- 1 - Förderung der beruflichen Weiterbildung Bildungszielplanung 2014 23.01.2014 Planungsgrundlagen der Agentur für Arbeit Hannover Im Jahr 2014 ist die Ausgabe von 1.620 Bildungsgutscheinen vorgesehen (Plan 2013: 1.500). Hinzu kommen die Bildungsgutscheine, die vom örtlichen Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende, dem JobCenter Region Hannover, ausgegeben werden. Nicht enthalten sind zudem Bildungsgutscheine im Rahmen des Sonderprogramms Initiative zur Flankierung des Strukturwandels (IFlaS: 420) und des Sonderprogramms Weiterbildung gering qualifizierter und älterer beschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen (WeGebAU: 250) sowie für beschäftigte Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Die durchschnittliche Dauer der Maßnahmen ist mit ca. 6 Monaten (ohne Weiterbildungen mit Berufsabschluss) geplant und beinhaltet eine Mischung aus kurzen Anpassungsqualifizierungen und längeren Weiterbildungen, Fortbildungen in modularer Form werden bevorzugt. Der Fokus liegt 2014 bei der Förderung von Maßnahmen, die auf den Erwerb eines Berufsabschlusses abzielen. Dabei haben grundsätzlich betriebliche Maßnahmen Vorrang. Bildungsgutscheine im Rahmen der Initiative zur Flankierung des Strukturwandels (geplante Anzahl: 420 Eintritte) - Sonderprogramm zum Abbau des Fachkräftemangels - Ziel: Berufsabschluss für Ungelernte (im Sinne der 81 ff SGB III) - Betriebliche Maßnahmen haben auch hier Vorrang - für Berufe mit hohen Integrationschancen. Angebot an Teilzeitweiterbildungen Insbesondere für Arbeitnehmer/innen, die Betreuungs- und Erziehungsleistungen zu erbringen haben, müssen Bildungsangebote in angemessener Anzahl auch in Teilzeitform zur Verfügung stehen. Maßnahmen, die zu einem Berufsabschluss führen, sollen primär betrieblich durchgeführt werden. Die LERNBÖRSE exklusiv der Bundesagentur für Arbeit (BA) Als Online-Selbstlernangebot bietet die BA für Kunden/innen der Arbeitsagenturen sowie Jobcentern mit eigenem PC einen kostenfreien Zugang zur e- learning Plattform LERNBÖRSE exklusiv an. Zur Verfügung stehen Lernprogramme zu den Themen: 1
- 2 - - Betriebswirtschaftliche Grundlagen - Business Etikette - Geschäftssprache Deutsch, Englisch und Französisch - Interkulturelle Kompetenz - Kommunikation - Office 2010 - Professionelles Arbeiten mit E-Mails - Tastaturtraining - Zeitmanagement Weitere Informationen finden Sie auch unter www.arbeitsagentur.de / Bürgerinnen und Bürger / Weiterbildung / E-Learning / LERNBÖRSE exklusiv. Hinweise für Bildungsträger Durch das seit 2003 geltende Bildungsgutscheinverfahren obliegt es allein dem Gutscheininhaber, sich für eine geeignete Weiterbildungsmaßnahme zu entscheiden. Eine Zusteuerung durch die Agentur für Arbeit darf deshalb nicht erfolgen. Dadurch bedingte Planungsunsicherheiten sind unvermeidbar. Die bisherigen Erfahrungen lassen sich in den nachfolgenden Empfehlungen zusammenfassen: 1. Gleichmäßige Verteilung der Beginndaten Abgesehen von wenigen saisonalen Schwankungen und einer Ballung an den Quartalsenden verteilt sich der Zugang von Arbeitsuchenden relativ gleichmäßig. Um Weiterbildungsbedarfe kurzfristig decken zu können, ist die Agentur für Arbeit an Bildungsangeboten interessiert, die sich über das ganze Jahr verteilen, soweit sie nicht von nicht beeinflussbaren Prüfungsdaten abhängig sind. Bedenken Sie bitte auch, dass Ferientermine vor allem für die Teilnehmer/innen an Teilzeit-Maßnahmen wegen familiärer Betreuungspflichten eine besondere Bedeutung haben und die Wahl der Maßnahme beeinflussen. Ziel ist es, durch einen möglichst schnellen Eintritt der Teilnehmer/innen, die Zeit der Arbeitslosigkeit so kurz wie möglich zu halten. Die Agentur für Arbeit Hannover plant deshalb weiterhin Bildungsgutscheine im Regelfall für eine Gültigkeitsdauer von einem Monat auszugeben. 