Meinungen der Bürger zum Standort Deutschland

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Transkript:

Meinungen der Bürger zum Standort Deutschland 16. März 2015 q5328/31387 Gü/Le forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon: (0 30) 6 28 82-0

Vorbemerkung Die im nachfolgenden wiedergegebenen Ergebnisse über die Meinungen der Bundesbürger zum Standort Deutschland beruhen auf einer Untersuchung, die forsa Politik- und Sozialforschung GmbH im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft durchgeführt hat. Dazu wurden vom 2. bis 10. März 2015 insgesamt 2.022 16 bis 60 Jahre alte Bürgerinnen und Bürger mithilfe computergestützter Telefoninterviews befragt. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie die Bundesbürger im erwerbsfähigen Alter den Wirtschaftsstandort Deutschland wahrnehmen und bewerten, wie sie das Verhältnis zwischen Wirtschaftskraft und Wohlstand einschätzen, welche Bedeutung sie technischen Entwicklungen und Innovationen beimessen, welche Hemmnisse sie bei der Entwicklung beim ökonomischen und gesellschaftlichen Fortschritt sehen und wie sie das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft heute sehen. 1

1. Meinungen zum Standort Deutschland Nach den Stärken des Standorts Deutschland gefragt, nennen die meisten Bundesbürger Aspekte der Qualität, von Forschung und Entwicklung und der Infrastruktur. Im Einzelnen werden die Arbeitsmoral der Deutschen (wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit) genannt sowie die Qualität der Produkte der Arbeitskräfte, die durch Forschung und Entwicklung möglichen Innovationen und die gute Infrastruktur sowie die zentrale Lage Deutschlands. Außerdem wird auf einzelne Branchen (wie die Auto- oder Chemieindustrie, den Maschinenbau oder das Handwerk) hingewiesen. Genannt wird zudem noch die politische Stabilität, die vorhandene Rechtsstaatlichkeit sowie der soziale Frieden. Von den Bürgern empfundene Stärken des Standorts Deutschland Arbeitsmoral, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit Qualität (Produkte) 37 35 gut ausgebildete Arbeitnehmer, Bildungssystem 26 technische Innovationen, Forschung, Entwicklung gute Infrastruktur, zentrale Lage 28 32 einzelne Branchen (Auto, Chemie, Handwerk, etc.) politische Stabilität, sozialer Friede 14 13 2

Trotz aller von den Bundesbürgern genannter Vorzüge des Standorts Deutschland glauben aber nur 44 Prozent aller Befragten im erwerbsfähigen Alter, dass sich Deutschland zurzeit in die richtige Richtung entwickelt. Fast ebenso viele (40 %) glauben, das Land entwickle sich in die falsche Richtung. Dass sich Deutschland in die richtige Richtung entwickelt, glauben mehrheitlich die Besserverdienenden (Haushaltsnettoeinkommen über Euro 3.000) sowie die Anhänger der CDU/CSU und der FDP. Dass sich Deutschland in die falsche Richtung entwickelt, glauben mehrheitlich die Bürger mit niedrigen Einkommen (Haushaltsnettoeinkommen weniger als Euro 1.500) sowie die Anhänger der Linkspartei und vor allem die AfD-Anhänger (von denen mehr als drei Viertel Deutschland auf dem falschen Weg wähnen). Entwicklung in Deutschland: In die richtige oder falsche Richtung? Deutschland entwickelt sich in die Bevölkerung insgesamt Haushaltsnettoeinkommen - unter 1.500-1.500 bis 3.000 - mehr als 3.000 richtige Richtung 44 35 41 51 falsche Richtung 40 52 42 34 Anhänger der CDU/CSU FDP SPD Grünen 69 58 53 48 19 29 33 34 Linkspartei AfD 21 15 64 79 3

Recht skeptisch fallen auch die Urteile der 16- bis 60-Jährigen darüber aus, ob die Politik Deutschland ausreichend auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Dies glauben nämlich nur 19 Prozent aller Befragten, während 70 Prozent dies nicht glauben. Selbst von den Anhängern der derzeitigen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD glauben dies nur 39 bzw. 23 Prozent. Ausreichende Vorbereitung auf die zukünftigen Herausforderungen durch die Politik? Die Politik hat Deutschland ausreichend auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ja 19 11 weiß nicht 70 nein 4

