Tec de Monterrey, Monterrey, Mexiko Justina Chemie und Chemische Biologie, Master Chemische Biologie, 3./4. Semester 26.12.2016 06.06.2017
Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey https://repensarlasmatematicas.wordpress.com/acreditacion/sedes/srm -itesm-campus-monterrey/ Private Universität Eine der teuersten Universitäten Mexikos und dementsprechend sehr gut ausgestattet, sowohl was das Personal / die Dozenten betrifft, als auch die sonstige Auststattung wie Computer zur freien Nutzung, eigenes Schwimmbad und ein sehr breites Sportangebot Für ein Studium in Mexiko habe ich mich entschieden, weil ich zum einen gerne spanisch lernen wollte und zum anderen sehr interessiert bin an der lateinamerikanischen Kultur. Die ITESM gilt als eine der besten Unis Lateinamerikas und ihr Hauptcampus, der in Monterrey liegt, bietet das breiteste Fächerangebot und den Vorteil, dass es eine Campusuni ist 2
Monterrey, Mexiko Monterrey selber: Industriestadt, eingebettet zwischen den Bergen, hohe Kontamination der Luft, Straßen eher auf Autofahrer ausgerichtet, weniger auf Fußgänger / Fahrradfahrer, aber auch mit sehr hübschen Ecken, wie z.b. das barrio antiguo, La Estanzuela, Cerro de la Silla Umgebung: Tolle Berge, ideal zum klettern und wandern und dafür zu Recht auch sehr berühmt Mexico relief location map von Carport - Eigenes Werk, using map data from administrative map by NordNordWest. The relief was created from SRTM-30 relief data. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons - 3 https://commons.wikimedia.org/wiki/file:mexico_relief_location_map.jp g#/media/file:mexico_relief_location_map.jpg
Organisation Ankunft und Unterkunft: Abholung direkt am Flughafen durch zwei Studentinnen von ISE. Kann man ganz einfach und kostenlos online buchen unter: http://www.isefamily.com/airport/ sehr empfehlenswert! Auf der selben Seite findest du unter Housing auch die Möglichkeit, einen Platz in den Wohnheimen Villas Tec oder Torres Tec zu kriegen (ca. 20 min Fußweg zur Uni). Ich habe anfangs in Villas gewohnt, bin aber nach zwei Monaten umgezogen, weil ich bei dem ganzen Partylärm dort nicht gut schlafen konnte. Falls du also sehr viel feiern möchtest, bist du in Villas oder Torres sehr gut aufgehoben. Wenn nicht, empfehle ich dir, die ersten 2 Tage in ein Hostel zu gehen und einen Spaziergang in Uninähe zu machen und dir alle die vielen Telefonnummern aufzuschreiben, die auf Plakaten unter Renta Cuarto/Depa/ zu finden sind. Ruf ein paar an und schau dir die Depas an und innerhalb weniger Tage wohnst du in einer dieser ruhigeren und günstigeren Wohnungen! Sprachkenntnisse: vor Ankunft in Mexiko: nur gebrochener small talk im miniformat möglich nach dem Semester: fließend im Verständnis, Sprechen und Schreiben 4
Akademische Eindrücke Sehr gut ausgestattete Uni Große Bibliothek, viel Platz zum arbeiten, gut ausgestattete Computer zur freien Nutzung Meine persönlichen Erfahrungen mit den Professoren waren alle sehr gut, kompetente Dozenten Sehr gute Organisation des Studiums allgemein (Kurswahl, Stundenplan, etc.) von mir belegte Kurse: Automatisiertes Lernen (Spanisch) Spanisch für Ausländer (Spanisch) Economy to Business Creation (Englisch) Die von mir gewählten Kurse hatten auf den ersten Blick mit meinem Studiengang direkt nicht viel zu tun, für mich standen mehr persönliches Interesse an der Fächern sowie berufliche Ziele im Vordergrund. 5
