Update US- Steuerreform

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AUSWIRKUNGEN DER INVESTMENTSTEUERREFORM 2018

Verordnung über die Besteuerung der Liquidationsgewinne. Person bei definitiver Aufgabe der selbstständigen Erwerbstätigkeit:

Transkript:

www.pwc.de Update US- Steuerreform Zum 1. Januar 2018 ist die US-Steuerreform in Kraft getreten. Elf Kernpunkte, die deutsche Unternehmen kennen müssen.

Update US-Steuerreform Am 19. und 20. Dezember 2017 hat der US-Kongress die größte Steuerreform seit über 30 Jahren verabschiedet. Mit der Unterschrift von Donald Trump wurde die Reform am 22. Dezember zum Gesetz. Damit hat der Präsident eines seiner wichtigsten Reformprojekte umgesetzt. Deutsche Unternehmen, die in den USA aktiv sind, können profitieren. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen. Eine Vielzahl deutscher Unternehmen, darunter auch das Gros der Dax-30- Konzerne, ist in den USA aktiv und deshalb von der Steuer reform betroffen. Allein zehn der Dax-30-Konzerne haben 2016 mehr als 20 % ihres Jahresumsatzes in den USA erwirtschaftet. Nun müssen deutsche Unternehmen die Auswirkungen auf ihr Geschäft analysieren. In den Kernpunkten geht es um Folgendes: 1. Senkung der Steuersätze Der Körperschaftsteuersatz sinkt von bisher 35 % auf 21 %. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen state und local tax rates sinkt die kombinierte Belastung von 38,9 % auf 25,75 %. Es muss nun genau geprüft werden, ob eine niedrige Besteuerung im Sinne der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung ( 8 Abs. 3 Außen steuergesetz) für bestimmte Einkünfte von US-Tochtergesellschaften gegeben ist. Es ist zu erwarten, dass die effektive Steuer belastung in einigen US-Bundes staaten weiterhin über der 25-Prozent-Grenze liegen wird. Anders sieht es jedoch in Bundes staaten aus, die entweder keine oder eine niedrige state tax erheben. Ob eine Hinzu rechnungsbesteuerung einschlägig sein könnte, ist im Einzelfall zu prüfen. Die Steuer reform beinhaltet die Abschaffung der alternative minimum tax (AMT) für Körperschaften. 2. Sofortabschreibung von Investitionen Zur Förderung von Investitionen und Wachstum sieht das Gesetz eine sofortige volle Abschreibung für Investitionen in qualifizierende abnutzbare Wirtschaftsgüter vor. Erfasst werden alle Anschaffungen nach dem 27. September 2017 bis zum 31. Dezember 2022. Der Abzug für Anschaffungen ab dem 1. Januar 2023 läuft nicht sofort aus, sondern wird stufenweise bis zum 31. Dezember 2026 um jährlich 20 Prozent punkte reduziert. Auch der Erwerb gebrauchter Wirtschaftsgüter ist von der Sofortabschreibung erfasst. 3. Einschränkung des Zinsabzugs Netto-Zinsaufwendungen sind künftig nur abziehbar in Höhe von 30 % des adjusted taxable income. Für Steuerjahre, die nach dem 31. Dezember 2017 und vor dem 1. Januar 2022 beginnen, wird das adjusted taxable income ähnlich dem EBITDA definiert. In der Folgezeit dürfen Abschreibungen nicht mehr hinzugerechnet werden (Definition ähnlich zum EBIT), wodurch ein höherer Teil der Zins aufwendungen nicht abzugsfähig sein wird. Steuerpflichtige, deren Brutto erträge im Dreijahres durchschnitt 25 Millionen US- Dollar pro Jahr nicht übersteigen, sind von den Zins abzugs beschränkungen ausgenommen. Die zuvor diskutierte zusätzliche Abzugs beschränkung in Form eines worldwide leverage test ist nicht in das Gesetz aufgenommen worden. Update US-Steuerreform 2

