Archäologie in Mecklenburg-Vorpommern 7 Herausgegeben von der Abteilung Landesarchäologie im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege durch Detlef Jantzen und der Tourismusgesellschaft Kap Arkona GmbH Putgarten 2016 2
Fred Ruchhöft Die Burg am Kap Arkona Götter, Macht und Mythos 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage 3
Umschlagbild: Burgwall Arkona (Foto: F. Ruchhöft) Redaktion: Gundula Lidke, Fred Ruchhöft, Hildegard Gräfin von Schmettow Technische Redaktion und Layout: Fred Ruchhöft, Michael Wagner Herstellung: Rügendruck GmbH Putbus Vertrieb: Tourismusgesellschaft Kap Arkona GmbH www.kap-arkona.de Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Schwerin 2016 www.kulturerbe-mv.de Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany ISBN 978-3-935770-48-4 4
Inhalt Geleitwort 7 Die Burg inmitten der See Wer waren die Ranen Der Burgwall Arkona Denkmal auf Zeit Der Burgwall Arkona Forschungsobjekt seit 500 Jahren Die Suche nach dem Tempel Neue Ausgrabungen neue Erkenntnisse Das archäologische Fundmaterial Die rätselhaften Anfänge Arkonas Von einem fremden Gott und einem freiheitsliebenden Volk Wie sah der Tempel von Arkona aus? Krieg um Macht, Gold und Glauben Das Ende der Burg Arkona Ein Zeugenbericht Die letzten Götter fallen Rügen wird dänische Provinz Die Zeit nach Swantevit Swantevit überall Slawische Grabsteine Zeugnisse der frühen christlichen Zeit in Vorpommern Arkona heute 11 12 15 18 23 30 35 44 49 52 59 65 72 79 83 88 90 Literatur Colle sub aerio Fluvialis Nympha Bildnachweis 91 95 96 5
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Geleitwort Der slawische Burgwall am Kap Arkona zählt zu den wichtigsten archäologischen Denkmalen in Mecklenburg-Vorpommern. Wie kaum ein anderes Monument spiegelt er die politischen und religiösen Umwälzungen, die sich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vollzogen. Mit ihnen wurde der Grundstein für Entwicklungen gelegt, die unseren Raum bis heute prägen. Arkona erlangte diese Bedeutung, weil es nach der Zerstörung des Tempels in Rethra das einzige noch intakte Zentralheiligtum der Westslawen war. Für die Zeitgenossen bekam es dadurch einen hohen Symbolwert: Für die von drei Seiten bedrängten Westslawen als letzte Bastion ihrer religiösen und politischen Eigenständigkeit, für die umgebenden Reiche als Schlüsselposition auf dem Weg zur Erweiterung ihres Macht- und Einflussbereiches. Seit rund 500 Jahren beschäftigen sich Historiker und Archäologen mit der Erforschung dieses zentralen Ortes. Auch das ist inzwischen Bestandteil sei ner Geschichte. Fred Ruchhöft beleuchtet in diesem Buch beide Aspekte: Einerseits die Beschreibung des archäologischen Denkmals und der mit ihm verbundenen Ereignisse, wie sie sich aus heutiger Sicht darstellen, andererseits die Geschichte der Forschung und der Personen, die den langen, nicht immer geradlinig verlaufenden Weg zur Erkenntnis beeinflusst haben. Seine spannende Darstellung ist dabei stets durch den Blick des Wissenschaftlers geprägt, der sich mit archäologischen und historischen Quellen bestens auskennt. Das Buch kann und soll der umfassenden wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ausgrabungen, die in den letzten Jahrzehnten auf Arkona stattgefunden haben, nicht vorgreifen. Mit ihm liegt nun aber der lange vermisste, ebenso allgemeinverständliche wie wissenschaftlich fundierte Überblick zu Burg, Tempel, Markt und Herrschaftszentrum am Kap Arkona vor. Der Autor hat in seiner Freizeit mit außergewöhnlichem Engagement umfangreiche wissenschaftliche Recherchen durchgeführt, das Manuskript verfasst, Abbildungen zusammengetragen oder selbst angefertigt. In enger Zusammenarbeit mit der Redaktion entstand dann das Buch in seiner vorliegenden Form. Es ist unverändert das Ziel der Buchreihe Archäologie in Mecklenburg-Vorpommern vielen Menschen den Zugang zu unserem heimischen kulturellen Erbe zu ermöglichen. Je bekannter dessen Bedeutung ist, desto besser wird sein Schutz gelingen. Auch deshalb sind wir dem Autor dankbar, dass er sein Werk in dieser Reihe veröffentlicht. Ein Buch erfordert stets das Zusammenwirken vieler Akteure. Allen, die am Entstehen dieses Buches mitgewirkt haben, sei herzlich gedankt, verbunden mit dem Wunsch, dass es viele interessierte Leser finden möge. Dr. Detlef Jantzen Landesarchäologe 7
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Keines verbleibt in derselben Gestalt, und Veränderung liebend schafft die Natur stets neu aus anderen andere Formen. Und in der Weite der Welt geht nichts das glaubt mir verloren. Wechsel und Tausch ist nur in der Form. Entstehen und Werden heißt nur: Anders als sonst anfangen zu sein, und Vergehen: Nicht mehr sein wie zuvor... Ovid 9
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