Gesetz über die Glarner Kantonalbank. (Erlassen von der Landsgemeinde am 4. Mai 2003)



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Textgegenüberstellung

Transkript:

Kanton Glarus 00 IX B// Gesetz über die Glarner Kantonalbank (Kantonalbankgesetz) (Erlassen von der Landsgemeinde am 4. Mai 00) I. Allgemeine Bestimmungen Art. * Rechtsform, Firma und Sitz Die «Glarner Kantonalbank» ist eine Aktiengesellschaft nach Massgabe dieses Gesetzes mit eigener Rechtspersönlichkeit und Sitz in Glarus. Soweit dieses Gesetz keine abweichenden Bestimmungen enthält, gelten sinngemäss die Vorschriften des Schweizerischen Obligationenrechts unter Vorbehalt der Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Banken und Sparkassen und des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effektenhandel. Sie kann Geschäftsstellen betreiben. Art. * Zweck Die Bank tätigt als Universalbank die banküblichen Geschäfte nach anerkannten Bankgrundsätzen. Sie trägt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung der glarnerischen Wirtschaft bei, indem sie die Bevölkerung des Kantons Glarus und bestimmte Kundengruppen mit Bankdienstleistungen versorgt. Im Vordergrund stehen dabei kleinere und mittlere Unternehmen, Privatpersonen, Landwirtschaft und öffentlich-rechtliche Körperschaften. Sie orientiert sich an deren Grundbedürfnissen, zu welchen insbesondere das Anlage- und Spargeschäft, das Hypothekar- und Kreditgeschäft sowie der Zahlungsverkehr zählen. Sie kann insbesondere Projekte mit volkswirtschaftlicher Bedeutung unterstützen und Finanzdienstleistungen im Rahmen der Wohneigentumsförderung erbringen. Art. * Geschäftsgebiet Das Geschäftsgebiet der Bank umfasst hauptsächlich den Kanton Glarus. Geschäfte in der übrigen Schweiz sind zulässig, unterliegen aber höheren Risikoanforderungen. Die Bank ist jedoch grundsätzlich nicht im Ausland tätig..7. 009 4

IX B// Kantonalbankgesetz Art. 4* Geschäftstätigkeit Die Bank ist nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu führen und hat einen ihrem Zweck angemessenen Gewinn anzustreben. a Sie beachtet die anerkannten Regeln des Risikomanagements und betreibt eine der Grösse der Bank, insbesondere ihrer Ertragskraft, ihrem Eigenkapital und ihren liquiden Mitteln angepasste Risikopolitik. Sie kann mit anderen Banken und Gemeinschaftsinstitutionen von Banken zusammenarbeiten. Sie kann zur Erfüllung des Geschäftszweckes Kooperationen und Beteiligungen eingehen oder Gesellschaften gründen. 4 Die Bank kann Liegenschaften erwerben und veräussern. 5 Sie führt die Agentur der Schweizerischen Nationalbank. Art. 5* Staatsgarantie Der Kanton Glarus haftet für alle Verbindlichkeiten der Bank, soweit deren eigene Mittel nicht ausreichen. Die Bank leistet dem Kanton für die Staatsgarantie eine jährliche Abgeltung. Keine Staatsgarantie besteht für das Partizipationskapital und für nachrangige Verbindlichkeiten. Die Entschädigung bemisst sich nach dem Haftungsrisiko und der Höhe des Kostenvorteils, welcher der Bank bei der bonitätsabhängigen Fremdmittelbeschaffung durch die Staatsgarantie entsteht. Der Regierungsrat erlässt die Detailbestimmungen in einer Verordnung. Art. 5 a Steuerpflicht Die Bank unterliegt der kantonalen und kommunalen Steuerpflicht gemäss den für die privaten Kapitalgesellschaften geltenden Bestimmungen. Art. 6 Gleichstellung der Geschlechter Personen-, Funktions- und Berufsbezeichnungen in diesem Gesetz beziehen sich auf beide Geschlechter, soweit sich aus dem Sinn der Bestimmungen nichts anderes ergibt.

