126 -6,5 1733 1631-102 -5,9 89,0 89,5 0,5 Fahrlässige Körperverletzung 94 95 1 1,1 75 85 10 13,3 79,8 89,5 9,7 Straftaten gegen die persönliche Freiheit 560 567 7 1,3 514 500-14 -2,7 91,8 88,2-3,6 Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung, Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat 552 560 8 1,4 506 493-13 -2,6 91,7 88,0-3,7 Freiheitsberaubung 12 15 3 25,0 11 13 2 18,2 91,7 86,7-5,0 Nötigung 149 194 45 30,2 135 165 30 22,2 90,6 85,1-5,5 Seite 20 von 55

Aufklärungsquote Zu- und Abnahme in ausgewählten Delikten bekannt gewordene Fälle aufgeklärte Fälle Aufklärungsquote 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. Nötigung im Straßenverkehr 74 80 6 8,1 66 66 0 0,0 89,2 82,5-6,7 Sonstige Nötigung 75 114 39 52,0 69 99 30 43,5 92,0 86,8-5,2 Bedrohung 308 293-15 -4,9 282 259-23 -8,2 91,6 88,4-3,2 Nachstellung (Stalking) 83 58-25 -30,1 78 56-22 -28,2 94,0 96,6 2,6 Diebstahl ohne erschwerende Umstände 5179 5333 154 3,0 2286 2285-1 0,0 44,1 42,8-1,3 Diebstahl ohne erschwerende Umstände von Fahrrädern Ladendiebstahl ohne erschwerende Umstände Diebstahl unter erschwerenden Umständen Diebstahl unter erschwerenden Umständen von Fahrrädern Diebstahl unter erschwerenden Umständen von/aus Automaten Diebstahl unter erschwerenden Umständen in/aus Dienst-, Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräumen 150 163 13 8,7 37 37 0 0,0 24,7 22,7-2,0 1643 1681 38 2,3 1478 1546 68 4,6 90,0 92,0 2,0 6343 6687 344 5,4 713 561-152 -21,3 11,2 8,4-2,8 1978 2072 94 4,8 72 75 3 4,2 3,6 3,6 0,0 43 59 16 37,2 6 3-3 -50,0 14,0 5,1-8,9 416 366-50 -12,0 78 32-46 -59,0 18,8 8,7-10,1 Wohnungseinbruchdiebstahl 732 779 47 6,4 65 65 0 0,0 8,9 8,3-0,6 Sonstiger Wohnungseinbruchdiebstahl (ohne TWE) 531 494-37 -7,0 37 36-1 -2,7 7,0 7,3 0,3 Sonstiger Tageswohnungseinbruch 201 283 82 40,8 28 28 0 0,0 13,9 9,9-4,0 Diebstahl unter erschwerenden Umständen in/aus Boden-, Kellerräumen, Waschküchen Sonstiger Diebstahl unter erschwerenden Umständen in/aus Boden-, Kellerräumen, Waschküchen Diebstahl unter erschwerenden Umständen auf Baustellen, in/aus Baubuden oder überwiegend unbezogenen Neu- und Rohbauten Diebstahl unter erschwerenden Umständen an/aus Kraftfahrzeugen Diebstahl insgesamt Diebstahl insgesamt von Kraftwagen einschl. unbefugter Ingebrauchnahme Diebstahl insgesamt von Fahrrädern einschl. unbefugter Ingebrauchnahme 827 742-85 -10,3 44 63 19 43,2 5,3 8,5 3,2 574 503-71 -12,4 32 50 18 56,3 5,6 9,9 4,3 29 46 17 58,6 0 2 2 100, 0 0,0 4,3 4,3 914 1168 254 27,8 47 60 13 27,7 5,1 5,1 0,0 1152 2 12020 498 4,3 2999 2846-153 -5,1 26,0 23,7-2,3 127 104-23 -18,1 35 26-9 -25,7 27,6 25,0-2,6 2128 2235 107 5,0 109 112 3 2,8 5,1 5,0-0,1 Diebstahl insgesamt von/aus Automaten 49 67 18 36,7 8 7-1 -12,5 16,3 10,4-5,9 Diebstahl insgesamt in/aus Wohnungen 1020 1030 10 1,0 245 216-29 -11,8 24,0 21,0-3,0 Diebstahl insgesamt in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen Diebstahl insgesamt auf Baustellen, in/aus Baubuden oder überwiegend unbezogenen Neu- und Rohbauten Diebstahl insgesamt an/aus Kraftfahrzeugen 884 793-91 -10,3 54 69 15 27,8 6,1 8,7 2,6 79 85 6 7,6 7 7 0 0,0 8,9 8,2-0,7 1458 1885 427 29,3 79 102 23 29,1 5,4 5,4 0,0 Seite 21 von 55

