Workshop. Supraleiterkabel eine Alternative für dicht besiedelte Gebiete

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Dr. Florian Steinke, Dr. Clemens Hoffmann April 2011 Copyright Siemens AG All rights reserved.

Transkript:

Workshop Zukünftige urbane Verteilungsnetze Mittwoch, 20.09.2017 Helmut-Schmidt-Universität Hamburg innogy SE September 2017 Supraleiterkabel eine Alternative für dicht besiedelte Gebiete Dr.-Ing. Frank Merschel (VDE) innogy SE, Essen; Neue Technologien und Projekte

Wir produzieren, wir verteilen, wir liefern verlässlich und nachhaltig und wir sind innovativ, um uns Tag für Tag zu verbessern Innovation Erneuerbare Energien Netz und Infrastruktur Vertrieb Nachhaltige Stromerzeugung Effiziente Verteilung der Energie Produkte und Dienstleistungen, die Bedürfnissen gerecht werden 2

Vorbemerkungen wir sind ein führendes europäisches Energieunternehmen. #3 weltweit, Offshore Wind 1 Fokus auf Europa in Deutschland verankert ~18 Mrd. Euro Marktkapitalisierung Deutschlands wertvollstes Energieunternehmen Am MDAX notiert (19.12.2016) 1,5x Netzlänge Entfernung zum Mond ~23 Mio. Kunden in Europa 46 Mrd. Euro Umsatz ~40.000 Mitarbeiter #1 Kundenanzahl in 4 Ländern 2 ~6,5 Mrd. Euro für Investitionen 2016-2018 Größtenteils CO 2 -frei Keine Verpflichtungen aus der Atomenergie Erneuerbare Energien Netz und Infrastruktur Vertrieb Vollständig entbündelter Netzbetrieb 1 Nach installierter Leistung 2 Marktpositionen nach Volumen, nach Kundenanzahl Quelle: Unternehmenseinschätzung auf Basis von Veröffentlichungen von Konkurrenzunternehmen, Berichten der Regulierungsstellen und Forschungsberichten Page 3

innogy ist ein etabliertes, unabhängiges Unternehmen, das die Stärke eines Konzerns konsolidiert Aktionäre RWE AG 100% RWE AG Erneuerbare Energien innogy SE Töchter: 1 hält 76,8% innogy SE Netz& Infrastruktur Andere innogy Aktionäre halten 23,2% Vertrieb innogy ist ein Carve-out aus der RWE AG ein komplett selbstständiges Unternehmen im Mehrheitsbesitz der RWE AG der Finanzvorstand der RWE AG ist das einzige Mitglied aus der RWE AG im Aufsichtsrat von innogy durch Konkurrenzausschlüsse gegenüber der RWE AG abgesichert an der Frankfurter Börse notiert und Mitglied im deutschen MDAX Index 1 Beispiele, Anteilbesitz >50% Quelle: innogy Investor Relations Mutterunternehmen für ein Portfolio starker Marken 4

Wir entwickeln zukunftsweisende Konzepte und innovative Betriebsmittel. 1 Proaktives Verteilnetz Definition von Marktrollen nach Ampelphasen 6 Power to Gas Einspeisung von H2 in das Erdgasnetz, Flexibilität bereitstellen 3 2 4 ElChe Erprobung des Speichereinsatzes im Verteilnetz 1 2 6 8 4 3 9 7 Ampacity Praxistest zur künftigen Energieversorgung von 5 10 Innenstädten 10 E-DeMa Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch in Privathaushalten 10 7 8 9 GEA Lüdenscheid Stromerzeugung durch Druck aus dem Gasnetz Grid4EU Intelligentes Netzmanagement in Mittelspannungsnetzen Metropol-E Erprobung von Lade- und Flottenmanagementsystemen 5 Smart Country Validierung innovativer Netzkonzepte und Betriebsmittel 10 Smart Operator Autonome Steuerung der Niederspannungsnetze Page 5

AmpaCity - Supraleiter im Stadtnetz Netzintegration eines supraleitenden 10-kV- Kabelsystems in der Innenstadt von Essen

