Allgemeine Informationen zum Lackieren Allgemeine Informationen zum Lackieren WICHTIG! Scania empfiehlt, Teile aus weichem und flexiblem Material nicht zu lackieren. Beispiele hierfür sind Hydraulikschläuche aus Gummi und Teile aus weichem Kunststoff. Die Lackierung kann die Haltbarkeit des Materials beeinträchtigen und die Anhaftung auf diesen Materialarten ist schlecht. Die Radarabdeckung an der Vorderseite des Fahrzeugs darf nicht durch Lack, Aufkleber oder Sonstiges bedeckt sein. Dies kann die Radarfunktion beeinträchtigen und diese möglicherweise abschalten. Der Radar reagiert sehr empfindlich auf die Dicke und die Materialeigenschaften der Radarabdeckung. Eine Änderung der Radarabdeckung kann ein unerwünschtes und gefährliches Fahrverhalten des Fahrzeugs zur Folge haben: Unerwartetes Bremsen Versagen der Bremsen Die verschiedenen Einbaupositionen des Radars. 340 805 Spezielle Informationen für Fahrzeuge mit Gasmotor ACHTUNG! Falls der Lack bei Temperaturen über 60 C getrocknet werden muss, sind die Gastanks auszubauen und die gesamte Gasanlage mit Inertgas zu spülen. 1 Weitere Informationen finden sich im Dokument Mit Gasfahrzeugen arbeiten. 1. Ein Gas, das mit seiner Umgebung nicht chemisch reagiert. 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 1 (8)
Allgemeine Informationen zum Lackieren Spezielle Informationen für Hybridfahrzeuge ACHTUNG! Eine Hybridsystembatterie auf keinen Fall Temperaturen über 100 C aussetzen. Die Batterie ist empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Die Hybridantriebseinheit darf nicht ausgebaut werden, wenn die Hybridsystembatterie eingesetzt ist. Den orangefarbenen Kabelstrang der Spannungsklasse B auf keinen Fall überlackieren. Weitere Informationen finden sich im Dokument Mit Hybridfahrzeugen arbeiten. 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 2 (8)
Fahrgestell-Stahlblechteile Fahrgestell-Stahlblechteile Vorbehandlung Folgendermaßen vorgehen: 1. Mit einem wasserbasierten Entfetter abwaschen, um sämtliche Salze von der Oberfläche zu entfernen. 2. Korrodierte Stellen abschleifen. 3. Mit Entfetter reinigen. 4. Mit einem Hochdruck-Wasserstrahl abspülen (max. 50 C). Folgende Komponenten möglichst nicht abspülen: Kugellager und ähnliche Teile, da Fett und Schmiermittel nicht entfernt werden dürfen. Die Membranen der verschiedenen Funktionen 5. Bauteile, die nicht lackiert werden dürfen, abkleben. Beispiele: Membranen für Bremsen, Luftfederung und automatische Kupplung Nippel für Luftbefüllung, Schmierung, Entlüftung und Ablauf 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 3 (8)
Fahrgestell-Stahlblechteile Lackierung Scania Fahrgestelle sind pulverbeschichtet. Beim Überlackieren ohne Grundierung muss ein Acryl- oder Polyurethanlack auf Zweikomponentenbasis verwendet werden. Bei der Verwendung von Grundierung lassen sich auch mit Einkomponenten-Lack zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Die Anweisungen in Scania Standard STD2331 einhalten. Weitere Informationen finden sich im Dokument STD2331 Surface treatment of trailers, bodyworks and chassis. WICHTIG! Aufgrund seiner UV-Empfindlichkeit ist Epoxid nicht als Decklack zu verwenden. Einkomponenten-Lacke mit Lufttrocknung sind zu vermeiden, da die Haftung nicht ausreichend ist. 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 4 (8)