Kantonalbankgesetz IX B// II. Finanzierung Art. 7* Eigenmittel Eigenmittel der Bank sind das Aktien- und Partizipationskapital sowie die Reserven. Die Bank kann sich weitere Eigenmittel durch Aufnahme nachrangiger Verbindlichkeiten gemäss den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Banken und Sparkassen beschaffen. Die Bank verfügt über eine gesunde Eigenmittelausstattung, welche die Grundlage für weitere Wertschöpfungen bildet und zur Risikoreduktion sowie zur Wahrung der strategischen Handlungsfähigkeit beiträgt. Die Bank verfügt über einen Eigenmitteldeckungsgrad von mindestens 65 Prozent der regulatorisch benötigten Eigenmittel. Art. 8* Dotationskapital Das Aktienkapital der Bank beträgt derzeit 80 Millionen Franken und ist eingeteilt in 8 Millionen Inhaberaktien und/oder Namenaktien zu je 0 Franken Nennwert. Das Aktienkapital ist voll einbezahlt. Das Aktienkapital der Bank kann durch Beschluss der Generalversammlung herabgesetzt oder in Form ordentlicher, genehmigter oder bedingter Kapitalerhöhung erhöht werden. Die entsprechenden Beschlüsse bedürfen der Genehmigung des Landrats. Die Mehrheit des Aktienkapitals befindet sich im Eigentum des Kantons. Der Regierungsrat kann das Risiko tragende Kapital streuen, indem er diejenigen Aktien der Bank veräussert, die für die Mehrheitsbeteiligung nicht notwendig sind. Art. 9* Partizipationskapital Die Generalversammlung kann in eigener Kompetenz die Ausgabe von Partizipationsscheinen in Form ordentlicher, genehmigter oder bedingter Kapitalerhöhung beschliessen. Das Partizipationskapital darf nominal nicht mehr als die Hälfte des Aktienkapitals betragen. Art. 0 Reserven Die Bank bildet weitere eigene Mittel durch die Äufnung von Reserven. Art. Fremdmittel Die Bank beschafft sich die übrigen Betriebsmittel in den banküblichen Formen..7. 009 4

IX B// Kantonalbankgesetz III. Organisation Art. * Organe Organe der Bank sind: a. die Generalversammlung, b. der Verwaltungsrat, c. die Geschäftsführung und d. die externe Revisionsstelle.. Generalversammlung Art. a Die Generalversammlung nimmt die folgenden unübertragbaren Befugnisse wahr: a. die Festsetzung und Änderung der Statuten; b. die Wahl und Abberufung der Mitglieder des Verwaltungsrates, einschliesslich der Vertretung des Regierungsrates, des Verwaltungsratspräsidenten und der externen Revisionsstelle; c. die Genehmigung des Reglements betreffend die Grundsätze und Bandbreiten zur Festlegung der Entschädigung des Verwaltungsrates und der mit der Geschäftsführung betrauten Personen; d. die Genehmigung des Jahresberichts; e. die Genehmigung der Jahresrechnung sowie die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinnes, insbesondere die Festsetzung der Dividende; f. die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Geschäftsführung und der Revisionsstelle; g. die Beschlussfassung über die Gegenstände, die der Generalversammlung durch das Gesetz oder die Statuten vorbehalten sind.. Verwaltungsrat Art. * Zusammensetzung Der Verwaltungsrat besteht aus einem Präsidenten sowie vier bis sechs weiteren Mitgliedern. Der Verwaltungsrat ist funktional ausgewogen zusammenzusetzen. Die Mitglieder müssen namentlich einen guten Ruf geniessen, initiativ und mehrheitlich unabhängig sein sowie über ausgewiesene Kenntnisse in den Bereichen Unternehmensführung, Finanzdienstleistung, Rechnungslegung oder Recht verfügen. Der Verwaltungsrat erlässt die notwendigen Ausführungsbestimmungen. Die Amtsdauer für die Mitglieder des Verwaltungsrates beträgt ein Jahr. 4 Der Verwaltungsrat bezeichnet eine Person, die nicht dem Verwaltungsrat angehören muss, als Sekretär. 4