2. Orientierung an aktuellen arbeitsmarktlichen Entwicklungen Bildungsträger sind gesetzlich verpflichtet, durch eigene Vermittlungsbemühungen die Eingliederung der Teilnehmer aktiv zu unterstützen ( 84 Nr. 2 Drittes Buch Sozialgesetzbuch SGB III). Bei der Vergabe von Bildungsgutscheinen werden die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit ein besonderes Augenmerk auf die bisherigen und zu erwartenden Integrationschancen der Teilnehmer/innen legen. Neben einer qualitativ hochwertigen Bildungsarbeit muss vom Anbieter daher auch eine gründliche Analyse insbesondere des regionalen Arbeitsmarkts erfolgen. Arbeitsmarktnahe Angebote sind, besonders für den akademischen Bereich, durch Trägerverbünde oder Kooperationen zur Erfüllung eines individuellen Bildungsziels wünschenswert. 3. Transparenz des Bildungsmarktes Nutzung von KURSNET Die Bildungsträger sind für die Teilnehmerwerbung selbst verantwortlich. Ein wichtiges Instrument zur Herstellung von Transparenz des Maßnahmeangebotes ist die Datenbank KURSNET im Internet (http://infobub.arbeitsagentur.de/kurs/index.html). 2
- 3 - Die Agentur für Arbeit empfiehlt allen Bildungsanbietern dringend, zumindest die für die Weiterbildungsförderung zugelassenen Maßnahmen unverzüglich dort einzustellen. Die Datenbank ist auf eine sorgfältige Datenpflege angewiesen, da sonst Bildungsgutscheine und Maßnahmeangebote nur erschwert zusammengeführt werden können. Sie ist die einzige Plattform, die mit einem einheitlichen Informationsprofil Trägern, Arbeitssuchenden, Arbeitgebern und den Agenturen für Arbeit bzw. Trägern der Grundsicherung zur Verfügung steht. 4. Zeitnahe Übersendung des Kurzfragebogens an die Agentur für Arbeit Wenn für eine von der Fachkundigen Stelle für die Weiterbildungsförderung zugelassene Bildungsmaßnahme erstmals ein Bildungsgutschein eingelöst werden soll, ist der für den Ort der Maßnahmedurchführung regional zuständige Operative Service der Agentur für Arbeit mit dem Kurzfragebogen (Vordruck BA I FW 102) zu informieren. Dieser Vordruck steht im Internet zur Verfügung (www.arbeitsagentur.de - Pfad: Startseite > Formulare > Formulare für Institutionen > Weiterbildung > Kurzfragebogen für eine Weiterbildungsmaßnahme). Mit dem Kurzfragebogen sind Kopien der Zulassungszertifikate (einschl. zugelassene Kosten), zeitliche Ablaufpläne und Kalenderblätter einzureichen. Kontaktdaten Operativer Service Hannover Team 041 Arbeitsmarktdienstleistungen 30689 Hannover (Dienstgebäude: Brühlstr. 4, 30169 Hannover) Fax 0511 919 1009 E-Mail: Hannover.041-OS@arbeitsagentur.de 5. Weitergabe und Auslage von Flyern sowie Informationsmaterial Um die Übersichtlichkeit des Bildungsangebots für die Vermittlungsfachkräfte zu erhöhen, ist die Übersendung von Bildungsinformationen und Flyern als Dokument per E-Mail an folgende Adresse erwünscht: frank.pittack@arbeitsagentur.de. Zudem besteht die Möglichkeit, Informationsmaterial in begrenztem Umfang in den Räumlichkeiten der Selbstinformationseinrichtungen der Agentur für Arbeit Hannover auszulegen. Informationsbroschüren über Teilzeitangebote können auch an die Beauftragte für Chancengleichheit, Frau Sabine Gräßler-Zorn (sabine.graessler-zorn@arbeitsagentur.de) zur Auslage in den Veranstaltungen für Berufsrückkehrer/innen gesandt werden. 3