Aufklärungsquote Zu- und Abnahme in ausgewählten Delikten bekannt gewordene Fälle aufgeklärte Fälle Aufklärungsquote 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. Vermögens- und Fälschungsdelikte 3139 3210 71 2,3 2419 2418-1 0,0 77,1 75,3-1,8 Betrug 2310 2432 122 5,3 1911 1945 34 1,8 82,7 80,0-2,7 Waren- und Warenkreditbetrug 1071 1224 153 14,3 949 1000 51 5,4 88,6 81,7-6,9 Tankbetrug 211 301 90 42,7 162 209 47 29,0 76,8 69,4-7,4 Warenbetrug 406 360-46 -11,3 393 338-55 -14,0 96,8 93,9-2,9 Erschleichen von Leistungen 398 358-40 -10,1 397 356-41 -10,3 99,7 99,4-0,3 Beförderungserschleichung 387 346-41 -10,6 387 345-42 -10,9 100,0 99,7-0,3 Betrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten ohne PIN (Lastschriftverfahren) 149 144-5 -3,4 58 59 1 1,7 38,9 41,0 2,1 22 35 13 59,1 7 9 2 28,6 31,8 25,7-6,1 Sonstiger Betrug 686 685-1 -0,1 501 509 8 1,6 73,0 74,3 1,3 Leistungsbetrug 46 32-14 -30,4 41 30-11 -26,8 89,1 93,8 4,7 Leistungskreditbetrug 129 101-28 -21,7 123 91-32 -26,0 95,3 90,1-5,2 Computerbetrug 46 58 12 26,1 28 37 9 32,1 60,9 63,8 2,9 Veruntreuungen 70 40-30 -42,9 69 40-29 -42,0 98,6 100,0 1,4 Untreue 34 17-17 -50,0 34 17-17 -50,0 100 100,0 0,0 Unterschlagung 517 488-29 -5,6 213 200-13 -6,1 41,2 41,0-0,2 Urkundenfälschung 220 195-25 -11,4 205 178-27 -13,2 93,2 91,3-1,9 Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte 108 85-23 -21,3 107 84-23 -21,5 99,1 98,8-0,3 Hausfriedensbruch 218 248 30 13,8 212 235 23 10,8 97,2 94,8-2,4 Vortäuschen einer Straftat 36 36 0 0,0 36 36 0 0,0 100 100,0 0,0 Sonstige Hehlerei 39 52 13 33,3 39 50 11 28,2 100 96,2-3,8 Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr 108 61-47 -43,5 53 25-28 -52,8 49,1 41,0-8,1 Wilderei 8 0-8 -100 7 0-7 -100,0 87,5 0,0-87,5 Fischwilderei 7 0-7 -100 7 0-7 -100,0 100 0,0-100,0 Jagdwilderei 1-1 -100 0,0 0,0 Beleidigung 581 677 96 16,5 530 616 86 16,2 91,2 91,0-0,2 Sachbeschädigung 303-305a StGB darunter: 2787 2693-94 -3,4 666 623-43 -6,5 23,9 23,1-0,8 Sachbeschädigung durch Graffiti 625 632 7 1,1 95 54-41 -43,2 15,2 8,5-6,7 Seite 22 von 55

Aufklärungsquote Zu- und Abnahme in ausgewählten Delikten bekannt gewordene Fälle aufgeklärte Fälle Aufklärungsquote 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. % 2013 2014 Diff. Sachbeschädigung durch Feuer 188 94-94 - 50,0 26 12-14 -53,8 13,8 12,8-1,1 Sachbeschädigung an Kfz 1064 1158 94 8,8 187 285 98 52,4 17,6 24,6 7,0 Sachbeschädigung durch Graffiti an Kfz 43 32-11 - 25,6 4 0-4 - 100,0 9,3 0,0-9,3 Sonstige Sachbeschädigung an Kfz 1021 1126 105 10,3 183 285 102 55,7 17,9 25,3 7,4 Straftaten gegen die Umwelt 114 105-9 -7,9 60 61 1 1,7 52,6 58,1 5,5 Bodenverunreinigung 3 10 7 233, 3 1 9 8 800,0 33,3 90,0 56,7 Gewässerverunreinigung 38 35-3 -7,9 20 21 1 5,0 52,6 60,0 7,4 Strafrechtliche Nebengesetze 1327 1318-9 -0,7 1178 1205 27 2,3 88,8 91,4 2,6 Straftaten gegen strafrechtliche Nebengesetze auf dem Wirtschaftssektor Straftaten gegen das Sprengstoff-, das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz 63 78 15 23,8 56 69 13 23,2 88,9 88,5-0,4 139 147 8 5,8 125 122-3 -2,4 89,9 83,0-6,9 Straftaten gegen das Waffengesetz 120 111-9 -7,5 111 94-17 -15,3 92,5 84,7-7,8 Rauschgiftdelikte -Betäubungsmittelgesetz 927 874-53 -5,7 816 811-5 -0,6 88,0 92,8 4,8 Gewaltkriminalität 937 948 11 1,2 643 657 14 2,2 68,6 69,3 0,7 Wirtschaftskriminalität 99 107 8 8,1 96 105 9 9,4 97,0 98,1 1,1 Straßenkriminalität 6103 7156 1053 17,3 865 938 73 8,4 14,2 13,1-1,1 c. Tabelle 3 "Tatverdächtige" ermittelte Tatverdächtige (TV) Anzahl der TV alleinhandelnde TV polizeilich bekannt Konsumenten harter Drogen unter Alkoholeinwirkung Schusswaffe mitgeführt weiblich 2.014 1.593 476 125 186 9 männlich 6.044 4.859 2.626 781 1.316 63 2014 gesamt 8.058 6.452 3.102 906 1.502 72 2013 gesamt 8.161 6.398 3.301 962 1.714 81 d. Tabelle 4 "Tatverdächtige - Alter" Alter 14-18 18-21 Summe Summe 21-25 25-30 30-40 40-50 50-60 60+ Jugendliche Heranwachs. 14-21 21 -... ermittelte Tatverd. 720 767 1.487 1.142 1.115 1.528 1.342 734 506 6367 % an erm. TV 8,94 9,52 18,45 14,17 13,84 18,96 16,65 9,11 6,28 79,01 % Anteil an Bev. 3,15 3,46 6,61 8,00 9,81 14,09 14,05 12,98 23,50 82,43 Seite 23 von 55

e. Tabelle 5 Tatverdächtige - Straftaten Straftat Rohheitsdelikte u. Straftaten g. d. pers.freiheit Tatverdächtige insg. Jugendliche Heranwachsende Summe 21 bis unter 23 23 bis unter 25 Erwachsene ab 21 Jahren insg. Felder 16+17 25 bis unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 bis unter 60 60 und mehr Jahre 2.647 200 250 450 216 189 405 412 507 471 225 134 Körperverletzung 2.136 173 200 373 179 166 345 349 408 356 175 94 gefährliche und schwere Körperverletzung einfache Körperverletzung 623 60 85 145 54 61 115 109 115 71 36 21 1.548 122 122 244 133 115 248 254 304 284 126 63 Diebstahl insgesamt 1.975 266 168 434 122 85 207 231 386 289 168 148 Erschleichen von Leistungen 327 42 45 87 32 38 70 53 58 44 9 5 Sachbeschädigung 503 73 59 132 57 35 92 64 69 74 29 13 Allgemeiner Verstoß ( 29 BtMG) - mit Cannabis 474 79 99 178 57 46 103 75 67 36 7 4 Straßenkriminalität 827 116 134 250 83 74 157 110 125 98 35 22 Gewaltkriminalität 806 80 122 202 78 74 152 140 147 92 37 25 Gewaltkriminalität: Mord, Totschlag & Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung & sex. Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gef. und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme, Angriff auf den Luft- und Seeverkehr (aus: Dienstanweisung f. d. Führung der PKS, Stand 01/2013) den Schwerpunkt in dieser Gruppe bilden die Körperverletzungsdelikte Straßenkriminalität: Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter & durch Gruppen), exhibitionistische Handlungen, Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle, gef. und schwere KV, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme ivm Raubüberfällen auf Geld- und Werttransporte, Diebstahl an/aus Kfz, Taschendiebstahl, Diebstahl von Kraftwagen, Mopeds und Krafträdern, Diebstahl von Fahrrädern, Diebstahl an / aus Automaten, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung an Kfz, sonstige SB auf Straßen, Wegen, Plätzen (aus: Dienstanweisung f.d. Führung der PKS, Stand 01/2013) die Schwerpunkte in dieser Gruppe bilden die Diebstahls- und Körperverletzungsdelikte Seite 24 von 55