4. Anti-Hybrid-Regelung Die Reform sieht eine Regel zur Versagung des Zins abzugs bei hybriden Gesellschaften oder bei Transaktionen vor, bei denen der korrespondierende Zins ertrag im Ausland nicht besteuert wird oder der Zinsaufwand doppelt abgezogen wird. Die Regel erfasst auch Lizenz aufwendungen. 5. Wechsel zu territorialem Steuersystem Für den Bezug von Auslands dividenden sieht das Gesetz einen Übergang vom bisherigen weltweiten Besteuerungssystem mit Anrechnung der im Ausland gezahlten Steuern zu einem territorialen Steuer system vor. Nach dem neuen System sollen nach dem Jahr 2017 von einer US- Gesellschaft empfangene Auslandsdividenden zu 100 % steuerfrei sein, wenn die US-Gesellschaft innerhalb eines Zeit raums von 731 Tagen für mehr als 365 Tage zu mindestens 10 % an der ausschüttenden ausländischen Gesellschaft beteiligt ist. 6. Toll tax Der Übergang zum territorialen Steuersystem erfordert eine Übergangsregelung für bisher unversteuerte ausländische Gewinne. Das neue Gesetz sieht eine fiktive Ausschüttung und Einmal besteuerung bisher thesaurierter ausländischer Gewinne (toll tax) vor. Die Einmal besteuerung wird alle bisher unversteuerten earnings and profits (E&P) auf Ebene ausländischer Gesellschaften betreffen. Dazu ist die Gesamt summe der ab 1987 in den USA unversteuerten E&P auf die Zeit punkte 2. November 2017 und 31. Dezember 2017 festzustellen, wobei der höhere Betrag maßgeblich ist. Die der Einmalbesteuerung zugrunde gelegten Steuersätze betragen 15,5 % für liquide Aktiva und 8 Prozent % für sonstige Aktiva. Die Steuer belastung darf auf Antrag nach einem vorgegebenen Schema über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren verteilt werden. 7. Base erosion and anti-abuse tax Die base erosion and anti-abuse tax (BEAT) ist ein Mindest besteuerungs test, der zu einer höheren Steuer last führt, wenn die US-Bemessungs grundlage unverhältnismäßig stark durch sogenannte base erosion tax benefits gemindert ist. Hierfür müssen Steuerpflichtige jedes Jahr eine alternative Bemessungsgrundlage ermitteln. Dabei werden bestimmte Aufwendungen an verbundene Unternehmen dem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet. Auf die alternative Bemessungs grundlage wird ab dem Jahr 2019 ein Steuer satz von 10 % angewendet (Erhöhung auf 12,5 % ab 2026). Das Jahr 2018 unterliegt als Übergangs zeitraum einem reduzierten BEAT-Steuersatz von 5 %. Für bestimmte Finanzunternehmen liegen die Steuersätze jeweils um einen Prozentpunkt höher. Wenn die so berechnete Steuer höher ist als die reguläre US-Steuer nach Berücksichtigung bestimmter Anrechnungs beträge, ist die Differenz zusätzlich zu zahlen. Als Aufwendungen an verbundene Unternehmen sind in diesem Zusammenhang Aufwendungen zu berücksichtigen, die (i) die US- Bemessungsgrundlage mindern oder (ii) die aus der Anschaffung eines abnutzbaren Wirtschafts guts resultieren. Waren einsatz (costs of goods sold) wird im Unterschied zum Zinsaufwand im Grundsatz nicht erfasst. Die Regelung findet keine Anwendung, wenn die base erosion tax benefits weniger als 3 % der gesamten Betriebsausgaben betragen (2 % bei bestimmten Finanz unternehmen). Sie findet zudem nur Anwendung bei bestimmten Körperschaften, deren durchschnittliche jährliche Brutto einnahmen in den drei vorangehenden Jahren mindestens 500 Millionen US-Dollar betrugen. Die zuvor diskutierte excise tax, eine 20-prozentige Verbrauch steuer auf Zahlungen von US-Gesellschaften an verbundene Unternehmen, ist in dem Gesetz nicht enthalten. 8. Besteuerung ausländischer Gewinne Zur Bekämpfung vermeintlicher Missbrauchs strukturen, insbesondere des off-shoring von immateriellen Wirtschafts gütern, wird eine Steuer auf global intangible low-taxed income (GILTI) eingeführt. Die Neuregelung sieht vor, dass bestimmte ausländische Einkommen, die über eine Routine-Rendite hinausgehen, in die US-Bemessungs grundlage einzubeziehen und mit einem effektiven Steuersatz von 10,5 % zu versteuern sind. Dabei erfolgt eine aggregierte Betrachtung aller ausländischen Tochter gesellschaften. Da 80 % der im Ausland gezahlten Steuern angerechnet werden können, greift die Regelung im Allgemeinen erst ab einem durchschnittlichen ausländischen Steuer satz von weniger als 13,125 %. Die Regel findet ab dem Jahr 2018 Anwendung. Ab dem Jahr 2026 wird der effektive US-Steuer satz auf das GILTI von 10,5 % auf 13,125 % erhöht. Update US-Steuerreform 3

