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Transkript:

Liebe werdende und stillende Mutter, es ist vielleicht Ihr erstes Kind, das Sie erwarten oder gerade bekommen haben. Aber auch wenn Sie schon zum zweiten oder dritten Mal Mutter werden oder geworden sind, sind die Wochen vor und nach der Geburt eine besonders wichtige Zeit. Eine Zeit, in der Sie sich und Ihren Körper zum Wohle des Kindes und für sich selbst schonen sollten. Gerade weil heute Frauen mit Kindern meist weiterhin berufstätig bleiben, ist es umso wichtiger, ihnen während Schwangerschaft und Stillzeit einen besonderen gesetzlichen Schutz im Betrieb zukommen zu lassen. Manche Arbeiten dürfen Sie als Schwangere oder Stillende nicht mehr durchführen. Möglicherweise muss Ihr Arbeitsplatz jetzt umgestaltet werden, damit es Ihnen und Ihrem Kind gut geht. In manchen Fällen wird es sogar notwendig sein, Ihnen einen anderen Arbeitsplatz zu geben, Ihre Arbeitszeiten zu ändern oder Ihnen zusätzliche Frei räume zu schaffen, damit Sie etwa notwendige ärztliche Untersuchungen durchführen lassen können. Wir wünschen Ihnen, dass Sie auch während dieser für Sie besonderen Zeit viel Freude an Ihrer Arbeit haben. Christine Haderthauer, MdL Staatsministerin Markus Sackmann, MdL Staatssekretär

Zu Beginn Ihrer Schwangerschaft Gesetzlich geregelt in 5 MuSchG 1), 1, 2, 3 MuSchArbV 2) Verständigen Sie Ihren Arbeitgeber Eine Schwangerschaft, ein Baby, das kann Ihr ganzes Leben verändern. Ihr Arbeitsumfeld muss sich nun auf Ihre neue Lebenssituation einstellen. Damit Ihr Arbeitgeber wichtige Schutzmaßnahmen treffen kann, sollten Sie ihn so bald wie möglich von Ihrer Schwangerschaft unterrichten. Sagen Sie ihm auch, wann der voraus sichtliche Tag der Entbindung sein wird. Schließlich ist er verpflichtet, das Gewerbeaufsichtsamt unverzüglich über Ihre Schwangerschaft zu benachrichtigen. Dazu darf er Ihren Namen und Ihre Beschäftigungsdaten weitergeben. Dritte darf er übrigens ohne Ihre Zustimmung nicht informieren. Ihre Arbeitsbedingungen werden überprüft Um Sie und Ihr Kind zu schützen, muss Ihr Arbeitsplatz und die Tätigkeiten, die Sie dort verrichten, neu beurteilt werden. Sollte Ihr Arbeitgeber dabei Gefährdungen feststellen, muss er rechtzeitig darauf reagieren und erforderliche Schutzmaßnahmen ergreifen. Mehr Informa tionen dazu finden Sie auf Seite 6 bei den allgemeinen Schutzmaßnahmen. Ihr Arbeitgeber muss Sie, Ihre Kolleginnen und Kollegen sowie den Betriebs oder Personalrat davon unterrichten, ob es Gefährdungen an und rund um Ihren Arbeitsplatz gibt und welche Schutzmaßnahmen notwendig sind. Er muss Sie also darauf hinweisen, ob und wie Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz anders verhalten oder welche Gefährdungen Sie meiden müssen. 1) Mutterschutzgesetz 2) Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz Was Menschen berührt // www.zukunftsministerium.bayern.de 3

Untersuchungen während Ihrer Arbeitszeit Gesetzlich geregelt in 196 RVO 3), 16 MuSchG Zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen gehören auch bestimmte Untersuchungen vor und nach der Schwangerschaft. Ihr Arbeit geber muss Ihnen entsprechend freie Zeit zugestehen, damit Sie diese Untersuchungen durchführen lassen können. Das gilt übrigens auch dann, wenn Sie nicht in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Ein Verdienst ausfall darf Ihnen durch die Freistellung nicht entstehen. Die gewährte Freizeit müssen Sie weder vor noch nacharbeiten. Sie müssen allerdings bei der Vereinbarung der Termine Rücksicht auf die Belange Ihres Betriebs nehmen. 3) Reichsversicherungsordnung

