Hochwasserrisiko hinterm Sommerdeich - Wie weit kann man die Pauliner Marsch und das Weserstadion schützen?

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Transkript:

Protokoll der Sitzung des Beirates östliche Vorstadt am 11.3.2014 - unbestätigt - Anwesend waren vom Beirat Kirsten Wiese Peter Rüdel Rainer Stadtwald Steffen Eilers Silke Ladewig Eva Garthe Daniel de Olano Dr. Angelina Sörgel Peter Kadach Elvira Eckert Birgit Menz Herbert Lessing vom Ortsamt Robert Bücking Andrea Freudenberg Gäste Herr Dr. Schirmer Frau Dr. Reuther, Herr Musiol, Herr Koldehofe Herr Dr. Schlurmann, Frau Zordt, Herr Dr. Goseberg Frau Grewe-Wacker Herr Czellnik Herr Zobel - Vorsitz - Protokoll Deichhauptmann rechtes Weserufer Senator für Bau, Umwelt und Verkehr Senator für Bau, Umwelt und Verkehr Franzius-Institut Franzius-lnstitut Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen WFB BWS Beginn: 19.00 Uhr Ende: 21:45 Uhr Tagesordnung: Hochwasserrisiko hinterm Sommerdeich - Wie weit kann man die Pauliner Marsch und das Weserstadion schützen? Das Thema im Einzelnen: - Neue Risiken durch Hochwasser, Meeresspiegel-Anstieg, Weservertiefung, langandauernde Starkregen-Ereignisse (England/ Mitteldeutschland / Oberweser?). Die Bedeutung der Retentionsgebiete für die Sicherheit der Stadt - Untersuchungen der Frage, kann man den Sommerdeich der Pauliner Marsch erhöhen, ohne Nachteile für die anderen Retentionsbereiche und die Hauptdeichlinie zu erzeugen? - Müssen wir uns darauf einstellen, dass die Retentionsflächen öfter unter Wasser stehen? Risiko Management, Anpassung. Blick der Stadtplanung auf das Thema, Erfahrungen aus Mitteldeutschland...

2 - Der augenblickliche Schutzstatus des Weserstadions. Varianten für den Schutz; "Objektschutz" und "kleine Lösung". Prämissen der Planung, Konkretisierungsschritte, Beteiligung der lokalen Politik usw. - Aussprache - Ergebnisse, nächste Schritte Robert Bücking eröffnet die Sitzung und erläutert den geplanten Ablauf der Veranstaltung. Anlass der Zusammenkunft sei die Sturmflut Xaver in der Nacht vom 6./7.Dezember 2013. Es habe die große Sorge bestanden, dass die Pauliner Marsch überflutet werde. Zum Glück habe das Hochwasser dann doch nicht die kritische Marke erreicht, wie vorausgesagt. Die heutige Sitzung dient der Information und Aussprache. Beschlüsse sollen nicht gefasst werden. Herr Dr. Schirmer geht auf die besondere Situation Bremens ein. Ohne Deiche würden große Teile Bremens zweimal am Tag unter Wasser stehen. Die Deiche dienen nicht nur zum Schutz von Sturmfluten, sondern auch zum Schutz vor den Gezeiten. Er nennt einige historische Wasserstände/Sturmfluten in den letzten Jahrzehnten, wie z.b. die Sturmflut im Jahre 1994 (+5,4mNN). Das mittlere Tide-Hochwasser liege normal bei 2,5 m NN. Bei Xaver sei vergleichsweise der Wasserstands-Pegel an der Großen Weserbrücke bei 5,24 m und in der Pauliner Marsch bei 5,25 m gewesen. Durch den Anstieg des Meeresspiegels werde das Tidehochwasser langfristig ansteigen. Hinzu komme die Vertiefung und Kanalisierung der Außen- und Unterweser und der Verlust von Sturmflutaufnahmeräumen. Ein Fluss brauche im Fall einer Sturmflut oder bei Hochwasser Platz zum Ausbreiten. Die Pauliner Marsch und der Stadtwerder seien zwei dieser Flächen. Die Sicherstellung aller vorhandenen Sturmflutentlastungsräume sei von existenzieller Bedeutung für die nachhaltige Sicherung der Stadt Bremen. Ein Blick in die Zukunft zeige: - Beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel - zuzüglich größerer Tidehub - Anstieg Thw - mittelfristig höhere Sturmfluten, stärkere Stürme - weitere Vertiefung der Weser - Tektonik und Bodensackung gehen weiter Details zu den Ausführungen von Herrn Dr. Schirmer sind unter www.oamitte.bremen.de einzusehen: Bremen an der Nordsee-Schutz vor Sturmfluten heute, morgen und übermorgen. Herr Koldehofe geht in seinem Vortrag auf die Hochwasserrisiken in Bremen auf Grund von Sturmfluten ein. Er geht auf Sturmfluten wie 1962/ 1981 und 2007 ein. Bremen sei ein stark gefährdetes Gebiet in Deutschland. Die Deiche schützen die Wohngebiete vor Überflutungen. Die Gebiete vor den Deichen dienen als Überschwemmungsgebiete, damit sich das Wasser ausdehnen könne. Dazu gehören die Pauliner Marsch wie auch der Stadtwerder und diese Funktionen müssen erhalten bleiben. 2007 sei der Generalplan Küstenschutz verabschiedet worden, der u.a. eine Fertigstellung aller Deichverstärkungsmaßnahmen bis 2025 und eine Erhöhung der Erddeiche bis 2017/18 vorsehe. Die erforderlichen Baukosten betragen rund 240 Mio. Details sind unter www.oamitte.bremen.de einzusehen: Die Lehren aus Xaver- Hochwasser Risiken in Bremen auf Grund von Sturmfluten. 2

