Ackerbautagung Untersuchungen zum Luzerneanbau auf einem Diluvial (D)- und einem Löß (Lö)-Standort. Gliederung:

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Transkript:

Ackerbautagung 2016 Untersuchungen zum Luzerneanbau auf einem Diluvial (D)- und einem Löß (Lö)-Standort Gliederung: (I) Sickerwassermenge und Nitratfracht, (II) Ausnutzung der Niederschlagsmenge, (III) Wirtschaftlichkeit. Methode: Auswertung von Feldversuchen, Lysimetern und Betriebsstatistiken sowie Neuanlage eines Produktionsexperimentes. Unterstützung: Elke Bergmann, Bärbel Greiner, Nadine Tauchnitz, Falk Böttcher, Wernfried Koch, Roland Richter, Jörg Schulze Wext Mittwoch, den 23. November 2016 in Bernburg Zentrum für Acker- und Pflanzenbau, Strenzfelder Allee 22, 06406 Bernburg Donnerstag, den 24. November 2016 in Iden Zentrum für Tierhaltung und Technik, Lindenstraße 18, 39606 Iden Joachim Bischoff Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Ackerbautagung 23.11.2016 Bernburg 24.11.2016 Iden

Wie viel Regenwasser könnte der Boden speichern und wie viel speichert er tatsächlich? 0 lehmiger Sand schluffiger Lehm 25 50 75 100 25 50 75 100 125 150 [cm] nfk [mm] 50 100 150 200 250 30 60 90 120 52 10 cm mehr Wurzelraum sind 12 bzw. 21 mm mehr pflanzenverfügbares Bodenwasser! 105 157 210 300 262 350 SEKERA (1953) 315

Untersuchungen auf Praxisschlägen im nördlichen Sachsen-Anhalt und mit nichtwägbaren Gravitationslysimetern der Lysimeterstation Falkenberg des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung-UFZ (Untersuchungszeitraum 2010-2015). Varianten: Maisfruchtfolgen mit mehrjähriger Luzerne/ Luzernegras (LG), mit abfrierenden und umgebrochenen Sommerzwischenfrüchten (ZwF abfr. ; ZwF umbr. ), mit einer konventionellen Variante (Konv.) und Schwarzbrache (SB). Untersuchungsmerkmale: Pflanzenverfügbares Bodenwasser im Wurzelraum [mm] = nfk [Vol.-%] der Bodenhorizonte multipliziert mit der Mächtigkeit [dm] und dem durchwurzelbaren Anteil der Bodenhorizonte (Profilwandmethode). Gesamtwasserverbrauch (GW vbr. [mm]) = Differenz aus Niederschlagsmenge [mm], Pflanzenverfügbarem Bodenwasser im Wurzelraum [mm] und Sickerwassermenge [mm]. Sickerwassermenge (SW [mm]) und Nitratfracht mit dem Sickerwasser (NF [kg/ha]).

Berechnung der nutzbaren Feldkapazität im Wurzelraum. Pseudogley-Braunerde aus lehmigem Geschiebedecksand (schwach bis mittel lehmiger Sand) über Geschiebelehm Horizont Tiefe [cm] nfk [Vol.-%] Durchwurzelbarkeit der Bodenhorizonte Wurzelraum nfk [mm] Ah 0 35 20 1/1 70 Bv 35 60 18 2/3 30 Bt 60 80 18 1/3 12 Sd > 80 22 0 0 Pflanzenverfügbares Bodenwasser im Wurzelraum [mm] 112

Mittlere jährliche Sickerwassermenge und Nitratfracht. Jahr FF Luzerne FF ZwF abfr. FF ZwF umbr. FF konv. SB TM [dt/ha] 145 170 166 84 0 N-Zufuhr [kg/ha] 180 165 165 150 0 N-Entzug [kg/ha] 228 203 199 149 0 N-Saldo [kg/ha] - 47-38 - 34 1 0 GW vbr. [mm] 434 414 423 378 233 SW [mm] 64 84 75 120 265 NF [kg/ha] 32 57 51 97 212 Legende: nfk: Pflanzenverfügbares Bodenwasser im Wurzelraum [mm], TM: Gesamtpflanzentrockenmasse [dt/ha], N- Zufuhr aus Düngung + legume N-Bindung [kg/ha], GW vbr. : Gesamtwasserverbrauch [mm], SW: Sickerwassermenge [mm], NF: Nitratfracht mit dem Sickerwasser [kg/ha].

