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Transkript:

Zusammen kommen wir weiter Razem osiągniemy więcej Wege der Kooperation von Bildungsstätten und Schulen im internationalen Jugendaustausch Handreichung für Schulen

>> VORWORT 3 Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, Zusammen kommen wir weiter unter diesem Motto möchten wir zu neuen Kooperationen von Bildungsstätten und Schulen im non-formalen internationalen Jugendaustausch ermutigen. Auf Initiative des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) haben sich Bildungsstätten in Deutschland und Polen aufgemacht, um gemeinsam mit Schulen beider Länder grenzüberschreitendes Lernen für alle Jugendlichen möglich zu machen. Ihren Blick richten sie dabei insbesondere auf junge Menschen, die bislang kaum Erfahrungen mit internationalen Projekten machen konnten. Mit den vereinten Ressourcen von Bildungsstätten und Schulen sollen auf innovative Weise interkulturelles Lernen ermöglicht und vielfältige neue Lernfelder für Schüler/-innen eröffnet werden. Welche Chancen Partnerschaften zwischen schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen im Bereich Jugendaustausch bieten und wie non-formales Lernen im internationalen Zusammenhang aussehen kann, möchten wir mit dieser Handreichung vorstellen. Tun Sie sich zusammen wir, das DPJW und die weiteren Förderer, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz, wünschen gutes Gelingen und zahlreiche positive Erlebnisse! Stephan Erb Paweł Moras Geschäftsführer des DPJW

>> KOOPERATIONEN 5 Blickrichtung ändern Ob auf dem Land oder in der Stadt, ob politische Bildung oder soziales Lernen, ob Paddeltour, Zukunftswerkstatt oder Medienworkshop: Jugendbegegnungen bringen besondere Erfahrungsmomente, in denen von- und miteinander Lernen, spannende Perspektivwechsel und die Interessen der Jugendlichen ganz oben stehen. Und so wie aktivierende Methoden und Ortswechsel manchmal Wunder bewirken, motivieren neue internationale Bekanntschaften zum Mitmachen und wirbeln nicht selten den Blick auf die Dinge kräftig durcheinander. Deutsch-polnische Jugendbegegnungen in Bildungsstätten sind daher ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Sie wirken nachhaltig sowohl auf Schülerinnen und Schüler als auch auf das System Schule, das durch außerschulische Partnerschaften neue Kräfte schöpft, Ressourcen innovativ nutzt und sich gemeinsam mit seinen Jugendlichen weiterentwickelt.

>> KOOPERATIONEN 6 Vorteile nutzen Verantwortung teilen Begegnungsprojekte in Kooperation mit Bildungsstätten profitieren von der Erfahrung, den Ideen und organisatorischen Möglichkeiten des außerschulischen Teams. Die beteiligten Lehrkräfte können sich einbringen, wo sie möchten, und wie es zuvor zwischen Bildungsstätte und Schule abgesprochen wurde. Die Bildungsstätte kümmert sich um den Rest von der Programmplanung und Umsetzung vor Ort bis hin zur Anleitung und Betreuung der Jugendlichen. Die Schülerinnen und Schüler sind zudem an allen Projektphasen entscheidend beteiligt und übernehmen mit Unterstützung des Teams viele Aufgaben in eigener Verantwortung. Und wie geht es danach weiter? Bildungsstätten können sowohl langfristige Partner sein als auch mit einem lebendigen Netzwerk dienen. Erleben Sie somit immer wieder neue Orte, andere Schwerpunkte und wechselnde Methoden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungsstätten oder profitieren Sie von den Vorteilen als eingespieltes schulisch-außerschulisches Team! Deutsch-polnische Jugendbegegnungen in Bildungsstätten fördern positive gruppendynamische Prozesse, indem festgefahrene Klassenstrukturen aufgebrochen werden und sich alle mal anders kennenlernen. lassen internationale Freundschaften entstehen, machen neugierig auf die Welt und auf andere Sprachen. bringen neue Themen auf den Tisch und schaffen einen freien Kopf durch Abstand vom Schulund Familienalltag. ermöglichen besonders schulschwachen Schüler/-innen, im non-formalen Kontext ihre Stärken zu zeigen. tragen zur Chancengleichheit bei, denn eine gemeinsame Unterkunft in der Bildungsstätte statt einer Unterbringung in Familien räumt entscheidende kulturelle, ökonomische und soziale Hindernisse aus dem Weg. entlasten die Lehrkräfte bei der Organisation und Umsetzung, sodass sich diese entspannter auf die gemeinsame Zeit mit ihren Schüler/-innen einlassen können.

