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Transkript:

Schlussbericht Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten Bernhard Speiser, Thomas Amsler, Lucius Tamm September 2004 Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Ackerstrasse, CH-5070 Frick, Schweiz, Tel. +41 (0)62 865 72 72, Fax +41 (0)62 865 72 73, info.suisse@fibl.org, www.fibl.org

Zusammenfassung und Gesamtdiskussion 2003 wurden die alten Kartoffelsorten Ackersegen, Blaue Schweden, Centifolia, Couronne de Gatte, Eersteling, Jubel, Parli, Rosafolia, Saphir, Vitelotte Noire und 8-Wochen-Nüdeli untersucht. Die Prüfung umfasste agronomische Aspekte (Eignung für biologischen Anbau, Ertrag) und Qualitätsaspekte (im Hinblick auf die Vermarktung als Nischenprodukt). Die Untersuchungen fanden schwergewichtig auf Biobetrieben statt. Die folgende Sortenbeschreibung fasst die wichtigsten Resultate und Entscheide zusammen: Ackersegen: Meist geringer Ertrag; Knollen rund mit tiefen Augen, an einem Standort Auswuchs, gelb-braun,. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten. Blaue Schweden: Eher tiefer Ertrag; Knollen oval, Augen etwas vertieft, lila-violett, oft mit Silberschorf, violett/weisslich gefleckt, gut lagerbar. Unterscheidet sich in der Farbe deutlich von modernen Sorten. Centifolia: Ertrag mässig tief; Knollen rund-oval, Augen eher tief, rötlich-braun, weisslich, zum Teil wässrig, Aroma wässrig. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten, farbe und Aroma fallen jedoch eher unangenehm auf. Couronne de Gatte: Ertrag mässig, an einem Standort sehr gering; Knollen lang, zum Teil verzweigt, Augen tief, lachsrosa-rotbraun,, Aroma etwas scharf. Unterscheidet sich in Form und Farbe deutlich von modernen Sorten. Eersteling: Ertrag früh, in diesen Versuchen verhältnismässig hoch; Knollen oval, teilweise sehr früh ausgekeimt, gelb-braun, eher rauh,, schlecht lagerbar. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten, kann zu einem Zeitpunkt vermarktet werden, an dem kaum andere PSR-Produkte erhältlich sind. Jubel: Ertrag verhältnismässig hoch; Knollen rund-oval, gelb, weisslich, oft wässrig, starke Ringnekrosen, oft gummig, relativ gut lagerbar. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten. Auf Grund der Anfälligkeit auf Ringnekrosen ist ein Anbau nicht sinnvoll. Parli: Ertrag tief; Knollen oval, Augen sehr tief, rötlich,, relativ gut lagerbar. Unterscheidet sich in Form und Farbe deutlich von modernen Sorten. Rosafolia: Ertrag verhältnismässig hoch; Knollen oval, Augen eher tief, rötlich-braun, weisslich. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten, die farbe ist nicht sehr ansprechend. Saphir: Ertrag verhältnismässig hoch; Knollen rund, eher gross, Augen tief, gelb,. Unterscheidet sich nicht wesentlich von modernen Sorten. Vitelotte Noire: Eher tiefer Ertrag; Knollen lang, zum Teil verzweigt, Augen tief, schwarz-blau, dunkelviolett/weisslich gesprenkelt, gut lagerbar. Unterscheidet sich in Form und Farbe deutlich von modernen Sorten. Wegen ihrer Physiologie (vermutlich Kurztagsorte) ist sie jedoch für den erwerbsmässigen Anbau ungeeignet. 8-Wochen-Nüdeli: Eher tiefer Ertrag; Knollen lang, gelb,. Unterscheidet sich in der Form deutlich von modernen Sorten, sehr festkochend. Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 2