Kantonalbankgesetz IX B// Art. 4* Vertretung des Regierungsrates und des Landrates, Unvereinbarkeiten und Verwandtenausschluss Personen, die gleichzeitig für andere dem Bundesgesetz über die Banken und Sparkassen oder dem Bundesgesetz über die Börsen und den Effektenhandel unterstellte Unternehmen oder Finanzinstitute als Arbeitnehmer, Revisoren oder in Organstellung tätig sind, können nicht im Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Dasselbe gilt für Mitglieder einer Steuerbehörde oder des Verwaltungsgerichts. Diese Regelung kommt nicht zur Anwendung für allfällige Minderheitsaktionäre. Der Regierungsrat muss im Verwaltungsrat vertreten sein. Die Vertretung des Regierungsrates und allfällige Verwaltungsratsmitglieder aus dem Landrat dürfen zusammen nicht über die Mehrheit im Verwaltungsrat verfügen. Der Verwandtenausschluss im Verwaltungsrat richtet sich nach Artikel 76 Absatz der Kantonsverfassung ). Art. 5* Pflichten und Befugnisse des Verwaltungsrates Dem Verwaltungsrat steht die nicht delegierbare Oberleitung der Bank sowie die oberste Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsführung zu. In diesem Rahmen hat er insbesondere folgende unübertragbare und unentziehbare Aufgaben: a. Erlass des für die Bank erforderlichen Geschäfts- und Organisationsreglements und Erteilung der dafür nötigen Weisungen; b. Beschlussfassung über die Strategie der Bank im Rahmen dieses Gesetzes, über die Risikopolitik und über andere gemäss Geschäfts- und Organisationsreglement dem Verwaltungsrat vorbehaltene Gegenstände; c. Ernennung und Abberufung der mit der Geschäftsführung und Vertretung betrauten Personen; d. Verantwortung für die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer den Erfordernissen der Bank und den gesetzlichen Bestimmungen genügenden Rechnungslegung und Finanzplanung sowie für ein den gesetzlichen Anforderungen genügendes Risikomanagement, internes Kontrollsystem (IKS) und internes sowie externes Revisionswesen; e. Ernennung und Abberufung der banken- und börsengesetzlichen Revisionsstelle und Behandlung ihrer Berichte; f. Ernennung und Abberufung des Leiters des Inspektorates; g. Überwachung der mit der Geschäftsführung und Vertretung betrauten Personen, namentlich im Hinblick auf die Befolgung der Gesetze, Reglemente und Weisungen; h. Erstellung des Geschäftsberichtes. ) GS I A//.7. 009 4 5

IX B// Kantonalbankgesetz Dem Verwaltungsrat fallen überdies alle Aufgaben zu, die nicht nach Gesetz, Statuten oder Reglement einem anderen Organ der Bank übertragen sind. Der Verwaltungsrat sorgt auch zwischen den Generalversammlungen für den laufenden Kontakt und den offenen Informationsaustausch mit dem Regierungsrat sowie mit den übrigen Aktionären. Art. 6* Delegation von Pflichten und Befugnissen Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, Ausschüsse zu bilden und delegierbare Rechte und Pflichten nach Massgabe eines Organisationsreglementes ganz oder zum Teil an diese, an einzelne Mitglieder oder an Dritte zu übertragen. Die Geschäftsführung wird durch das Organ der Geschäftsführung wahrgenommen. Art. 7* Entschädigung Die Mitglieder des Verwaltungsrates und die mit der Geschäftsführung betrauten Personen haben Anspruch auf eine angemessene, vom Verwaltungsrat festzusetzende Entschädigung und auf Ersatz der Auslagen. Der Verwaltungsrat bestimmt die Grundsätze und Bandbreiten zur Festlegung dieser Entschädigungen in einem Reglement, welches von der Generalversammlung zu genehmigen ist. Der Gesamtbetrag der Vergütungen an Mitglieder des Verwaltungsrates für das abgeschlossene Geschäftsjahr ist von der Generalversammlung jährlich zu genehmigen. 4 Die Vergütungen des Verwaltungsrates sind sowohl als Gesamtdarstellung als auch individuell für jedes einzelne Verwaltungsratsmitglied unter Nennung des Namens und der Funktion des betreffenden Mitgliedes im Geschäftsbericht offen zu legen. Bei der Geschäftsführung müssen deren Gesamtvergütung und die höchste Einzelvergütung unter Nennung des Namens und der Funktion des betreffenden Mitglieds offen gelegt werden. 5 Alle Darlehen und Kredite, die den Mitgliedern des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung gewährt wurden und noch ausstehen, sind im Geschäftsbericht je im Gesamtbetrag auszuweisen.. Verwaltungsratspräsident* Art. 8* Der Verwaltungsratspräsident leitet die ihm zugehenden Informationen an den Verwaltungsrat weiter. Er leitet die Sitzungen des Verwaltungsrates. Er vertritt die Bank im Rahmen der Kompetenzen des Verwaltungsrates nach aussen, insbesondere auch gegenüber dem Regierungsrat und Landrat. 6