- 4-6. Teilnehmerbeschwerden Unzufriedenheit einzelner Teilnehmer an der Maßnahmedurchführung lässt sich nicht immer vermeiden. Beschwerden sind dabei wichtige Anhaltspunkte zur Qualitätsverbesserung. Bitte tragen Sie durch eine angenehme Lernatmosphäre, die Auswertung regelmäßiger Teilnehmerbefragungen und durch ein transparentes Beschwerdemanagement für einen konstruktiven Dialog mit Ihren Teilnehmern Sorge, auch in Ihrem eigenen Interesse. 7. Broschüre Bildungsträger für Hannover Die Broschüre gibt Ihnen Gelegenheit zur Präsentation Ihrer Bildungseinrichtung und ist für alle zugelassenen Bildungsanbieter offen, die in der Region Hannover aktiv sind. Sie ist auf der Internetseite der Agentur für Arbeit Hannover veröffentlicht (Link: http://www.arbeitsagentur.de/dienststellen/rd- NSB/Hannover/AA/Unternehmen/Einstellung-von-Arbeitskraeften/Broschuere-Weiterbildungsanbieter-Hannover.pdf). Ansprechpartner für Neueinträge o- der Aktualisierungen ist das Büro der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover, E-Mail: Hannover.BueroGF@arbeitsagentur.de. Die Planung der Bildungsziele nach Teilgebieten Übersicht 1. Metall-, Elektro-, Bau- und Baunebenbranche in Industrie und Handwerk Einstellungsmöglichkeiten bei klein- CNC Steuerung und Umgang mit entspr. Anlagen und mittelständischen Betrieben. CNC Programmierung Anteil der eingelösten Bildungsgutscheine für CAD / CAM diese Bildungsziele an den eingelösten Bildungsgutscheinen insgesamt der Agentur für Erneuerbare Energien: Windkraft Umschulungen in Metall- und Elektroberufen Arbeit Hannover im Jahr 2013 (Strukturanteil 2013): 6% (2012: 7%) 4
- 5-2. Lager- Logistik einschließlich des gesamten Speditionsbereich Beschäftigungsmöglichkeiten im Gabelstaplerscheine Besonderer Wert ist auf die Kooperation der Bildungsanbieter Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung. modulare Lagerweiterbildung mit einstellenden Unternehmen zu Kraftfahrerausbildung mit Führerschein C/CE u. ADR Schein legen, um auf konkrete Integrationen zielende Quali- sowie beschleunigte Grundqualifizierung (vorrangig Teilqualifikationen fikationen durchzuführen. "TQ 01" bis "TQ05") Strukturanteil 2013: 20% (2012: 20%) 3. Ernährungsgewerbe und Herstellung von Lebensmitteln, Hotel- und Gaststättengewerbe Konstante Nachfrage im Hotel- und Umschulung Koch Trotz anhaltendem Bedarf ist geeignetes Personal Gaststättenbereich auf dem Niveau der Vorjahre. Umschulung Hotel- und Restaurantfachleute aufgrund von Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten nicht immer leicht zu finden. Vermittlungsschwierigkeiten sind deswegen nicht immer qualifikationsbedingt. Strukturanteil 2013: 2% (2012: 2%) 4. Einzelhandel, Friseure, Reinigungsgewerbe/Hauswirtschaft Stetige Nachfrage nach Fachkräften im Friseurhandwerk. Tendenz zur Teilzeitbeschäftigung im Einzelhandel. Kaum Stellenangebote für Kosmetik. Umschulung Kauffrau/-mann Einzelhandel Aufgrund der Bewerberstruktur sind hier auch Teilzeitangebote wünschenswert. Strukturanteil 2013: 5% (2012: 7%) 5