2. Wirtschaftskraft und Wohlstand Voraussetzung für eine positive Entwicklung der Gesellschaft sind nach Meinung der Bundesbürger einerseits ein hohes Maß an sozialer Gerechtigkeit (und dementsprechend generationengerechte soziale Sicherungssysteme) und andererseits eine stabile wirtschaftliche Entwicklung mit Unternehmen, die für hohe Steuereinnahmen sorgen und sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind. Ein Staat, der stark regulierend in die gesellschaftlichen Entwicklungen eingreift, ist dafür nicht unbedingt vonnöten. Bedeutung verschiedener Faktoren für eine positive gesellschaftliche Entwicklung Für eine positive gesellschaftliche Entwicklung ist wichtig: - eine sich der sozialen Verantwortung bewusste Wirtschaft - generationengerechte soziale Sicherungssysteme - ein hohes Maß sozialer Gerechtigkeit - eine stabile wirtschaftliche Entwicklung 98 97 95 95 - starke Unternehmen, die für hohe Steuereinnahmen sorgen 85 - ein Staat, der stark in die gesellschaftlichen Entwicklungen eingreift 38 5

Ganz wichtig für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands aber sind nach Meinung der Bundesbürger neue Ideen und neue Produkte: 95 Prozent aller Bundesbürger sehen neue Ideen und neue Produkte als wichtig oder sogar sehr wichtig an. In dieser Einschätzung sind sich im Übrigen alle Gruppen der Bevölkerung einig. Bedeutung neuer Ideen für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands Neue Ideen und neue Produkte sind für die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit Deutschlands weniger wichtig wichtig 33 4 62 sehr wichtig 6

Allerdings ist für manche fraglich, ob Deutschland noch ein Land der Ideen ist. Immerhin ein Drittel zweifelt daran, ob diese Bezeichnung wie früher auch noch heute auf Deutschland zutrifft. Dass Deutschland noch ein Land der Ideen ist, glaubt nur noch die Hälfte aller Bundesbürger. In Bayern allerdings glauben dies mit 60 Prozent mehr als die Hälfte und somit deutlich mehr als im Rest der Republik. Deutschland noch ein Land der Ideen? Die Bezeichnung Land der Ideen trifft für Deutschland heute noch zu Deutschland insgesamt Bayern nein nein 33 26 16 51 ja weiß nicht 14 60 ja weiß nicht 7

Um seinen Status als Land der Ideen zu erhalten, muss das meinen rund 90 Prozent aller Bundesbürger in den nächsten Jahren mehr für Bildung und Ausbildung ausgegeben werden. Fast 60 Prozent meinen zudem, dass naturwissenschaftliche Fächer und Berufe stärker als heute gefördert werden sollten. Meinungen zur Bildung und Ausbildung In Deutschland muss in den nächsten Jahren mehr für Bildung und Ausbildung ausgegeben werden Naturwissenschaftliche Fächer und Berufe sollten stärker als heute gefördert werden nein 8 nein, nicht nötig 27 89 weiß nicht 14 59 ja ja 8

Technikfeindlich ist die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht: 85 Prozent haben zur Technik und zum technischen Fortschritt grundsätzlich eine positive Einstellung (selbst die Anhänger der Grünen), für 69 Prozent überwiegt bei neuen technischen Entwicklungen eher der Nutzen und ebenso viele (68 %) macht die technische Entwicklung eher Hoffnung als Angst. Der Hauptgrund für neue technische Entwicklungen ist allerdings nach Meinung von 51 Prozent weniger die Entdeckerfreude der Menschen, sondern eher das Gewinnstreben der Unternehmen. Einstellungen zum technischen Fortschritt Zur Technik und zum technischen Fortschritt haben eine positive Einstellung Bei neuen technischen Entwicklungen überwiegt eher Die technische Entwicklung macht eher nein weiß nicht die Gefahr Angst 7 8 85 ja weiß nicht 16 15 69 der Nutzen weiß nicht 14 18 68 Hoffnung 9

Für einen hohen Lebensstandard einer Gesellschaft ist nach Einschätzung von 57 Prozent aller Bundesbürger eine starke Wirtschaft die entscheidende Voraussetzung. 37 Prozent meinen, es gebe andere Dinge, die für einen hohen Lebensstandard wichtiger sind. Dies meinen in überdurchschnittlichem Maße Anhänger der Grünen und der Linkspartei, während Anhänger der Union und der FDP die Bedeutung einer starken Wirtschaft für einen hohen Lebensstandard deutlich höher einschätzen. Bedeutung einer starken Wirtschaft für den Lebensstandard in einer Gesellschaft Eine starke Wirtschaft ist die entscheidende Voraussetzung für einen hohen Lebensstandard einer Gesellschaft Bevölkerung insgesamt 57 ja nein 37 Anhänger der FDP CDU/CSU 81 77 19 20 SPD AfD 58 57 35 39 Grünen 48 47 Linkspartei 36 56 10