Schutzfristen vor und nach der Entbindung Gesetzlich geregelt in 3, 6, 17 MuSchG Bereits sechs Wochen vor dem berechneten Entbindungstermin werden Sie von der Arbeit freigestellt. Möchten Sie dennoch arbeiten, müssen Sie das ausdrücklich gegenüber Ihrem Arbeitgeber erklären. Ein stillschweigendes Ein verständnis reicht nicht aus. Diese Erklärung können Sie jederzeit widerrufen. Nachdem Sie Ihr Kind auf die Welt gebracht haben, dürfen Sie acht Wochen lang, bei einer Früh oder Mehrlingsgeburt sogar zwölf Wochen lang nicht beschäftigt werden. Sie dürfen selbst dann nicht arbeiten, wenn Sie es freiwillig tun möchten. Bei einer Frühgeburt oder bei einer sonstigen vorzeitigen Entbindung verlängert sich die Schutzfrist nach der Geburt um genau den Zeitraum, den Sie vor der Entbindung nicht in Anspruch nehmen konnten. Was Menschen berührt // www.zukunftsministerium.bayern.de 5

Allgemeine Schutzmaßnahmen Gesetzlich geregelt in 2 MuSchG, 1, 3 MuSchArbV Ihr Arbeitgeber muss Ihren Arbeitsplatz so gestalten, dass Sie und Ihr Kind nicht gefährdet werden können. Müssen Sie während der Arbeit ständig stehen oder gehen, muss er Ihnen eine Sitzgelegenheit zum kurzen Ausruhen einrichten. Üben Sie eine Tätigkeit vorwiegend im Sitzen aus, muss er Ihnen Gelegenheit zu kurzen Arbeitsunterbrechungen geben. Falls Ihre Tätigkeit Ihre Sicherheit oder Gesundheit gefährdet und sich auf Ihre Schwangerschaft oder die Stillzeit auswirkt, hat Ihr Arbeitgeber geeignete Schutzmaßnahmen vorzusehen. Ihre Arbeitsbedingungen müssen dann so umgestaltet werden, dass Sie oder Ihr Kind keinerlei Gefährdungen ausgesetzt sind. Ist eine Umgestaltung der Arbeitsbedingungen nicht möglich oder nicht zumutbar, müssen Sie auf einen anderen Arbeitsplatz umgesetzt werden. Ist auch das nicht möglich oder zumutbar, werden Sie so lange freigestellt, wie dies zum Schutz Ihrer Sicherheit oder Gesundheit erforderlich ist.

Beschäftigungsverbote und -beschränkungen Gesetzlich geregelt in 3, 4, 6, 7, 8 MuSchG, 4, 5 MuSchArbV Während der Schwangerschaft und der Stillzeit hat Ihr Arbeitgeber darauf zu achten, dass Sie bestimmte Tätigkeiten nicht ausüben dürfen. Sie dürfen nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen Sie schädlichen Einwirkungen von gesundheitsgefährdenden Stoffen, Strahlen, Staub, Gasen, Dämpfen, Hitze, Kälte, Nässe, Erschütterungen oder Lärm ausgesetzt sind. Ein ärztliches Attest ist dazu nicht notwendig. Als werdende oder stillende Mutter dürfen Sie keine Arbeiten verrichten, bei denen Sie regelmäßig Lasten von mehr als 5 kg Gewicht oder gelegentlich Lasten von mehr als 10 kg Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel von Hand heben, bewegen oder befördern müssen. Geräte und Maschinen bedienen, die Ihre Füße sehr hoch beanspruchen können. sich häufig strecken oder beugen, dauernd hocken oder gebückt halten müssen. erhöhten Unfallgefahren ausgesetzt sind, beispielsweise der Gefahr auszugleiten, zu fallen oder abzustürzen. infolge Ihrer Schwangerschaft besonders gefährdet sind, eine Berufskrankheit davonzutragen, oder dieses Risiko eine erhöhte Gefahr für Sie oder Ihr Kind darstellt. im Akkord oder am Fließband mit vorgeschriebenem Tempo arbeiten müssen. Was Menschen berührt // www.zukunftsministerium.bayern.de 7

Sie dürfen nicht beschäftigt werden auf Beförderungsmitteln (nach Ablauf des dritten Monats). mit Arbeiten, bei denen Sie länger als vier Stunden ständig stehen müssen (nach Ablauf des fünften Monats). wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt feststellt, dass Ihr Leben oder Ihre Gesundheit oder die Ihres Kindes während der Schwangerschaft durch die Beschäftigung gefährdet ist. Hierzu ist ein ärztliches Attest notwendig, das Sie Ihrem Arbeitgeber vorlegen müssen. Umgang mit Gefahrstoffen Als werdende oder stillende Mutter dürfen Sie nicht beschäftigt werden wenn Ihre Sicherheit oder Gesundheit oder die Ihres Kindes durch gefährliche Stoffe, Faktoren oder Arbeitsbedingungen gefährdet ist. mit sehr giftigen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder anderweitig chronisch schädigenden Gefahrstoffen, wenn der Arbeitsplatzgrenzwert überschritten wird. mit Stoffen, Zubereitungen oder Erzeugnissen, die Krankheitserreger übertragen können. in Druckluft (mehr als 0,1 bar Überdruck). Als werdende Mutter dürfen Sie nicht beschäftigt werden mit Gefahrstoffen, die Krebs erzeugen, die Frucht schädigen oder das Erbgut verändern können, außer, Sie sind diesen Gefahrstoffen bei bestimmungsgemäßem Umgang nicht ausgesetzt.

