Religiöse Identität und politische Loyalität zu einem interkulturellen Integritätsmuster in einer postmodernen säkularen Gesellschaft

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Transkript:

Institut für Interkulturelle Islamforschung (INTIS) - Islamisches Zentrum Wien - Spanngasse 3b, 1210 Wien, Tel.+4312630922, Fax.+431263092210 Mob. +436769529144, Email: office@islamiccentre.at Einladung zur 2. Fachkonferenz Thema Religiöse Identität und politische Loyalität zu einem interkulturellen Integritätsmuster in einer postmodernen säkularen Gesellschaft am Freitag 05. Juni 2009 im Konferenzsaal des Islamischen Zentrums Wien Am Bruckhaufen 3, 1210 Wien 17.00 21.00 Uhr Eine öffentliche Veranstaltung des Instituts für Interkulturelle Islamforschung in Wien Voranmeldung erbeten

Institut für Interkulturelle Islamforschung (INTIS) - Islamisches Zentrum Wien - Spanngasse 3b, 1210 Wien, Tel./Fax. +43(01)9422008 Mob. +4369912258595, Email: office@intis-islamiccentre.at Thesenentwurf 2. Fachkonferenz am Freitag, 5. Juni 2009, 17.00 20.00 Uhr im Islamischen Zentrum Wien Thema Religiöse Identität und politische Loyalität - zu einem interkulturellen Integritätsmuster in einer postmodernen säkularen Gesellschaft Wir wollen u. a. über folgende Schwerpunkte miteinander diskutieren: a. Enttheologisierung der Politik in der Moderne - von der Theokratie zur Säkularität. Eine historisch-analytische Betrachtung b. Religiöse Werte als politische Prinzipien in der Postmoderne - zu einer neuen Definition der Koexistenz von Religion und Politik in der säkularen Gesellschaft c. Zu einer internen und externen Debatte über die Möglichkeit einer Adaption von religiöser Identität und politischer Loyalität d. Parlamentarismus und Schura Möglichkeiten einer Adaption oder essentielle Divergenz? Beispiele in der neuen Geschichte e. Der so genannte politische Islam, oder inwiefern kann eine islamische unsäkulare Weltanschauung in einer säkularen Mehrheitsgesellschaft existieren? f. Religion und Politik - Erfahrungen aus islamischen Ländern

Programm Freitag 5. Juni 2009 17.00 Uhr Einlass, Erfrischung 17.30 Uhr Begrüßung und Einführung in die Thematik der 2. Fachkonferenz (Univ.-Prof. Dr. Elsayed Elshahed, Institutsleiter) 17.45 Uhr Begrüßung und Eröffnungsrede (Dr. Fareed Alkhotani, Direktor des Islam. Zentrums) 18.00 Uhr Enttheologisierung der Politik in der Moderne - von der Theokratie zur Säkularität - eine historisch-analytische Betrachtung (Univ.-Prof. Dr. Johann Figl, Katholische Fakultät, Univ. Wien) 18.30 Uhr Religion und Politik in der Golfregion (Univ.-Doz. Dr. Monika Mühlböck, Institut für Orientalistik, Univ. Wien) 19.00 Uhr Pause (Kaffee, Tee, kalte Getränke und orientalische Süßigkeiten) 19.30 Uhr Parlamentarismus und Schura Möglichkeiten einer Adaption oder essentielle Divergenz? (Emer. Univ.-Prof. Dr. Michael Mitterauer, Fakultät für Sozialwissenschaften) 20.00 Uhr Der so genannte politische Islam - inwiefern kann eine islamische unsäkulare Weltanschauung in einer säkularen Mehrheitsgesellschaft harmonisch existieren? (FI. Dr. Fuat Sanac) 20.30 Uhr Evaluierung der Konferenz 21.00 Ende der Konferenz Institut für Interkulturelle Islamforschung (INTIS)