Fahrgestell, Kunststoffteile Fahrgestell, Kunststoffteile PC/PBT-Kunststoff Stoßfänger Einstiegsstufenabdeckungen Kotflügel vorn Seitenschürzen mit einer Höhe von 580 mm Batterieverteilerboxen mit Trittstufe PP/EPDM-Kunststoff Batteriekästen Kotflügel hinten Rücklichtkonsole SMC-Kunststoff Unterer Kühlergrill vorn Seitenschürzen mit 730 mm Höhe Fahrgestell, externe Kunststoffteile 356 511 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 5 (8)
Fahrgestell, Kunststoffteile Lackieren von Kunststoff Damit der Lack auf PP/EPDM-Kunststoff anhaftet, muss der Kunststoff zuerst mit einer Grundierung gestrichen werden. Fragen Sie Ihren Lacklieferanten nach geeigneten Grundierungen für PC/PBT- und PP/EPDM-Kunststoffen. Umweltschutz Unlackierte PC/PBT- und PP/EPDM-Kunststoffe können vollständig wiederverwertet werden. Lackierte Kunststoffe können nicht im selben Maße wiederverwertet werden, wie unlackierte Kunststoffe. Beim Lackieren muss folgendes beachtet werden: Lack verwenden, der für elastische Materialien geeignet ist. Informationen zur Lackauswahl erhalten Sie von Ihrem Lacklieferanten. Folgendermaßen vorgehen: 1. Schmutz und Unebenheiten entfernen. 2. Mit Wasser reinigen. 3. Mit Fettlösemittel gründlich reinigen und trocknen. 4. Entsprechend den Anweisungen des Lacklieferanten lackieren. Soll die Oberflächenstruktur des Kunststoffs nach dem Lackieren nicht mehr zu sehen sein, wie folgt vorgehen: 1. Die Oberfläche abschleifen. 2. Auf die mit Füller vorbereiteten Stellen Lack auftragen. 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 6 (8)
Achsen Achsen Zum Überlackieren von Fahrgestell, Achsen und Stahlfelgen müssen Lacke verwendet werden, die mit Scania Lacken kompatibel sind. Die Lacke dürfen nicht die Eigenschaften der darunter befindlichen Originallackierung beeinträchtigen. Gelenkwellen Gelenkwellen lackieren WICHTIG! Um beim Lackieren der Gelenkwelle Lackkanten zu vermeiden, ist es wichtig, die Bauteile korrekt abzukleben. Gesamte Oberfläche der verzahnten Muffe, wo die Wischerdichtung verläuft, abkleben. Gesamten grau markierten Bereich bis hin zur Fase der Muffe sorgfältig abkleben. Siehe die Abbildung. Gelenkwellenspiel In einigen Fällen ist nach dem Lackieren Spiel am Schiebegelenk der Gelenkwelle aufgetreten. Grund hierfür ist, dass die verzahnte Muffe beim Lackieren nicht korrekt abgeklebt wurde (dies gilt für von außen lackierte Wellen). Es können sich dann Lackkanten bilden und diese reiben gegen die Wischerdichtung. Lackkanten führen schnell zum Verschleiß der Wischerdichtlippen, wenn sich die verzahnte Muffe vor und zurück bewegt. Verschleiß an der Dichtung führt zu Schmutzeintritt in die verzahnte Muffe und Austreten von Schmierfett. Letztendlich führt dies zum Verschleiß der verzahnten Verbindung und schließlich zu Spiel und Ausfall. 137 739 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 7 (8)
Felgen Felgen ACHTUNG! Werden die Kontaktflächen der Radmuttern an der Felge lackiert, kann dies zum Lösen der Räder führen. Beim Lackieren von Felgen stets Kontaktflächen von Felge und Radmutter abkleben. Werden die Kontaktflächen der Radmuttern mitlackiert, reibt sich der Lack im Fahrbetrieb ab. D. h. die Radmuttern sind dann nicht ausreichend fest angezogen, was zum Lockern der Räder führen kann. Geeignete Lacke für Leichtmetallfelgen erhalten Sie von Ihrem Lacklieferanten. 12:30-02 Ausgabe 8 de-de 8 (8)