Wenn Sie stillen, dürfen Sie nicht beschäftigt werden mit Gefahrstoffen, die Krebs erzeugen, die Frucht schädigen oder das Erbgut verändern können, wenn der Grenzwert überschritten wird. Für Sie gelten folgende Arbeitszeitbeschränkungen Sie dürfen keine Mehrarbeit leisten. Mehrarbeit ist jede Arbeit über 8,5 Stunden täglich oder 90 Stunden in der Doppelwoche bzw. bei Frauen unter 18 Jahren jede Arbeit über 8 Stunden täglich oder 80 Stunden in der Doppelwoche. Sie dürfen in der Regel nicht in der Nacht zwischen 20 Uhr und 6 Uhr arbeiten. Sie dürfen in der Regel nicht an Sonn und Feiertagen arbeiten. Anspruch auf Stillzeit Wenn Sie Ihr Kind stillen möchten, muss Ihnen die erforderliche Zeit freigegeben werden. Das sind mindestens zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde. Ein Verdienstausfall darf Ihnen dadurch nicht entstehen. Die Stillzeit brauchen Sie weder vor noch nacharbeiten. Auch darf Ihnen diese Stillzeit nicht auf Ihre Pausen angerechnet werden. Was Menschen berührt // www.zukunftsministerium.bayern.de 9

Finanzielle Leistungen Gesetzlich geregelt in 11, 13, 14 MuSchG, 200 RVO Ihnen dürfen keine finanziellen Nachteile entstehen, wenn Sie wegen eines Beschäftigungsverbots oder einer Arbeitszeitbeschränkung ganz oder teilweise mit Ihrer Arbeit aussetzen oder die Beschäftigungs oder Entlohnungsart wechseln. Ihr Arbeitgeber muss Ihnen, wenn Sie nicht Mutterschaftsgeld beziehen, mindestens den Durchschnitts verdienst der letzten 13 Wochen oder der letzten drei Monate vor Beginn der Schwangerschaft bezahlen (Mutterschutzlohn). Ihr Arbeitgeber erhält die finanziellen Belastungen, die ihm durch Ihre Schwangerschaft entstehen, im Rahmen eines Umlageverfahrens durch die Krankenkassen erstattet. Wann bekommen Sie Mutterschaftsgeld Sie bekommen für die Zeit der Schutzfristen vor und nach der Entbindung und für den Entbindungstag Mutterschaftsgeld, wenn Sie bei Beginn der sechswöchigen Schutzfrist in einem Arbeitsverhältnis stehen oder in Heimarbeit beschäftigt sind. Ihr Arbeitsverhältnis während der Schwangerschaft vom Arbeitgeber zulässig aufgelöst worden ist. Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind, erhalten Sie das Mutterschaftsgeld auf Antrag von Ihrer Krankenkasse. Wenn Sie nicht selbst Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind (z. B. wenn Sie privat krankenversichert oder in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert sind), beantragen Sie das Mutterschaftsgeld beim:

Bundesversicherungsamt (Mutterschaftsgeldstelle), Friedrich Ebert Allee 38, 53113 Bonn, Tel. 0228 619 0, www.bva.de Dem Antrag legen Sie bitte eine Schwangerschaftsbestätigung eines Arztes oder einer Hebamme bei. Die Be scheinigung darf nicht früher als sieben Wochen vor dem mutmaßlichen Entbindungstermin ausgestellt sein. Wie viel bekommen Sie Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind, erhalten Sie Ihr Arbeitsentgelt minus der gesetzlichen Abzüge. Maximal sind das 13 EUR je Kalendertag. Wenn Sie privat krankenversichert oder als Familienangehörige mitversichert sind, bekommen Sie insgesamt höchstens 210 EUR. Ihr Zuschuss zum Mutterschaftsgeld Übersteigt Ihr durchschnittliches kalendertägliches Netto Arbeitsentgelt den Betrag von 13 EUR, zahlt Ihnen Ihr Arbeitgeber die Differenz als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld. Wurde Ihr Arbeitsverhältnis während der Schwangerschaft oder während der Schutzfrist nach der Ent bindung zulässig aufgelöst, zahlt Ihnen die gesetzliche Krankenkasse oder das Bundesver sicherungsamt den Zuschuss aus. Wird ein befristetes Arbeitsverhältnis innerhalb der Schutzfristen beendet, zahlt Ihnen die Krankenkasse anschließend ein Mutterschaftsgeld in Höhe des Krankengeldes aus. Was Menschen berührt // www.zukunftsministerium.bayern.de 11