f. Tabelle 6 "Entwicklung der Opferzahlen" Entwicklung der...-14 14-21 21-40 40-60 60-... Summe Opferzahlen 2006 371 1.360 2.130 919 185 4.965 2007 342 1.346 1.960 938 182 4.768 2008 313 1.384 2.046 1.008 221 4.972 2009 321 1.360 2.207 1.007 214 5.109 2010 297 1.387 2.203 993 214 5.094 2011 244 1.271 2.333 983 172 5.003 2012 240 1.018 2.365 1.018 211 4.852 2013 188 936 2.210 983 187 4.504 2014 190 740 2145 992 191 4.258 Veränderung 2013/2014 2-196 -65 9 4-246 1,06% -20,94% -2,94% 0,92% 2,14% -5,46% g. Tabelle 7 Entwicklung der Rohheitsdelikte Entwicklung der Rohheitsdelikte 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rohheitsdelikte 4.027 4.119 4.088 3.801 3.697 3.511 3.399 Körperverletzungsdelikte 2.987 3.078 2.980 2.759 2.772 2.693 2.529 schwere / gef. KV 868 921 863 822 742 640 600 leichte vorsätzliche KV 1.987 2.045 1.986 1.831 1.916 1.948 1.822 Raub 418 397 464 418 346 258 303 Seite 25 von 55

h. Tabelle 8 "Entwicklung verschiedener Vermögens- und Fälschungsdelikte" Übersicht bekannt gewordene Fälle ausgewählter Vermögens- und Fälschungsdelikte 2013 2014 Diff. % Vermögens- und Fälschungsdelikte 3139 3210 71 2,3 Betrug 2310 2432 122 5,3 Waren- und Warenkreditbetrug 1071 1224 153 14,3 Tankbetrug 211 301 90 42,7 Erschleichen von Leistungen 398 358-40 -10,1 Beförderungserschleichung 387 346-41 -10,6 Betrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel 149 144-5 -3,4 Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten ohne PIN (Lastschriftverfahren) 22 35 13 59,1 Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten mit PIN 53 64 11 20,8 Betrug mittels rechtswidrig erlangter Kreditkarten 28 12-16 -57,1 Betrug zum Nachteil von Versicherungen 4 7 3 75 Computerbetrug 263a StGB 46 58 12 26,1 Betrug z.n.v. Sozialversicherungen und Sozialversicherungsträgern 1 1 0 0 Veruntreuungen 70 40-30 -42,9 Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt 29 21-8 -27,6 Missbrauch von Scheck- und Kreditkarten 7 2-5 -71,4 sonstige Urkundenfälschung 128 130 2 1,6 mittelbare Falschbeurkundung 33 37 4 12,1 Verändern von amtlichen Ausweisen 5 5 0 0 Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 1 3 2 200 Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung 269, 270 StGB 3 4 1 33,3 i. Tabelle 9 Rauschgiftkriminalität Rauschgiftkriminalität 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Verstöße gegen das BtmG mit Heroin 352 241 261 260 212 69 86 59 28 mit Kokain 103 95 148 196 102 51 89 63 62 mit Amphetamin 43 41 28 39 30 24 34 31 0 mit Meth-/Amphetamin und Derivaten 22 34 26 14 22 19 8 16 49 mit Cannabis 557 710 575 566 542 365 466 532 558 Fälle des Handels mit / Schmuggel von BtM 248 246 231 180 178 113 109 137 103 Drogentote 8 14 13 9 7 9 4 5 7 Rauschgiftkriminalität - 1.416 1.332 1.407 1.181 743 904 933 883 direkte Beschaffungskriminalität - 4 9 12 5 7 7 6 9 Rauschgiftkriminalität: Unter Rauschgiftkriminalität versteht man die Summe der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Rauschgiftdelikte) und der Fälle der direkten Beschaffungskriminalität (dazu gehören: Diebstähle, Raub und Fälschung zur Erlangung von Betäubungs- oder Ausweichmitteln). Quelle: PKS des LKS SH 2012 Seite 26 von 55