(I) Sickerwassermenge und Nitratfracht. Sickerwasserverluste, die Mengen Senkwasser, die den Wurzelbereich nach unten verlassen. Abhängig von der klimatischen Wasserbilanz, der angebauten Fruchtart und dem Tiefgang des Wurzelsystems. Nitratfracht, NO 3 -N-Mengen, die mit dem Sickerwasser den Wurzelbereich nach unten verlassen. Abhängig von der Sickerwassermenge, der Nitratkonzentration im Sickerwasser sowie der N-Effizienz des Anbausystems. Versuchsergebnis: geringste Sickerwassermenge und Nitratfracht bei Maisfruchtfolgen mit mehrjähriger Luzerne/ Luzernegras (LG). Luzerneanbau kann zur Reduzierung der Nitratfrachten beitragen, wenn auf die wendende Pflugarbeit verzichtet wird.

Praxisversuch in Bernburg und Bergzow zur Luzerne-Sommerblanksaat mit dem Direktsaatverfahren 2016-2018 (21IIND897) Luzerne Medicago sativa (x varia) cv. PLATO geimpft mit Sinorhizobium meliloti, Azospirillum brasilense; Aussaat Mitte/ Ende Juli Anbaufläche 20 ha, Aussaatmenge 30 kg/ha, Saatgutkosten 180,- EUR/ha. Grundlagen: BBodSchG, WRRL, DüV, Datenbasis für Evaluierung des EPLR nach Art. 77 bis 87 der VO (EG) Nr. 1698/ 2005 Zielstellung: Erosionsschutz durch Direktsaat, keine Glyphosat-Anwendung durch Mulchen und Mehrschnittnutzung der Luzerne.

Temperatursumme [ C] und Niederschlagsmenge [mm] - Praxisversuch in Bernburg und Bergzow zur Luzerne-Sommerblanksaat mit dem Direktsaatverfahren Lufttemperatur [ C] Niederschlag [mm] 2016 1981-2010 % LJM 2016 1981-2010 % LJM Bernburg April-Juni 1303 1216 (107) 95 144 (66) Juli-September 1802 1616 (111) 78 166 (47) Bergzow/ Genthin April-Juni 1270 1212 (105) 139 142 (98) Juli-September 1705 1599 (107) 75 164 (46) Das Anbaurisiko von Luzerne nimmt zu mit steigenden Temperaturen und sinkender Niederschlagsmenge!

Luzerne Sommerblanksaat Anfang September 2016. Luzerne Sommerblanksaat Anfang Oktober 2016. Luzerne Sommerblanksaat Mitte Oktober 2016. Luzerne Sommerblanksaat Anfang November 2016.

Ausnutzung der Niederschlagsmenge [mm/kg TM] bei Frühjahrsansaat von Luzernegras (Ökolandbau) und einer Luzerne-Reinsaat. Standort Bernburg (Lößboden) Iden (Alluvialboden) Gemenge/ Reinsaat Luzernegras Luzerne Aussaat 16.03.2011 14.03.2012 20.04.2011 20.03.2012 Schnitthäufigkeit 6 6 11 11 Vegetation [d n. A.] 517 525 874 933 TM ges. [dt/ha] 205 160 364 389 Niederschlag [mm] 836 845 1271 1455 [mm/kg TM] 408 528 349 374 Legende: Vegetation [d n. A.] Tage nach Aussaat bis letzter Schnitt, TM ges. [dt/ha] Summe d. Trockenmasse aller Schnitte, Niederschlag [mm] Summe nach Aussaat bis letzter Schnitt, Ausnutzung der Niederschläge [mm/kg TM].

Ausnutzung der Niederschlagsmenge [mm/kg TM] bei Sommeransaat von Luzernegras im Ökolandbau, Standort Bernburg (Lößboden). Gemengesaat Luzernegras Aussaat 25.08.1995 26.08.1997 Schnitthäufigkeit 8 8 Vegetation [d n. A.] 756 758 TM ges. [dt/ha] 130 145 Niederschlag [mm] 1048 1025 [mm/kg TM] 806 707 Legende: Vegetation [d n. A.] Tage nach Aussaat bis letzter Schnitt, TM ges. [dt/ha] Summe d. Trockenmasse aller Schnitte, Niederschlag [mm] Summe nach Aussaat bis letzter Schnitt, Ausnutzung der Niederschläge [mm/kg TM].