Der deutschen Wirtschaft geht es nach Meinung der meisten Bürger gut (das meinen 71 Prozent) oder sogar sehr gut (das meinen 19 Prozent). Dass es der Wirtschaft in Deutschland nicht so gut geht, glauben nur 9 Prozent. Beurteilung der Lage der Wirtschaft Die Lage der deutschen Wirtschaft ist zurzeit weniger gut sehr gut 9 19 71 gut 11

Die Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen und finanziellen Lage fällt nicht so eindeutig positiv aus, wie die Einschätzung der ökonomischen Lage der Wirtschaft. 40 Prozent aller Bundesbürger geben an, ihnen ginge es heute besser als vor 5 Jahren. 22 Prozent sagen, es ginge ihnen schlechter während 35 Prozent angeben, dass sich ihre ökonomische Lage nicht verändert habe. Allerdings ist die Bewertung der eigenen wirtschaftlichen Lage positiver als die bei anderen vermutete Entwicklung der ökonomischen Situation: Nur 27 Prozent nämlich meinen, den meisten Bürgern gehe es heute besser als vor 5 Jahren. Einschätzung der ökonomischen Lage der Haushalte Heute geht es im Vergleich zu vor 5 Jahren den meisten Bürgern in Deutschland persönlich besser 27 27 schlechter 38 Bevölkerung insgesamt besser 40 unverändert unverändert 35 schlechter 22 31 27 36 Männer 44 33 20 23 28 40 Frauen 36 37 24 Haushaltsnettoeinkommen 15 26 49 - unter 1.500 18 37 39 23 25 45-1.500 bis 3.000 33 36 29 35 30 29 - mehr als 3.000 53 32 13 12

Dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft durch die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung gestärkt wird, glaubt nur eine Minderheit von 32 Prozent. Dass die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch die Regierung geschwächt wird, glauben allerdings ebenfalls nur wenige (23 %). 45 Prozent glauben, dass durch die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft weder gestärkt noch geschwächt wird oder können kein Urteil dazu abgeben. Stärkt die Politik die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft? Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird durch die Politik der Bundesregierung eher geschwächt eher gestärkt 23 32 35 weder/noch 13

3. Innovation und Freiheit Obwohl viele Bundesbürger durchaus einen starken Staat für erforderlich halten, der vor allem seiner Führungspflicht genüge tut und gesellschaftliche Fehlentwicklungen verhindern kann, wird von einer Mehrheit von 69 Prozent aller befragten 16- bis 60-Jährigen das Ausmaß der Regulierungen und Vorschriften in Deutschland für zu groß gehalten. Nur 27 Prozent halten das Ausmaß der Bürokratie für gerade richtig oder gar zu gering. Und die Hälfte der Bundesbürger fühlte sich sogar im Alltag schon oft wegen der zu vielen Vorschriften sowie der staatlichen Bürokratie eingeschränkt. Meinungen zur Bürokratie in Deutschland Das Ausmaß der Regulierungen und Vorschriften in Deutschland ist Es fühlen sich in ihrem Alltag oft durch zu viele Vorschriften durch Staat und Bürokratie eingeschränkt zu gering gerade richtig 22 5 nein 46 49 ja 69 zu groß 14

Die aufgeblähte Bürokratie wird von recht vielen Bürgern als Innovationsbremse einschätzt: 58 Prozent teilen die Meinung, dass es in Deutschland mehr neue Ideen und Produkte geben würde, wenn es weniger Vorschriften gäbe und weniger geregelt werden würde als heute. Bürokratie als Innovations-Hemmnis? Es gäbe in Deutschland mehr neue Ideen und neue Produkte, wenn es weniger Vorschriften gäbe nein 34 8 58 ja weiß nicht 15

55 Prozent halten eine möglichst große Freiheit des Einzelnen für wichtiger als eine möglichst große Gleichheit unter den Bürgern, die 35 Prozent für wichtiger als Freiheit halten. Für die Westdeutschen ist die Freiheit wichtiger als für die Ostdeutschen. Besonders wichtig ist die Freiheit für die Anhänger der FDP, während für die Anhänger der Linkspartei die Gleichheit aller Bürger einen höheren Stellenwert hat als der Wert der Freiheit. Freiheit oder Gleichheit? Es halten für wichtiger eine möglichst große Bevölkerung insgesamt 55 Freiheit des Einzelnen Gleichheit unter den Bürgern 35 Ost West 56 49 33 44 Anhänger der FDP CDU/CSU Grünen SPD AfD Linkspartei 87 65 59 55 55 31 12 29 25 36 39 56 16