- 6-5. Kaufmännische Berufe in allen Branchen außer Einzelhandel, Banken-/Versicherungsgewerbe, Informatik Anpassungsqualifizierungen sind meist nur sinnvoll als Ergänzung zu EDV-Anwenderschulungen in allen relevanten Bereichen (MS- Office, SAP, Lexware, DATEV, KHK.) Modularer Aufbau der Maßnahmen bzw. Qualifikationen mit Schwerpunktbildungen und direkter Anbindung bestehenden Berufsabschlüssen Buchführung (speziell FiBu und Gehaltsbuchhaltung) an einstellende Unternehmen haben sich als bzw. mit entsprechender Berufserfahrung. Office Management mit ECDL und Englisch Besonders für Berufsrückkehrer/innen sind Maß- Wirtschaftsenglisch mit Verhandlungsübungen besonders erfolgreich erwiesen. Marketing/ online-marketing, Social-Media-Manager nahmen mit Praktika vorteilhaft. Kaufmännische Tätigkeiten bilden Programmiersprachen, Datenbanken, Controlling Wiedereinsteigerinnen sind besonders über IFLAS den Schwerpunkt der beruflichen förderbar. Wiedereingliederung nach einer Familienphase für Bewerber/innen mit Betreuungspflichten; dies erfordert einen erhöhten Bedarf an TZ- Strukturanteil 2013: 40% (2012: 35%) Angeboten. 6. Gesundheits- Pflege- und Erziehungsleistungen Kräftebedarf im Alten- und Krankenpflegebereich besteht weiter auf dem Niveau der Vorjahre. In Arzt- und Zahnarztpraxen gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Anpassungsqualifizierungen für Medizinische- und Zahnmedizinische Fachangestellte - insbesondere für Berufsrückkehrer/innen (Vollzeit/Teilzeit) z.b. Prophylaxe, Röntgenschein, Abrechnung Zu Verkürzung und Finanzierung 3. Jahr durch BA sind bei examinierten Alten- & Gesundheitspfleger/innen Gesetzesänderungen eingetreten. Ist eine individuelle Verkürzung nicht möglich, kann Hoher Bedarf Praxismanagement / Manuelle Lymphdrainage die BA alle 36 Monate fördern. bei Erziehern/innen. 1 jährige Qualifizierung zur Altenpflegehelferin (IFlaS) Die einjährige Helferausbildung ist über Programm Umschulung zum/zur staatlich geprüfte Pflegeassistent/in (verkürzte IFLAS wieder förderbar. Ausbildung) Umschulung Examinierte Alten/ Gesundheitspflege Strukturanteil 2013: 12% (2012: 13%) 7. Geistes- und Naturwissenschaftliche Berufe, Berufe mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss Individueller Qualifizierungsbedarf Fortbildung für kaufmännische Professionals: z.b. (Anpassung an den o Organisations- und Kommunikationsentwicklung Markt) o Controlling/Rechnungswesen Perspektivenänderung o Marketing/Online-Marketing o Personal o Wirtschaftsrecht 6
- 7 - Abbau von Beschäftigungshürden o Social-Media-Manager Fortbildung für Ingenieure aller Fachrichtung: z.b. o 3-D-Konstruktionsprogramme, o SPS Fachübergreifende Methodenkompetenzen : o Qualitätsmanagement o Projektmanagement o Leitung und Führung o Medien/PR o Beratung/Soziales Informations- und Kommunikationstechnik: z.b. o Systems Engineering/ Business Engineering o Heterogene Netze o Consultant Fachbezogene Entwicklung von Sprachkompetenzen Strukturanteil 2013:4% (2012: 3,5%) 8. Wachgewerbe, Haustechniker Sinkende Integrationschancen Schutz- und Sicherheitsfachkräfte Sachkundeprüfungen Strukturanteil 2013: 3% (2012: 3%) 7
- 8-9. Gartenbau, Chemie, Druckgewerbe Bildbearbeitungsprogramme Strukturanteil 2013: 3% (2012: 3%) 10. Berufspraktische Weiterbildung (branchenübergreifend) Durchführung von Berufspraktischen Weiterbildungen (BPW) in Voll- und Teilzeit, Dauer ca. 4-5 Monate, mit regelmäßigen und über das Jahr gleichmäßig verteilten Beginnterminen. Fachliche, branchenbezogene Inhalte müssen überwiegen. Zielgruppen: Junge Menschen mit Ausbildung und wenig Berufserfahrung, behinderte und schwerbehinderte Menschen, ältere Fachkräfte, Ungelernte (Helfer) Strukturanteil 2013: 5,5% (2012: 6%) gez. Bänsch Agentur für Arbeit Hannover Geschäftsführer Operativ 8