(II) Ausnutzung der Niederschlagsmenge. Der Grad der Ausnutzung der Niederschläge ist abhängig von der Nutzungsdauer, der Schnitthäufigkeit, der Niederschlagsmenge und der Trockenmasse. Die Ausnutzung der Niederschläge ist jährlich sehr verschieden: 349 mm/kg Trockenmasse bis 806 mm/kg Trockenmasse. Rechenbeispiel: Nutzungsdauer 874 Tage (2 Hauptnutzungsjahre; 11 Schnitte) Verbrauch von 12.710.000 kg Wasser für 36.400 kg Trockenmasse/ ha 349 kg Wasser für die Erzeugung von 1 Kilogramm Trockenmasse. die Ausnutzung der Niederschläge von Luzerne (mehrjährig) ist geringer als bei Mais und Zuckerrüben.

Bergzow, Anfang Oktober 2016.

Wirtschaftlichkeit (DAL [EUR/ ha]) der Maisfruchtfolge mit mehrjähriger Luzerne (FF1) Direkt- und Arbeitserledigungskostenfreie (DAL) = (Ertrag * Preis) - [(Saatgut + Dünger + PS) + (variable MK + fixe MK + variable Lohnkosten + Leasing) + (Produktversicherung + Zinsansatz)] FF Fruchtarten Bodenbearbeitung Glyphosat [g/ha] DAL [EUR/ ha] 1. Mais 2. Winterroggen *) + Luzerne (Sommerblanksaat) Streifenbodenbearbeitung (Strip Tillage) 370 720 g 254,00 Direktsaat (Luzerne) k. Anwendung 127,00 3. Luzerne (1. Hauptnutzungsjahr) keine Bodenbearbeitung k. Anwendung 165,00 4. Luzerne (2. Hauptnutzungsjahr) keine Bodenbearbeitung k. Anwendung 180,00 5. Winterweizen + ZwF Schlegelmulcher + Grubber k. Anwendung 242,00 Summe der FF 968,00 Durchschnitt der FF/ Jahr 193,60 *) nur DAL Winterroggen, Kosten Luzerneansaat auf Hauptnutzungsjahre verteilt

Wirtschaftlichkeit (DAL [EUR/ ha]) der Maisfruchtfolge mit Zwischenfrüchten (FF2) Direkt- und Arbeitserledigungskostenfreie (DAL) = (Ertrag * Preis) - [(Saatgut + Dünger + PS) + (variable MK + fixe MK + variable Lohnkosten + Leasing) + (Produktversicherung + Zinsansatz)]. FF Fruchtarten Bodenbearbeitung Glyphosat [g/ha] DAL [EUR/ ha] 1. Mais Grubber/ Scheibenegge 370 720 g 228,00 2. Winterroggen + ZwF Schlegelmulcher + Pflügen keine Anwendung 45,00 3. Mais Grubber/ Scheibenegge 370 720 g 228,00 4. Winterroggen + ZwF Schlegelmulcher + Pflügen keine Anwendung 45,00 Summe der FF 546,00 Durchschnitt der FF/ Jahr 136,50 Glyphosat vor Aussaat 1,5 max. 2,0 l/ha unter Einhaltung der Anwendungsvorschriften.

Wirtschaftlichkeit (DAL [EUR/ ha]) der Mais-/ Marktfurchtfolge konventionell (FF3) Direkt- und Arbeitserledigungskostenfreie (DAL) = (Ertrag * Preis) - [(Saatgut + Dünger + PS) + (variable MK + fixe MK + variable Lohnkosten + Leasing) + (Produktversicherung + Zinsansatz)] FF Fruchtarten Bodenbearbeitung Glyphosat [g/ha] DAL [EUR/ ha] 1. Mais Pflug/ Packer ( 25 cm) keine Anwendung 197,00 2. Winterroggen/ Triticale Pflug/ Packer ( 25 cm) keine Anwendung 88,00 3. Winterraps Pflug/ Packer ( 25 cm) keine Anwendung 363,00 4. Winterweizen Grubber/ Scheibenegge (10-15 cm) keine Anwendung 324,00 Summe der FF 972,00 Durchschnitt der FF/ Jahr 243,00

(III) Wirtschaftlichkeit der Luzerne nach R. RICHTER. Preiswürdigkeit, Substitutionswert von Luzerne bei 3,00 EUR/ dt Biogas- (Silo-) Mais und 31,00 EUR/ dt Soja 4,00 EUR/ dt Originalsubstanz Luzerne 11,00 EUR/ dt Trockensubstanz Luzerne Die Wirtschaftlichkeit der Maisfruchtfolge mit mehrjähriger Luzerne liegt im Durchschnitt um rund 50 Euro/ ha unter einer konventionellen Mais-/ Marktfurchtfolge trotz Vorfruchtwert. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen (BBodSchG, WRRL, DüV) könnten zu mehr Luzerneanbau führen, aktuelle Entwicklungen der Bodenmarktpolitik bewirken das Gegenteil.