Übersicht 1 Grundlagen, Stand der Technik und Innovation 2 Ausgangssituation und Motivation 3 Pilotstrecke AmpaCity in der Innenstadt von Essen 4 Komponenten des HTS- Systems 5 Trassenplanung und - bau; Installation der Komponenten 6 Inbetriebnahme und Betrieb 7 Ausblick

Grundlagen, Stand der Technik und Innovation Innovation entsteht, wenn man alte Dinge neu denkt Schnelle Züge, schnelle Chips Die wichtigsten Anwendungsgebiete der Hochtemperatur-Supraleitung Quelle: hightech, Nr. 1, Januar 1988 Page 10

Grundlagen, Stand der Technik und Innovation Supraleitung als Zukunftsmusik? Tagung über die Zukunfts-Perspektiven der Supraleitung: Heiße Ware, kühl eingeschätzt Die neuen Supraleiter sind noch vorwiegend von akademischem Interesse. Die neuen Supraleiter sind noch vorwiegend von akademischem Interesse / Th. von Randow 10. Juni 1988, 8:00 Uhr wirtschaftliche Bedeutung hat diese heiße Ware noch nicht, und daß sich dies in absehbarer Zeit ändern wird, ist wenig wahrscheinlich. Um die realistischen Einschätzungen kommerzieller Anwendungen der Supraleitung ging es vor ein paar Tagen bei einem Symposium in Rüschlikon, zu dem das dort ansässige Gottlieb Duttweiler Institut und das Magazin Bild der Wissenschaft geladen hatten. Wohlweislich hatten sich die Veranstalter nicht auf die Hochtemperatur-Supraleiter beschränkt. Dann nämlich wäre die Tagung rasch am Themenmangel erstickt. Denn wirtschaftliche Bedeutung hat diese heiße Ware noch nicht, und daß sich dies in absehbarer Zeit ändern wird, ist wenig wahrscheinlich. Von ihrer hohen Sprungtemperatur abgesehen sind die neuen Supraleiter den schon seit geraumer Zeit technisch verwendeten Niob-Zinn-Legierungen in jeder Hinsicht unterlegen. immense Schwierigkeit, das glasartige, spröde Material zu verarbeiten Supraleitung ist ein delikater Zustand, der nicht nur bei Erwärmung zusammenbricht, sondern auch in einem allzu starken Magnetfeld oder dann, wenn ein allzu großer Strom fließt. Diese Grenzen, das kritische Magnetfeld und die kritische Stromdichte, sind bei den neuen Materialien vergleichsweise eng gezogen, zu eng für ihre Verwendung als Strom- Transportmittel oder technisch einsetzbare Magneten. Die immense Schwierigkeit, das glasartige, spröde Material zu verarbeiten, kommt noch hinzu. An eine Verarbeitung zu technisch brauchbaren Drähten aus physikalischen Gründen müßten sie aus feinen, einzeln in Röhrchen eingezogenen Filamenten bestehen ist vorerst nicht zu denken. Aussichtsreicher sind Dünnfilme, auf einem Isolator aufgedampfte Schichten des Materials von nur wenigen Zehntel Mikrometer Stärke. An eine Verarbeitung zu technisch brauchbaren Drähten aus physikalischen Gründen müßten sie aus feinen, einzeln in Röhrchen eingezogenen Filamenten bestehen ist vorerst nicht zu denken. Quelle: Archiv ZEIT Online Page 11

Grundlagen, Stand der Technik und Innovation Supraleiter Rohmaterial und Drähte HTS-Anteil Supraleiterdraht Kupferleiter und Supraleiterband mit gleichem Stromtragevermögen Kupferdraht Quelle: Nexans Page 12