Kantonalbankgesetz IX B// Der Verwaltungsrat regelt die Aufgaben und Befugnisse des Verwaltungsratspräsidenten im Organisationsreglement. 4 Der Verwaltungsratspräsident darf nicht gleichzeitig dem Regierungsrat oder Landrat angehören. 4. Geschäftsführung* Art. 9* Der Geschäftsführung obliegt die gesamte Führung der Geschäfte und die Vertretung der Bank nach aussen im Rahmen ihrer Kompetenzen, unter Vorbehalt der Vertretungsbefugnisse des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat regelt Zusammensetzung, Aufgaben, Befugnisse und Organisation der Geschäftsführung im Organisationsreglement. 5. Revisionsstellen* Art. 0 Externe Revisionsstelle Die Bank wird von einer unabhängigen Revisionsstelle nach Artikel 77 des Schweizerischen Obligationenrechts (OR) überprüft. Diese Aufgabe kann der bankengesetzlichen Revisionsstelle übertragen werden. Die Aufgaben der externen Revisionsstelle richten sich nach dem Obligationenrecht. Art. * Banken- und börsengesetzliche Revisionsstelle Als banken- und börsengesetzliche Revisionsstelle amtet eine von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht anerkannte Revisionsgesellschaft. Die Aufgaben der banken- und börsengesetzlichen Revisionsstelle richten sich nach den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Banken und Sparkassen. Art. * Inspektorat Das Inspektorat ist eine von der Geschäftsführung unabhängige interne Revisionsstelle, die dem Verwaltungsrat unmittelbar unterstellt und ihm gegenüber verantwortlich ist. Das Inspektorat nimmt die ihm vom Verwaltungsrat übertragenen Überwachungsaufgaben wahr. Anstatt ein eigenes Inspektorat zu führen, kann der Verwaltungsrat: a. die entsprechenden Aufgaben dem Inspektorat einer anderen Kantonalbank, einer von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht anerkannten.7. 009 4 7

IX B// Kantonalbankgesetz Revisionsstelle oder einem unabhängigen, sachkundigen Dritten übertragen, oder b. das Inspektorat der Bank mit demjenigen einer anderen Kantonalbank zusammenlegen. IV. Kantonale Behörden Art. * Befugnisse des Landrates Der Landrat übt im Rahmen und nach Massgabe der öffentlich-rechtlichen Vorschriften die Oberaufsicht über den Regierungsrat aus. Seine Kompetenzen richten sich nach der Landratsverordnung ). Wahlen in den Verwaltungsrat, der Geschäftsbericht, die Jahresrechnung sowie die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns sind dem Landrat zur Kenntnisnahme zu unterbreiten. Der Landrat ist befugt, vom Verwaltungsrat jederzeit schriftlich Auskunft über die Angelegenheiten der Bank und von der Revisionsstelle über die Durchführung und das Ergebnis ihrer Prüfung zu verlangen. Der Verwaltungsrat muss innert 90 Tagen schriftlich Auskunft erteilen, soweit dadurch keine Geschäftsgeheimnisse oder andere vorrangige Interessen der Gesellschaft gefährdet werden. Die Verweigerung der Auskunft ist schriftlich zu begründen. Die erteilten Antworten sind an der nächsten Generalversammlung zur Einsicht aufzulegen oder umgehend elektronisch zu publizieren. Art. a Befugnisse des Regierungsrates Der Regierungsrat überwacht die Einhaltung der Bestimmungen des Kantonalbankgesetzes durch die Bank. Die Aufsicht der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht über die Bank in Bezug auf die Einhaltung der bankengesetzlichen Vorschriften bleibt vorbehalten. Der Regierungsrat vertritt die Befugnisse des Kantons in der Generalversammlung der Bank. V. Jahresrechnung, Gewinnverteilung, Reserven Art. 4 Geschäftsjahr Der Abschluss der Jahresrechnung erfolgt auf das Ende des Kalenderjahres. Die Jahresrechnung ist nach den bundesrechtlichen Vorschriften aufzustellen. ) GS II A// 8

