Architekten von Gerkan, Marg und Partner 01 Pressemitteilung 23.06.2016 Erweiterung des Drusus-Stadions in Bozen, Italien gmp Architekten ertüchtigen Tribünenarchitektur für die Standards des Profifußballs Der Trend zum reinen Fußballstadion hat sich auch für kleinere, bisher multifunktionale Spielstätten durchgesetzt. Tribünen, die direkt an das Spielfeld grenzen, bieten eine dichtere Atmosphäre und mit einem heute obligatorischen differenzierten Platzangebot auch wirtschaftliche Vorteile für den Betreiber. In Bozen sind es die Standards der italienischen Serie B, die der FC Südtirol perspektivisch anstrebt, die den Anlass für eine entsprechende Neukonzipierung des kommunalen Drusus-Stadion bieten. Mit dem Umbau wurden die gmp Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Dejaco + Partner aus Brixen und Ingenieurteam Bergmeister aus Bozen als regionalen Partnern nach dem Qualifizierungswettbewerb beauftragt. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Claudia Tiesler T +49.40.88 151 123 ctiesler@gmp-architekten.de www.gmp-architekten.de PR & Communications Elbchaussee 139 22763 Hamburg T +49.40.88 151 0 F +49.40.88 151 177 communication@ gmp-architekten.de www.gmp-architekten.de
Seite 2 von 5 Das Drusus-Stadion liegt im Zentrum der Stadt unterhalb der Mündung der Talfer in die Eisack. Es besteht aus den einander gegenüberliegenden Tribünen Zanvettor und Canazza, die sich in ihrem Charakter deutlich unterscheiden. Die Besonderheit des anstehenden Umbaus macht die monumentale denkmalgeschützte Fassade der Haupttribüne aus den 1930er Jahren aus, die es zu erhalten und angemessen konzeptionell zu integrieren gilt. In der ersten Bauphase wird das Stadion zunächst saniert und die Kapazität von derzeit 3.100 auf ca. 5.400 Sitzplätze erweitert. Dazu werden beide Tribünen verlängert und bis an das Spielfeld herangeführt. Die Ergänzung um eine Nord- und Süd-Tribüne, mit denen ein geschlossenes Geviert für bis zu 10.000 Zuschauer entsteht, wurde planerisch bereits berücksichtigt. Während die Tribüne Canazza mit ihrer charakteristischen Betonschalenüberdachung erhalten und saniert werden soll, wird der gesamte Unterbau sowie das Dach der Tribüne Zanvettor neu errichtet, um alle räumlichen Anforderungen für den Spielbetrieb der Serie B integrieren zu können. Die Wegeführungen für die verschiedenen Nutzer- und Besuchergruppen werden dabei konsequent getrennt. Durch das baulich freigelegte Portal werden Businessbereich, Fanshop und gastronomischen Einrichtungen separat erschlossen und können auch außerhalb des Spielbetriebes genutzt werden. Der neue Unterbau der Haupttribüne wird in Sichtbeton ausgeführt. Die Stahlfachwerkträger der Tribünenüberdachung erhalten in der Untersicht eine Membranverkleidung, die die stereometrisch einfache Gesamtwirkung unterstreicht, die sich auch im Innenbereich konsequent fortsetzt. Dabei nimmt der Bau in seiner äußeren Gliederung die Gesimshöhen und Proportionen der historischen Fassade auf. Mit dem puristischen Neubau thematisiert die Hauptfassade damit auf spezifische Weise das Thema Alt und Neu als dialogischen Kontrast. Weder ein harmonisierendes Weiterbauen noch das andere Extrem, der didaktische Antagonismus, wurden hier angestrebt, sondern eine deutliche optische Differenzierung bei gleichzeitiger präziser Bezugnahme im Detail. Entwurf Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz Projektleitung Ralf Sieber Mitarbeiter Wettbewerb Sebastian Pohle, Elsa Tang Mitarbeiter Ausführung Luisa Manago, Jan Peter Deml Arbeitsgemeinschaft mit Dejaco + Partner und Ingenieurteam Bergmeister Bauherr Gemeinde Bozen / Comune di Bolzano
Seite 3 von 5 02 03 04 01 Perspektive Vorplatz gmp 02 Perspektive Spielfeld gmp 03 Lageplan gmp 04 Grundriss Tribünengeschoss gmp
Seite 4 von 5 05 05 Perspektive Tribüne gmp
Seite 5 von 5 06 06 Nachtperspektive Vorplatz gmp