Von den derzeit abhängig Beschäftigten könnten sich 32 Prozent durchaus vorstellen, sich einmal selbständig zu machen. Abhängig beschäftigte Männer können sich das eher vorstellen als abhängig beschäftigte Frauen. Häufiger als der Durchschnitt der abhängig Beschäftigten können sich zudem die 16- bis 29-Jährigen sowie die Befragten mit Abitur oder Hochschulstudium eine selbständige Existenz vorstellen. Präferenz der abhängig Beschäftigten für eine Selbständigkeit Abhängig Beschäftigte insgesamt Von den abhängig Beschäftigten könnten sich vorstellen, sich einmal selbständig zu machen 32 Männer Frauen 28 37 16- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 60-Jährige 25 33 45 Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur, Studium 23 29 40 17

4. Deutschland in Europa Trotz aller im Verlauf der Euro-Krise in Teilen der Bevölkerung aufkeimenden Europa-Skepsis glaubt nach wie vor eine Mehrheit der Bundesbürger, dass sowohl für Deutschland insgesamt aber auch in besonderem Maße für die deutsche Wirtschaft die Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union mehr Vorteile als Nachteile bringt. Lediglich die Anhänger der AfD sehen das nicht so wie die große Mehrheit der Bürger in Deutschland insgesamt. Einstellungen zu Europa Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union birgt für Deutschland insgesamt für die deutsche Wirtschaft mehr Vorteile 52 mehr Nachteile 33 Bevölkerung insgesamt 67 mehr Vorteile mehr Nachteile 18 49 53 37 32 Ost West 65 68 19 18 65 21 Selbständige 72 16 Anhänger der 57 61 58 71 73 25 30 28 32 15 17 69 CDU/CSU SPD Linkspartei Grünen FDP AfD 74 74 70 82 81 55 13 16 19 7 10 36 18

62 Prozent aller Bundesbürger meinen auch, dass Deutschland auch Fachkräfte aus dem Ausland anwerben sollte, um Lücken im Arbeitsmarkt zu schließen. Wiederum sind es nur die Anhänger der AfD, die dies anders sehen als die Bundesbürger insgesamt. Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland? Deutschland sollte auch Fachkräfte aus dem Ausland anwerben, um Lücken im Arbeitsmarkt zu schließen Bevölkerung insgesamt 62 ja nein 32 Ost West 63 57 36 32 Anhänger der Grünen FDP SPD CDU/CSU Linkspartei AfD 85 79 74 65 57 32 11 19 23 30 37 64 19

Nicht ganz so eindeutig ist die Einstellung der Bundesbürger zur Schaffung von Freihandelszonen in der Welt. Während es 43 Prozent befürworten würden, wenn es in der Welt möglichst viele Freihandelszonen gäbe, ziehen es 34 Prozent vor, einzelne Wirtschaftsräume durch Zölle abzuschotten. Meinungen zu Freihandelszonen In der Welt sollte es möglichst viele Freihandelszonen geben nein, die einzelnen Wirtschaftsräume sollten durch Zölle abgeschottet werden 34 43 ja 23 weiß nicht 20

5. Einstellungen zur sozialen Marktwirtschaft Auch in der heutigen globalisierten Welt findet die große Mehrheit der Deutschen (89 %) die Idee der sozialen Marktwirtschaft nach wie vor gut. Diese Einschätzung unterscheidet sich in den einzelnen Bevölkerungsgruppen nur in Nuancen. Einstellung zur sozialen Marktwirtschaft Die Idee der sozialen Marktwirtschaft finden Bevölkerung insgesamt 89 gut weniger gut 7 Ost West 85 89 6 10 16- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 60-Jährige 91 88 87 4 6 9 Arbeiter Angestellte Beamte Selbständige 80 90 96 91 12 6 4 6 21

Allerdings glauben nur 46 Prozent aller Bundesbürger, dass die Wirtschaft in Deutschland heute noch weitgehend nach dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft funktioniert. 41 Prozent glauben nicht, dass die heutige Wirtschaft nach dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft funktioniert. Am ehesten glauben noch Anhänger der CDU/CSU und der FDP an ein Funktionieren der sozialen Marktwirtschaft. Von den Anhängern der AfD und der Linkspartei glaubt eine klare Mehrheit von 64 bzw. 71 Prozent nicht daran, dass die Wirtschaft in Deutschland derzeit nach den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft funktioniert. Funktioniert die Wirtschaft noch nach dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft? Die Wirtschaft in Deutschland funktioniert auch heute noch weitgehend nach dem Prinzip der sozialen Marktwirtschaft ja nein Bevölkerung insgesamt 46 41 Arbeiter Angestellte Beamte Selbständige 37 49 47 45 47 38 41 47 Anhänger der FDP CDU/CSU SPD Grünen AfD Linkspartei 66 62 53 49 29 20 28 27 36 38 64 71 22