>> DEUTSCH-POLNISCHE JUGENDBEGEGNUNGEN 8 >> DEUTSCH-POLNISCHE JUGENDBEGEGNUNGEN 9 Ziele Für einige Tage in einer bilateralen Gruppe an einem Thema arbeiten, Freizeit zusammen erleben und abends an einem gemeinsamen Ort schlafen gehen für Schüler/-innen sind Jugendbegegnungen wie eine Klassenfahrt der besonderen Art. Soziale und ganz besonders interkulturelle Kompetenzen lassen Grenzen überwinden und öffnen jungen Menschen wichtige Türen in allen Lebensbereichen. Die Jugendlichen trainieren spielerisch den Umgang mit Unbekanntem und erleben ganz praktisch den Nutzen von Fremdsprachen und nicht nur das: Hier können sie den Schulalltag hinter sich lassen, Themen nach Interesse vertiefen und ungewohnten Fragen Raum geben. Dabei werden Kompetenzen entdeckt und gestärkt, und nicht zuletzt lernt sich die Klasse, inklusive Lehrer/- innen, mal in einer anderen, ungewohnten Situation von einer ganz neuen Seite kennen. Dauer und Unterkunft Eine Begegnung sollte mindestens solange dauern, dass ein intensives Kennenlernen möglich ist, Gruppenprozesse stattfinden können und genug Zeit bleibt, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Die Unterkunft erfolgt in der Regel in Mehrbettzimmern, manche Bildungsstätten bieten Vollverpflegung an, andere Selbstversorgung. Pädagogische Betreuung und Sprachmittlung Erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen der außerschulischen Jugendbildung betreuen die Gruppe vom Anfang bis zum Ende, setzen Prozesse in Gang und unterstützen die Jugendlichen dabei, ihre Ideen umzusetzen. Meist helfen zusätzliche Sprachmittler/-innen, wenn es keine gemeinsame Sprache gibt. Die begleitenden Lehrkräfte üben weiter die Aufsichtspflicht aus. Methoden Klar ist: Eine Begegnung ist keine touristische Reise! Großen Spaß machen die gemeinsamen Tage aber dennoch. Neben dem Thema oder Projekt steht der Austausch in der Gruppe im Vordergrund. Die Schüler/-innen werden so weit wie möglich in die Programmplanung eingebunden, müssen dabei festgelegte Ziele im Auge behalten und möglichst auch die Interessen und Ideen Einzelner berücksichtigen. Auch wenn gemeinsame Entscheidungen manchmal anstrengend sind: Begegnung heißt füreinander und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Von Sprachanimation und Erlebnispädagogik über gemeinsame Exkursionen bis hin zu Theaterspielen, Gestalten, Musik machen die Methoden in einer Begegnung sind vielfältig, haben aber eines gemeinsam: Sie fordern eine aktive Teilnahme aller und ermöglichen, das zu hinterfragen, was sonst selbstverständlich erscheint.

>> DEUTSCH-POLNISCHE JUGENDBEGEGNUNGEN 11 Themen und Schwerpunkte Lernen ohne Zensuren, diskutieren ohne Pausengong und nachdenken mit Distanz zum gewohnten Alltag: Es gibt Themen, die außerhalb der Schule besser aufgehoben sind, andere wiederum lassen sich hier wunderbar vertiefen. Europa wird zum Werkstattgespräch, Zukunftsträume verwandeln sich in Podcasts, und plötzlich bringt ein Tag im Hochseilgarten existenzielle Glaubensfragen auf den Tisch. Bildungsstätten arbeiten kreativ, spontan und prozessorientiert. Wenn Jugendliche eigene Themen einbringen, erobern unentdeckte Talente das internationale Parkett und bisher verkannte Expertinnen und Experten kassieren alternative Nobelpreise ein. So wird nicht selten das Thema selbst zur eigentlichen Methode, um soziales Lernen möglich zu machen und Persönlichkeiten zu stärken. Wichtiger als das perfekte Endprodukt ist also immer der Weg dorthin. Dass dabei vor allem auch jene mitgenommen werden, die sonst leicht mal abgehängt werden, steht außer Frage. Zielgruppen Internationale Begegnungen bringen alle weiter. Sie eignen sich sogar ganz besonders für Förder-, Haupt- und Realschulen sowie Schulen in sozialen Brennpunkten. Denn gerade für die Jugendlichen, bei denen Auslandsschuljahr, internationaler Freiwilligendienst oder Austauschsemester nicht zwangsläufig in der Zukunftsplanung auftauchen, ist es umso ausschlaggebender, wenn frühzeitig in gefördertem Rahmen interkulturelle Erfahrungen gemacht werden können. Die gemeinsame Unterkunft statt Gastfamilienaufenthalt und die finanzielle Förderung des DPJW helfen dabei, soziale, kulturelle und finanzielle Hindernisse zu überwinden. Besonders Klassen, für die kulturelle Vielfalt zum Alltag gehört, können von einer internationalen Begegnung profitieren. Denn durch die Anwesenheit der Anderen verschieben sich plötzlich die Parameter von Zugehörigkeit und Herkunft unter denen, die sich bereits kennen. Das schafft ein Gefühl von Zusammengehörigkeit in der Klasse, und gleichzeitig merken die Schüler/ -innen ohne eigene Migrationserfahrung: Wir sind doch irgendwie alle Ausländer, fast überall. Finanzierung Die Teilnehmenden zahlen einen Beitrag, den die Bildungsstätte und die Schule miteinander vereinbaren. Darin verrechnet sind bereits die Förderung des DPJW und gegebenenfalls andere finanzielle Unterstützungen. Eine deutsch-polnische Begegnung muss nicht teurer sein als eine herkömmliche Klassenfahrt, bringt aber viel mehr für Schüler/-innen sowie für Lehrkräfte.