Ausgangssituation und Motivation Hohe Energiedichten in Ballungsgebieten erfordern hohe Spannungsebenen. Klassische Technik in Großstadtnetzen überlagertes Hochspannungsnetz Transformatorstationen Hochspannung/Mittelspannung Mittel- und Niederspannungsnetz zur Weiterverteilung der Energie Konventionelle Kabel und innerstädtische Transformatorstationen haben geringe technische und wirtschaftliche Optimierungspotenziale und bieten nur eingeschränkte Möglichkeiten für die Neukonzeption von Netzstrukturen beanspruchen wegen hoher Spannungsebenen viel Platz und Volumen und belegen hochpreisige Standorte Alternative? Supraleitende Betriebsmittel? Vorteile Supraleitung Geringerer Raumbedarf bei Anlagen und Trassen Geringerer Installationsaufwand Keine elektromagnetische Beeinflussung Wegfall von Umspannanlagen HS/MS Möglichkeiten für neue Netzstrukturen Doppelgarage statt Turnhalle

Ausgangssituation und Motivation Das Hochspannungsnetz im Bereich Essen/Mülheim Grundlage: Ist-Netz Einspeisepunkte ins supraleitende 10-kV-Netz 380-kV-Umspannanlage 220-kV-Umspannanlage 110/10-kV-Anlage 10-kV-Schwerpunktstation 10-kV-Kabel supraleitend 110-kV-Kabel 110-kV-Freileitung Zielgebiet für supraleitende Kabel Grundlage: Zielnetz Neue Randbedingungen durch Strukturwandel Im Ruhrgebiet starker Rückgang der Schwerindustrie Anforderungen an Leistung und räumliche Aufteilung der Netze verändert Netz-Neubewertung und Konzeption für optimiertes Zielnetz

PILOTSTRECKE AmpaCity in der Innenstadt von Essen Page 19

Machbarkeitsstudie Grundlage für einen möglichen Feldversuch ist eine umfassende Machbarkeitsstudie. Erhöhung der Leistungsdichte und Effizienz durch Einsatz von HTS *) -Kabeln Vermeidung einer höheren Spannungsebene (für Ballungsgebiete relevant) Vermeidung von radialem Wärmefluss, damit: 600 keine Bodenaustrocknung kein Übertragungsengpass in Kreuzungsbereichen Keine äußeren Magnetfelder im Normalbetrieb durch die koaxiale, vollständig geschirmte Anordnung der drei Leiter Geringerer Raumbedarf bei Anlagen und Trassenbreite und dadurch einfachere Legung durch weniger Erdarbeiten Platzeinsparungen in Innenstädten (110-kV-UA) Höhere Betriebssicherheit durch Kurzschlussstrom begrenzende Eigenschaften Langfristige Kosteneinsparungspotenziale *) HTS: HochTemperaturSupraleitung 100 80 60 harmonieren. 40 20 0 1200 110 kv 10 kv HTS N2XS(FL)2Y 300 / 35 110 kv 10 kv HTS Invest HTS-Kabel 100 200 100 Unabdingbare Voraussetzung: 175 125 125 175 Supraleitende Betriebsmittel müssen M > in bestehende Netze integrierbar sein 120 > und mit konventioneller Technik 700 400 Operation Page 20

Pilotstrecke AmpaCity in Essen Trassenverlauf Technische Spezifikation 1 km Entfernung zwischen den Anlagen 10 kv Betriebsspannung 2.310 A Bemessungs-Dauerstrom 40 MVA Dauerleistung Umspannanlage Herkules Verbindungsmuffe Umspannanlage Dellbrügge Luftbild: "Darstellung aus HK Luftbilder / Karten Lizenz Nr. 197 / 2012 mit Genehmigung vom Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster der Stadt Essen vom 13.02.2012" Page 22

Pilotstrecke AmpaCity in Essen Akzeptanz in der Bevölkerung und in der Politik erfordert Diskussion in der Öffentlichkeit. Kritische Öffentlichkeit gegenüber moderner Technik Auch Projekte für die Energiewende müssen offen erläutert werden Fokus auf lokaler Information in Essen, aber auch intensive überregionale Information (national und international) Pressegespräche zu besonderen Anlässen sind ein wichtiger Baustein Abschluss der Typprüfung bei Nexans Erster Spatenstich in Essen Besuch wichtiger Personen oder Gruppen Inbetriebnahme Page 24

Pilotstrecke AmpaCity in Essen Elektrische Konfiguration ursprünglich Page 26

Pilotstrecke AmpaCity in Essen Elektrische Konfiguration und mit HTS-System Page 27

