Erfahrungsbericht für mein Auslandssemester in Mérida, Mexiko

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1 Erfahrungsbericht für mein Auslandssemester in Mérida, Mexiko Heimathochschule: Gasthochschule: Gastfakultät: Studienfach: Studienziel: Semester: Hochschule für Technik Stuttgart Universidad Autónoma de Yucatán, Mérida in Mexiko Facultad de Contaduria y Administación Wirtschaftspsychologie Bachelor of Arts Im 5.Semester Zeitraum: 5. August Dezember 2014

2 Die Vorbereitungen meines Auslandssemesters Die Vorbereitungen meines Auslandssemesters fingen mit einer Bewerbung an. Wenige Wochen später erhielt ich auch schon die Zusage für ein Auslandssemester an der UADY (Universidad Autónoma de Yucatán) in Mérida, Mexiko. Die UADY ist eine Partnerhochschule der Hochschule für Technik. Daher musste ich vor Ort keine Studiengebühren zahlen. Nachdem ich die Fächerlisten meiner Fakultät (Facultad de Contaduría y Administración) erhalten habe, habe ich mit Frau Weichelt abgeklärt, welche Fächer ich mir anerkennen lassen kann. Ich belegte folgende Fächer: Psicologia del consumidor, Integrador gerencial und Herramientas del diseño grafico. Die ersten zwei Fächer kann ich mir in Stuttgart anerkennen lassen. Außerdem musste ich einige Formulare der UADY ausfüllen und nach Mexiko schicken. Als Nächstes buchte ich einen Flug, bewarb mich für das Stipendium der Knödler-Decker- Stiftung, kümmerte mich um eine Auslandskrankenversicherung (ADAC) und holte fehlende Impfungen nach. Außerdem beantragte ich zur Sicherheit zwei Kreditkarten (Master- und Visacard). Die DKB ( bietet eine kostenlose Kreditkarte an, mit der man weltweit kostenlos Geld abheben kann. Ein Visum benötigt man für Mexiko, solange man weniger als 180 Tage dort ist, nicht. Den Kontakt zu meiner Unterkunft erhielt ich durch einen HFT-Studenten, der bereits in Mérida sein Auslandssemester absolviert hatte. Nachdem ich soweit alles vorbereitet hatte, stieg die Vorfreude auf Mexiko von Tag zu Tag. 2

3 Das Studium im Gastland Abbildung 1: Eingang der Fakultät Die Universität ist sehr groß und hat sehr viele Fakultäten, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Meine Fakultät - Facultad de Contaduría y Administración (FCA) - ist größenmäßig in etwa vergleichbar mit der Hochschule für Technik in Stuttgart. An dieser Fakultät kann man Buchführung und Internationales Management/Marketing im Bachelor und einige Masterstudiengänge studieren. Ich belegte sowohl Fächer des Buchführungsstudiengangs als auch des Marketingstudiengangs. Das Semester fing Anfang August an und endete Mitte Dezember. Zusätzlich zu meinen Fächern an der UADY belegte ich im Stadtzentrum an der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México) einen Spanischsprachkurs. Somit hatte ich jeden Tag von Uhr Vorlesung. Mithilfe des Sprachkurses und der ständigen Übung wuchs ich schnell in die Sprache hinein und verstand von Woche zu Woche etwas mehr. Abbildung 2: Sprachkurs an der UNAM Das Fach "Psicologia del consumidor" war eine reine Vorlesung. Der Professor trug jedes Mal einige Themen vor, integrierte die Studenten aber dennoch interaktiv. Die Vorlesung "Integrador gerencial" war ganz anders gestaltet. Die ersten Wochen wiederholten verschiedene Professoren mit uns gemeinsam sämtliche wirtschaftliche Themen. Danach zogen wir in den Computerraum um und arbeiteten dort an einer Unternehmenssimulation. Die Vorlesung "Herramientas del diseño grafico" fand ebenfalls im Computerraum statt. Hier wurde uns die Bedienung der Programme "Corel Draw" und "Adobe Photoshop" beigebracht. Abbildung 3: Campus der Fakultät Während des Semesters musste man in jedem Fach immer wieder kleine Klausuren schreiben. Am Ende wurde entweder eine etwas umfassendere Klausur geschrieben oder ein Projekt in Gruppen- oder Einzelarbeit erarbeitet. 3