>> ERSTE SCHRITTE 12 1 Erste Informationen zu den Bildungsstätten in Deutschland gibt es auf den kommenden Seiten dieser Broschüre, weitere im Internet. Viele der Einrichtungen haben bereits eine feste Partnerbildungsstätte in Polen. Dort kann schon einige Monate später eine Rückbegegnung stattfinden. 2 Kontakt aufnehmen, Termine anfragen und Themen besprechen der Weg zur Zusammenarbeit ist unkompliziert. Etwa ein dreiviertel Jahr im Voraus sollte die Bildungsstätte von den Plänen der Schule oder Klasse wissen. Manchmal lohnt sich auch noch eine spontane Anfrage. 3 Ob Klassenverbund oder schulübergreifende Gruppe, jüngere oder eher ältere Schüler/-innen das DPJW, dessen Online-Partnerbörse sowie Netzwerkveranstaltungen helfen, die passende Partnerschule in Polen zu finden. 4 Die Bildungsstätten beantragen die Förderung beim DPJW. 5 Die deutschen und polnischen Lehrkräfte nehmen miteinander Kontakt auf, um sich über ihre Erwartungen und Ziele, aber auch über Regeln während der Begegnung auszutauschen. 6 Auch die Schüler/-innen erzählen ihren Partner/-innen vor dem ersten Treffen etwas von sich zum Beispiel durch eine gemeinsame Email, einen Brief, per Skype-Konferenz oder Videobotschaft. 7 Bei allen weiteren Anliegen und Fragen ist die gewählte Bildungsstätte nun zuverlässiger Ansprechpartner und schon kann es losgehen.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BAYERN 14 >> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BAYERN 15 Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum Alexandersbad, Bad Alexandersbad www.ebz-alexandersbad.de Jugendbegegnungsstätte am Tower Oberschleißheim, Oberschleißheim www.jbs-am-tower.de Multitalent bei München: Während Tanz und Musik aktivieren Mutig auf die anderen zugehen, sich sicher fühlen auch ohne gemeinsame Sprache, Vertrauen entwickeln, auch wenn man sich noch nicht so gut kennt: Der pädagogische Hochseilgarten des EBZ Alexandersbad eignet sich bestens dazu, aus einer deutschpolnischen Gruppe ein starkes Team zu machen. Nicht weit von der tschechischen Grenze wird hier politische Bildung mit interkulturellem Lernen und interreligiösen Begegnungen kombiniert. Umwelt und Natur spielen außerdem eine wichtige Rolle klar, so mitten im Fichtelgebirge. und Planspiele auch mal ein wenig Grips fordern, geht es in der Holz-, Metall- und Tonwerkstatt kreativ und handwerklich zu. Ein Zeltplatz mit Tipi und Jurte regt die Phantasie an und lädt zu lustigen Gruppenabenden ein hier zeigt sich dann schnell, was Sprachanimation alles kann. Darüber hinaus bietet das moderne Öko-Haus auch klassische Zimmer und die Möglichkeit zur Selbstverpflegung. Der gemeinsame Alltag mit Essen, Wohnen und Tagesgestaltung stärkt junge Persönlichkeiten und macht Partizipation praktisch erlebbar.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BAYERN 16 >> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BRANDENBURG 17 Jugendbildungsstätte Unterfranken, Würzburg www.jubi-unterfranken.de HochDrei e.v. Bilden und Begegnen in Brandenburg, Potsdam www.hochdrei.org Hier hat jede Begegnung eine internationale Krönung. Denn das Team der Bildungsstätte könnte kaum vielfältiger sein. Aber was heißt hier schon Krönung: Das Zepter haben die Jugendlichen selbst in der Hand. Ob bei Aktivitäten rund ums Haus am grünen Stadtrand, in den freundlichen Seminarräumen oder bei interkulturellen Entdeckungsreisen in der Würzburger Altstadt die Jubi hat Zivilcourage und interkulturelle Kompetenz zu ihrem Schwerpunkt erklärt. Denn wer von uns ist schon sicher vor Rassismus und Diskriminierung? Und wer hat nicht schon einmal zugelassen, was hätte verhindert werden können? Zentral in Potsdam, umgeben von Havel und Seen: Abenteuer im Freien und spannende Exkursionen vor Ort oder in Berlin machen interkulturelles und politisches Lernen zur Rundumerfahrung. Sprachmittler/-innen stehen dabei stets zur Seite. Und nachdem dank Sprachanimation alle Hemmungen verflogen sind, wird das Kochen in bilateralen Teams zur unterhaltsamen Angelegenheit. Geschlechtergerechte Pädagogik ist hier oberstes Prinzip und eröffnet Chancen fern von Klischees. Dass am Abschiedsabend Lea hinterm DJ-Pult glänzt und Piotr Applaus für die Deko bekommt, muss kein Zufall sein.