KOMPONENTEN des HTS-Systems Page 28

Komponenten des HTS-Systems Dies sind die Komponenten der Anlage Kabelsystem Kabelader Stromtransport und Spannungsfestigkeit Transport von flüssigem Stickstoff Kabelkryostat Thermische Isolierung der Kabelader Transport von flüssigem Stickstoff Endverschlüsse Muffe Verbindung des Kabels mit Netz / Strombegrenzer, Anschluss Kühlanlage Übergang zwischen Betriebs- und Umgebungstemperatur Verbindung von einzelnen Kabellängen Kurzschlussstrombegrenzer Schutz des HTS-Kabels bei Kurzschlüssen im Netz Kühlanlage Bereitstellung Kühlleistung für Kabelsystem und Strombegrenzer Page 29

Komponenten des HTS-Systems Kabel LN2 LN2 Besonders kompakte Bauform durch konzentrischen Aufbau Aufbauelemente Stickstoffrücklauf Rücklaufleitung der Stickstoffkühlung Supraleiterschicht (Leiter L3) Isolierung Supraleiterschicht (Leiter L2) Isolierung Supraleiterschicht (Leiter L1) Isolierung Kupferschirmung Stickstoffvorlauf Kryostat Page 30

Komponenten des HTS-Systems Mit der Typprüfung wurde die Funktion des Systems nachgewiesen. Qualifizierung des Systems für die Installation in Essen Versuchsaufbau: zwei Kabelsektionen (ges. 25 m), zwei Endverschlüsse, eine Verbindungsmuffe Prüfung in Anlehnung an DIN VDE 0276 und einschlägige IEC-Entwürfe Erfolgreicher Abschluss im März 2013 Beginn der Komponentenproduktion Page 33

Komponenten des HTS-Systems Supraleitender Kurzschlussstrombegrenzer Reduzierung von Belastungen der Komponenten bei Kurzschlüssen und somit auch der Anforderungen Schutz des Kabels vor hohen Strömen Schutz nachgeschalteter Betriebsmittelvor hohen Kräften und Erwärmungen Keine Impedanz im Nennbetrieb unsichtbar ; kein Einfluss Hoher Widerstand, sobald der Strom im Kurzschlussfall einen kritischen Wert übersteigt ( Quench ) Kühlung mit flüssigem Stickstoff Parameter Nennleistung Nennspannung Betriebsstrom Blitzstoß-Prüfspannung Stehwechselspannung Prospektiver unbegrenzter Peakstrom Prospektiver unbegrenzter symmetrischer Strom Begrenzter Peakstrom Begrenzter symm. Strom Begrenzungszeit Wert 40 MVA 10 kv 2,3 ka 75 kv 28 kv 50 ka 20 ka < 13 ka < 5 ka 100 ms Erholungszeit < 10 min Page 34

Komponenten des HTS-Systems Anordnung der Komponenten vor Ort 6 1 Kabel 2 U-Bogen 3 5 1 4 2 3 Endverschluss 4 Strombegrenzer 5 Kühlanlage 6 Stickstofftank Page 36

TRASSENPLANUNG UND -BAU Installation der Komponenten

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Festlegung des Trassenverlaufs Umfangreiche Planung erforderlich Sehr hohe Dichte unterschiedlichster Ver- und Entsorgungsleitungen im innerstädtischen Bereich (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Kanalisation, Telekommunikation, ) erfordert umfangreiche Vorplanung 18 Bauabschnitte Abstimmung mit Betreibern, u. a. Einhaltung von Schutzabständen usw. Planwerke und Realität viele Überraschungen (stillgelegte Leitungen, kontaminierte Böden, Trümmerschutt, Lagen- und Tiefenänderungen, ) Page 38

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Hoch- und Tiefbauarbeiten liefen zeitgleich mit der Produktion der Komponenten. Tiefbauarbeiten im Zeitraum April bis September 2013 Legung von Leerrohren; komplette Oberflächenwiederherstellung Anfang September Vorbereitende Baumaßnahmen in cityferner UA Tiefbauarbeiten für Installation des Stickstofftanks Vorarbeiten für den Einbau der Komponenten und der benötigten Hilfs- und Sekundärtechnik in beiden UA Fundamente; Befestigungsvorrichtungen; Anschlüsse usw. Ausbau der Schaltfelder Legung von Rohrleitungen Beginn der eigentlichen Installationsarbeiten Mitte September 2013 Einbau der Systemkomponenten in beiden UA Page 39