Soziale Integration Die Hochschule bietet ein breites und großartiges Rahmenprogramm für Austauschstudenten inklusive Willkommensveranstaltungen, Informationstreffen und Campusbesichtigung. Aufgrund der Aufgeschlossenheit der Mexikaner und des großen Angebots an diversen Sport- und Kulturkursen/-clubs findet man sehr schnell Anschluss und fühlt sich bald in das Campusleben und das Leben neben der Uni integriert. Ich hatte sehr viel Kontakt zu Einheimischen und habe ein paar sehr gute Freunde dort gefunden. Zum Beispiel war ich Mitglied im Kletterclub, die zweimal die Woche trainieren. Am Wochenende geht es fast immer in die Berge. Auch wurde ich mehrmals in der Bibliothek von Mexikanen angesprochen, die gerne deutsch lernen/ üben wollten und mit denen ich dann Tandempartner/Freunde wurde. 6
Ihre Werbeaktion für die TU An der Tec gab es mehrere Deutschklassen/kurse und über Freunde kannte mich ein mexikanischer Student, der in so einer Deutschklasse war. Es gab dann eine Abendveranstaltung ( deutscher Abend ), die in einem der Restaurants in der Uni stattfand und zu der jeder hinkommen konnte, der wollte. Dafür geworben wurde mit Plakaten und ich meine auch Flyern, Freigetränken und Snacks. In dem Rahmen habe ich eine Präsentation über Deutschland im Allgemeinen und dann auch speziell über Dortmund und die TU gehalten. Die Studenten waren sehr interessiert, haben viele Fragen gestellt und sich konkret für das Studieren an der TU interessiert. Ich habe tatsächlich bereut, nicht noch mehr TU-Broschüren und Flyer aus Deutschland mitgeschleppt zu haben, da eine sehr hohe Nachfrage bestand. Tipp: wende dich an Studenten so einer Deutschklasse, solche Info-Abende wird es sicher jedes Semester geben. 7
Kultur Was für mich am Anfang neu und nicht immer einfach war, ist die High-Kontext Kultur. Meine eher direkte deutsche Art, musste ich anpassen um Missverständnissen zu vermeiden und niemandem auf den Schlips zu treten. Genauso musste ich mich umgekehrt daran gewöhnen, dass Kritik an mir nie direkt geäußert wird und ich viel mehr zwischen den Zeilen lesen musste, um die eigentliche Botschaft hinter einer Aussage zu verstehen. Außerdem spielt small talk eine sehr bedeutende Rolle. Es kommt natürlich auch hier auch total auf die Person an, aber es ist schon üblicher, wenn du jmd. z.b. auf dem Campus begegnest, den du kennst, anhältst und dich zunächst zumindest kurz nach seinem Befinden erkundigst, bevor du weitergehst. Auch die Tatsache, dass man selbst nur flüchtige Bekannte mit Küsschen und Umarmung begrüßt, mag für einige neu sein. Die Familie spielt in Mexiko eine sehr große Rolle und viele Studenten wohnen noch zu Hause. Auch wird sich viel mehr umeinander gesorgt, Verabschiedungen oder Nachrichten wie: Pass auf dich auf, Mit ganz viel Vorsicht sind üblich. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft ist großartig, die Offenheit und Herzlichkeit war für mich überwältigend! 8
Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Hab keine Angst vor Mexiko!! Natürlich solltest du immer aufmerksam sein, was z.b. deine Handtasche etc. betrifft, aber das ist in Paris/Madrid/Rom nichts anderes. Nimm über deren website Kontakt zu ISE oder Intégrate auf und nutze den Airport- Pickup (http://www.isefamily.com/airport/) Wenn du viel Spanisch lernen willst, viele Mexikaner kennenlernen und in die mexikanische Kultur eintauchen willst, zieh nicht nach Villas oder Torres, sondern such dir lieber eine unabhängige Wohnung/WG in Uninähe. Das ist wirklich unkompliziert, es gibt viele freie Appartments, laufe einfach ein bisschen rum und frag bei mehreren an, die ein Plakat draußen hängen haben. Miete ist in Monterrey recht günstig, mein wirklich schönes 1-Zimmerappartment hat ohne Strom 3.500 mexikanische Pesos gekostet, das sind etwa 175 Euro. 9
Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Lass dich von den Taxifahrern nicht abzocken! Am besten fragst du vor dem einsteigen nach dem Preis. Schaue dir bei google maps an, wie man zu dem Ziel kommt und setze dich während der Fahrt neben den Fahrer und verfolge evtl. mit deinem smartphone die Route, dann gibt es keine Probleme und mit den Taxifahrern lassen sich super Gespräche führen. Gerade beim Reisen haben sie meistens sehr tolle tipps für einen und sind wirklich sehr nett. Probiere ruhig das köstliche Essen an den Straßenständen, aber vermeide dort besser Fleisch und Milchprodukte. Besuche den Markt Probiere die tollen Früchte wie Papaya (auch wenn du diese in Deutschland ekelig findest, sie schmecken dort komplett anders!), Guayabas, Jícama, Mangos, Wenn du in Monterrey bist, probiere das tolle Sportangebot aus und vor allen Dingen alles, was dich raus aus der Stadt und in die Berge bringt wie klettern und wandern. Da kann ich dir den Club Trepacerros empfehlen! Du zahlst nur eine Semestergebühr von, ich glaub, 600 pesos (30 euro) und kannst jeden Sonntag Berge besteigen und Samstag Felsen beklettern. 10
Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Vom Fahrradfahren kann ich in Monterrey selber eher abraten, obwohl ich ein totaler Fahrradliebhaber bin. Die Straßen in der Stadt haben zum Großteil einen Autobahncharakter und auf den Bürgersteigen muss man schon zu Fuß sehr aufmerksam sein. Trotz der vgl. mit Deutschland niedrigeren Lebenserhaltungskosten in Mexiko, denke daran, dass du wahrscheinlich viel mehr unternehmen/reisen wirst und dadurch zusätzliche Ausgaben hast In Monterrey: Besuche La Estanzuela (Wunderschöner Naturpark mit Wasserfällen, in denen man schwimmen kann), Besteige den Cerro de la Silla, und gehe zum feiern nicht nur nach San Pedro (dort habe ich persönlich mich gar nicht wohlgefühlt) sondern ins barrio antiguo z.b. ins Café Iguana Wenn du Maya-Ruinen magst, fahr nach Calakmul! Die Ruinen liegen mitten im Wald und du erreichst sie nur mit dem Auto, welches du aber in der nächstgelegenen Stadt Xpujil leihen kannst Mache eine Bootstour im cañon de sumidero (Chiapas, Chiapa de corzo) 11
Nachdem ich eine gewisse Wiedereinlebungszeit gebraucht habe, steht bei mir als nächstes die Masterarbeit an. In Mexiko auf Dauer zu leben und zu arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen, da mir dafür zum einen die Entfernung zu Freunden und Familie zu groß ist und zu vieles dort (politisch) nicht gut funktioniert. Zum Reisen und Freunde besuchen würde ich jedoch gerne wieder dorthin. Und allgemein hat der Auslandsaufenthalt meine Lust auf weitere Auslandserfahrungen verstärkt. Ich könnte mir also sehr gut vorstellen, nochmal für eine gewisse Zeit in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten. Aus Mexiko für mich mitgenommen habe ich, offener an Neues heranzugehen, egal ob Personen, Situationen, Orte etc.. Das Leben danach... Meine allgemeine Toleranz ist größer geworden und meine Einstellung unbekanntem gegenüber positiver. Auch möchte ich gerne herkommenden Austauschstudenten in Deutschland ein ähnliches Gefühl des Willkommenseins vermitteln, wie ich es erfahren durfte. So habe ich noch am selben Tag meiner Wiederkehr aus Mexiko am Bahnhof meine Double-Patenstudentin aus Puerto-Rico abgeholt und bin sehr glücklich, direkt jemanden hier gefunden zu haben, dem ich helfen kann und der ich Dortmund und Deutschland zeigen kann. Außerdem ist es auch schön, sich wieder auf spanisch zu unterhalten 12