Alter und Ernährung. Angestrebter Nutzen von Qualitätsindikatoren nach. Art. 22a KVG. Therese Grolimund.
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- Arwed Fuhrmann
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1 Alter und Ernährung Angestrebter Nutzen von Qualitätsindikatoren nach Therese Grolimund Art. 22a KVG
2 Agenda Medizinischen Qualitätsindikatoren Wohnsituation im Alter in der Schweiz Im Privathaushalt Unterstützung durch Spitex Der andere Lebensort Leben im Alters- und Pflegeheim Gesetzliche und andere Grundlagen Rahmenbedingungen Akteure in der Qualitätssicherung KVG Entwicklung medizinischer Qualitätsindikatoren Art. 22a KVG Projekte: o o Spitex Verband Schweiz Curaviva Verband Heime und Institutionen Schweiz 2
3 Medizinische Qualitätsindikatoren - Zweck Qualitätsindikatoren Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (intern) Transparenz (Bewohner Patienten - Finanzierer) Nationale Qualitätsbeurteilung 3
4 Medizinische Qualitätsindikatoren - Hinweise Nicht alle Indikatoren sind für alle Zwecke/Ebenen geeignet dh. auch, dass verschiedene Aggregationsstufen in der Auswertung angezeigt sind Grundsatz der anspruchsgerechten Information In der Entwicklung der Qualitätsindikatoren sollen die Leistungserbringer eine zentrale Rolle spielen jedoch sollen die anderen Akteure / Stakeholder wie Versicherer, Behörden, Patientenorganisationen einbezogen werden 4
5 5
6 Leben im Privathaushalt Unterstützung durch Spitex Die Spitex-Leistungserbringer fördern, unterstützen und ermöglichen mit ihren Dienstleistungen o das Wohnen und Leben zu Hause für Menschen aller Altersgruppen, die der Hilfe, Pflege, Betreuung, Begleitung oder Beratung bedürfen. Pflegeleistungen im Sinne von Art. 7 KLV werden auf ärztliche Anordnung / in ärztlichem Auftrag erbracht o von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) übernommen Hauswirtschaftliche/sozialbetreuerische Leistungen (Haushalt, Wäsche, Einkauf, Mahlzeitendienst usw.) o werden von der OKP nicht übernommen 6
7 Spitex - Statistik 251'000 Klient/innen 32'000 Spitex-Mitarbeitende 1.73 Milliarden Franken wurden für Spitex-Dienstleistungen aufgewendet wovon 639 Millionen Franken durch die Versicherer Entspricht 2.8% der Gesundheitskosten >50% der verrechneten Stunden für >80-jährige Klientinnen und Klienten - Pflegequoten 7
8 Leben im Privathaushalt Unterstützung Spitex 8
9 Der andere Lebensort Pflegeheim 1540 Pflegeheime mit insgesamt Langzeitplätzen Mitarbeitende 2011: Männer (80.9 J.) und Frauen (85.2 J.) Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 974 Tage (GE 1217 AI 450) 2011 Betriebskosten total: 8.7 Mia Fr. wovon 3.5 Mia Fr. KVG-pflichtige Leistungen 9
10 Der andere Lebensort Alters- und Pflegeheim 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 0-69 Jahre Jahre 80+ Jahre 30% 20% 10% 0% Frauen Männer Total Alter der Bewohnerinnen und Bewohner 10
11 Gesetzliche Grundlagen und Umsetzung BV Art. 112c KVG Art. 22a KVV Art. 77 Betagten und Behindertenhilfe Verpflichtung der Leistungserbringer den Bundesbehörden Daten zu medizinischen Qualitätsindikatoren zu liefern (Erhebung: BFS, Publikation: BAG) Q-Massnahmen der Tarifpartner (Qualitätsindikatoren sind ein wichtiger Teil von Qualitätsprogrammen der Q-Sicherung durch die Tarifpartner) BV: Bundesverfassung - KVG: Bundesgesetz über die Krankenversicherung - KVV: Verordnung über die Krankenversicherung 11