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Einbau der Systemkomponenten Kabelanlage Anlieferung und Einzug des Kabels Page 40

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Einbau der Systemkomponenten Kabelanlage (beide UA) Montage der U-Bögen Anschluss des Kabels Page 41

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Einbau der Systemkomponenten Kühlanlage (UA Herkules) Aufstellung des Stickstofftanks Einbau der Kühlanlage Page 42

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Einbau der Systemkomponenten Supraleitender Kurzschlussstrombegrenzer Einbau in leere Trafobox Page 43

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Einbau der Systemkomponenten Kabelanlage (Trassenverlauf und UA Herkules) Einrichtung der Muffengrube Container während der Montage Page 44

Trassenplanung und -bau; Installation der Komponenten Ein Überblick über die Gesamtstrecke Umspannstation Herkules Verbindungsmuffe Umspannstation Dellbrügge Luftbild: "Darstellung aus HK Luftbilder / Karten Lizenz Nr. 197 / 2012 mit Genehmigung vom Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster der Stadt Essen vom 13.02.2012" Page 45

INBETRIEBNAHME UND BETRIEB des HTS-Systems

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Vorbereitung der Inbetriebnahme Befüllung des Stickstofftanks Füllung mit flüssigem Stickstoff Page 47

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Vorbereitung der Inbetriebnahme Kabelprüfung in Anlehnung an Vorschriften in DIN VDE 0276-620 und IEC-Entwürfen Spannungsprüfung Verlustfaktormessung Teilentladungsmessung Alle Teilprüfungen erfolgreich absolviert Einbindung des HTS-Kabelsystems in das 10-kV-Netz in Essen Page 48

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Inbetriebnahme 10. März 2014 Messungen Probeweise Aufschaltung von Blindleistung Verbindung beider Anlagen 30. April 2014 Offizielle Feier zur Inbetriebnahme Page 49

800 Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Strom und Spannung im Betrieb EIR18 Strom L1 Spannung L1-Erde 8 700 7 600 6 Strom in A 500 400 300 5 4 3 Spannung in kv 200 100 MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO 2 1 0 0 18.5 19.5 20.5 21.5 22.5 23.5 24.5 25.5 26.5 27.5 28.5 29.5 30.5 31.5 1.6 Pfingsten Page 51

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Seit Inbetriebnahme problemlose Funktion, aber einige Optimierungen im laufenden Betrieb Symmetrierung der Erdkapazitäten Unsymmetrische Erdkapazitäten des HTS-Kabels durch nachträglichen Einbau von Kondensatoren kompensiert Optimierung der Kühlanlage Modifizierung der Vakuumpumpen des Wärmetauschers nach Einfrierungen von feuchter Luft Weitere kleinere Optimierungen Anpassung der Systemüberwachung Erhöhung der Ansprechzeiten und der Messwerttoleranz nach KU für unterbrechungsfreien Betrieb Durchführung von Kurz- und Erdschlussversuchen Untersuchung des Betriebsverhaltens des HTS-Systems bei verschiedenen Szenarien Das System beherrscht im praktischen Netzeinsatz nicht nur sicher den ungestörten (Dauer-) Betrieb, sondern auch relevante Betriebssituationen im gestörten Betrieb Page 52

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Ein wenig Statistik Seit der Inbetriebnahme vor 38 Monaten wurden über 200 Millionen Kilowattstunden mit dem AmpaCity-Kabel übertragen besuchten mehr als 400 Gruppen mit insgesamt rund 5.000 Teilnehmern die Umspannanlage Herkules in Essen von interessierten Laien bis zu hochkarätigen Fachbesuchergruppen national und international (z. B. USA, China, Japan, Australien, Neuseeland, Ghana, Korea, Russland, Schweden, Kanada, Saudi- Arabien, Südafrika, ) war(und ist) das Projekt Thema für Berichte in unterschiedlichen Medien Page 53