Material und Methoden Untersuchte Sorten Ackersegen (Herkunft: agroscope FAL) Blaue Schweden (Herkunft: St. Gallische Saatzuchtgenossenschaft) Centifolia (Herkunft: agroscope FAL) Couronne de Gatte (Herkunft: agroscope FAL) Eersteling (Herkunft: agroscope FAL) Jubel (Herkunft: agroscope FAL) Parli (Herkunft: St. Gallische Saatzuchtgenossenschaft) Rosafolia (Herkunft: agroscope FAL) Saphir (Herkunft: agroscope FAL) Vitelotte Noire (Herkunft: agroscope RAC) 8-Wochen-Nüdeli (Herkunft: St. Gallische Saatzuchtgenossenschaft) Vergleichssorten: Agria & Lady Rosetta (Herkunft: fenaco) Standorte Rheinau, ZH (Gut Rheinau) Eschikon, ZH (Strickhof) Grangeneuve, FR (LIG, Posieux) Ballens, VD (Betrieb Roch) Betrieb biologisch-dynamisch bewirtschaftet seit 1999. Sandiger Boden Eher leichter Boden. 2003 starker Frass durch Kartoffelkäfer. Tiefgründige, mittelschwere Braunerde. Betrieb biologisch bewirtschaftet seit 1992. Schwere Braunerde. An diesem Standort wurden wegen Saatgutknappheit nicht alle Sorten angebaut. Weitere Angaben Versuchsdesign randomized block design (Standorte als Blöcke). Parzellen je 12-15 m 2 Witterung Kulturmassnahmen 2003 war die Witterung trocken und sehr heiss. betriebsüblich Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 3

Resultate Wachstum Bei den meisten Sorten verlief das Wachstum normal. Bei Eersteling war die Entwicklung deutlich früher als bei den übrigen Sorten (inkl. der frühen Vergleichssorte Lady Rosetta). Vitelotte Noire blieb sehr lange in der Blühphase stehen, und die Knollen wuchsen aus den Dämmen heraus (typisch für Sorten, welche an Kurztagbedingungen angepasst sind). Für den erwerbsmässigen Anbau ist diese Eigenschaft problematisch. Kraut- und Knollenfäule Bedingt durch die trockene und heisse Witterung trat an keinem Versuchsstandort Kraut- oder Knollenfäule auf. Bruttoertrag Die Erträge sind in Tabelle 1 dargestellt. Angesichts der kleinen Versuchsflächen müssen diese Zahlen als Richtwerte betrachtet werden. Die Erträge sind durchwegs tiefer als bei der modernen Sorte Agria (33 76 %; siehe Tab. 1, letzte Spalte). Tabelle 1: Ertrag in den Kleinparzellenversuchen (dt/ha). Reihenfolge der Sorten: Vergleichssorten, Testsorten. Sorte Rheinau Strickhof Grangeneuve Ballens Mittel relativ zu Agria (%) Agria 332 108 361 296 274 100 Lady Rosetta 280 142 297 200 230 84 Ackersegen 248 70 66 128 47 Blaue Schweden 162 125 87 133 127 46 Centifolia 208 110 64 233 154 56 Couronne de Gatte 198 14 74 95 35 Eersteling 175 231 109 172 63 Jubel 339 150 116 202 74 Parli 93 8 145 113 90 33 Rosafolia 302 200 113 205 75 Saphir 296 175 253 108 208 76 Vitelotte Noire 112 17 128 204 115 42 8-Wochen-Nüdeli 217 75 107 133 133 49 Mittel 228 110 148 178 164 60 Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 4

Knollenqualität In Tabelle 2 wird die Knollenqualität im Überblick dargestellt, wobei physiologische, krankheitsund schädlingsbedingte Qualitätsmängel zusammengefasst sind. Abwesenheit oder geringes Auftreten von Qualitätsmängeln wird nicht ausdrücklich erwähnt. Die Qualitätsmerkmale wurden in vier Kategorien eingeteilt: : : : : normale und -grösse, Wachstumsrisse Farbe und Rauheit der, Flach-, Silber-, Netz-, Buckel- & Pulverschorf, Rhizoctonia farbe, Eisenflecken, Gefässbündelverfärbungen, Hohlherzigkeit Kochtyp, Aroma Blaue Schweden, Couronne de Gatte, Parli, Vitelotte Noire und 8-Wochen-Nüdeli unterscheiden sich in der äusseren Erscheinung deutlich von modernen Kartoffelsorten. Parli, Saphir, Vitelotte Noire und 8-Wochen-Nüdeli sind von den her besonders interessant (eher festkochend und ansprechende farbe). Tabelle 2: Knollenqualität. Ackersegen Blaue Schweden Centifolia Couronne de Gatte rund, Augen tief. An einem Standort Auswuchs gelb-braun Kochtyp: B; Aroma: nicht sehr gut rund-oval, Augen etwas vertieft lila-violett, häufig mit viel Silberschorf hell-lila violett / weisslich gefleckt Kochtyp: B; Aroma: i.o. rund-oval, Augen eher tief rötlich - rotbraun weisslich, zum Teil wässrig Kochtyp: B-A; Aroma: eher wässrig lang, zum Teil verzweigt; Augen tief lachsrosa - rotbraun Kochtyp: B-A; Aroma: etwas scharf (Solanin) Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 5