9. Sonderabzug für bestimmte Einkünfte aus Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Personen Nach der Steuerreform gilt ein 37,5-prozentiger Sonder abzug für Steuerjahre nach dem 31. Dezember 2017 (ab dem 1. Januar 2026: 21,875 %) für foreign-derived intangible income (FDII). Der Regelungs mechanismus des FDII ist als Anreiz system (on-shoring von immateriellen Wirtschafts gütern) als Gegenpol zum Sanktionsmechanismus GILTI zu sehen (carrot and stick). Durch den Sonder abzug beträgt die effektive Steuer belastung auf das FDII 13,125 % (16,406 % ab dem 1. Januar 2026). Der Sonder abzug wird gewährt für Einkünfte, die eine US-Gesellschaft durch den Verkauf, die Vermietung oder die Lizensierung von (US-)Wirtschaftsgütern an ausländische Personen/ Unternehmen erzielt sowie für Dienstleistungen, die an ausländische Personen/Unternehmen erbracht werden. Einkünfte aus Transaktionen mit verbundenen Unternehmen werden nur erfasst, wenn das Wirtschaftsgut von dem verbundenen Unternehmen am Markt abgesetzt/verwertet wird. 10. Änderungen beim Verlustvortrag Das Gesetz modifiziert die Regeln zum Verlustvortrag und -rücktrag. Der Verlustrücktrag wird abgeschafft; dafür soll ein Verlust nunmehr zeitlich unbegrenzt vortragsfähig sein. Dies gilt für Verluste, die in Steuerjahren entstehen, die nach dem 31.12.2017 enden. Verluste, die in Steuerjahren entstehen, die nach dem 31.12.2017 beginnen, können nur in Höhe von 80 % des steuerlichen Einkommens genutzt werden. Die Neuregelungen haben somit keine Auswirkungen auf Altverluste. 11. Weitere ausgewählte Regelungsbereiche Die neue Gesetzgebung enthält auch die folgenden Regelungen: grundsätzliche Beibehaltung der Steuer gutschrift für Forschung und Entwicklung (R&D credits) Abschaffung der Sonder abschreibung für inländische Produktionsunternehmen (domestic production deduction) Abschaffung weiterer Steuer gutschriften (business credits) Was für Unternehmen in Deutschland nun zu tun ist Die US Steuerreform hat weitreichende Auswirkungen. Deutsche Konzerne mit Tochtergesellschaften in den USA sprechen mit uns unter anderem über folgende Punkte: Modellierung des Einflusses der Steuer reform hinsichtlich Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und Investitionen oder Akquisitionen Analyse des Einflusses auf Konzernabschlüsse (latente Steuern, Konzernsteuerquote) Identifizierung notwendiger Anpassungen der Finanzierungsund Kapital strukturen vor dem Hintergrund der Begrenzung der Abzugs fähigkeit von Zinsen Planungsüberlegungen zur Nutzung der bewusst gesetzten steuerlichen Anreize und zur Vermeidung von Doppel besteuerung aus deutscher und US-Sicht Prüfung der Auswirkungen auf die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung. Deutsche Tochtergesellschaften von US-Konzernen sprechen mit uns unter anderem über diese Punkte: Bestimmung der Quellen steuersituation und Erreichen einer steuereffizienten Gewinn rückführung tatsächlicher Gewinn ausschüttungen in die USA Analyse von Finanzierungs optionen bei zu erwartenden Gewinn rückführungen und Beachtung der Auswirkungen auf die deutschen Zinsschranken regelungen steuereffiziente Gestaltung von US-Steuer reform-induzierten Restrukturierungen in der deutschen Gruppe Auswirkungen auf die Abzugsfähigkeit von Lizenzzahlungen Takeaway Die größte US-Steuerreform seit mehr als 30 Jahren ist verabschiedet. Sie soll das US-Besteuerungsregime vereinfachen und den Wirtschaftsstandort stärken. In Deutschland waren vor allem die finalen Regelungen zum Steuer satz, zu den Zinsabzugs beschränkungen und zu den Abwehr maßnahmen im internationalen Bereich gespannt erwartet worden. Dass die neben der Zins schrankenregelung ursprünglich vorgesehene zusätzliche Zinsabzugsbegrenzung anhand eines worldwide leverage test verworfen wurde, werden deutsche Unternehmen begrüßen. Positiv ist aus deutscher Sicht ebenfalls, dass die als border adjustment tax light kritisierte excise tax des Repräsentanten hauses in der finalen Fassung der Steuer reform nicht enthalten ist. Bei der Analyse der Auswirkungen der US-Steuerreform sollte auch berücksichtigt werden, inwieweit einzelne Vorschriften mit bestehenden internationalen Verträgen wie insbesondere Doppelbesteuerungsabkommen oder nationalen Abwehrmaßnahmen gegen präferenzielle Steuer vergünstigungen, wie sie die OECD in ihren BEPS-Berichten vorschlug, vereinbar ist. So könnte die geplante Begünstigung des foreignderived intangible income nicht mit dem sogenannten Nexus-Ansatz der OECD vereinbar sein, auf den die ab 2018 in Deutschland anwendbare sogenannte Lizenzschranke des 4j Einkommensteuergesetz Bezug nimmt. Update US-Steuerreform 4

