Ethnischer Flickenteppich in Europa. Exkursion Galizien Regensburg - Krakau - Przemysl - Lemberg - Regensburg

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R a i n e r N i e u w e n h u i z e n K a p e l l e n s t r G r e v e n T e l / F a x / e

Transkript:

Ethnischer Flickenteppich in Europa Exkursion Galizien 9.5. - 17.5.2008 Regensburg - Krakau - Przemysl - Lemberg - Regensburg

9.5.2008 Ankunft in Krakau Mitten in der Nacht begab sich unsere kleine Gruppe auf den Weg nach München, um von da aus direkt nach Krakau weiterzufliegen. Dort kamen wir dann vormittags leicht übermüdet an und machten uns gleich auf den Weg zu unserer Besichtigung der Königsburg Wawel. Man versuchte uns die Wichtigkeit von Balkendecken und Wandteppichen näherzubringen. Wichtiger für den Schwerpunkt Galizien war jedoch das Grab von Josef Piłsudski, welches besonders eindrucksvoll verehrt wird. 10.05. 2008 Krakau Der Samstag diente dazu sich in Krakau umzusehen. Am Hauptmarkt stechen besonders die im 13. bis 15. Jahrhundert entstandene Marienkirche und das Marktgebäude hervor. Zudem gab es einen Abstecher in das alte Gebäude der Jagellionen- Universität. Komplettiert wurde der Eindruck mit einen Rundgang durch das frühere Ghetto von Krakau, sowie zum Gelände der Fabrik von Oskar Schindler.

11.5.2008 Krakau Der dritte Tag der Exkursion legte einen Schwerpunkt auf das früher blühende jüdische Leben in Krakau. So besichtigte die Gruppe das jüdische Viertel Kazimierz. Heutzutage lässt sich diese Vergangenheit aber nur noch erahnen, da die jüdische Gemeinde nur noch sehr klein ist. Die zahlreichen Synagogen sind zwar allgegenwärtig, aber haben zumeist keine aktive Gemeinde mehr. Das Viertel wimmelt heute eher von kleinen Bars und Restaurants, da viele Eigentums- und Entschädigungsfragen nicht erklärt sind und so weitergehende Investitionen ausbleiben. Erhalten ist jedoch der jüdische Friedhof. Der nächste Teil der Reise sollte dann in den Osten Galiziens führen und damit nach Lemberg in der West-Ukraine. Als angenehmste Art hatten wir uns eine Zugfahrt nach Przemysl, einem polnischen Grenzort, herausgesucht. Von da aus sollte es dann nach einigen Stunden Aufenthalt weiter Richtung Lemberg gehen.

12.05.2008 Przemysl und Reise nach Lemberg Schon früh ging es also mit dem Zug von Krakau aus in Richtung Grenze. In Przemysl angekommen wurden wir von dem ruhigen, idyllischen Grenzstädtchen positiv überrascht. Bei strahlendem Sonnenschein erkundete man also diesen 20 000 Einwohner zählenden Ort. Die deutlich entspanntere Atmosphäre im Vergleich zu dem Trubel der Großstadt in Krakau machte den Aufenthalt umso angenehmer. In den wenigen Stunden blieb aber nur Zeit für einen Rundgang. Die außerhalb gelegene Festung konnte daher nicht besichtigt werden. Gegen Abend ging es dann mit dem Zug weiter in Richtung Lemberg. Der Zug stellte sich als ein altes sowjetisches Modell mit all den Annehmlichkeiten einer solchen Fortbewegungsart heraus. Neben einigen Unklarheiten bei den Einreiseformalitäten lief die Fahrt in den beiden Schlafabteilen doch ohne weitere Probleme ab. Schließlich kamen wir gegen 0 Uhr in Lemberg an und erreichten Hotel George.

13.05.2008 Stadtführung Lemberg Die Unterbringung in Lemberg war im Hotel George, welches auf eine große Vergangenheit zurückblicken kann. Das dies wirklich die Vergangenheit war, konnte man überall sehen, aber auch der Glanz vergangener Zeiten scheint immer wieder durch. Lemberg brachte wieder das anstrengende, staubige Leben der Stadt zurück. Von einer westlichen Perspektive wirkt es hier als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Der erste Tag wurde mit einer Stadtführung durch einen Historiker begangen. Dabei wurde besonders deutlich, welcher Schmelztiegel der Kulturen Lemberg einst war. Allgegenwärtig sind aber noch überall Funktionsgebäude aus der Sowjetzeit. Die Altstadt von Lemberg gehört seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

14.05.2008 Nationalgalerie, Bandera Bei einem Rundgang durch die Stadt stand auch ein Besuch der Nationalgalerie auf dem Programm, wobei hier exemplarisch erkennbar war, wie schwierig die Suche nach einer ukrainischen Nationalidentität wirklich ist. Neben zumeist polnischen, französischen oder deutschen Werken fanden sich nur wenige ukrainische und diese waren fast immer von unbekannten Künstlern. Ein mit Blumen geschmücktes Denkmal für Stepan Bandera machte einmal mehr deutlich wie weit der Weg zur Aufarbeitung der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts noch ist.

15.05.2008 Besuch des Lytschakiwski-Friedhof Der vorletzte Tag der Exkursion war von dem Besuch des Lytschakiwski-Friedhofes bestimmt. Dieser Friedhof, der schon seit mehr als 300 Jahren besteht, zeugt von der bewegten Vergangenheit der Stadt. Zur Sowjetzeit verfiel der Friedhof. Ebenfalls befindet sich ein Ehrenfriedhof für die Lemberger Adler auf dem Gelände. Dieser wurde für die polnischen Schüler und Pfadfinder eingerichtet, die 1918 die Stadt verteidigten. Etwas befremdlich erscheint das neu eingerichtete Ehrendenkmal für die SS- Kompanie Galizien, wobei sich keinerlei Hinweis auf deren SS-Zugehörigkeit bei den Tafeln findet. Heute werden nur noch Personen, die sich um Lemberg verdient gemacht haben auf diesem Friedhof bestattet. Hier findet sich unter anderem auch das Grab des großen galizischen Dichters Ivan Franko.

16.05.2008 Schlösser in der Umgebung von Lemberg Der letzte Tag wurde zu einer Tour durch das Lemberger Umland. Durch weite Landschaften, welche erahnen ließen, warum dies einst die Kornkammer Europas war, ging es zu drei verschiedenen Schlössern im Umland. Auf dieser Reise zeigte sich einmal mehr die Aufteilung zwischen polnischem Adel und ukrainischer Landbevölkerung in der Geschichte der Region. Im Gegensatz zur Nationalgalerie fanden sich in den Ausstellungen der Schlösser dann aber doch noch Werke von ukrainischen Künstlern. Erwähnenswert ist auch der stark unterschiedliche Zustand der Bauten. Während einige aussahen, als ob sie unmittelbar einstürzen würden, zeigten sich andere perfekt renoviert. Insgesamt stellte dieser Tag noch einen guten Kontrast zu den vorhergehenden Tagen dar und rundete das Bild der Reise ab.

17.05.2008 Heimreise Früh morgens ging es zum Flughafen in Lemberg, der eher an einen Bahnhof erinnert. Vorbei an der schlafenden Zollbeamtin gelangten wir schließlich zu unserem Flugzeug. Nach einem Zwischenstopp in Timisoara in Rumänien kamen wir wieder wohlbehalten in München an. Die sehr kleine Gruppe und das sehr intensive Programm hat allen Teilnehmern eine lehrreiche Woche und einen tieferen Einblick in die Region Galizien verschafft.