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BRANDENBURG 18 >> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> BRANDENBURG 19 Evangelische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch, Storkow/Mark www.hirschluch.de Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum e.v., Trebnitz www.schloss-trebnitz.de Das Leben lernen! kennzeichnet den ganzheitlichen Bildungsansatz in Hirschluch. Mitten im Wald, am Rande eines Naturparks, können Jugendliche mit natur- und erlebnispädagogischen Geländespielen, Floß- und Budenbau interkulturellen Teamgeist entwickeln und Urlaub vom Medienkonsum machen. So entsteht Raum, um andere Handlungsweisen zu verstehen, Konflikte fair auszutragen und nicht nur mitzukriegen, sondern auch zu reagieren, wenn jemand ausgeschlossen wird. Menschen mit Einschränkungen, Migrations- oder Fluchterfahrung sind ausdrücklich willkommen! Heimspiel für den deutsch-polnischen Austausch! Das eindrucksvolle Schloß Trebnitz hat seine Lage in der Grenzregion zum Programm gemacht. Mit spannenden Jugendbeteiligungsprojekten sowie Theater-, Film- und Zirkusworkshops ist das Bildungszentrum in den letzten Jahren zum regionalen Anziehungspunkt geworden. Eine deutsch-polnische Schüler/-innenfirma von Jugendlichen mit und ohne Behinderung serviert Kawa und Kuchen im Kaffee zum Glück, während aus der Grenzregion zusehends ein spannender transnationaler Kulturraum erwächst.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> HESSEN 20 >> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> NIEDERSACHSEN 21 Haus am Maiberg Akademie für politische und soziale Bildung, Heppenheim/Bergstraße www.haus-am-maiberg.de Tagungshaus Bredbeck, Osterholz-Scharmbeck www.bredbeck.de Themen anpacken, da wo sie passieren. Darum geht es hier, wenn die Region zum Lernort wird: Medien in Mainz, Europa in Straßburg, Migration in Mannheim. Und sonst? Durch zahlreiche Kontakte im Ausland, mit Schulen in der Umgebung und durch kommunale Kooperationsprojekte zeigt die Akademie, wie wichtig Perspektivwechsel sind. In ihren Angeboten vermittelt sie die dazugehörigen demokratischen Werte wie Gleichheit, Freiheit, Verantwortung und Partizipation. All das eben, was eine gute Zusammenarbeit ausmacht und Jugendliche dazu befähigt, dialogfähig zu sein. So weit im Nordwesten laufen sich Deutsche und Polinnen und Polen nicht gerade täglich über den Weg. Im Tagungshaus Bredbeck aber wird plötzlich ganz nah, was eigentlich ziemlich weit weg ist. Intensive deutsch-polnische Jugendarbeit steht hier im Mittelpunkt der internationalen Aktivitäten und wird ergänzt durch politische und kulturelle Bildung. Ein großes bewaldetes Parkgelände mit altem Gutsherrenhaus inmitten einer Moor- und Geestlandschaft bietet die Kulisse für spannende Fragen, sowie Theater- und Literaturprojekte.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> NORDRHEIN-WESTFALEN 22 >> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> SACHSEN 23 Jugendakademie Walberberg, Bornheim-Walberberg www.jugendakademie.de Hillersche Villa Soziokultur im Dreiländereck, Zittau, Großhennersdorf www.hillerschevilla.de Europa für alle! Das hat sich die Jugendakademie fest vorgenommen. Mit dem Europäischen Freiwilligendienst und internationalen Begegnungen ermöglicht sie speziell Jugendlichen ohne höheren Bildungsabschluss und benachteiligten jungen Menschen wertvolle Erfahrungen. Und auch wenn sich ein interkulturelles Abenteuer erst einmal nach Drahtseilakt anfühlt das erfahrene Team im Haus verwandelt Ängste in Neugier und macht aus Teilnehmenden interkulturelle Akrobatinnen und Akrobaten. Für alle weiteren Grenzüberwindungen stehen Niedrigseilgarten und Kletterwand zur Verfügung. Das Begegnungsprojekt Lanterna Futuri, eine Kooperation von Hillerscher Villa, Dreikulturenhaus Parada Niedamirów (PL) und Lausitzer Bergverein (CZ), ist seit Jahren Dreh- und Angelpunkt transkultureller außerschulischer Bildung im Dreiländereck. Die Hillersche Villa hat schon früh erkannt, dass es für formale und non-formale Bildungseinrichtungen sinnvolle Kooperationsmodelle gibt. In verschiedenen Werkstätten, etwa zu Film, Aktionskunst oder Design, lernen Schülerinnen und Schüler künstlerischmediale Techniken. Dabei werden sie angeleitet von Profis und trainieren spielerisch interkulturelle Teamarbeit.