4 Der Aufenthalt im Gastland In Mérida wohnte ich in einer kleinen Wohnung im Zentrum. Mit dem Bus brauchte ich ungefähr 20min zur Uni. Zur Sprachschule konnte ich in ca. 15min laufen. Die Lage war somit ganz gut für mich. Abbildung 4: Meine Wohnung Generell ist die Stadt folgendermaßen aufgeteilt: Im Norden befinden sich viele Clubs, Bars und Restaurants. Im Zentrum finden viele kulturelle Veranstaltungen statt. Der Süden hingegen ist etwas ärmer als der Rest der Stadt. Es ist also empfehlenswert im Norden oder im Zentrum zu wohnen. Das Klima in Mérida ist sehr tropisch. Im August waren es zwischen 30 und 40 Grad. Außerdem regnete es sehr viel und sehr stark. Ab November kann es dann aber auch schon einmal frisch werden und der Regen lässt ebenfalls nach. Abbildung 5: Die Kathedrale Abbildung 6: Traumstrand in Tulum Die Austauschstudenten der UADY kamen zu ca. 90% aus anderen Städten der mexikanischen Republik. Nur etwa 10% kamen aus anderen Ländern. Dadurch hat man unglaublich viel Kontakt zu Einheimischen und kann so sehr gut in die mexikanische Kultur eintauchen. Die Mexikaner sind ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk, sodass man sich in Mexiko von Anfang an sehr wohl fühlt. Auf der Halbinsel Yucatán lässt sich so einiges Entdecken. Von karibischen Traumstränden, über Ruinen der Maya bis hin zu Cenoten (Wasserlöcher, in denen man baden kann). Deswegen reiste ich am Wochenende relativ viel in der Umgebung. Außerdem organisieren einige Studenten meiner Fakultät Wochenendreisen an die Riviera Maya oder in den Bundesstaat "Chiapas" (Aventurate Mérida siehe Abbildung 7: Cenote Cozuma 4

5 Mérida ist die sicherste Stadt in ganz Mexiko und ich habe die Sicherheitslage vergleichbar mit der in Deutschland empfunden. Während meines Aufenthalts in Mérida habe ich mich nicht einmal in irgendeiner Art und Weise bedroht gefühlt. Reist man allerdings in andere Regionen sollte man vorsichtig sein. Abbildung 8: Ruine Chichen Itza Meine persönliche Wertung meines Aufenthalts Meine Zeit in Mexiko zähle ich zu den schönsten meines ganzen Lebens. Ich habe unglaublich viel über eine fremde Kultur gelernt und darüber hinaus spreche ich jetzt sehr gut Spanisch. Die Mexikaner sind ein sehr nettes Volk. Mir wurde immer und überall bei Allem geholfen, sodass man sich sehr schnell wohlfühlt und gegen Ende sogar wie zu Hause fühlt. Ich habe unglaublich viele positive, aber auch einige negative Erfahrungen dort gesammelt. In Mexiko laufen viele Dinge ganz anders ab und man lernt, dass der Lebensstandart wie wir ihn in Deutschland haben, bei weitem nicht selbstverständlich ist. Schon kurz nach meiner Rückkehr nach Deutschland hat mich das Fernweh wieder gepackt und die nächste Reise nach Mexiko ist schon in Planung. Meine Zeit in Mexiko werde ich immer sehr, sehr positiv in Erinnerung behalten! Zu guter Letzt möchte ich mich bei der Knödler-Decker-Stiftung für die finanzielle Unterstützung bedanken! 5