j. Tabelle 10 Entwicklung der Fallzahlen in den Stadtteilen 2005-2014 Stadtteil 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Stadt Kiel 33.776 32.097 29.540 31.900 30.772 28.861 26341 26034 24043 24380 Tatort unbekannt 351 164 272 86 208 398 156 275 245 212 Gaarden-Ost 3.812 4.046 3.445 4.358 4.084 3.640 3479 3439 3025 3145 Vorstadt 4.375 3.756 3.313 3.747 3.409 3.217 3198 2925 2739 2865 Südfriedhof 3.054 2.944 2.976 3.277 2.825 2.559 2408 2527 2357 2334 Hassee 1.447 1.429 1.271 1.384 1.430 1.214 1216 1323 1017 1263 Mettenhof 1.525 1.656 1.582 1.440 1.521 1.558 1328 1264 1135 1125 Damperhof 1.146 1.116 839 779 876 1.044 956 1131 1016 867 Gaarden-Süd 1.105 1.268 1.294 1.266 1.168 1.003 1026 1024 993 1083 Schreventeich 1.328 1.329 1.276 1.282 1.338 1.077 988 1018 951 964 Wik 1.677 1.281 1.108 1.247 1.411 1.098 1078 995 902 1033 Ravensberg 1.502 1.451 1.244 1.226 1.130 1.546 996 954 841 914 Elmschenhagen 1.217 1.209 1.189 1.333 1.310 1.067 1051 938 876 864 Neumühlen-Dietrichsdorf 1.034 1.035 1.057 1.134 1.308 1.189 1092 916 980 779 Altstadt 1.845 1.541 1.313 1.177 1.276 1.059 867 884 847 820 Exerzierplatz 1.204 878 799 956 816 808 685 755 721 744 Wellingdorf 770 822 885 1.278 986 937 816 722 683 699 Brunswik 983 971 764 837 790 728 712 715 618 714 Pries 878 850 629 605 716 634 560 621 555 442 Blücherplatz 793 714 586 569 592 575 514 620 496 569 Ellerbek 460 398 451 580 526 519 413 424 376 448 Suchsdorf 484 436 527 502 512 385 437 393 397 389 Wellsee 231 238 327 338 344 312 315 327 294 265 Hasseldieksdamm 324 344 383 336 306 333 299 304 267 270 Düsternbrook 407 469 373 429 394 363 315 301 299 310 Friedrichsort 464 352 286 353 290 338 312 293 292 241 Schilksee 429 322 402 355 337 270 269 240 321 245 Holtenau 390 566 329 315 272 359 291 238 311 259 Russee 340 348 347 338 227 260 219 167 155 216 Meimersdorf 33 39 103 142 116 107 91 124 129 109 Moorsee 80 43 76 89 74 79 104 61 71 73 Hammer 59 59 76 82 49 43 46 49 34 44 Kroog n. e.* n. e.* 72 67 45 94 80 47 50 31 Rönne 12 6 5 8 13 9 5 13 26 13 Kronsburg 17 17 13 17 21 29 19 7 24 31 * nicht erhoben Seite 27 von 55

Landkreis Plön 2. Gesamtüberblick der Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Plön Im Jahr 2014 ist die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Plön gegenüber dem Vorjahr mit einem Stand von 6.353 Fällen leicht gesunken (Reduzierung um 0,4% bzw. 26 Fälle). Sie setzt den Trend der letzten Jahre fort und erreicht somit den niedrigsten Stand seit 10 Jahren. Bei der Kriminalitätsbelastung, ausgedrückt in der Häufigkeitszahl (HZ) 14, weist der Kreis Plön mit einer HZ von 5.016 die geringste Kriminalitätsbelastung aller Landkreise in Schleswig-Holstein auf und liegt mit weitem Abstand unter dem Landesdurchschnitt mit einer HZ von 7.184 (Seite 44, Tabelle 1 "Häufigkeitszahlen"). Die Kriminalität im Kreis Plön nimmt nur 3,1% an der Gesamtkriminalität des Landes ein und hat sich damit in den letzten 5 Jahren relativ konstant entwickelt (Seite 44, Tabelle 11 Anteil an der Gesamtkriminalität im Land SH ). Im 10-Jahresvergleich haben sich die bekannt gewordenen Straftaten mit -22,05% stärker als in gesamt Schleswig-Holstein reduziert (-17,0% in S.