Tabelle 2: Knollenqualität, Fortsetzung Eersteling Jubel Parli Rosafolia Saphir Vitelotte Noire Kochtyp: B-A; Aroma: leichter Nachgeschmack 8-Wochen- Nüdeli Oval. Teilweise sehr früh ausgekeimt. gelb braun; oft rauh Kochtyp: B; Aroma: i.o. rund-oval gelb weisslich, oft wässrig. Starke Ringnekrosen, oft gummig. oval, Augen sehr tief rötlich Kochtyp: A; Aroma: i.o., marroniartig oval, Augen eher tief rötlich - braun weisslich - Kochtyp: B-A; Aroma: i.o. rund, eher gross, Augen tief gelb Kochtyp: A; Aroma: i.o. lang, zum Teil verzweigt, Augen tief schwarz-blau dunkelviolett / weiss gesprenkelt Kochtyp: B-A; Aroma: i.o. lang gelb Kochtyp: A; Aroma: i.o. Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 6

Stärkegehalt Der Stärkegehalt wurde in Zusammenarbeit mit der fenaco Zollikofen an Knollen aus Rheinau und Grangeneuve bestimmt (s. Tabelle 3). Er lag im üblichen Bereich für Speisekartoffeln, korrelierte jedoch kaum mit dem Kochtyp (siehe Tabelle 2). Tabelle 3: Stärkegehalt (in %). Sorte Rheinau Grangeneuve Mittel Agria 13.3 11.6 12.5 Lady Rosetta 17.2 16.9 17.1 Ackersegen 15.2 14.7 15.0 Blaue Schweden 12.7 12.9 12.8 Centifolia 15.3 11.7 13.5 Couronne de Gatte 16.1 12.4 14.3 Eersteling 15.3 12.6 14.0 Jubel 15.0 11.3 13.2 Parli 15.7 14.4 15.1 Rosafolia 15.2 13.9 14.6 Saphir 17.4 14.8 16.1 Vitelotte Noire 14.7 13.4 14.1 8-Wochen-Nüdeli 17.0 13.2 15.1 Mittel 15.4 13.4 14.4 Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 7

Lagerbarkeit Kartoffeln von Rheinau und Grangeneuve wurden von August bis Oktober bei ca 15 ºC gelagert, danach bei ca 6 ºC. Die Keimung wurde am 21.1. und am 11.3.2004 bonitiert (siehe Tabelle 4). Tabelle 4 fasst das Keimverhalten zusammen. Die Sorten Agria (moderne Vergleichssorte), blaue Schweden, Jubel, Parli und Vitelote Noire keimten nur wenig aus. Tabelle 4: Keimung. Sorte 21. Januar 2004 11. März 2004 Agria gering gering Lady Rosetta mittel gering - mittel Ackersegen gering - mittel mittel Blaue Schweden gering gering Centifolia gering - mittel mittel Couronne de Gatte gering - stark mittel Eersteling mittel - stark mittel - stark Jubel mittel gering Parli gering - mittel gering - mittel Rosafolia mittel - stark gering - mittel Saphir mittel - stark mittel Vitelotte Noire gering gering 8-Wochen-Nüdeli mittel - stark mittel - stark Dank Diese Untersuchung wurde im Auftrag der Stiftung Pro Specie Rara durchgeführt. Wir danken allen an dieser Untersuchung beteiligten Personen und Institutionen ganz herzlich für ihren Beitrag und/oder ihre engagierte Teilnahme! Dies sind: Landwirte: H. Braunwalder, Rheinau; G. Roch, Ballens Berater: JL. Tschabold, FiBL; A. Rüsch, Strickhof; P. Supcik, Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve Industrie und Handel: TerraViva (B. Jaggi), Coop (A. Leder, W. Dettwiler und S. Kausch) Forschung: Unseren Kollegen von den eidgenössischen Forschungsanstalten agroscope RAC und FAL danken wir für die gute Zusammenarbeit und den regen Informationsaustausch. Schlussbericht: Versuche 2003 zum biologischen Anbau alter Kartoffelsorten, 2004 8