Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Partnership for the Heart

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Transkript:

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Partnership for the Heart Ein Erfahrungsbericht Dr. med. Friedrich Köhler nr.: 01MG532 DGTelemed Fachkongress Telemedizin Zukunft für die Medizin, Berlin 1.-2.11.2007 1

ziele PfH Technische Entwicklung Mobile Sensorplattform und elektronische Patientenakte für telemedizinische Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz Klinische Studie Studienziele Überlegenheit des telemedizinischen Therapiemanagements hinsichtlich Sterblichkeit Hospitalisierungsrate Wirtschaftlichkeit Studiendesign 475 Patienten, davon 60% telemedizinische Betreuung (12 Monate, 2007-2008) randomisiert, kontrolliert, prospektiv, offen, parallel, multizentrisch 2

Partner und Aufgaben im Konsortium PfH Entwicklung Gesamt- Konsortialführung Klinische Studie Technische Konsortialführung Klinische Konsortialführung Mobile Sensor- Plattform zur Datenübertragung elektr. Patientenakte zum Austausch medizinischer Daten Systemintegration Hardware, Betrieb Qualitätssich. Telemedizinisches Zentrum 1 24/ 7 Betrieb Wiss. Betreuung klinische Studie Telemedizinisches Zentrum 2 Betrieb in Kernzeiten 3

Förderung PfH Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Innovationsprogramm next generation media 11 e, 2 aus dem Innovationsfeld Gesundheitsversorgung www.nextgenerationmedia.de PfH Daten und Fakten 4,9 Mio. Euro Fördersumme (nr.: 01MG532) 7,3 Mio. Euro Investitionsvolumen der Industriepartner Förderzeitraum 2005 bis 2008, klinische Studie 2007 bis 2008 www.partnership-for-the-heart.de 4

Systemarchitektur und Kommunikation im PfH-System Patient Medizinische Partner Benachrichtigung HAUSNOTRUF Behandlung TMZ-Arzt Übertragung via Bluetooth Kontrolle Hinweis Hausarzt Facharzt EKG + SpO 2 Übertragung via Mobilfunk Behandlungsunterlagen Blutdruck Aktivität Übertragungsweg der Gesundheitswerte Gewicht epa Kommunikationswege Im Normalfall SOFORT HANDELN Rettungswagen Klinikarzt Kommunikationswege Im Notfall 5

Studiensynopse Studienziele 1. Überlegenheit des telemedizinischen Therapiemanagements hinsichtlich Sterblichkeit Hospitalisierungsrate Wirtschaftlichkeit 2. Überlegenheit hinsichtlich Lebensqualität neurohumoralem Status 3. relative Bedeutung der Messvariablen hinsichtlich Studienziel 1 Studiendesign randomisiert, prospektiv, offen, parallel, multizentrisch, kontrolliert 475 Patienten (3:2) 12 Monate telemedizinische Betreuung (2007-2008) Leitliniengerechte Betreuung Einschlusskriterien EF < 35 % NYHA II-III Hospitalisierung wg. kardialer Dekompensation innerhalb von 18 Mon. vor Einschluss Endpunkte Primärer Endpunkt Gesamtsterblichkeit Sekundäre Endpunkt Überlebenszeit ohne Hospitalisierung Nicht-elektive Hospitalisierung jeder Art Kardiov. Hospitalisierung Kardiovask. Sterblichkeit Lebensqualität Wirtschaftlichkeit Biomarkern der Herzinsuffizienz (z.b. NT- ProBNP) 6

Telemedizin: Datenschutz PfH - Datenschutzkonzept (Landesdatenschutzbeauftragter Berlin) Technisch-organisatorische Maßnahmen (Schutz vor Manipulation, Systemverfügbarkeit, Zeitkomponente) Patientenrekrutierung Datenhaltung nur in Gesundheitseinrichtungen Datengewinnung und Zweckbestimmung 7

Rekrutierung (Region Südwest) Baden-Württemberg 10.7 Millionen Einwohner 89 Prüfzentren 250 225 200 (>50% Kardiologen) 1-17 Studienpatienten pro Zentrum 261 Patienten gescreent (82% durch Kardiologen) Verteilung Krankenkassen: AOK: 45%, Barmer 7% DAK, IKK je 6%, Sonstige 35% 175 150 125 100 75 50 25 0 May June Juli August Sept. Okt. Patienten 8

Rekrutierung (Region Nordost) Berlin/ Brandenburg (6 Millionen Einwohner) 61 Prüfzentren (82% Hausärzte) 6 Back up Kardiologen in Brandenburg (außer Potsdam) 1-3 passende Patienten pro Zentrum 175 Patienten gescreent Verteilung Krankenkassen: AOK: 50%, Barmer 20% Sonstige 30% 250 225 200 175 150 125 100 75 50 25 0 Juli August September Oktober Patienten 9

Rekrutierung Unterschiedliche Versorgungsrealitäten Berlin Hauptsächlich fachärztliche Versorgung, schnelle Notfallversorgung Brandenburg Fast ausschließlich hausärztliche Versorgung, in der Fläche erschwerte Notfallversorgung Baden-Württemberg Hauptsächlich fachärztliche Versorgung, schnelle Notfallversorgung 10

Ärztliche Akzeptanz Akzeptanz bei niedergelassenen Ärzte Telemedizin ergänzt Präsenzmedizin klare Regeln Mehrwert der Telematikinfrastuktur Heart Failure Nurses Akzeptanz bei Ärzten im TMZ Arbeitszeitmodelle Kontakt zu Patienten/ Kollegen 11

Remote Patient Monitoring: - legal - regional - mobil - integriert - individuell - profitabel 12

Dank an die gruppe: Leitung TMZ Stuttgart: Dr. Michael Schieber (Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart) Technische leitung: Dr. Sascha Henke (Robert-Bosch GmbH) management und -kommunikation: Dr. Stephanie Lücke (Charité Berlin) Elektronische Patientenakte: Dr. Peter Heinze (InterComponentWare AG) Mobile Sensorplattform: Dr. Dominik Wegertseder (Aipermon GmbH & Co KG) DGTelemed Fachkongress Telemedizin Zukunft für die Medizin, Berlin 1.-2.11.2007 13