-H.). 14 Häufigkeitszahl (HZ) Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktsarten, errechnet auf 100.000 Einwohner. Die HZ drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Durch den Quotienten wird die Gefährdungssituation in unterschiedlich großen Städten, Landkreisen pp. grundsätzlich vergleichbar. Ihre Aussagekraft wird dadurch beeinträchtigt, dass u. a. ausländische Durchreisende, Touristen und grenzüberschreitende Berufspendler sowie Nichtdeutsche, die sich illegal aufhalten, in der statistisch erfassten Einwohnerzahl nicht enthalten sind. Straftaten die von diesem Personenkreis begangen wurden, werden aber in der Polizeilichen Kriminalstatistik gezählt (aus PKS 2012 der PD Kiel) Seite 28 von 55

12.000 11.500 11.000 256.779 bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Plön 2004 bis 2014 242.355 240.393 270000 250000 10.500 10.000 9.500 243.917 242.615 242.839 221.510 211.928 219.693 202.301 230000 210000 9.000 8.500 8.000 7.500 7.000 6.500 6.000 5.500 8.703 8.159 7.988 8.421 8.000 8.227 6.731 7.267 7.002 199.964 6.379 6.353 190000 170000 150000 130000 110000 5.000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Krs. Plön 8703 8159 7988 8421 8000 8227 6731 7267 7002 6379 6353 SH 256779 243917 242355 242615 240393 242839 221510 219693 211928 199964 202301 90000 Abbildung 6 "bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Plön" 2.1 Aufgeklärte Taten und Aufklärungsquote Die Aufklärungsquote bezeichnet das prozentuale Verhältnis von aufgeklärten zu bekannt gewordenen Fällen im Berichtszeitraum. Von den 6.353 bekannt gewordenen Straftaten wurden im Kreis Plön 3.065 Taten aufgeklärt. Damit hat sich die Aufklärungsquote im Kreis Plön um zwei Prozentpunkte auf 48,2% verringert und liegt somit um drei Prozentpunkte unter dem Landesdurchschnitt von 51,2% (Seite 44, Tabelle 13 "Entwicklung der Aufklärungsquote"). Die Aufklärungsquote ist in den einzelnen Deliktsfeldern sehr unterschiedlich. Bei Delikten, bei denen der Geschädigte den Täter nicht kennt, ist die Aufklärungsquote tendenziell niedrig. Andere Delikte werden der Polizei oft im Zusammenhang mit dem Täter bekannt, so dass tendenziell eine höhere Aufklärungsquote vorliegt (z.b. beim Besitz vom Betäubungsmitteln oder Ladendiebstählen). Eine Aufklärungsquote von über 100% kann zustande kommen, wenn im Berichtszeitraum Fälle aufgeklärt werden, die bereits im Vorjahr statistisch erfasst wurden (Seite 45, Tabelle 14 "Zu- und Abnahme der Deliktsbereiche/Aufklärungsquote "). Seite 29 von 55

