Handlungsfeld 1 Gesundheitskompetenz, Information und Partizipation Ziel 1: Wissen der Bevölkerung über Demenzerkrankungen, Abbau von Vorurteilen und Hemmschwellen Ziel 2: Niederschwelliger Zugang für Betroffene und Angehörige zu Information und Beratung Sensibilisierung durch Organisationen und Leistungserbringer: öffentliche Info Abende Vorträge Pressearbeit, Websites Info Broschüren Tag der offenen Tür, Messeauftritte (Pflegeheime) Kurse für die Bevölkerung (SRK) Infomobil, Messauftritte (ALZ) öffentlich finanzierte Kampagnen Enttabuisierung v.a. bei Nicht Betroffenen mehr Info Veranstaltungen und Medienpräsenz Frühzeitige Aufklärung (z. B. in Schulen) übergeordnetes Informations Portal Allgemeinbevölkerung Organisationen, med. Leistungserbringer : Austausch Zusammenarbeit Stärkung des Themas Kantonale Aktionstage Psych. Gesundheit (DGS) Kantonale Netzwerke (DGS) Freiwilligeneinsätze (Gemeinden) einheitlich organsierte Veranstaltungen Instrumente und Checklisten für Gemeinden Label "Gesunde Gemeinde" (Anknüpfung an "Netzwerk Gesundheitsförderung im Alter") Partizipation ermöglichen (Menschen mit Demenz eine Stimme geben) Kontakt von Betroffenen mit der Bevölkerung auf Gemeindeebene fördern (bspw. durch spezielle Wohnformen), Begegnungen im Alltag (Kontaktmöglichkeiten schaffen) Organisationen, Leistungserbringer mehr Schnittstellen schaffen interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern präventive Begleitung Sensibilisierung der Hausärzte und anderer Fachpersonen (für Triage), alle Angebote sollten bekannt sein Schulung für beratende Funktion frühe Diagnose Fachpersonen (im Kontakt mit Patienten) Organisationen und Leistungserbringer (Internet, Tel., pers. Kontakt, Info Anlässe): Sensibilisierung Information und Vermittlung Beratung und Begleitung Spitex und Hausärzte niederschwellige Abklärung (Memory Clinic) Zugehende Beratung (ALZ) Beratungstelefon (ALZ) niederschwellige und quartiersnahe Anlauf und Beratungsstellen zur Unterstützung, Orientierung und Triage zugehendes Beratungsangebot fördern (mit der Memory Clinic vernetzt) Vereinfachung des Zugangs zu den Beratungsstellen Angehörige und Betroffene sollen Hilfe annehmen können übergeordnetes Informations Portal Den Betroffenen und Angehörigen ihr Recht auf Beratung vermitteln Abbau der finanziellen Hemmschwelle Betroffene und Angehörige
Ziel 3: Flexible, qualitativ hochstehende und bedarfsgerechte Angebote für Erkrankte und Angehörige entlang der gesamten Versorgungskette Ziel 4: Angemessene Entschädigung und finanzielle Tragbarkeit von bedarfsgerechten Leistungen für Betroffene Handlungsfeld 2 Bedarfsgerechte Angebote Zusammenarbeit und Vernetzung der Kompetenzzentren und Organisationen, Teilnahme in Arbeitsgruppen und an Debatten Sammlung von Fakten zu IST und SOLL Zustand Information über bestehende Angebote diverse Pilotprojekte (ALZ) Vergabe von (spezialisierten) Leistungsaufträgen auf der Spitalund Pflegeheimliste (DGS) Geriatrisches Konzept; Masterplan Integrierte Versorgung (in Erarbeitung, DGS) besserer Austausch und Vernetzung der Organisationen Koordination der Angebote Austausch und Publikation von Fakten und Zahlen Zulassung/Qualitätskontrolle von Betreuungsangeboten Durchsetzen von Standards auf kantonaler/nationaler Ebene guter Skill und Grademix in den Institutionen, genügend qualifiziertes Personal (Arbeit nach modernen Konzepten) Koordination durch Fachstellen (PS, ALZ, SRK etc.) Fördergelder von Stiftungen (für Projekte etc.) Demenzzuschlag Kanton (Pflegeheime) Kostenstudien (ALZ), Bedürfnisse und SOLL Zustand (ALZ) Sensibilisierung auf politischer Ebene Einbezug von Freiwilligen korrekte Einstufung der Patienten transparente Lohnempfehlungen Verbandsaktivitäten korrekte Entlöhnung der Arbeitskräfte (v.a. für Betreuung) Wirtschaftlichkeit der Angebote verbessern Anerkennung der BESA Berechnung durch die Krankenkassen spezifische Instrumente zur Einstufung von Demenz Patienten Tarifverhandlungen (im Speziellen für Betreuungsleistungen) Subventionen der Organisationen durch die öffentliche Hand Demenzzuschlag für Spitex Organisationen, Leistungserbringer Organisationen und Leistungserbringer: Diagnostik: Memory Clinic Vermittlung und Beratung Versorgung in den Akutspitälern, Reha, Heimen etc. ambulante Unterstützungs /Entlastungsangebote für Betroffene und Angehörige (Fahrdienste, Ferienbetten, Beratung, Angehörigengruppen etc.), auch stundenweise! Tageskliniken demenzgerechte Wohneinheiten Demenzstationen in der Langzeitpflege (Geronto)psychiatrische Versorgung Information über bestehende Angebote (Hausarzt = Schlüsselperson) frühzeitige Diagnose individuelle Angebote für Betroffene und Angehörige zu Hause (Betreuung und Begleitung) kontinuierliches Case Management Tageszentren in normalen Überbauungen moderne Einrichtungen, die den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen (bspw. Demenzdörfer) speditive Zusammenarbeit mit Familiengericht Individuelle Finanzhilfe (PS) Sozialberatung (PS) Ergänzungsleistungen Hilflosenentschädigung Entlastungsangebote / work & care Spezialfinanzierung von Betreuungsleistungen (PS) Sozialhilfe Verzögerung des Heimeintritts (bedarfsgerechte Angebote) Zugehende Beratung als offizielle Leistung Kriterien zur Finanzierung von Betreuung (welcher Tarif?) Sicherstellung der Finanzierung von nicht KVG pflichtigen Leistungen (durch öffentliche Hand) Regelung des Erwerbsausfalls von pflegenden Angehörigen Betroffene und Angehörige
Ziel 5: Ethische Leitlinien für die Behandlung, Betreuung und Pflege von Erkrankten Ziel 6: Sicherstellung der Versorgungsqualität entlang des Krankheitsverlaufs Ziel 7: Sicherstellung der Handlungskompetenz von Fachpersonen sowie Stärkung der Handlungskompetenz von Angehörigen und Freiwilligen Handlungsfeld 3 Qualität und Fachkompetenz med. Instiutionen und Pflegeheime: Ethik Kommission, Leibild, (Demenz ) Pflegekonzept, Richtlinien, Verhaltenskodex, Festhalten von Abläufen, Audits Gesetzliche Richtlinien, Erwachsenenschutzrecht, Gleichstellungsartikel Verbände und Institutionen im Bereich Ethik (Dialog Ethik, Curaviva) Publikationen, Unterstützung von Forschung und Projekten (ALZ) genügend und qualifiziertes Personal (keine Überforderung) Praxisnahe Aufgleisung Finanzielle Mittel der Institutionen für die Ausbildung aller Mitarbeitenden Vertretung der Interessen der Angehörigen und Betroffenen Umsetzung des Konzepts "ambulant vor stationär" Finanzierbarkeit der Angebote Kantonales Betreuungskonzept sowie Qualitätsrichtlinien für Spitäler & Heime technische Möglichkeiten für die Vernetzung (e Health) Diagnostik und Beratung an einem Ort koordinierte/integrierte Versorgung (MIVAG) Informationen über Angebote bündeln personelle Ressourcen Bürokratie reduzieren Dokumentation des Krankheitsverlaufs Austausch zwischen den Organisationen und Institutionen (interner) fachlicher, interdisziplinärer Austausch Ressourcen für Aus und Weiterbildungen interdisziplinäre Zusammenarbeit Harmonisierung der Aus und Weiterbildungen, Standards festlegen Verantwortlichkeiten aufteilen (nicht nur Ärzte sondern auch Pflegepersonal) Anerkennung Berufsprüfung Gerontopsychiatrie Berufsbildung/Personalentwicklung (Fachwissen, Schlüsselkompetenzen) Organisationen, Leistungserbringer Weiterbildungen, Workshops Ethik als Teil der Grundausbildung Lehrgänge für Fachpersonen (Ref. Landeskirche) Aufklärung Sensibilisierung, Thema ansprechen Teilnahme in Gremien (ALZ) interne und externe Vernetzung der Fachbereiche und Fachgruppen sowie interne und externe übergeordnete Projekte (Geriatrisches Konzept, MIVAG) Weiterbildungen Dokumentation des Krankheitsverlaufs, evidenzbasierte Konzepte Demenz ist Teil der Qualitätssicherungsinstrument (Careum), Qualitätsprüfungen (Spitex und stat. Grundausbildung in den Leistungserbringer), nationale und internationale Standards (PDAG) Gesundheitsberufen Internes QM: Patientenbefragung, definierte