Kantonalbankgesetz IX B// Art. 5* Reservebildung und Gewinnverteilung Von dem sich aus der Bilanz ergebenden Jahresgewinn, der nach Vornahme der im Bankwesen üblichen Abschreibungen und Rückstellungen verbleibt, werden: a. 0 Prozent der gesetzlichen Reserve im Sinne von Artikel 5 des Bundesgesetzes über die Banken und Sparkassen und b. 0 Prozent den Strukturreserven, welche zur Erfüllung des Leistungsauftrages dienen, und c. mindestens 5 Prozent den offenen Reserven zugewiesen und d. vom verbleibenden Teil eine Dividende auf das Aktienkapital sowie ein allfälliges Partizipationskapital ausgerichtet. Eine Dividende darf nur ausgerichtet werden, wenn die gesetzlichen Eigenmittelerfordernisse erfüllt sind. VI. Weitere Bestimmungen Art. 6 Personal Das gesamte Personal steht in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis zur Bank. Art. 7* Zeichnungsberechtigung Der Verwaltungsrat regelt die Zeichnungsberechtigung. Es gilt der Grundsatz der Kollektivzeichnungsberechtigung. Art. 8* Haftung Die zivilrechtliche Verantwortlichkeit der Bank richtet sich nach den Vorschriften des Zivilgesetzbuches und des Obligationenrechtes. Die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Inspektorats haften der Bank für den Schaden, den sie durch absichtliche oder fahrlässige Verletzung ihrer Pflicht verursachen. Ansprüche aus dieser Haftung sind beim Verwaltungsgericht geltend zu machen. Die Angestellten der Bank haften dieser für den Schaden, den sie durch absichtliche oder fahrlässige Verletzung ihrer Pflichten verursachen. Die Haftung richtet sich nach Artikel e OR, soweit nicht die Anstellungsbedingungen, Reglemente oder Dienstordnungen etwas anderes bestimmen. Ansprüche aus dieser Haftung sind von der Bank beim Zivilgericht geltend zu machen..7. 009 4 9

IX B// Kantonalbankgesetz Art. 9 Bank-, Berufs- und Geschäftsgeheimnis Alle Personen, die aufgrund ihrer Tätigkeit von geschäftlichen Belangen der Bank Kenntnis erhalten haben, sind an das Bank-, Berufs- und Geschäftsgeheimnis gebunden. Die Schweigepflicht ist zeitlich unbegrenzt. Art. 0* Publikationsorgan Soweit die Bundesgesetzgebung oder dieses Gesetz keine anderslautenden Publikationsvorschriften enthalten, ist das Amtsblatt des Kantons Glarus offizielles Publikationsorgan der Bank. VII. Schluss- und Übergangsbestimmungen Art. Inkrafttreten und Aufhebung geltenden Rechts Das vorliegende Gesetz tritt auf den. Juli 00 in Kraft. Auf diesen Zeitpunkt hin werden das Gesetz vom 7. Mai 989 betreffend die Glarner Kantonalbank sowie alle weiteren, dem vorliegenden Gesetz widersprechenden Bestimmungen aufgehoben. Art. * Umsetzung des Rechtsformwechsels Die Bank wird mit der Eintragung im Handelsregister ohne Liquidation der bestehenden selbstständigen Anstalt des öffentlichen Rechts gegen Gewährung der Aktien an den Kanton Glarus durch eine die Rechtsform ändernde Umwandlung in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft nach Artikel 76 des Schweizerischen Obligationenrechts umgewandelt. Die Bank wird als Aktiengesellschaft mit Aktiven und Passiven gemäss Umwandlungsbilanz per. Dezember 009 ohne Liquidation fortgeführt. Die Rechtshandlungen zur Umwandlung der Glarner Kantonalbank obliegen dem Regierungsrat. Art. * Verwaltungsrat Der bisherige Bankrat amtet bis zur ersten Generalversammlung als Verwaltungsrat. 0

Kantonalbankgesetz IX B// Art. 4 Übergangsbestimmung zu Artikel 7 Absatz Die Anforderungen an den Eigenmitteldeckungsgrad der Bank nach Artikel 7 Absatz gemäss der Änderung vom. Mai 009 müssen spätestens am. Januar 05 erfüllt sein. Änderungen des Gesetzes: LG. Mai 004 (SBE 9. Bd. Heft S. 98) (Art. 5 Abs. Bst. e und Abs. 4 [+]) in Kraft mit Wirkung ab Geschäftsjahr 004 LG. Mai 009 (SBE. Bd. Heft S. 0) Art. Abs. und, Abs. und (n),, 4 Abs. a (n), 5 Abs., 5 a (n), 7, 8, 9,, Titel., a (n), Titel. (n),, 4, 5, 6 Abs., 7, Titel., 8, Titel. und 4. zu 4. und 5., 9,,,, a (n), 5, 7, 8 Abs., 0,,, 4 (n) in Kraft ab. Januar 00.7. 009 4