2.2 Ermittelte Tatverdächtige Die absolute Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist mit 2.512 im Jahr 2014 leicht gesunken (2013: 2.600). Die ermittelten Tatverdächtigen waren überwiegend männlich und zu 31,7 % bereits polizeilich bekannt. Die Anzahl der Tatverdächtigen, die unter Alkoholbeeinflussung standen, ist um 104 Fälle gesunken. Die Zahl der unter dem Einfluss harter Drogen stehenden Tatverdächtigen hat sich hingegen um 5 Fälle erhöht. Schusswaffen wurden in 19 Fällen mitgeführt (2013: 24 Fälle). (Seite 50, Tabelle 15 "Tatverdächtige"). Die meisten Tatverdächtigen (48,1%) sind in der jeweiligen Tatortgemeinde wohnhaft gemeldet. Weitere 21,1% der Tatverdächtigen haben ihren Wohnsitz im Kreis Plön und 27,9% der Tatverdächtigen im Rest des Landes Schleswig-Holstein. 2,9% der Tatverdächtigen sind ohne festen Wohnsitz bzw. ihr Wohnsitz ist nicht bekannt. 4,5% der Tatverdächtigen sind im weiteren Bundesgebiet wohnhaft, 1,2% haben ihren Wohnsitz außerhalb des Bundesgebietes. Eine Vielzahl an Tatverdächtigen gehört der Altersgruppe der Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) bzw. der Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) an. Die Jugendlichen stellen 13,1% der ermittelten Tatverdächtigen bei einem Anteil von 4,64% an der Gesamtbevölkerung im Kreis Plön 15. Die Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) sind mit 9,8% bei den Tatverdächtigen und mit 3,15% in der Bevölkerung vertreten. (Seite 50, Tabelle 16 "Tatverdächtige - Alter"). Zusammengefasst machen beide Gruppen 22,9% der Tatverdächtigen bei einem Bevölkerungsanteil von 7,8% im Kreis Plön aus. Diese Überrepräsentation wird bereits seit Jahren festgestellt und ist entwicklungstypisch für junge Menschen. Daraus ist für den Kreis Plön kein besonderer Trend abzuleiten, vielmehr ist das delinquente Verhalten bei Jugendlichen und Heranwachsenden ein normaler Bestandteil des Entwicklungsprozesses, der in allen sozialen Schichten vorkommt und bei der überwiegenden Anzahl der delinquenten Jugendlichen nach diesem Lebensabschnitt aufhört, ohne durch schwerwiegende Straftaten in einer kriminellen Karriere fortgesetzt zu werden. 16 15 Für den Kreis Plön liegen die Bevölkerungszahlen des Statistikamtes Nord vom 31.12.2012 vor. 16 siehe auch: zweiter Periodischer Sicherheitsbericht der Bundesregierung, 2006, S. 357f. Seite 30 von 55

2.2.1 Nichtdeutsche Tatverdächtige Nichtdeutsche Tatverdächtige sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und Personen, bei denen die Staatsangehörigkeit ungeklärt ist. Personen, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, zählen seit 2008 als Deutsche. Es muss berücksichtigt werden, dass die tatsächliche Belastung von hier lebenden Nichtdeutschen im Vergleich zu den Deutschen aus mehreren Gründen schwer vergleichbar ist. Das sogenannte doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und Kriminalstatistik, der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur stehen einem wertenden Vergleich entgegen 17. Mit der PKS kann eine mögliche Zuwanderungshistorie im Lebenslauf nicht dargestellt werden, da nur die bei Begehung der Straftat aktuelle Staatsangehörigkeit aufgenommen wird. Von den ermittelten 2.512 Tatverdächtigen waren 233 nichtdeutscher Nationalität. Dies ergibt einen Anteil von 9,28% (2013: 7,08%). Davon waren 19 (2013: 8) Tatverdächtige nichtdeutsche Jugendliche 18 (2013: 12) Tatverdächtige nichtdeutschen Heranwachsende. Prozentual ausgedrückt liegt der Anteil beider Altersgruppen zusammen bei 2,45 Prozent. Im Kreis Plön sind 3.082 nichtdeutsche Personen gemeldet, was einen Anteil 2,49% ausmacht. 