3 Zum Thema Erhöhung der Verwaltung nimmt Herr Dr. Schurmann vom Franzius-lnstitut Stellung. Er bezieht sich in seinen Ausführungen auf eine wissenschaftliche Begleitstudie aus 2011-13 zur Abschätzung der Auswirkungen von Deicherhöhungen in Bremen. Gemeinsam mit Herrn Dr. Goseberg und Frau Zorndt wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Erhöhung der sog. Sommerdeiche in der Pauliner Marsch und auf dem Stadtwerder hätten. Im Ergebnis: Die Auswirkungen wären bis Brake spürbar! Das Wasser würde im niedersächsischen Umland steigen, wenn in Bremen Überschwemmungsgebiete weg fielen. Das Gesamtsystem Weser würde dadurch völlig verändert werden. Die Erkenntnis sei damit, die Eindeichung der Pauliner Marsch müsse bei 5,5 m bleiben! Eine kleine Lösung, als Schutz für das Weserstadion, habe dabei keine signifikanten Auswirkungen auf die Weser. Details dazu unter www.oamitte.bremen.de Herr Musiol stellt fest: man müsse sich darauf einstellen, dass die Pauliner Marsch in den nächsten Jahren öfter unter Wasser stehen könne. Bei einer 5,5 m Überflutung werde das Wasser auch für längere Zeit in dem Gebiet stehen und nicht sofort wieder abfließen. Deshalb müsse sich jeder Grundstücksbesitzer selber schützen, um so wenig wie möglich Schäden zu haben. Die Kleingarten-Nutzer und Sportvereine sollten dort keine Werte schaffen. Bezug nehmend auf das historisch gewachsene Weserstadion stellt er fest, dass nach heutigen rechtlichen Maßstäben ein Bau in der Pauliner Marsch nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Weiterhin bezieht sich Herr Musiol auf eine EU-Richtlinie die festlege, welche Maßnahmen durch die Stadt getroffen werden müssen, wenn Deiche brechen. Entsprechende Risiko Management - Pläne müssen bis Ende 2015 für das Land Bremen erstellt werden. Frau Dr. Reuther wirft einen Blick der Stadtplanung auf das Thema. Bremen lebe am und mit dem Fluss und davor habe sie großen Respekt. Hier müssen verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen werden. Eine sorgsame Abwägung mit einer gemeinsamen Lösungsfindung sei wichtig. Sie berichtet von Erfahrungen aus Mitteldeutschland, als 2020 die Mulde bei Hochwasser über die Ufer trat. Frau Grewe-Wacker, Herr Zobel und Herr Czellnik gehen auf die Entwicklungsgeschichte und den augenblicklichen Schutzstatus des Weserstadions ein. Das Weserstadion müsse sich den Anforderungen des Generalplan Küstenschutz stellen. Außendeichs liegende Gewerbeflächen müssen selbst das Risiko tragen und Vorkehrungen treffen. Die WFB habe ab 2008 10 außen-deichs liegende Gewerbeflächen untersuchen lassen, darunter auch das Weserstadion. Die Hochwasserrisiken für das Stadion seien: - durch Eindringen des Wassers in das Gebäude - durch Grundwasseranstieg - durch bestehende Öffnungen (Kanal, Undichtigkeiten) Ein genereller Schutz des Weserstadions sei nicht möglich. Bei Eindringen des Wassers werden hohe Schäden am Gebäude entstehen, weil die ebenerdige installierte Technik, Heizung etc. beschädigt würden und kein Spielbetrieb über längeren Zeitraum möglich sei. Weitere Anforderungen: Reaktionsflächen zum Stadion muss vorhanden sein, um auf durchsickerndes Wasser reagieren zu können. Aufbauzeiten müssen mit Vorwarnzeiten von bis zu nur 24 Stunden bei einer Sturmflut auskommen können. Stadion muss bei Überflutung trocken erreichbar sein. Hochwasser in der Pauliner Marsch steht 3 bis 4 Tage, bis es wieder abgelaufen ist. 3