Prozesse etc. Beizug von Fachpersonen Austausch mit Hausärzten und dem Hausarzt spezialisierte Abteilungen, Heimarztsystem Fallbesprechungen Sensibilisierung und Schulung Hausärzte (= Schlüsselpers.) Austauschgefässe schaffen finanzielle Unterstützung für Weiterbildungen (z.b. Kanton), Anreize schaffen Vernetzung v.a. zwischen den Bereichen Psychiatrie und Geriatrie Beizug von Fachpersonen und dem Hausarzt diverse spezifische Aus und Weiterbildungen Fallbesprechungen mehr Schnittstellen schaffen Sensibilisierung der Hausärzte (Triage) Schulung für beratende Funktion Fachpersonen (im Kontakt mit Patienten) Information für Betroffene und Angehörige in stationären Einrichtungen interdisziplinäre Rapporte Seelsorge frühzeitige Aufklärung regelmässige Gespräche Unterstützung der Angehörigen niederschwellige, kostenfreie Beratung frühzeitige Aufklärung Kompetenzstärkung der Angehörigen und Freiwilligen durch Angebote, Vorträge, Schulungen, Gruppen etc. Austauschmöglichkeiten massgeschneiderte, günstige und niederschwellige Schulung, Beratung und Betreuung der Angehörigen und Freiwilligen Richtlinien für Freiwilligenarbeit Betroffene und Angehörige
Handlungsfeld 4 Daten und Wissensvermittlung Ziel 8: Vorliegende Informationen zur Versorgungssituation der Demenzerkrankten als Grundlage zur Versorgungsplanung Nationale Palliative Care Strategie (kantonales Konzept in Erarbeitung, DGS) Pflegeheimplanung des Kantons (DGS) Regionalplanung: Daten aus Bedarfsabklärungen Daten / Zahlen des Bundesamts für Statistik oder Obsan Daten des Zentrums für Gerontologie, Dialogzentrum Demenz etc. Pflegeheime: Erfassung interner Zahlen Umfragen Instrumente zur Abbildung von relevanten Infos (bspw. RAI) ALZ: Sammeln und Weitergeben von relevanten Fakten und Daten Veröffentlichung von Beispielen guter Praxis aus anderen Ländern Vernetzung von Leistungserbringern und Entscheidungsträgern Miteinbezug von Betroffenen und Angehörigen intensiverer Daten Austausch und Zusammenarbeit zwischen der PDAG und dem Kanton Handeln von Kanton und Verbänden; Zusammenarbeit von Institutionen Versorgungsforschung und Wirksamkeitsforschung von Interventionen (Careum) Versorgungsmonitoring durch Hochschule oder DGS, Erhebungen im ambulanten Bereich Versorgungsplanung in allen Regionen des Kantons (bwsp. der Region Zofingen) Vergabe von Forschungsaufträgen Priorisierung der Daten auf kantonaler und nationaler Ebene Ziel 9: Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis und Förderung des Austausches durch geeignete Instrumente Wissenschaftliche Publikation (Reusspark) Projekt Work &Care (DGS) Careum Forschung und Ausbildung Zusammenarbeit ALZ mit Hochschulen evidenzbasierter Unterricht, Einflussnahme auf Rahmenlehrpläne und Bildungsverordnungen (OdA) Datenlage in der Schweiz unklar (alles nur Hochrechnungen) Integration in Ausbildung Kantonale/Regionale Infoanlässe für Fachpersonen Bündelung der vielen Informationen für die Praxis, Überblick schaffen (bspw. durch Curaviva) PDAG könnte eine wichtige Rolle im Wissenstransfer übernehmen Betroffene miteinbeziehen Vergabe von Forschungsaufträgen im Bereich Pflege und Betreuung regelmässige Weiterbildungen Besuch von Fachvorträgen Fallbesprechungen, Austausch unter Fachpersonen individuelle Fortbildung (Studien, Tagungen etc.) Organisationen, Leistungserbringer und Gemeinden Fachpersonen (im Kontakt mit Patienten)
Zusammenfassung Mehrfach genannter Handlungsbedarf Partizipation von Betroffenen und Angehörigen Mehr Schnittstellen; interdisziplinäre Zusammenarbeit; Vernetzung Sensibilisierung von Hausärzten Aus und Weiterbildung Information über bestehende Angebote (der Betroffenen und Angehörigen aber auch der Fachpersonen und Institutionen/Organisationen) Koordination der Angebote Instrumente zur Einstufung, Qualitätssicherung, etc. Dokumentation / Versorgungsforschung Finanzierung: Tarifverhandlungen; Kriterien zur Finanzierung von Betreuung bzw. nicht KVG pflichtigen Leistungen