5009 Synthese von Kupferphthalocyanin

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Transkript:

P 59 Synthese von Kupferphthalocyanin (H H ) 6 Mo 7 2 2. H2 + 8 + CuCl H 2-8 H 3-8 C 2 - H 2 - HCl Cu C 8 H 3 CH 2 CuCl H 2 Mo 7 6 2. H 2 C 32 H 16 8 Cu (18.1) (6.1) (99.) (1235.9) (576.1) Literatur Klassiche Synthese: F. H. Moser, A. L. Thomas, Phthalocyanine Compounds, Reinhold, ew York 1963; Mikrowellenanwendung: A. Shaabani, J. Chem. Research (S) 1998, 672-673 Klassifizierung Reaktionstypen und Stoffklassen Reaktion der Carbonylgruppe in Carbonsäurederivaten, Ringschlussreaktion Carbonsäureanhydrid, Kohlensäurederivat, Heterocyclus, Farbstoff Arbeitsmethoden Synthese im Mikrowellenfeld, Rühren mit Magnetrührer, Erhitzen unter Rückfluss, Extrahieren, Abfiltrieren, Ableiten von Gasen Versuchsvorschrift (Ansatzgröße.5 mmol) Geräte Mikrowellensystem ETHS 16, Glasrohr ( cm, S 29), 1 ml Zweihalskolben, Magnetrührer, Magnetrührstab, Rückflusskühler, 2 Waschflaschen, Übergangsstück mit Schliff und live Chemikalien Harnstoff (Schmp. 132.5-13.5 C) Phthalsäureanhydrid (Schmp. 129-132 C) Kupfer(I)-chlorid 5.53 g (92. mmol) 2.67 g (18. mmol) 5 mg (5. mmol) 1 März 2

P Ammoniummolybdat Salzsäure (32%) Ethanol (Sdp. 78 C) 75 mg (.61 mmol) 5 ml 8 ml Durchführung der Reaktion Die Reaktionsapparatur besteht aus einem 1 ml Zweihalskolben mit Temperaturmessfühler und Rückflusskühler. Auf dem Rückflusskühler wird über ein Übergangsstück mit Schliff und live ein Schlauch zur Ableitung der bei der Reaktion entstehenden Gase angeschlossen. Der Schlauch wird mit einer leeren Sicherheitswaschflasche verbunden und diese mit einer Waschflasche, die mit etwa 3 ml Wasser gefüllt ist. In den Reaktionskolben gibt man eine Mischung aus 5.53 g (92. mmol) Harnstoff, 2.67 g (18. mmol) Phthalsäureanhydrid, 5 mg (5. mmol) Kupfer(I)-chlorid und 75 mg (.61 mmol) Ammoniummolybdat. ach Zusatz von zwei Tropfen Wasser wird die Reaktionsapparatur mit dem Glasrohr im Mikrowellensystem installiert (siehe "Technische Anleitung zum Aufbau der Standardrückfluss-Apparatur im Mikrowellensystem ETHS 16"). Das Eduktgemisch muss nicht homogenisiert werden, weil die vollständige Schmelze schon nach etwa 2 Minuten erreicht wird. Das Reaktionsgemisch wird 1 Minuten bei einer Temperaturbegrenzung von 25 C mit 1 W bestrahlt. Schon nach der Hälfte der Zeit erstarrt die Schmelze zu einer porösen violetten Masse. Aufarbeitung Der auf Raumtemperatur abgekühlte Feststoff wird im Reaktionskolben zerstoßen, mit 5 ml Wasser und 5 ml konz. Salzsäure versetzt und mit Magnetrührstab, Temperaturmessfühler und Rückflusskühler, aber ohne Gasableitung, wie oben im Mikrowellengerät installiert. Das Gemisch wird mit 8 W 1 Minuten bei 12 C unter Rühren erhitzt, dabei werden überschüssige oder nicht umgesetzte Edukte aus dem Feststoff herausgelöst. ach dem Abkühlen wird der Feststoff über einen Faltenfilter abfiltriert, mit 5 ml Wasser und anschließend mit wenig Ethanol auf dem Filter gewaschen und getrocknet. Das gelbbraune wässrige Filtrat wird entsorgt. Rohausbeute: 2. g, violetter Feststoff Das Rohprodukt wird mit 5 ml Ethanol erneut in den Zweihalskolben gegeben und mit Magnetrührstab, Temperaturmessfühler und Rückflusskühler wie oben im Mikrowellensystem installiert. Unter Einstrahlung von 5 W wird bei 8 C für 1 Minuten unter Rühren erhitzt, dabei soll das als ebenprodukt gebildete Dihydrophthalocyanin aus dem Feststoff extrahiert werden. ach Abkühlen auf 5 C wird das Produkt über einen Faltenfilter abfiltriert, mit 2 ml Ethanol auf dem Filter gewaschen und im Exsikkator bei vermindertem Druck getrocknet. Ausbeute: 2.15 g (3.73 mmol, 83%); glänzende, violette, feinkristalline Substanz, unlöslich in organischen Lösungsmitteln Als Reinheitskriterium kann das Schmelzverhalten dienen: Ist bei Temperaturen bis oberhalb von 2 C kein Schmelzen oder Zersetzen zu beobachten, liegt reines Produkt vor. Die hier isolierte Substanz war bis 36 C stabil. Das als ebenprodukt auftretende Dihydrophthalocyanin schmilzt unter Zersetzung bei 195-197 C. 2 März 2

P Anmerkungen Die Zugabe von zwei Tropfen Wasser vor dem Start der Reaktion erleichtert das Einkoppeln der Mikrowellenenergie in das Feststoffgemisch. Abfallbehandlung Entsorgung wässriges Filtrat ethanolisches Filtrat Abfall Entsorgung neutralisieren, dann: Lösungsmittel-Wasser-Gemische, halogenhaltig schwermetallhaltig Lösungsmittel-Wasser-Gemische, halogenfrei Zeitbedarf 1 bis 2 Stunden Unterbrechungsmöglichkeit Jeweils zwischen den Mikrowellen-Behandlungen Schwierigkeitsgrad Leicht Analytik Temperatur-Zeit-Abhängigkeit der Arbeitsschritte im Mikrowellenfeld Synthese von Kupfer(II)-phthalocyanin 25 12 2 1 15 1 8 6 5 2 2 6 8 1 12 1 3 März 2

P Extraktion von rohem Kupfer(II)-phthalocyanin mit verdünnter Salzsäure 12 6 1 5 8 6 3 2 2 1 2 6 8 1 12 1 Extraktion von Kupfer(II)-phthalocyanin mit Ethanol 9 6 8 7 5 6 5 3 3 2 2 1 1 2 6 8 1 12 1 März 2

P IR-Spektrum vom Produkt Kupfer(II)-phthalocyanin (KBr) 5 März 2