Inbetriebnahme und Betrieb des HTS-Systems Bundesumweltministerium und BDI prämieren längstes Supraleiterkabel der Welt IKU Innovationspreis 2015 für AmpaCity Technikvorstand Dr. Joachim Schneider nahm am 20. Januar 2016 stellvertretend den bedeutenden Umwelt- und Wirtschaftspreis im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in Berlin entgegen. BMUB und BDI würdigen mit diesem Preis Innovationen und Projekte, die unsere Umwelt schonen und einen wichtigen Beitrag zur deutschen Energiewende leisten. Dr. Joachim Schneider nimmt den Preis von Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, und Holger Lösch, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI, entgegen. Freude über die Auszeichnung bei den Mitgliedern des Projektkonsortiums AmpaCity. Quelle: Pressemitteilung RWE Deutschland AG, 21. Januar 2016 Page 54

AUSBLICK Ich strukturiere die Präsentation

Ausblick Feldversuch im Rahmen des Förderprojekts AmpaCity als Basis für die Entscheidung zum weiteren Ausbau Umfassende technische und wirtschaftliche Bewertung nach Abschluss des Feldversuchs Bedeutende Signalwirkung für die zukünftige Gestaltung von Stromverteilungsnetzen in Ballungsgebieten Abschluss des Pilotprojekts ist auch wichtige Grundlage für die generelle weitere Verbreitung der HTS-Technologie Breite Anwendung ist abhängig von der Verbesserung des Preis-Leistungs- Verhältnisses der HTS-Leitermaterialien, der Optimierung der Kabelherstellung und der Kosten sowie der Robustheit der Kühltechnik Nachdem die technische Machbarkeit demonstriert wurde, ist die aktuelle Herausforderung der Nachweis der wirtschaftlichen Machbarkeit HTS-Technologie ist auch schon kurzfristig wirtschaftlich einsetzbar, wenn positive Sekundäreffekte hinzu kommen Page 56

Ausblick Kooperation von innogy und Nexans zum Roll-Out der HTS-Technolgie Übersicht Leistungsportfolio Thema Arbeitspaket Machbarkeit Netz Bau / bauliche Infrastruktur Kabel Kühlung Strombegrenzer Garnituren Schulung & übergreifende Themen Leistung Konzept / Machbarkeitsstudie erarbeiten Supraleiter vs. konventionelle Technik Konzepterstellung Kosten- /Nutzenanalyse Erstellung Business Case Entscheidungsvorlage Beratung bei Netzintegration des Supraleiters Zielnetzplanung Netzanalyse, Netzsimulation und Netzberechnungen (Lastfluss- /Kurzschlussberechnungen, etc.) Berechnung der Schutzeinstellungen Konzeption, Planung und Koordination des Trassenverlaufs Dokumentation Planung Unterstützung Genehmigungsverfahren Bau Koordination / QS Abnahme Inbetriebnahme Betrieb Wartung / Instandhaltung Dokumentation Planung Unterstützung Genehmigungsverfahren Bau Koordination / QS Abnahme Inbetriebnahme Betrieb Wartung / Instandhaltung Dokumentation Unterstützung bei der Auswahl der Lieferanten und Systemanbieter Unterstützung Genehmigungsverfahren Koordination von Planung / Bau QS und Abnahme Inbetriebnahme Betrieb Wartung / Instandhaltung Dokumentation Planung Bau Koordination / QS Abnahme Inbetriebnahme Betrieb Wartung / Instandhaltung Dokumentation Planung Bau Koordination / QS Abnahme Inbetriebnahme Betrieb Wartung / Instandhaltung Dokumentation Schulung Schulungsmaßnahmen zum Thema Betrieb z.b. Instandsetzungs-, Entstörungs- und Erweiterungsarbeiten für primärund sekundärtechnische Anlagenteile Übergreifende Themen Projektleitung QS über alle Gewerke Zuständigkeit Page 57

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Kontakt Dr. Frank Merschel innogy SE Sparte Netz & Infrastruktur Neue Technologien T. +49 201 12-29389 frank.merschel@innogy.com