12 Akteure in der Qualitätssicherung KVG Bund Rechtliche Grundlagen KVG und Gesundheitsberufe WZW der KVG-Leistungen Publikation von Daten zu Wirtschaftlichkeit und Qualität Kantone Stationäre Versorgungsstruktur Gesundheitspolizeiliche Funktion (Bewilligungen) Aufsicht über die Leistungserbringer Berufsverbände Mitwirkung bei: Bildungspolitik Berufliches Qualitätsmanagement (Aus-/Weiterbildung) Betriebliches Qualitätsmanagement (Konzepte, Leitlinien) Leistungserbringer Qualität der Leistungen Betriebliches Q- Management Erhebung und Weitergabe von Qualitätsdaten Versicherer Tarif- /Qualitätssicherungsverträge Überprüfung Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung Stiftung f. Patientensicherheit Nationale Q-Programme (im Rahmen der Q-Strategie des Bundes) Spitex Curaviva ANQ: QS nach Art. 77 KVV (H+, Versicherer, Kantone) EQUAM: Zertifizierung Arztpraxen SAQM: Akademie der FMH (Plattform der Ärzteschaft) Qualitäts-Register: SIRIS, AQC, etc....und eine Vielzahl von Einzelinitiativen der Leistungserbringer 12
13 Qualitätsindikatoren - Akteure Ebene der Leistungserbringer Internes Qualitätsmonitoring Benchmarking mit vergleichbaren Institutionen Grundlage für institutionsspezifische Verbesserungsmassnahmen Ebene der Finanzierer Überwachung von Qualität und Wirtschaftlichkeit Gemeinsame Aktivitäten/Programme zur Förderung der Qualität Ebene der Behörden / Öffentlichkeit Anspruch auf Information zu Qualität und Wirtschaftlichkeit (Rechenschaft gegenüber Öffentlichkeit) Grundlagen für Weiterentwicklung der Gesundheitspolitik und Rahmenbedingungen Wettbewerb Empowerment Klienten/Angehörige 13
14 Qualitätsindikatoren: Was haben wir heute schon? Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Transparenz und Rechenschaftsberichte Qualitätsbeurteilung des Gesundheitssystems Q-Indikatoren BAG OECD Indikatoren Im stationären Bereich.. als Vergleich zu den Bereichen Spitex sowie Alters- und Pflegeheim 14
15 Qualitätsindikatoren BAG (CH-IQI) im Spitalbereich Datenquelle: Medizinische Statistik des BFS Konzept: G-IQI (German Inpatient Quality Indicators), dh. aus Deutschland Helios Kliniken dh. im stationären Bereich sind die Grundlagen aus Deutschland o Mortalitätsindikatoren o Fallzahlen Versand von spitalindividuellen Dossiers an die Akutspitäler Feedback durch Spitäler Publikation der Indikatoren nach Spital 15
16 Was wurde im stationären Bereich erreicht? Qualitätsdiskussion in Spitälern hat sich intensiviert Qualitätsverantwortliche in den Spitälern gehen den einzelnen Fällen nach Einzelne Spitäler (Insel, USB, USZ, Hirslanden) schliessen sich der IQ M an und unterziehen sich einer Peer-Review Data.pdf 16
17 Qualitätsindikatoren Spitex Projekt des Spitex Verbandes Schweiz: Qualitätsindikatoren der ambulanten Pflege (Spitex) in der Schweiz auf der Grundlage von RAI-HC (Resident Assessment Instrument Home Care): Routinedaten Konzeptionelle Beteiligung: BAG seit 2011 Weitere Beteiligte: BFS, GDK Vorgehen: Auswahl, Erprobung und Validierung von Qualitätsindikatoren Die Modalitäten der Publikation sind im Projekt noch nicht festgelegt. 17
18 Qualitätsindikatoren Spitex Fragestellungen und Methode Arbeitsschritte: Expertenrating potenzieller Qualitätsindikatoren Gruppenkonsensverfahren (Beeinflussbarkeit, Praktikabilität der Erfassung, Relevanz) Überprüfung der Messeigenschaften potenzieller Indikatoren Ermittlung der Messgenauigkeit (Interrater-Reliabilität) Anwendung statistischer Korrekturmodelle 18