- Islamisches Zentrum Wien - Spanngasse 3b, 1210 Wien, Tel.Fax.+439422008 Mob. +43069912258595, Email: office@islamiccentre.at Religiöse Identität u. politische Loyalität Fachkonferenz 05. Jun. 2009 Einführung: Wien am 18. Mai 2009 Der Wunsch nach mehr gesellschaftlicher Solidarität und sozialer Verantwortlichkeit insbesondere in politischen und wirtschaftlichen Bereichen wird immer stärker. Intellektuelle appellieren immer wieder an die Verantwortlichen und registrieren eine wachsende Frustration und starke Tendenz zu einer zwischenmenschlichen Gleichgültigkeit bzw. zu übermäßigem Individualismus. Gesellschaftlicher Individualismus führt unweigerlich zur Minderung des Gemeinschaftssinns. Die in den letzten Jahren auffallend zunehmende Perspektivlosigkeit bietet in stärkerem Maße bei Jugendlichen den Nährboden für Extremismus und Verschwörungstheorien in jeder Hinsicht und die Suche nach Schuldigen, an denen sie ihre Frustrationen auslassen. Andere flüchten in exklusivistische Religiosität, in der Andersgläubige verteufelt und als eine große Gefahr für den eigenen Glauben angesehen werden. Durch die andauernde Weltwirtschaftkrise fühlen sich die meisten Menschen in eine Sackgasse gedrängt. Die Politik befindet sich ihrerseits in einer ungewöhnlich irritierenden Orientierungslosigkeit. Diese folgenreiche Entwicklung zu verharmlosen wäre m. E. nicht nur wie den Kopf in den Sand stecken, sondern ein nicht wieder gutzumachender Verrat an der Geschichte und an den nächsten Generationen. Das Ende der Moderne und den Beginn der Postmoderne werden durch das Versagen der Weltfinanz- und Wirtschaftpolitik besiegelt. Das Scheitern des Globalisierungsprozesses wird auch dadurch eingeleitet. Muss sich nicht auch die Säkularität in ihrer heutigen Form neu definieren? Es ist Zeit, dass sich Intellektuelle dieser Herausforderung stellen und nach einem neuen Orientierungspfad suchen. Paradigmenwechsel im politischen Denken um ein Gesellschaftsethos, basierend auf allgemein akzeptierten ethischen und religiösen Werten zu

konstruieren, könnte den Gemeinschaftssinn bei den Menschen wiederherstellen und das Gesellschaftsleben für alle wieder lebenswert gestalten. Wir wollen durch diese Konferenz die Aufmerksamkeit auf die Bedeutsamkeit und Sensibilität dieser Problematik lenken und alle Interessierten zu einer Grundsatzdiskussion einladen. Als Leitfaden und Denkanstöße für die anstehende sollten m. E. folgende Fragen gestellt und nach entsprechenden Antworten gesucht werden: - Wie können wir einen Konsens zwischen allen in der Gesellschaft lebenden divergenten Identitäten kultureller, religiöser und ideologischer Art konstruieren? - Kann eine neue politische Definition des Begriffs "Bürgerschaft" eine konstruktive Grundlage in diesem Diskurs anbieten? - Stehen religiöse Identität auf der einen Seite und politische Loyalität auf der anderen Seite in unüberbrückbaren entgegen gesetzten Richtungen? - Taugen interreligiöse Werte als eine geistige Grundlage bzw. Referenz für eine neue politische Konzeption? - Wie könnte eine postmoderne säkulare Gesellschaft aussehen? Oder was bleibt von der Moderne in der Postmoderne? - Gibt es heute auf der Welt Beispiele für eine politische Synthese, die globalisierbar wäre? - Welche Rolle würden Interkulturalität und Interreligiosität in einer postmodernen säkularen Gesellschaft spielen? Für eine konstruktive über diese und sonstige relevante Fragen würden uns sehr freuen, wenn wir Sie bei unserer Konferenz am 5. Juni 09 (ab 17.00 Uhr) im Islamischen Zentrum Wien begrüßen dürften und Sie die bereichern würden. Univ.-Prof. Dr. Elsayed Elshahed Institutsleiter