4 Aufsteigendes Grundwasser muss im Stadionumfeld abgesenkt werden können. Das bedeute die Einrichtung von Pumpen Die zentrale Aufgabe für das weitere Vorgehen : Entwicklung einer Hochwasserschutzlösung im Bestand (Objektschutz) bzw. Entwicklung einer Lösung mit den geringsten Eingriffen in den Hochwasserschutzraum. Die Grundlagen für eine Maßnahmenentwicklung liegen vor. Nun gehe es darum, die nächsten Schritte bis zur Ausführung und schließlich Umsetzung abzuarbeiten. Details dazu unter www.oamitte.bremen.de Herr Kadach möchte wissen, ob schon einmal über den Bau von Sturmflutsperrwerken an der norddeutschen Küste nachgedacht worden sei. Herr Dr. Schirmer antwortet, dass das bereits untersucht worden sei. Technisch sei es machbar, aber höllisch teuer. Ein gewaltiges Bauwerk, dessen Mauern durch den Nationalpark Wattenmeer und durch die Seeschifffahrtsstraße laufen müsste. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich noch mehr Wasser den Weg in die Elbe bahne. Herr Rüdel spricht die besondere Situation und den Schutz im Weserstadion an. Gebe es Umorganisationsmöglichkeiten innerhalb des Gebäudes, um den Schutz zu verbessern. Dazu teilt Herr Zobel mit, dass im Erdgeschossbereich die Elektroversorgung und die Heizung untergebracht sei. Mobiliar könne in obere Etagen gebracht werden, aber bei festen Einbauten gehe es nicht. In der weiteren Aussprache geht es weitgehend um den Schutz des Weserstadions. Ein wertvolles Gebäude, das im Überschwemmungsgebiet Pauliner Marsch stehe. Wie sieht es mit der Fachkompetenz der Stadt aus, als sie die umfangreichen Um- und Ausbauten des Stadions genehmigte, aber die Frage Überschwemmungsgebiet dabei nicht ausreichend berücksichtigte? Die Grundwasserproblematik wird angesprochen, wo sollen die Pumpen installiert werden? Wann und wie werden sie eingesetzt? Ist über eine Flutung als Gegenmaßnahme zum Grundwasser nachgedacht worden? Wie soll der genaue Objektschutz aussehen? Welche Lösungsmöglichkeiten werden favorisiert? Gibt es Vergleiche zu anderen Gewerbeflächen? Wie sieht die zeitliche Abfolge aus, was passiert in nächster Zeit und wie geht es konkret weiter? Von Herrn Güldner, Aufsichtsratsmitglied BWS, wird erklärt, dass sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Problematik des Objektschutzes für das Weserstadion befasst und Lösungsvarianten intensiv diskutiert habe. Viele Fragen seien noch offen, ebenso die Finanzierungsfrage! Für das Gebäude Weserstadion sei die Bremer Weserstadion GmbH zuständig. Abschließend teilt Frau Grewe-Wacker mit, dass man sich aktuell in der Phase der Grundlagenermittlung befinde. Es sind die zu betrachteten Varianten für einen Objektschutz zu bestimmen. Nach Vorlage der Entwurfsplanung werde man im nächsten Schritt an die Genehmigungsplanung gehen. Die Studien und Gutachten für einen Schutz des Weserstadions werden geprüft. Ein genauer Zeitplan für die dann folgenden Schritte liegt noch nicht vor. Die Gutachten werden auch dem Ortsamt/ Beirat zur Verfügung gestellt. Eine weitere Beratung im Beirat wird bei gegebenem Anlass fortgesetzt. TOP Verschiedenes Der Beirat bewilligt einstimmig 1200,00 Beiratsmittel für ein temporäres Kunstprojekt. 4

5 Vorsitz Bücking Sprecher Rüdel Protokoll Freudenberg 5