19 Qualitätsindikatoren Spitex Resultate 29 potentielle Qualitätsindikatoren davon 16 inhaltlich kongruent mit der nordamerikanischen RAI-HC Insgesamt 19 Indikatoren wurden ausgewählt o die anderen 10 Qualitätsindikatoren erzielten bei höchstens der Hälfte der Bewertungskriterien positive Einschätzungen Beteiligt waren 45 Spitex-Organisationen aus 13 Kantonen Welche Indikatoren würden Sie wählen? 19
20 Qualitätsindikatoren Spitex Medikation o Fehlende Medikamentenüberprüfung Schmerzen o Täglich starke Schmerzen o Ungenügende Schmerzkontrolle Ernährung / Flüssigkeitsstatus o Dehydratation o Probleme im Mundbereich o Problematischer Gewichtsverlust 20
21 Qualitätsindikatoren Spitex Stand zur Zeit: Korrekte Erfassung mit RAI-HC 2013 Teil Datenqualität - Pilotorganisationen o o o Unterstützung bei der Dateneingabe Schulung und Begleitung der Fachpersonen Netzwerk Fachpersonen 21
22 Qualitätsindikatoren Alters- und Pflegeheime Projekt von Curaviva Verband Heime und Institutionen Schweiz Wichtig: Routinedaten 3 Bedarfserfassungsinstrumente (RAI, BESA, Plaisir) Konzeptionell Beteiligte: BAG, GDK, BFS Zusätzlich in der Steuergruppe: Versicherer, Vertreter von Heimen 2012 Erarbeitung der Grundlagen durch Fachexperten 2013 Verifizierung durch Spezialistinnen und Spezialisten und Vorarbeiten zur Anpassung der Bedarfserfassungsinstrumente 2014 Anpassung der Bedarfserfassungsinstrumente / Pilot 22
23 Qualitätsindikatoren Alters- und Pflegeheime Medizinische Qualitätsindikatoren: Schmerz Polymedikation Herausforderndes Verhalten Freiheitsbeschränkende Massnahmen Malnutrition Begründung: o Korrekte Ernährung trägt bei zur Verbesserung und Erhaltung der Funktionsfähigkeit, Aktivität, Kapazität zur Rehabilitation und Lebensqualität und reduziert Morbidität und Mortalität 23
24 Qualitätsindikatoren Fokus Malnutrition Es gibt keine international allgemein akzeptierte Definition der verschiedenen Aspekte von Mangelernährung Definition zur Zeit: DNQP Anhaltendes Defizit an Energie und/oder Nährstoffen im Sinne einer negativen Bilanz zwischen Aufnahme und Bedarf mit Konsequenzen und Einbussen für Ernährungszustand, physiologische Funktionen und Gesundheitszustand. Qualitätskriterien: Anteil Bewohner/innen o o o mit Mangelernährung mit Mangelernährung bei Eintritt mit entsprechendem Behandlungsplan mit neu auftretender Mangelernährung DNQP Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege 24
25 Qualitätsindikatoren Fokus Malnutrition Co- und Hintergrundvariablen: Werden auf verschiedenen Ebenen wie Betriebs- und Abteilungsebene, Bewohnerebene angeschaut Risikoadjustierung: Gründe für den Gewichtsverlust Aussage für Qualität der Leistung? Kognitive Beeinträchtigung Zustand bei Eintritt in Institution Sondenernährung 25
26 Spannungsfelder der Ernährung im Alter: Ein Wundermittel namens Schoggi 26
27 Zusammenfassung Die Rollen der Akteure sind wichtig Die Aktivitäten der Leistungserbringer werden ausdrücklich begrüsst Anspruch der Öffentlichkeit auf Qualitätstransparenz Umsetzung von Art. 22a KVG 27
28 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 28
29 FRAGEN? 29
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