2.2.2 Deliktsschwerpunkte bei den 14 bis 21 Jahre alten Tatverdächtigen Jugendliche Heranwachsende (14 bis 18 Jahre) (18 bis 21 Jahre) Diebstahlsdelikte 100 TV 49 TV Körperverletzungsdelikte 71 TV 70 TV Straftaten im Bereich der Rauschgiftkriminalität 51 TV 22 TV (BtmG) im Zusam- menhang mit Cannabisprodukten Sachbeschädigungsdelikte 54 TV 26 TV Erschleichung von Leistungen 6 TV 11 TV Gewaltkriminalität 35 TV 32 TV Straßenkriminalität 69 TV 41 TV (Seite 49, Tabelle 17 "Tatverdächtige - Straftaten"). 17 PKS des LKA SH 2012 Seite 31 von 55

2.3 Opfer Opfer im Sinne der PKS sind natürliche Personen, gegen die sich die rechtswidrige Tat unmittelbar richtet. Nicht jeder durch eine Straftat Geschädigte zählt als Opfer. Opfer werden nur bei bestimmten, im Straftatenkatalog gekennzeichneten Delikten erfasst (Mordtatbestände, Sexualdelikte, Rohheitsdelikte ff). 18 Im Jahr 2014 wurden 1.043 Personen im Kreis Plön Opfer von Straftaten. Damit hat sich die Gesamtzahl um -92 reduziert. Von den 1.043 Opfern waren 614 männlich und 429 weiblich (Seite 50, Tabelle 18 "Entwicklung der Opferzahlen"). In der Gruppe der 14-21jährigen sind 272 Personen und damit 12 weniger als im Vorjahr Opfer von Straftaten geworden. Diese Altersgruppe macht 26,08% an der Gesamtzahl der Opfer aus, ist allerdings nur mit 7,79% in der Bevölkerung vertreten. Bei den Personen über 60 Jahre ist die verzeichnete Opferanzahl mit 82 (w: 38 - m: 44) oder 7,86 %, auch gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von 31,65%, gering. Die Zahl ist im Vergleich zum letzten Jahr um 10 Personen angestiegen. 18 Quelle: PKS des LKA SH 2012 Seite 32 von 55

2.4 Deliktsverteilung Rauschgiftdelikte - Betäubungsmittelgeset z- ; 2,61 Strafrechtliche Nebengesetze ohne BtM; 1,46 Sonstige Straftatbestände (StGB); 21,96 Deliktsverteilung 2014 - Kreis Plön Straftaten gegen das Leben; 0,02 Straftaten gg. d. sex. Selbstbestimmung; 0,63 Raub; 0,35 Körperverletzung, gef. / schwer; 1,68 Körperverletzung, einfach; 6,83 Straftaten gegen die persönliche Freiheit; 3,45 Diebstahl, einfach; 22,52 Vermögens- und Fälschungsdelikte; 15,17 Diebstahl, schwer; 22,40 Abbildung 7 Deliktsverteilung Die Deliktsverteilung zeigt, dass Diebstahlsdelikte 44,92% der bekannt gewordenen Straftaten ausmachen (2013: 42,9%). Die nächst häufigen Deliktsgruppen sind die Vermögens- und Fälschungsdelikte 19 15,17% (2013: 14,78%), gefolgt von den Rohheitsdelikten 20 mit 13,22% (2013: 14,47%). mit 19 Zu dieser Deliktsgruppe gehören u. a. der Bereich des Betruges, Veruntreuung, Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geld- und Wertzeichenfälschung und Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln (PKS LKA SH 2011) 20 Rohheitsdelikte: Raub, Körperverletzung, Straftaten gegen die pers. Freiheit Seite 33 von 55