Fallschutzböden auf Spielplätzen

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Transkript:

Fallschutzböden auf Spielplätzen Welcher Fallschutz für welchen Spielplatz? Aus Praxis und Theorie Bestimmung der kritischen Fallhöhe (DIN EN 1177) 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Referenten Friedrich Blume DEULA Westfalen-Lippe GmbH Dr.-Rau-Allee 71 48231 Warendorf Telefon: +49 (0) 2581 / 63580 friedrich.blume@deula-waf.de www.deula-waf.de Dennis Frank ISP GmbH Südstr. 1A 49196 Bad Laer Telefon: +49 (0) 5424 / 80 97 891 d.frank@isp-germany.com www.isp-germany.com 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

DIN EN 1176-1 Spielplatzgeräte und Spielplatzböden Teil 1 Allgemeine sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche Fassung EN 1176-1:2008 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Tabelle F.1 Bodenarten in Abhängigkeit von den zulässigen freien Fallhöhen 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Andere Materialien 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

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DIN EN 1177 Stoßdämpfende Spielplatzböden Bestimmung der kritischen Fallhöhe; Deutsche Fassung EN 1177:2008 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Kriterium für Kopfverletzungen Statistische Analyse zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit des Schweregrades einer Kopfverletzung bei einem HIC Wert von 1000, bezogen auf eine durchschnittliche männliche Person. 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Bei einem HIC von 1000 kritische Verletzung 3% schwere Verletzung 18% ernsthafte Verletzung 55% mittlere Verletzung 89% minderschwere Verletzung 99,5% 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Bestimmung des HIC-Wertes 4 Fallhöhen 2 unter und 2 über HIC 1000 2 innerhalb 50 cm von HIC 1000 Dokumentation des HIC / Fallhöhe Berechnung der Ergebnisse 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Bestimmung des HIC 1000 Wertes 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Einschränkungen Schräge Fallbereiche dürfen nicht geprüft werden, wenn die Neigung mehr als 10 von der Horizontalen beträgt. Produkte, die für den Einsatz in Kombination mit einem Natursubstrat (z. B. Gras, Naturrasen, Erde, Sand) vorgesehen sind, können im Labor nicht wirkungsvoll geprüft werden und können nicht Gegenstand eines Prüfberichtes nach EN ISO/IEC 17025 werden. Die kritische Fallhöhe solcher Produkte lässt sich nur individuell durch eine Prüfung vor Ort in einer vollständigen Installation ermitteln. 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Abhängigkeiten System Materialien Zusammensetzung Einbaudicke Alter Pflege Witterung 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Prüfberichte Angabe der Norm EN 1177:2008 Vollständige Beschreibung des Systems mit Bild Diagramm der Prüfpositionen Zustand des Musters Alle Messergebnisse HIC-Wert 1000, abgerundet auf 0,1 Kurve der HIC-Werte / Fallhöhen Zeit-/Beschleunigungskurve 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume

Zum Fallschutz auf Spielplätzen sind folgende Punkte zu beachten: Freie Fallhöhe Maße der Aufprallfläche Bodenarten nach DIN EN 1176 18.04.2017 16

Freie Fallhöhe (h): größter lotrechter Abstand von der eindeutig beabsichtigten Körperunterstützung zur Aufprallfläche darunter. 18.04.2017 17

4.2.8.1 Bestimmung der freien Fallhöhe Freie Fallhöhe maximal 3,0 m Abhängig von der Art der Benutzung: Stehend: Fußunterstützung zur Fläche darunter Sitzend: Sitzunterstützung zur Fläche darunter Hängend: Handunterstützung zur Fläche darunter (z.b. Reckstange) Kletternd: Maximale Handunterstützung minus 1000 mm zur Fläche darunter (z.b. Kletterstange) 18.04.2017 18

Freie Fallhöhe Reckstange 18.04.2017 19

Freie Fallhöhe Rutsche Freie Fallhöhe Podest 18.04.2017 20

Variante A Variante B 60 Abhängungslänge h2 Sitzhöhe h3 Freie Fallhöhe Schaukel Formel: h2 : 2+h3 = D 18.04.2017 21

Freie Fallhöhe Raumnetz 18.04.2017 22

Freie Fallhöhe Mittelmastpyramide 18.04.2017 23

1000 mm Freie Fallhöhe Kletterstange 18.04.2017 24

1000 mm Freie Fallhöhe Kletterwand 18.04.2017 25

Freie Fallhöhe Karussell 18.04.2017 26

Lfd. Nr. Teil 1 Anhang F Tabelle F 1 (ab August 2008) Bodenmaterial a Beschreibung Mindestschichtdicke b mm Maximale Fallhöhe mm 1 Beton/Stein 600 mm 2 Bitumengebundene Böden 600 mm 3 Oberboden 1000 mm 4 Rasen 1500 mm 5 Rindenmulch Zerkleinerte Rinde von Nadelhölzern, Korngröße 20 mm 80 mm 200 mm 300 mm 2000 mm 3000 mm 6 Holzschnitzel Mechanisch zerkleinertes Holz (keine Holzwerkstoffe), ohne Rinde und Laubanteile, Korngröße 5 mm 30 mm 200 mm 300 mm 2000 mm 3000 mm 7 Sand Korngröße 0,2 mm 2 mm 200 mm 300 mm 8 Kies Korngröße 2 mm 8 mm 200 mm 300 mm 9 Andere Materialien oder andere Dicken entsprechend HIC -Prüfung (siehe EN 1177) 2000 mm 3000 mm 2000 mm 3000 mm 3000 mm 18.04.2017 27

Allgemeine Aussagen zum Fallschutz: Die Böden müssen frei von scharfkantigen oder gefährlich vorstehenden Teilen sein. Die Böden müssen so installiert werden, dass keine Fangstellen geschaffen werden. Bei allen Spielplatzgeräten mit einer freien Fallhöhe von mehr als 600 mm oder erzwungener Bewegung müssen stoßdämpfende Spielplatzböden im gesamten Aufprallbereich vorhanden sein. Forderung für loses Schüttmaterial: Böden wegen des Wegspieleffektes 100 mm dicker einbauen als in der Tabelle aufgeführt. 18.04.2017 28

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 29

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 30

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 31

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 32

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 33

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 34

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 35

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 36

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 37

Beispiel aus der Praxis: Holzschnitzel??? 18.04.2017 38

Beispiel aus der Praxis: Holzschnitzel??? 18.04.2017 39

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 40

Beispiel aus der Praxis 18.04.2017 41

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 42

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 43

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 44

Beispiel aus der Praxis: 18.04.2017 45

Resümee: Es gibt nicht das Fallschutzmaterial für alle Fälle! Abhängig von: Einbausituation/Örtlichen Gegebenheiten Beanspruchung/Frequentierung des Spielplatzes Kosten für die Anschaffung Pflegeintensität Nutzungsdauer 18.04.2017 46

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne weiter zur Verfügung: Friedrich Blume DEULA Westfalen-Lippe GmbH Dr.-Rau-Allee 71 48231 Warendorf Telefon: +49 (0) 2581 / 63580 friedrich.blume@deula-waf.de www.deula-waf.de Dennis Frank ISP GmbH Südstr. 1A 49196 Bad Laer Telefon: +49 (0) 5424 / 80 97 891 d.frank@isp-germany.com www.isp-germany.com 05. April 2017 Fallschutzböden auf Spielplätzen D. Frank und F. Blume