>> BETEILIGTE BILDUNGSSTÄTTEN IN DEUTSCHLAND >> SCHLESWIG-HOLSTEIN 24 JugendAkademie Segeberg, Bad Segeberg www.vjka.de/jugendakademie Ein großes Haus mit Park und direktem Seezugang. Um die Ecke weltoffene Städte wie Hamburg, Kiel und Lübeck. Dass intensiver Austausch den passenden Raum braucht, weiß die JugendAkademie nur zu gut: Ihr Herzstück ist das Forum, eine lichtdurchflutete Eingangshalle, in der Begegnungen lebendig werden. Partizipation ist hier nicht nur Methode, sondern auch Thema spannender Seminare für Schülerinnen und Schüler. Im Übrigen: Keine Angst vor jugendlichen Meckereien über das Essen. Von der leckeren, abwechslungsreichen Verpflegung schwärmen hier Groß und Klein.

>> IMPRESSUM 26 Herausgeber: Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW) Friedhofsgasse 2, 14473 Potsdam Tel: 0331 284 790, Fax: 0331 297 527 E-Mail: buero@dpjw.org, www.dpjw.org Polsko-Niemiecka Współpraca Młodzieży (PNWM) ul. Alzacka 18, 03-972 Warszawa Tel.: +48 22 518 89 10, Fax: +48 22 617 04 48 E-Mail: biuro@pnwm.org, www.pnwm.org Die Broschüre entstand anlässlich des DPJW-Projekts Zusammen kommen wir weiter Kooperation von Bildungsstätten und Förder-, Haupt- und Realschulen im non-formalen Jugendaustausch. Dieses Projekt wird gefördert aus dem Innovationsfonds des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFS- FJ) und Mitteln der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz. Mehr zum Projekt unter: www.zusammen-im-austausch.de Verantwortlich: Stephan Erb, Paweł Moras Redaktion: Verena Burger, www.verenaburger.de Layout: Piktogram Polska Projektkoordination: Izabela Stapf Erscheinungsjahr: 2015 ISBN: 978-3-941285-21-7 Bildnachweis: Fotos auf den Seiten 1, 9, 25: Tobias Tanzyna. Die weiteren Fotorechte liegen bei den aufgeführten Bildungsstätten. Das DPJW ist Gründungsmitglied der Initiative Austausch macht Schule zur Stärkung des Austauschs in und mit Schulen: www.austausch-macht-schule.org