Kommen Sie mit uns ins Gespräch! Nutzen Sie unsere umfassende Expertise. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie die US-Steuerreform die Geschäfte Ihres Unternehmens beeinflusst und wie Sie sie zu Ihrem Vorteil nutzen können. Berlin Holger Dallwitz Tel.: +49 30 2636-5037 holger.dallwitz@pwc.com Düsseldorf Dr. Volker Käbisch Tel.: +49 211 981-1527 volker.kaebisch@pwc.com Petra Wingendorf Tel.: +49 211 981-7606 petra.wingendorf@pwc.com Frankfurt Hans-Martin Eckstein Tel.: +49 69 9585-6382 hm.eckstein@pwc.com Christof Letzgus Tel.: +49 69 9585-6493 christof.letzgus@pwc.com Hamburg Kais Mouldi Tel.: +49 40 6378-8422 kais.mouldi@pwc.com Torsten Schmidt Tel.: +49 40 6378-1338 torsten.schmidt@pwc.com München Claudia Kieser Tel.: +49 89 5790-6340 claudia.kieser@pwc.com Stuttgart Manuela Guth Tel.: +49 711 25034-3162 manuela.guth@pwc.com New York Dr. Thomas Loose Tel.: +1 212 671-8395 thomas.loose@pwc.com Über uns Unsere Mandanten stehen tagtäglich vor vielfältigen Aufgaben, möchten neue Ideen umsetzen und suchen Rat. Sie erwarten, dass wir sie ganzheitlich betreuen und praxisorientierte Lösungen mit größtmöglichem Nutzen entwickeln. Deshalb setzen wir für jeden Mandanten, ob Global Player, Familien unternehmen oder kommunaler Träger, unser gesamtes Potenzial ein: Erfahrung, Branchenkenntnis, Fach wissen, Qualitätsanspruch, Innovations kraft und die Ressourcen unseres Experten netzwerks in 158 Ländern. Besonders wichtig ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Mandanten, denn je besser wir sie kennen und verstehen, umso gezielter können wir sie unterstützen. PwC. Mehr als 10.600 engagierte Menschen an 21 Standorten. 2,09 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungs gesellschaft in Deutschland. Januar 2018 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. PwC bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft. www.pwc.com