Kündigungsschutz Gesetzlich geregelt in 9, 10 MuSchG Ihr Arbeitgeber darf Ihnen während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach der Entbindung nicht kündigen. Voraussetzung ist, dass Ihr Arbeitgeber zur Zeit der Kündigung von Ihrer Schwangerschaft wusste. innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Kündigung von Ihrer Schwangerschaft unterrichtet wird. In besonderen Fällen kann das Gewerbeaufsichtsamt die Kündigung für zulässig erklären. Der Arbeitgeber darf Ihnen jedoch erst kündigen, wenn das zuständige Gewerbeaufsichtsamt zugestimmt hat. Sie selbst können während der Schwangerschaft und der Schutzfrist nach der Entbindung ohne Einhaltung einer Frist zum Ende der Schutzfrist kündigen.

Ausführliche Informationen zum Thema Mutterschutz sowie zum Kündigungsschutz während der Elternzeit oder der Pflegezeit finden Sie im Internet unter: www.sozialministerium.bayern.de Auskünfte zum Mutterschutz und zum Kündigungsschutz nach dem Bundeselterngeld und Elternzeitgesetz sowie nach dem Pflegezeitgesetz erteilen die Gewerbeaufsichtsämter bei den Regierungen: Regierung von Oberbayern, Gewerbeaufsichtsamt Heßstraße 130, 80797 München, Tel.: 089 2176 1, Fax: 089 2176 3102, www.regierung.oberbayern.de Regierung von Niederbayern, Gewerbeaufsichtsamt Gestütstraße 10, 84028 Landshut, Tel.: 0871 808 01, Fax: 0871 808 1799, www.regierung.niederbayern.bayern.de Regierung der Oberpfalz, Gewerbeaufsichtsamt Emmeramsplatz 8, 93047 Regensburg, Tel.: 0941 5680 0, Fax: 0941 5680 199, www.regierung.oberpfalz.bayern.de Regierung von Oberfranken, Gewerbeaufsichtsamt Oberer Bürglaß 34 36, 96450 Coburg, Tel.: 09561 7419 0, Fax: 09561 7419 100, www.regierung.oberfranken.bayern.de Regierung von Mittelfranken, Gewerbeaufsichtsamt Roonstraße 20, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911 9 28 0, Fax: 0911 928 2999, www.regierung.mittelfranken.bayern.de Regierung von Unterfranken, Gewerbeaufsichtsamt Georg Eydel Straße 13, 97082 Würzburg, Tel.: 0931 380 00, Fax: 0931 380 1803, www.regierung.unterfranken.bayern.de Regierung von Schwaben, Gewerbeaufsichtsamt Morellstraße 30d, 86159 Augsburg, Tel.: 0821 327 01, Fax: 0821 327 2700, www.regierung.schwaben.bayern.de

www.zukunftsministerium.bayern.de Aufbruch Bayern. Für Ihre Zukunft. Im Mittelpunkt unserer Politik stehen die Menschen in Bayern. Wir stärken die Familien. Wir sorgen für beste Bildung. Wir setzen auf Innovation. Für die Arbeitsplätze von morgen. Für eine erfolgreiche und lebenswerte Heimat. Für beste Chancen überall in Bayern. www.aufbruch.bayern.de Dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen wurde durch die berufundfamilie gemeinnützige GmbH die erfolgreiche Durchführung des audits berufundfamilie bescheinigt: www.beruf und familie.de. Wollen Sie mehr über die Arbeit der Bayerischen Staatsregierung erfahren? BAYERN DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 12 22 20 oder per E Mail unter direkt@bayern.de erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu ak tuel len Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Winzererstr. 9, 80797 München E Mail: oeffentlichkeitsarbeit@stmas.bayern.de Gestaltung: trio group münchen Bildnachweis: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, panthermedia.com, shutterstock.com Druck: Druckerei Schmerbeck GmbH Gedruckt auf umweltzertifiziertem Papier (FSC, PEFC oder vergleichbares Zertifikat) Stand: April 2012 Artikelnummer: 1001 0392 Bürgerbüro: Tel.: 089 1261 1660, Fax: 089 1261 1470 Mo. bis Fr. 9.30 bis 11.30 Uhr, Mo. bis Do. 13.30 bis 15.00 Uhr E Mail: Buergerbuero@stmas.bayern.de Hinweis: Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags, Bundestags, Kommunal und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien, sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.